Die Erhabenheit des Schöpfers im Zehner
Mit dem Schöpfer in Kontakt zu kommen, seine Größe zu spüren, ist nur in der Verbindung der Menschen untereinander möglich. Aber wir haben keine natürliche Neigung zu solcher Nähe, sie ist uns nicht von Geburt an gegeben.
Wir sehen, je weiter die Welt fortschreitet, desto feindseliger und fremder wird sie, jeder scheint sich mehr und mehr abzusondern und von den anderen zu entfremden. Wie kann uns solch eine Entwicklung dem Schöpfer näher bringen? Es ist, als ob der gesamte Fortschritt der Menschheit in die entgegengesetzte Richtung unseres Ziels führt. Wenn man mit Menschen über Vereinigung, Einheit und Liebe spricht, müssen sie lachen. Selbst wenn sie zustimmen, dass dies das Leben besser machen würde, scheint es ein unrealistisches und unerreichbares Ziel zu sein.
Wir haben also eine ernsthafte Arbeit zu leisten, um den Zehner zu vereinen, einen echten Kampf um die Bedeutung des Ziels und auch um die Werkzeuge, dieses Ziel zu erreichen. Schließlich haben wir für beides keinen Wert.
Wie ist es möglich, dass ein so wichtiges Ziel und die Mittel zu seiner Erfüllung, die uns auf die Stufe der Ewigkeit und der Vollkommenheit erheben, unserem Sinn, unserem Verständnis und unserem Blickfeld völlig entzogen sind?
Sowohl das spirituelle Kli als auch das Licht sind verborgen. Deshalb bringt der Schöpfer den Menschen zu einer Gruppe, zu einem Zehner und sagt: „Wähle diese gute Bestimmung!“ Es gibt keinen anderen Ausweg, als sich dafür zu entscheiden, denn rundherum herrscht Dunkelheit, und nur hier ist das Ende des Fadens, an dem man den Sinn des Lebens, seine Essenz, den Grund der Existenz finden kann.
Unsere ganze Arbeit besteht darin, das Handeln zu würdigen, das der Schöpfer an uns vollbracht hat, der für uns eine Gruppe organisiert hat, ein Mittel, um ihn zu erreichen. Die Methode wird uns von oben, durch die Kabbalisten, gegeben, und wir müssen sie mit dem Glauben über dem Verstand befolgen, das heißt, Handlungen gegen unser eigenes Verlangen und unsere eigene Logik ausführen, indem wir uns einander annähern, um zwischen uns die Kraft der Verbindung zu offenbaren.
Diese Kraft ist eine verschwindende Kraft, wie der Punkt, aus dem unser Universum einst hervorging. Infolge des Urknalls begann dieser Punkt sich auszudehnen, sich in alle Richtungen zu verteilen. Und es ist, als ob wir an diesem Punkt der Verbindung, der da war, festhalten wollen, und so verstehen wir, was in diesem System vor sich geht.
Wenn wir fühlen und verstehen, wo wir sind, die Bedeutung des Kli und des Lichts, das es erfüllt, d.h. des Schöpfers, erkennen, werden wir die Gegenwelt sehen. Es ist keineswegs das, was wir zu sehen erwartet haben, sondern das Gegenteil des Gegenteils, das Verborgene im Verborgenen.
Aber es ist nur möglich, dieses Ziel zu erreichen, wenn man sich Tag für Tag bemüht, sich über Verstand und Logik zu verbinden. Je weiter wir fortschreiten, desto irrationaler wird es erscheinen. Denn wir werden immer größere Spaltungen auf der größeren Tiefe des Klis aufdecken, Entfremdung und Hass. Aber jeden Tag werden wir die Arbeit der Verbindung auf einer neuen Stufe, in einer neuen höheren Qualität beginnen müssen.
