Der Staat einer gegenseitigen Bürgschaft
Die nächste Gesellschaftsordnung der Welt wird auf der gegenseitigen Bürgschaft beruhen.
Die einfachen Menschen wollen lediglich leben, sich am Leben erfreuen, Sicherheit für ihre Zukunft haben, Garantien für ihre Kinder, eine anständige Kultur, Hobbys, Freiheit, Rechte, Arbeit, und die Möglichkeit zur Entwicklung haben.
Aber diese guten, einfachen Menschen wollen von einer Vereinigung nichts hören.
Wie können wir ihnen erklären, dass sie ohne Voranschreiten in Richtung auf die Vereinigung, welche die nächste Etappe der Menschheitsentwicklung darstellt, auf Krisen, Hunger und Tod zusteuern werden?
Obwohl wir schon vor vielen Jahren über die Krise der Gesellschaftsordnung gesprochen haben, über alles, was den Menschen bis hierhin gebracht hat, verstehen es weder die Führungskräfte noch die einfachen Menschen. Weder das Geld, noch die Macht oder die alten Führungsmethoden funktionieren.
Man sagt, dass sie die Welt in eine ausweglose Sackgasse geführt hat, wobei sich nur unsere veraltete Vorstellung über die Welt in dieser Sackgasse befindet.
Wir haben uns unter dem Druck der in uns entstehenden Verlangen entwickelt, und diesen Prozess nennen wir Evolution. Obwohl wir nicht anerkennen wollen, dass wir in diesem Prozess von der Natur gelenkt werden, handeln wir dennoch infolge der in uns entstehenden Verlangen und Gedanken, auch wenn uns diese Erkenntnis nicht behagt.
Wir werden in einem derartigen Maß von der Natur gesteuert, sind in so großem Maß ihre Sklaven, erfüllen in solchem Maß ihre Befehle, dass wir es schon nicht mehr bewusst wahrnehmen und glauben, dass wir frei seien. Aber es ist keine Freiheit, sondern eine Sklaverei, welche als solche nicht wahrgenommen wird, weil wir der Ausführung von den Befehlen seitens der Natur nicht widersprechen. Wir denken, dass es unsere Wünsche sind.
Wir haben in unserer Gesellschaft, unter der Anweisung der Natur, die Macht und das Geld zu einem Mittel der Lenkung gemacht, der Reichtum wurde zum Sinn des Lebens, Demokratie wurde zu einem Beruhigungsmittel der Massen. Der ganze Planet frisst sich selbst auf, ohne darüber nachzudenken, wie er dann leben wird, wenn alle Ressourcen zu Ende gehen werden. Wie wunderbar, dass die Krise begann, bevor die Ressourcen der Erde ausgeschöpft wurden.
Wir haben uns in die Welt des Wettbewerbs und der Konkurrenz hineingetrieben – dazu haben wir uns irreale Ziele und Werte ausgedacht. Wie wunderbar, dass die Krise begann, noch bevor wir aus Verzweiflung,über die Ausweglosigkeit unserer Existenz begonnen haben, in unbewußter Wut und aus dem Gefühl eigener Wertlosigkeit uns selbst und den Planeten zu zerstören!
Die Krise zeigt uns im Voraus, noch vor unserem vollständigen Bankrott, die Sackgasse unserer egoistischen Entwicklung, und führt uns auch ohne unseren Willen an die Vereinigung in ein einheitliches System heran, zu einer gegenseitigen Bürgschaft. Es obliegt dem Plan der Natur, uns zur Ähnlichkeit mit ihr zu bringen. Und ausgerechnet diesen Prozess sollen wir bewusst durchleben.
Im Ergebnis erreichen wir die vollständige Kenntnis des gesamten Systems der Natur, sowie ein Leben auf der Ebene der Ewigkeit und Vollkommenheit.
Die gegenseitige Bürgschaft kann nur bewusst erreicht werden, auf erzwungene Weise wird sie niemals funktionieren. Die integrale Welt erfordert eine integrale Zusammenarbeit, unabhängig von jeglichen Unterschieden (Rassen, Nationalitäten, Religionen, politischen Ansichten, Klasseneinteilungen usw.). Sie ist eine freiwillige Union aller Menschen und ist deshalb als Ergebnis einer globalen, integralen Erziehung zu realisieren.
Die Gesellschaft der gegenseitigen Bürgschaft verpflichtet sich, jedem das Notwendige zu geben, um eine würdige Existenz zu ermöglichen: Unterbringung, Beihilfe, soziale Sicherheit, Gesundheitsversorgung, Erziehung der Kinder und sonstiges.
Da die Welt nicht mehr die Steigerung unnötiger Produktion anstreben wird, sondern sich nur auf die Herstellung des Notwendigen konzentriert, wird der Arbeitstag begrenzt sein, die übrige Zeit wird dann dem Lernen und der Erziehung gewidmet. Unsere Bemühungen und der Sinn unserer Existenz werden die Offenbarung der höheren Welt, sowie die Enthüllung der integralen Vereinigung sein.
