Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die einzig klare Erkenntnis aus der ersten außenpolitischen Rede von Präsident Biden

Die erste außenpolitische Rede von US-Präsident Joe Biden hatte eine klare Botschaft für Israel. Sie lag nicht in dem, was er sagte, sondern in dem, was er nicht sagte. Er hat Israel nicht erwähnt. Noch interessanter ist, dass bei der Nennung von Amerikas engsten Freunden und Bidens Ziel, „die Gewohnheiten der Zusammenarbeit zu reformieren und die Muskeln der demokratischen Allianzen wieder aufzubauen“, Israel nirgends zu finden war. Laut Biden sind „Amerikas Allianzen unser größtes Kapital, und mit Diplomatie zu führen bedeutet, wieder Schulter an Schulter mit unseren Verbündeten und Schlüsselpartnern zu stehen.“ Aber wenn Israel nicht unter Amerikas Verbündeten erwähnt wird, bedeutet das, dass wir in den Augen dieser Regierung kein großer Aktivposten für Amerika sind, und sie wird nicht „Schulter an Schulter“ mit uns stehen.

Dies sollte für uns keine Überraschung sein. Ich habe davor gewarnt, dass Biden Trumps Politik umkehren würde, und er hat sich sofort nach seinem Amtsantritt an die Arbeit gemacht. Aber ist das schlecht für Israel? Es ist sicherlich unangenehm, aber bei allem Respekt, ob es schlecht für Israel ist oder nicht, hängt von unserem Handeln ab, nicht von Bidens Willen.

Wie ich in zahllosen Aufsätzen und mehreren Büchern erklärt habe, ist Israel auf sich selbst angewiesen, weil Israel auf seine innere Einheit angewiesen ist. Wenn wir geeint sind, lösen wir die Feindschaft der Welt gegen uns auf. Es ist nicht so, dass wir im militärischen Sinne stärker sind, weil wir vereint sind; es ist so, dass das Erreichen der Einheit selbst der Zweck unseres Daseins als souveräner Staat ist. Die Welt fühlt sich mit Israel verbunden, weil unsere Vorväter aus den Nationen der Welt kamen. Zur Zeit der Entstehung unseres Volkes war die Zivilisation weitgehend um den Fruchtbaren Halbmond konzentriert. Unsere Vorfahren, die aus vielen Stämmen und Völkern entlang dieses Gebietes stammten, waren anfangs misstrauisch und hasserfüllt einander gegenüber, ähnlich wie wir es heute sind. Trotz ihres Misstrauens entwickelten sie einen solchen Zusammenhalt, dass es ihnen gelang, ihre Feindschaft zu überwinden und eine Nation zu bilden.

Auf diese Weise wurde Israel, das „Exemplare“ aller Nationen der Welt enthielt, zu einem winzigen Beispiel für den Weltfrieden. „Ein Licht für die Völker“ zu sein, bedeutet, dieses Beispiel zu sein. Wenn wir uns vereinigen, setzen wir das Beispiel, das die Welt braucht, und das löst ihre Feindschaft uns gegenüber auf und wandelt sie in Gunst um. Wenn wir in den gegenwärtigen Zustand innerer Konflikte und Feindschaft verfallen, verletzen wir den Zweck unserer Nationalität, und die Welt sieht keinen Nutzen in unserer Existenz.

In den letzten zwei Jahrtausenden haben wir uns in einem Zustand des Hasses befunden, den wir nicht überwinden konnten. Damit haben wir das Muster des „Weltfriedens“ zerbrochen und die Welt hat ihren einzigen Beweis dafür verloren, dass Frieden wirklich möglich ist. Dies ist die Wurzel ihrer Verachtung und Feindseligkeit gegenüber den Juden. Das bedeutet aber auch, dass wir, wenn wir die Gefühle der Nationen uns gegenüber umkehren wollen, uns nicht darauf konzentrieren müssen, sie zu erfreuen, sondern darauf, unsere innere Einheit wiederherzustellen. Das ist es, was sie wirklich erfreuen wird, denn es wird sie befähigen, auch untereinander Frieden zu schließen.

Aus diesem Grund denke ich, dass die kalte Schulter, die uns die Biden-Administration zeigt, eine goldene Gelegenheit für das israelische Volk ist, sich zu vereinen und wirklich das zu sein, was wir sein können und müssen – ein Vorbild der Einheit gegen alle Widerstände und über alle Widersprüche hinweg. Wenn wir uns der Herausforderung stellen, werden wir uns keine Sorgen darüber machen müssen, wer das Weiße Haus besetzt.


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.