Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die komplizierte Einfachheit des Kreises

„Die geraden Sefirot“ (Yoscher) und „die runden Sfirot“ (Igulim) unterliegen den entgegen gesetzten Gesetzen: unter den geraden Sefirot ist die innerste am wichtigsten, und unter den runden ist die äußerlichste am wichtigsten. Und dieses Gegenteil in den Eigenschaften der runden Sefirot verwirrt uns sehr.

Wir verstehen das Empfangen und das Geben erst dann, wenn das Empfangen dem Geben entgegengesetzt ist, so wie es in den geraden Sefirot ist. Aber die runden Sefirot haben mit dem Empfangen und dem Geben nichts Gemeinsam, sie haben keinen Schirm, es sind die Verlangen, die vor der Beschränkung, sowie vor dem Schirm existierten.

Und deshalb werden wir in dieser Welt so verwirrt, weil wir darin zwei Arten der Einwirkungen unterstehen: seitens der Kreise und seitens der Geraden.

Seitens der Geraden ist alles klar und einfach: es gibt die obere Spitze und die untere, wobei unten das Böse, das Empfangen, und oben das Gute, das Geben ist. Unabhängig davon, in welchem Punkt der Linie ich mich befinde, kann ich messen: über welche Kraft ich verfüge (wie viel „Kilogramme“, welchen Schirm), welches Licht ich habe (wie viel „Liter“ oder “ Lumen“).

Deshalb habe ich in der geraden Linie keine Fragen: ich stieg auf irgendeine Höhe hinauf und habe sie gemessen. Hier gilt die einfache spirituelle Physik, und alle Berechnungen sind in meinen Händen. Es gibt die Kraft, den Schirm, die Deckung, und das Verlangen: wie viel man bezahlt hat, soviel hat man bekommen. Alles ist klar.

Aber „in den Kreisen“ weiß ich nicht, was zu machen ist, nichts ist klar… Es gibt weder Unten, noch Oben, kein Links und Rechts, es gibt keine Unterschiede, nach denen ich meinen Zustand bewerten kann.

„Die runden Bereiche“ befinden sich dort, wo ich noch nicht geboren wurde, lange bevor ich begann, zu verstehen. Als ob ich mich im Mutterleib befinde würde, und dort „die runde“ Lenkung gelte, und ich mich ganz aufheben würde: mir wird alles gegeben, alle Abfälle weggenommen, so dass ich nichts selbst entscheide.

Wenn man aber beginnt, von mir etwas zu fordern, auf mich zu drücken, damit ich selbst um mein Leben kämpfe, dann fängt schon „die gerade“ Lenkung an.

Und heute wird uns in der Welt die zweite Lenkung, eine runde Lenkung offenbart. Und wir wissen nicht, was damit zu machen ist. Die Welt wird plötzlich global, integral, alle Menschen sind miteinander verbunden, und ich soll sie alle berücksichtigen, und ich denke: „Warum eigentlich?!“

Ich soll alle berücksichtigen, als ob sie sich in meinen Wunsch, in mein Gefäß einreihen würden, welcher rund ist. Dies ist eine ganz andere Art der Lenkung, weshalb bei uns ein Problem entsteht. Denn diese Lenkung ist allem entgegengesetzt, was wir früher kannten.

Und es handelt sich darum, dass uns „die runden Wünsche“ offenbart werden, die Wünsche der wahrhaftigen zukünftigen Welt. Und deshalb sind wir heute nicht fähig, das Leben in dieser Welt einzurichten, worin die neue höhere Lenkung offenbart wird.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sfirot“ „, 22.08.2011


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