Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Antlitze des Schöpfers

Wir sind entsprechend unserer Natur und dem Charakter unseres Handelns Empfangende. Je mehr man aber empfängt, um zu geben, umso höher steigt man als Gebender auf. Die Handlung an sich ändert sich nicht, was sich ändert, ist nur dein Bezug dazu. Und genau das verwandelt dich von jemandem, der empfängt, in jemanden, der gibt.

Kann der Schöpfer es wahrnehmen? Man kann dazu sagen, dass sich für den Gebenden nichts ändert, aber es ändert sich nur für den Menschen etwas. Denn dem Vollkommenen kann man nichts hinzufügen. Alle Seine Resonanzen und Eindrücke offenbaren sich in Wirklichkeit immer in dir selbst – und zwar in der Gestalt des Schöpfers, die du geformt hast.

So kannst du dich in Übereinstimmung mit Ihm bringen: du glaubst, dass Veränderungen in Ihm stattfinden würden, dass du Ihm mehr oder weniger Genuss bereiten würdest. Du würdest in gleicher Weise mehr leiden oder Genuss von Ihm empfangen, wie sehr Er von dir leidet oder Genuss empfängt usw.

Alle diese Beziehungen zeigen sich in der Schöpfung selbst – und zwar nur, um sie auf die Stufe des Schöpfers zu erheben, d.h. sie mit Vollkommenheit zu vervollständigen, welche der Eigenschaft des Gebens hervorgeht. Aus diesem Grund erscheint es, als würde der Schöpfer mit der Schöpfung spielen, nur um sie zu erziehen.

Auch den Kindern zeigen wir verschiedene Gesichtsausdrücke: wir lachen mit ihnen, machen ernste Gesichter, zeigen, dass wir uns ärgern – das alles der Erziehung wegen, um dem Kind möglichst viele Schattierungen zu zeigen, welche es lehren würden, mit sich selbst und der Umgebung richtig zu arbeiten. Aber in Wirklichkeit lenkt uns immer die Liebe, und nichts anderes.

Baal HaSulam schreibt darüber in der „Einführung zum Buch Sohar“ (Punkt 33):

Der Schöpfer wünscht sich, dass diese Bilder, die nur in den Seelen der Empfangenden gezeichnet werden, so gesehen werden, als würde Er selbst daran beteiligt sein, um die Erkenntnis der Seelen maximal zu erhöhen. So zeigt auch ein Vater, der mit seinem geliebten Sohn spielt, lediglich einen kleinen Teil von sich, indem er Bedauern oder Zufriedenheit ausdrückt, obwohl er weder das eine noch das andere empfindet. Er tut es lediglich, um seinen Sohn zu entwickeln und sein Verständnis zu erweitern.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Gabe der Tora“, 26.06.2011


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