Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die spirituelle Welt ist eine Welt der Eigenschaften

Der Schöpfer ist keine Gestalt. Es ist verboten, sich etwas in der nichtmaterialisierten spirituellen Welt vorzustellen! Es ist eine Welt der Eigenschaften – noch nicht einmal der Kräfte in unserem heutigen Verständnis.

Heute stellen wir uns Kräfte als physische Kräfte vor. Und ich möchte das momentan nicht bestreiten. Ich möchte diese Ebene der Einstellung gegenüber der Spiritualität nicht korrigieren, weil sie uns zumindest ein gewisses Gefühl für das Feld gibt.

Wir stellen uns das Feld, seine Spannung, seine Eigenschaften, die Entfernung oder die Annäherung seiner Kraft proportional dem Quadrat der Entfernung vor. Auf diese Weise breiten sich alle physischen Felder aus. Das gibt uns die Möglichkeit, wenigstens mit etwas operieren zu können, was um uns herum in der Natur, in der Technik existiert. Deshalb kann man sich solange auf diese Weise die spirituellen Kräfte, das spirituelle Feld vorstellen.

Doch eigentlich ist das spirituelle Feld eine Eigenschaft. Noch nicht einmal eine Kraft.

Wir sagen aber „die Kraft des Empfangens“, „die Kraft des Gebens“, „Zusammenstoß“, „schlagartiges Eindringen“ usw., also operieren wir mit Kräften. Später jedoch werden wir spüren, dass es lediglich zwei Eigenschaften sind, die auf diese Weise zusammenwirken: die Eigenschaft des Schöpfers und die Ihm entgegengesetzte, von Ihm erschaffene Eigenschaft der Schöpfung. Sie wirken zusammen, damit zwischen ihnen, zwischen diesen zwei Eigenschaften ein Mensch, ein Bewusstsein entsteht. Das Bewusstsein ist der Mensch.

Was die Materie unserer Welt betrifft, so kann man mit jedem beliebigen Spezialisten für Quantenphysik sprechen und er wird sagen, dass es keine Materie gibt, es gibt noch nicht einmal elementare Teilchen. Alles zerfließt, verwandelt sich in eine Wolke, verschwindet im Nirgendwo, läuft auseinander wie Chagrinleder. Es gibt keinen Punkt, keine Kräfte, nichts, nur Nebel anstelle von dem, was früher als Teilchen vorkam, die sich überall gleichzeitig befinden. Das heißt, die Physiker gehen überhaupt an die Grenze der physischen Welt.

Aus diesem Grund ist es unmöglich, von etwas Bildhaftem zu sprechen. Im Gegenteil, wir werden dazu kommen, dass unsere nächsten Errungenschaften, die wir als spirituell, sprich überegoistisch bezeichnen werden, nicht bildhaft, sondern qualitativ sein werden.

Ein Hund zum Beispiel sieht die Welt in Form von Geruchsflecken. Und wir werden die Welt nicht in Form von Bildern, sondern in Form von verschiedenen Eigenschaften sehen: größerer Egoismus, kleinerer Egoismus, größeres Geben, kleineres Geben, schlagartiges Zusammenwirken, Eindringen usw. Nur Eigenschaften! Genau das ist die Höhere Welt. Auch uns selbst werden wir in Form von Eigenschaften wahrnehmen.

Sogar heute möchtest du das Wesen eines Menschen und nicht seinen Körper sehen.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 08.04.2012


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