Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die offene Tür in die Freiheit

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist unverständlich, wie der Mensch, der sich im ersten Stadium der zweifachen Verhüllung befindet, die Verbrechen begehen kann (wie es im Punkt 58 im “ Vorwort zum Talmud Esser Sefirot“ geschrieben ist)?

Er empfindet doch noch keine Spiritualität, und kann deshalb kein Verbrechen absichtlich begehen – man sollte sich doch im Klaren darüber sein, was man tut.

Meine Antwort: Kabbala besagt, dass du schon von Anfang an ein Verbrecher bist – du wurdest als solcher geboren. Wir sind alle Verbrecher! Aber wir müssen nicht mehr eingefangen werden, weil wir uns bereits auf dieser Welt wie in einem Gefängnis befinden…

Alles, was wir machen können,, ist zu erkennen, dass wir die Verbrecher sind, die hinter Schloss und Riegel sitzen, und wir uns von vorn herein in diesem gegebenen Zustand befinden.
Und wenn jetzt jemand diesem Zustand verlassen möchte, dann bitte! denn die Tür steht offen! Aber dazu musst du dich vollkommen verändern.

Alle Verbrechen und Versehen führen zu der Erkenntnis, wie sehr du dem Schöpfer entgegengesetzt bist. Und wenn du sie nicht enthüllst – dann gibt es keine Verbrechen und Versehen.

Es ist die Etappe, die als „Verwaltung mittels der Belohnung und der Bestrafung“ bezeichnet wird. Die Belohnung ist die Möglichkeit, die Handlung des Gebens zu begehen! Und die Strafe ist – die Unmöglichkeit des Gebens…

Die Verbrechen sind die Folgen der zweifachen Verhüllung, und die Versehen der einfachen Verhüllung. Die erste Verhüllung ist im Hinblick darauf, dass „es niemanden außer dem Schöpfer gibt“, und die zweite, dass Er „gut ist und das Gute schafft“.

Wenn wir uns sowohl in dem einem, als auch in dem anderen irren, dann spricht man in diesem Zusammenhang über die Verbrechen. Und wenn nur in einem von den beiden, dann ist das ein Versehen.

Deshalb ist es leichter, Fehler zu korrigieren. Wenn wir einen Fehler korrigieren, wird die Hälfte des Verbrechens korrigiert, und es wird leichter sein, ihn endgültig zu korrigieren, denn er verwandelt sich aus dem Verbrechen ins Versehen.

Eigentlich, korrigieren wir immer die Fehler. Denn auch die Verbrechen verwandeln sich in die Fehler und werden erst dann korrigiert, wenn wir beginnen, „Empfangen für das Geben“ zu erlangen.

Es heißt nicht mehr die Rückkehr aus dem Zittern – sondern aus der Liebe.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zum TES“, 13.06.2010

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