Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Melodie der spirituellen Welt hören

Das Bild, das sich einem Anfänger, der das Buch Sohar liest, zuerst zeigt, ist sehr unordentlich. Er wird verwirrt, versteht nicht, welche Art von Sprache es genau benutzt – die Sprache der Kabbala, oder spricht es durch die Lichter, Kelim und Parzufim oder die Sprache von Geschichten.

Oft wird im gleichen Abschnitt im Sohar eine Mischung von Sprachen benutzt. Zum Beispiel spricht er einerseits von Adam, Eva, die Schlange und so weiter. Andererseits spricht er von Malchut und Seir Anpin und wie sie sich vereinigen und SaT oder GaR von Bina erlangen. Das ist so, weil die gleiche Sünde und ihre Korrektur, die in der Tora beschrieben werden, in vier Sprachen beschrieben werden können – jene des Tanach, der Halachot, Hagadot (Geschichten) und der Kabbala. Doch ein Mensch verbindet sie noch nicht alle miteinander.

Trotzdem wird er in dem Maße, in dem er voranschreitet, in seinem mehr korrigierten Kli oder Verlangen, verstehen, wie Dinge aus einer Sprache in eine andere übersetzt werden. Dann kann er die Sprache des Tanach oder Halachot benutzen, um die Dinge, die in der Sprache der Sefirot geschrieben sind, zu erklären. Die Sprache der Geschichten geht tiefer und daher ist es schwieriger, Dinge in ihr zu erklären.

Er kann von einer Sprache zur anderen übergehen, von einem Ausdruck zum anderen, weil er im Wesentlichen ausdrückt, was seine inneren Empfindungen sind oder wie seine normalerweise gegensätzlichen Gedanken sich jetzt in seinem Innern vereinen.

Das ist das Einzige, das wir ausdrücken. Ich brauche keine Sprache, Briefe oder irgendwas! Ich habe Empfindungen (Wahrnehmungen im Verlangen) und den Verstand. Vorher wurden sie durch Hass angetrieben, während ich sie jetzt in Einheit und Liebe umwandle. Mehr als das haben wir nicht. Alles was wir tun ist, die Uneinigkeit und den Zerbruch zu enthüllen und indem wir dies korrigieren, erwerben wir die Inkraftsetzung der Liebe.

Aber es ist möglich darüber zu sprechen, indem wir Worte aus vier Sprachen benutzen, und außerdem ist es möglich, es nur im Innern zu spüren, anstatt es mit Worten zu erklären. Darum ist es einem Menschen, der Spiritualität erlangt hat egal, in welcher Sprache es geschrieben wurde. Er wechselt zwischen den Sprachen hin und her, denn für ihn ist das alles das Gleiche.

Es ist das Gleiche, wie wenn ein erfahrener Musiker auf Noten schaut, die Melodie hört, die die Noten in seinem Innern spielen oder wie wenn ein Chefkoch auf ein Rezept schaut und schon den Geschmack des Gerichtes wahrnimmt.

Aus dem 2. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 16.02.2011, Der Sohar


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