Die innere Arbeit eines Kabbalisten findet in drei Linien statt
Eine Frage, die ich erhielt: Worin unterscheidet sich ein Chasside von einem Kabbalisten?
Meine Antwort: Ein Chasside möchte seine egoistischen Eigenschaften auslöschen. Er ist völlig im Licht der Gnade (Chessed) eingetaucht, welches sich nicht in die Höhe ausdehnt, sondern nur in der Breite.
In diesem Zustand denkt der Mensch, dass alles einfach und gut ist, der Schöpfer ist die einzige Kraft, die überall und in allem präsent ist; es gibt nichts außer Ihm. Ich lebe in der Welt des Schöpfers, wo es keinen Egoismus gibt, und ich alles mit Freuden akzeptiere und keine Zweifel hege. Dies ist eine wundervolle Lebenseinstellung für kleine Leute, weil sie sofort mit Dank alles als vom Schöpfer kommend akzeptieren. Dies ist auch eine große psychologische Hilfe in allen schwierigen Lebenslagen. Wenn man jedoch diese Einstellung hat, dann arbeitet man nicht mit seinem Egoismus.
Ein Kabbalist andererseits verwendet seine egoistischen Verlangen (die linke Linie) und fügt sie der rechten Linie hinzu. Die rechte Linie muss gegenwärtig sein und man muss sie auf jeden Fall zuerst erlangen. Von dort aus muss alles begonnen werden. Aber dann, wenn man die Kraft der rechten Linie besitzt, sollte man sich sofort an die linke Linie wenden und die egoistischen Verlangen heraussuchen (Verlangen, die deinem spirituellem Fortschritt entgegenstehen), die man korrigieren kann.
Wenn man in sich die beiden Linien korrekt verbindet, dann bildet man die mittlere Linie. Dies wird mit der Kraft der linken Linie erreicht – dem Verlangen, zusammen mit der Absicht der rechten Linie, der Absicht „um des Gebens willen“.
Das spirituelle Wachstum findet nur in der mittleren Linie statt, indem es den Egoismus verwendet und sich über ihn erhebt. Dann erhält man das Licht von Chochma und enthüllt die Höhere Welt, den Schöpfer.
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