Derjenige, der die Vernunft erschafft.
Jeder Mensch ist verpflichtet die Wurzel seiner Seele zu erreichen. Das heißt, dass es das wünschenswerte und erwartete Ziel der Schöpfung ist, die Verschmelzung mit dem Schöpfer in den Eigenschaften: „Wie Er barmherzig ist, so auch du…“ zu erreichen. Wie wir schon wissen, sind die Eigenschaften des Schöpfers die Sefirot. Darin verbirgt sich das Geheimnis der funktionierenden Vernunft, die ihre Welt regiert und mithilfe des Guten, das vom Schöpfer kommt, diese Sefirot ausmisst.
Aber man sollte verstehen, wieso es Verschmelzung mit dem Schöpfer heißt. Ich erkläre es an einem Beispiel: An jeder Handlung, die in der Welt geschieht, beteiligt sich der Verstand und bleibt in dieser Handlung. So wird an einem Tisch der Verstand des Tischlers erkannt, seine Emsigkeit und sein Können (groß oder klein), weil während des Erschaffens benutzte er seinen Verstand und seine Eigenschaften. Und derjenige, der auf die Handlungen achtet und seinen Verstand benutzt, (weil dieser im Moment der Handlung mit dem Verstand verschmolzen ist), vollbringt diese Handlung, d. h. alles ist wirklich miteinander verbunden.
Tatsächlich gibt es keinen Abstand und keine Trennung zwischen den spirituellen Objekten. Und auch wenn sie uns als getrennte Körper erscheinen, kann man das Vernünftige, das in ihnen steckt, nicht getrennt von ihnen erklären. Wie? Mit welchem Messer kann man das Spirituelle abschneiden und abgetrennt lassen?
Der Sinn des Unterschiedes im Spirituellen liegt im Unterschied der Ebene, d. h. ob sich das spirituelle Objekt auf einer höheren oder niederen Ebene befindet, und auch in den Bestandteilen. Weil derjenige, der sich mit der Astronomie beschäftigt, eine andere Vernunft besitzt als die, die sich mit Naturwissenschaften beschäftigen. Sogar innerhalb einer Wissenschaft gibt es komplizierte Strukturen, wobei eine die andere übertrifft. Sogar im Rahmen einer Wissenschaft unterscheidet sich im Spirituellen ein Mensch von einem anderen. Wenn aber zwei Weise sich mit einer Wissenschaft beschäftigen und auf einem Niveau sind, im Verhältnis zum Grad ihrer Entwicklung, sind sie wirklich verbunden, denn worin sollten sie dann getrennt sein?
Und deswegen, wenn einer die Handlungen der anderen überdenkt und die Vernunft der Weisen versteht, haben sie beide die gleiche Kraft und Vernunft und sind jetzt miteinander verbunden. Uns das ähnelt einem Menschen, der auf dem Markt seinen liebsten Freund trifft, er umarmt und küsst ihn, und es ist unmöglich, die beiden infolge des großen Verbindungsgrades zwischen ihnen zu trennen.
Und deswegen gibt es eine Regel, wonach die Vernunft der „Sprechenden“ mehr dazu geeignet ist; aus der Sicht des Verhältnisses zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen, weil es ein Zwischenglied ist – er erschafft ein Funken von so einer Kraft, dass alles zurück zu Ihm kehrt. Man sagte: „Hat alles mit der Weisheit erschaffen“, d.h. alles in der Welt hat der Schöpfer mit größter Weisheit erschaffen.
Und deswegen verschmilzt derjenige, der auserwählt wurde, um zu begreifen, auf welche Art und Weise der Schöpfer die Welt und ihre Ordnung erschaffen hat, mit dem Schöpfer. Und hier liegt das Geheimnis des Ausgesprochenen, dass die Tora alle Namen des Schöpfers beinhaltet, die zum Geschöpf gehören und mit dessen Hilfe kann das Geschöpf die Vernunft, die alles schafft, begreifen.
Weil der Schöpfer in die Tora blickte, als Er die Welt erschuf. Und mithilfe des Lichtes, das durch das Geschöpf begreifbar wird, verschmilzt es mit dieser Vernunft für immer und es heißt, dass es mit dem Schöpfer verschmilzt. Daraus wird verständlich, wieso uns der Schöpfer auf das Kli seiner Kunst hingewiesen (erleuchtet) hat – damit wir die Welten erbauen, weil Er uns seine Ordnung gezeigt hat, damit wir wissen, wie wir uns an Ihn anheften können, was bedeutet – „Verschmelzen in den Eigenschaften“.
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