Wir müssen uns dessen bewusst sein. Wir haben ein großes Ziel vor Augen: die Quelle der Schöpfung zu entdecken, von der aus der Urknall stattfand und das Universum begann, sich in alle Richtungen auszubreiten. Wenn wir alle Teile der Schöpfung, die weit voneinander entfernt waren, wieder miteinander verbinden, indem wir sie nach und nach alle mit demselben Ausgangspunkt verbinden, offenbaren wir unsere Quelle.
Die Hauptsache ist, dass wir uns alle um ein Ziel herum vereinen: den Schöpfer zu offenbaren. Und dazu müssen wir seine Größe erfahren. Niemand kann es allein tun, denn er ist nur ein Funke, ein zerbrochenes Fragment. So kommen wir zähneknirschend zusammen und lernen, wie man aus gegensätzlichen Kräften eine Schöpfung zusammensetzt, die den Hass überdeckt und mit Liebe bedeckt. Das eine gegen das andere wurde vom Schöpfer geschaffen.
Bei jedem Erwachen muss man sofort beide Kräfte ergreifen, die linke und die rechte, und unser Ziel zwischen sie legen, indem man alle Vergehen mit Liebe bedeckt. Wenn ich den Zehner und das Ziel nicht wertschätze, ziehe ich alles auf die Ebene dieser Welt, auf die körperlichen Sinne, also auf die tierische Stufe, herunter. Die menschliche Stufe beginnt damit, dass ich beide Enden des Fadens vor mir halte. Die negative Haltung gegenüber dem Schöpfer, gegenüber der Größe des Gebens, gegenüber den Mitmenschen, d.h. die Unwichtigkeit – das ist die linke Linie, die meiner Natur entspricht.
Aber dagegen entwickle ich eine rechte Linie, um die Größe des Schöpfers und der Freunde zu erfahren. Die Größe der Freunde ist ein Mittel, mir zu helfen, die Größe des Schöpfers als Ziel zu entdecken, und so steige ich von dieser Welt in die höhere Welt auf. Andernfalls bleibe ich auf der tierischen Stufe und beende so mein Leben.
Das Leben ist uns als besonderes Mittel gegeben, um alle Eigenschaften der Schöpfung, ihren Sinn und ihre Kraft zu offenbaren. Wir wollen keine Verbindung, und doch offenbart sich gerade in ihr der Sinn. Wir müssen das gesamte Universum zu dem Punkt zurückrollen, an dem es explodierte und sich nach dem Urknall in alle Richtungen zu zerstreuen begann.
So müssen wir uns zuerst zu den Zehnern versammeln, überall auf der Welt. Es wird keinen Ort auf der Landkarte geben, an dem es nicht unsere Freunde gibt, die aufgrund des in ihnen geweckten Wunsches begonnen haben, sich in Richtung Vereinigung zu bewegen. Nach und nach werden sich alle Zehner zu einem Zehner zusammenschließen, und das wird bedeuten, dass wir zu dem Punkt zurückgekehrt sind, von dem aus der Schöpfer die Teilung begonnen hat.
Der Schöpfer hat das Zerbrechen herbeigeführt, erfüllt und offenbart sie uns. In den letzten tausend Jahren hat der Schöpfer das Zerbrechen besonderen Menschen, den Kabbalisten, offenbart. Aber in unseren Tagen will der Schöpfer sie allen offenbaren, damit alle Menschen beginnen, sich auf den zentralen Punkt zuzubewegen, von dem aus die das Zerbrechen begann. An diesem Punkt werden wir den größten Mangel, die größte Entfremdung, die Kraft des Zerbrechens und die Kraft des Urknalls selbst offenbaren. Und gleichzeitig werden wir all unsere Anstrengungen dorthin verlagern, damit der Schöpfer uns hilft, dieses Gefäß wieder aufzubauen, indem er die gesamte Schöpfung hinein bringt, die als Ergebnis des Urknalls enthüllt wurde, indem er alle zehn Sefirot in einem Gefäß versammelt. Durch diese Aktion offenbaren wir die Größe des Schöpfers im ursprünglichen Zehner, zu dem wir kommen wollen.
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Aus einer Lektion zur Kongressvorbereitung
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