Folglich wird die Basis der Konkurrenz verschwinden, und ein gemeinsamer, gleicher Wohlstand aller Menschen auf der Erde wird zum Ziel der materiellen Existenz. Die Gesellschaft wird sich nicht um die Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern um das Studium der Menschen sorgen, da es die gütigen Kräfte der Natur enthüllen wird.
Jede technische Neuentwicklung wird aufgrund der Notwendig ihrer Einführung, sowie ihrer Gemeinnützigkeit bewertet. Diese Bewertung basiert nicht auf der Begeisterung für den technischen Fortschritt, sondern ist ein Ergebnis der nachhaltigen Wirtschaftlichkeit.
Deshalb ist eine vollkommene Abwesenheit des technischen Fortschritts möglich – die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse erfolgt stattdessen durch die bereits existierende materielle Umgebung sowie durch die spirituellen Bestrebungen.
Es werden nur die lebensnotwendigen Wissenschaften und Techniken entwickelt, was zu größeren Einsparungen im Bereich der Naturressourcen führen wird. Das Nichtvorhandensein des Wettbewerbs, die Erfüllung des Arbeitsplanes im Laufe eines Arbeitstages, und dies nur im Maße der Notwendigkeit für die Existenz der Gesellschaft, werden die Menschheit in das Gleichgewicht mit der Natur bringen.
Denn der Mensch wird zu seinem menschlichen Alltag nur das Notwendige hinzuzufügen.
Die Gesellschaft stellt einen Körper dar und funktioniert nach dem Prinzip des tierischen Organismus, der nichts Überflüssiges produziert, sondern nur die Erreichung der Homöostase beabsichtigt.
Wie in jedem tierischen Körper ist der Kopf, (der Rat der Weisen) für alles verantwortlich, und die Menschen nehmen deren Entscheidungen nicht automatisch an, sondern aufgrund der umfassenden Erziehung und Bildung, die in ihnen die notwendigen Eigenschaften geformt haben, um die Entscheidungen der Weisen zu verstehen und zu akzeptieren.
Die Notwendigkeit der Bildung und der Erziehung besteht darin, dass der Mensch die menschliche Stufe begreifen wird, welche er – gemäß dem Plan der Natur und der Evolution – infolge der Vereinigung, und nach der Erreichung der Eigenschaften des Gebens, der Einheit und der Liebe erreichen soll.
Der Unterschied zu den vergangenen Etappen der Evolution besteht darin, dass wir heute verpflichtet sind, den Sinn unserer Existenz und der Entwicklung zu begreifen.
Die Werbung wird überflüssig sein. Die komplette Buchhaltung, die Banknoten werden sich erübrigen und durch Gutscheine ersetzt.
Die Versorgung des Einzelnen wird davon unabhängig sein, wo er arbeitet und überhaupt ob er arbeitet.
Industrie und Versorgung (kein Handel) werden nur auf der Ebene der Versorgung mit dem Notwendigen, nach einem Plan des vernünftigen Verbrauchs arbeiten. Dabei werden große Investitionen in die Umwelt getätigt, welche von den vergangenen Generationen geschädigt wurde.
Es wird den Ausdruck „freiwillige Bemühungen“ nicht geben, da jede Arbeit als freiwillig verstanden wird. Eine große Aufmerksamkeit wird den Orten der Massenerholung gewidmet werden.
Die Gemeinschaft wird nicht über eine zahlenmäßig überwiegende Masse von Arbeitslosen besorgt sein – die umweltfreundliche Reinigung der Waldgebiete wird organisiert werden, um die Natur in ihren natürlichen Zustand zurück zu bringen. Der Sinn wird nicht im bloßen Tun liegen, sondern in der gegenseitigen Fürsorge. Folglich wird sich das Alter des irdischen Lebens qualitativ an spirituelles Alter annähern.
Der Staat einer gegenseitigen Bürgschaft ist somit eine Gesellschaftsordnung der sozialen Gerechtigkeit, worin jeder Mensch den Platz einnehmen soll, an dem er am nützlichsten für die Gemeinschaft ist. Die Regierung wird aus einem Gremium von Menschen gebildet, die die nächste Etappe in der Entwicklung der gesamten Gesellschaft ausarbeiten, welche die Menschheit ans Schöpfungsziel, an das Ziel der Natur führen wird.
Die Religion und der Glauben werden keinen Bezug zum Staat haben.
Die letzte sozio-ökonomische Weltordnung, Arvut (Vereinigung), wird nach der
Regel „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ gebaut. Der Übergang zu einer derartigen
Gesellschaftsordnung ist nur mit der freiwilligen Zustimmung der überwiegenden Mehrheit der Beteiligten und ohne gewaltsamen Umsturz der vorherigen Ordnung möglich.
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