Die materielle Welt als Garant der Unabhängigkeit
Frage: Wozu sind unsere Verlangen auf dem tierischen Niveau nötig, wenn wir sie nicht korrigieren? Welchen Nutzen hat man von ihnen?
Meine Antwort: Diese Wünsche ermöglichen unsere Existenz außerhalb der spirituellen Welt. Sie gewähren uns die Möglichkeit des unabhängigen Aufstiegs. Andernfalls hätten wir keine Freiheit in unseren Handlungen. Aber mit ihrer Hilfe können wir leben, ohne auf den spirituellen Gefallen angewiesen zu sein. Jedesmal entscheiden wir, ob wir uns mit der Gruppe verbinden möchten. Manchmal wollen wir alles hinter uns lassen, um einfach wegzugehen – und wir haben tatsächlich eine solche Möglichkeit.
Wenn ich in einem Körper lebe, dann habe ich zwei Möglichkeiten: ich kann nach Spiritualität streben oder eben nicht. Diese Unabhängigkeit ermöglicht mir, eigenständig und aus eigener Kraft die Eigenschaft des Gebens zu erreichen – meinem natürlichen, primären Wunsch zum Trotz. Der Schöpfer hat in mir diesen bösen Anfang geschaffen, damit ich durch seine Überwindung zum freien Menschen werden kann. Ich bestimme nur, ob ich diese freie Wahl realisieren will, oder eben nicht.
Andersfalls würde ich in der Spiritualität auf dem tierischen Niveau leben. Ich wäre dann ein „Engel“, der instinktiv alle mag.
Auszug aus der Lektion nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 23.11.2011
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