Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Ein-Mann-Show

Eine Frage, die ich erhielt: Wo soll man die Kraft zum Vorankommen hernehmen? Denn mit der Zeit spüren wir einen immer größeren Widerstand und immer weniger Kraft…

Meine Antwort: Das ist wunderbar! Wenn du immer weniger Kraft spürst, bedeutet das Hilfe von oben, damit du nicht glaubst, dass du überhaupt etwas tun kannst.

Wenn du einen immer größeren Widerstand spürst, bedeutet das ebenfalls Hilfe von oben, damit du siehst, dass du niemals eine Möglichkeit haben wirst, alleine durchzukommen.

Das ist Hilfe! Der Pharao, der ägyptische Herrscher, das Ego, der böse Trieb ist der Gegensatz vom Schöpfer, Seine Kehrseite. Der Schöpfer erschafft absichtlich ein solches Abbild für dich.

Denn deine Natur, dein Egoismus ist der umgekehrte Abdruck des Schöpfers. Der Schöpfer bringt Sich in dich hinein und handelt auf diese Weise, um dich zu stoppen. Er macht alles! Es gibt nichts außer dem Schöpfer.

Wenn wir sagen, dass „es niemanden außer Ihm gibt“, bedeutet das nicht, dass ich existiere und gegenüber von mir jemand anderes existiert. Ich existiere ebenfalls nicht!

Denn alle Kräfte in mir, die sowohl dafür als auch dagegen wirken, sowohl böse als auch gut sind – das alles ist Er. Und wer bin ich? Ich bin der Punkt der Klärung, ich kläre nur, was dafür und was dagegen ist. Aus Seinen zwei Formen kläre ich, mit wem zusammen ich sein will.

Der Schöpfer ist ein Schauspieler, der in allen Rollen beschäftigt ist und sich abwechselnd mal in das Gute, mal in das Böse kleidet. So unterschiedlich spielst du auch mit einem kleinen Kind, damit es lernt, das Eine von dem Anderen zu trennen, und versteht, wer es sein sollte. Denn es wird das Gute nur im Maße seiner Erkenntnis des Bösen kennenlernen.

Deshalb, wenn du eine Schwere im Moment fühlst, macht das der Schöpfer. Wenn du spürst, dass du nicht in der Lage bist, etwas selbst zu tun, dann gibt Er dir dieses Gefühl. Wozu? – Damit du dich an Ihn wendest.

Wenn ich einem kleinen Kind beibringen möchte, dass es mich um Hilfe bitten soll, stelle ich es absichtlich so an, dass es ihm etwas nicht gelingt, damit es meine Hilfe braucht. Auf diese Weise verhalten wir uns in den Beziehungen untereinander.

Sagen wir mal, ich will, dass du mein Freund wirst, dass du mich schätzt. Dann unternehme ich irgendetwas hinter deinem Rücken, damit du spürst, dass du es zwar nicht willst, aber ohne eine Verbindung mit mir kein Erfolg haben wirst.

Plötzlich verstehst du, dass ich groß bin, dass du mich respektieren, mich bitten solltest, jetzt weißt du, dass ich groß bin und du von mir abhängst. Mir hast du ein solches Leben zu verdanken, dass du keine Wahl hast – du kommst zu mir und bittest mich.

So geht der Schöpfer mit uns um. Selbstverständlich wird Er nicht von der egoistischen Absicht getrieben, uns eine Lektion zu erteilen, sondern von dem Wunsch, uns etwas beizubringen und auf Sein Niveau, zum besten Zustand zu erheben, denn Er „ist gut und tut Gutes“.

Doch Er handelt genau auf eine solche Art und Weise, indem Er dir alle möglichen Leiden und Probleme, Unordnung und Verwirrung bereitet – ständig, in der Welt, in allen Lebensbereichen und in allen Welten – damit du letztendlich den Wunsch verspürst, zu Ihm zu kommen, Ihn um Hilfe zu bitten und dadurch Ihm näher zu kommen.

Dann wirst du wollen, genauso wie Er zu werden. Denn wenn du jemanden Großen, Weisen oder Mächtigen anschaust, willst du genauso wie Er werden. Dir genügt es nicht, einfach von Ihm zu empfangen – du willst Seinen Platz einnehmen. Genau das macht der Schöpfer mit uns.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 16.11.2010


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