Die Pflicht, von einem wahren Weisen der Kabbala zu lernen
Frage: Woran kann ein Mensch erkennen, dass er einen wahren Kabbalisten vor sich hat?
Meine Antwort: Woher du wissen kannst, dass du einen wahren Kabbalisten vor dir hast? Er kann dir kein besonderes Zeugnis vorzeigen oder Wundertaten vollbringen, die dir spirituell vorkommen würden – denn woher sollst du überhaupt wissen, was Spiritualität bedeutet?
Deshalb kannst du dich nur auf dein Gefühl verlassen, ob es für dich geeignet ist, ob es dich mit der Wurzel deiner Seele verbindet. Ich habe zuvor an fünf oder sechs Orten studiert, bis ich Rabash gefunden habe. Ich habe diese Orte verlassen, nicht weil ich etwas Besseres gefunden habe, sondern weil ich gesehen habe, dass ich dort nichts mehr zu tun habe, nichts mehr lernen kann.
Es lag nicht daran, dass sie mich irreführen wollten, doch jeder von ihnen hatte seine eigene Methode und seine eigenen Vorstellungen und Irrtümer. Ich aber habe danach gesucht, wo ich Kabbala als Wissenschaft studieren könnte. Und als ich zu Rabash kam, habe ich sofort erkannt, dass er die authentischen Urquellen als Grundlage für seinen Unterricht benutzt: den Sohar, ARI, Baal HaSulam – die grundlegendsten kabbalistischen Bücher überhaupt, und tiefe Begriffserklärungen in logischer Form ohne äußere religiöse Handlungen oder Meditationen gibt.
Er hatte also eine rein wissenschaftliche Herangehensweise, ohne Neigung zu irgendeiner Seite – ich habe bereits damals verstanden, dass alles Andere nichts mit der Wahrheit zu tun hat. Ich habe gespürt, dass alles, was von irgendwelchen Handlungen, die mit dem physischen Körper zu tun haben, oder von Phantasien handelt, nichts mit der Spiritualität zu tun hat.
Ich hatte ein absolut klares Gefühl, dass es hier irgendeinen Eingang in eine tiefere Welt geben muss, die nicht vom Körper oder von der Einbildung – von all den Eigenschaften, über die ich momentan verfüge – abhängt. Es muss eine tiefere Schicht im Inneren des Menschen enthüllt werden, und ich habe danach gesucht, wie sie enthüllt werden kann.
Und als ich zu Rabash kam und mit dem Studium begann, habe ich gesehen, dass er genau davon erzählt.
Baal HaSulam schreibt, dass derjenige, der das spirituelle Wissen erlangen will, verpflichtet ist, einen Lehrer für sich zu finden – einen wahren Weisen der Kabbala, den er für geeignet hält. Doch wenn er spürt, dass er sich an einem für ihn ungeeigneten Ort befindet, darf er nicht mit der Suche aufhören, denn die Zeit läuft davon.
Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 13.02.2011
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