Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

DIE ÄRA DER ACHTUNG VOR DINGEN DIE UNS HEILIG SIND, IST VORBEI

In den letzten Jahren haben alle Dinge, die in unseren Augen heilig sind, an Wert verloren. Banken, Politik, Politiker, Geheimdienste und sogar die Polizei. Keine dieser Institutionen ist mehr heilig und nichts als Spott und Verachtung, fühlt man, wenn man damit konfrontiert wird. 

Selbst das heiligste aller Gesetze, das Recht auf eine freie Meinungsäußerung, welches einer der Grundpfeiler der Verfassung ist, wurde dank der Aufständischen, die für ihre Meinungsfreiheit demonstrieren, abgewendet und letzten Ende zur Schlachtbank gebracht.

Wohin führt uns diese missliche und zerstörerische Lage? Wir können keinem mehr trauen und fürchten uns auch noch dies offen auszusprechen, da das Recht auf freie Meinungsäußerung mehr existiert. Schlimmer noch ist, dass die Hoffnung die Situation könnte sich verbessern, allmählich den Bach hinunter geht.

„Sobald Menschen das Recht des anderen auf Würde achten, wird es wieder möglich sein zu sehen, wie Glanz und Stärke in der Geschichte Amerikas, gerade  aus ihrer Vielfalt entstanden sind.”

Dies ist eine sehr heikle und brisante Lage. Gleichzeitig ist es auch ein Zustand, an dem man wachsen kann. Denn eine so gespaltene Gesellschaft, in welcher Trennung und Entfremdung den Alltag prägen und in der allen klar ist, dass die Lösung von irgendwoanders herrühren muss. Die Rede ist von Einheit. Amerika befindet sich in einer äußerst prekären Lage. Entweder die dort lebenden Menschen vereinen sich, trotz all ihren Konflikten, welche sie voneinander abgespaltet haben, oder das Land mittels eines Bürgerkriegs in die Brüche geht.

Die gute Nachricht ist, dass es noch nicht zu spät ist. Solange Menschen noch miteinander reden, besteht noch Hoffnung, dass Vernunft und Verständnis wieder in den Tag kehren. Niemand wird Gerechtigkeit oder Frieden erfahren, solange nicht für alle gesorgt ist. Fürsorge oder zumindest sich Gedanken um andere zu machen, ist ein Grundstein für den Aufbau einer normalen, gerechten Gesellschaft.

Stellen wir uns Eltern vor, deren Kinder sich streiten. Die Eltern können sich zwar auf die Seite eines der Kinder stellen, jedoch werden sie das bestimmt, in Anbetracht der Liebe zu beiden Kindern tun und versuchen stets den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. 

Das amerikanische Volk hat keine Eltern.  Niemand wird Amerika darüber aufklären, wie es sich in diesem Streit zu verhalten hat. Wenn es das amerikanische Volk nicht schaffen sollte, das Gemeinwohl über die Interessen eines jeden Einzelnen zu stellen, wird es Blutvergießen geben und alle werden Verluste erleiden.

Das ist ein sehr kritisches 2020 Jahr. Drei Dinge sind in diesem Jahr passiert und können die Gesellschaft auseinanderreißen: COVID-19, die George Floyd Proteste und die Präsidentschaftswahlen. Zusammen, lösten diese drei Ereignisse einen solchen Sturm aus, dessen Überwindung eine wahrlich tapfere Nation fordern.

Selbst in Gebieten, in denen die Polizei noch nicht zerschlagen wurde, ist es schwierig zu sagen, wie sie allein, Menschen vor Gewaltausbrüchen zurückhalten kann. Solange die Menschen von sich aus, sich nicht dazu entschließen, ihre Wut, ihren Frust und vor allem ihren Hass auf die andere Fraktion oder die Hautfarbe eines anderen, zu zügeln, werden weder die Polizei noch die Nationalgarde helfen können. Es liegt an jedem Selbst, aus sich ein Vorbild in Sachen gemäßigtes Verhalten, gegenseitiger Achtung und schließlich gemeinschaftlicher Fürsorge, zu machen, weil wir alle eine menschliche Rasse sind. Und genauso wie ich von anderen behandelt werden möchte, so muss ich auch andere behandeln.

Sobald dieses Maß an Zurückhaltung erreicht ist, kann die Rede davon sein, Menschen einander näher zu bringen. Sobald Menschen das Recht des anderen auf Würde achten, wird es wieder möglich sein zu sehen, wie Glanz und Stärke in der Geschichte Amerikas, gerade aus ihrer Vielfalt entstanden sind. Amerika ist Heimat aller Rassen, aller Farben, aller Religionen und aller politischen Ansichten. Wenn es diese Vielfalt nicht gäbe, wäre das heutige Amerika kein Amerika mehr. Aber um dies zu sehen, müssen Amerikaner das Wohl der Nation vor ihre politischen Interessen stellen, das große Ganze vor dessen Teile stellen. Dann erst, werden sie in der Lage sein, sich zu vereinen und ihre Führerrolle in der freien Welt, einnehmen.


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