Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Hochmut des Menschen wird ihn erniedrigen

Frage: In letzter Zeit sagen Sie, dass die Gruppe für einen Menschen so etwas wie die Gebärmutter für den Fötus ist und der Mensch sich so vor der Gruppe annullieren sollte, dass er sich an der Wand dieser Gebärmutter einnisten kann. Was bedeutet das?

Meine Antwort: „Drei Tage des Einnistens eines Samens in der Gebärmutter“ bedeutet, dass ein Mensch sich fest an seine Umgebung klammert: Lehrer, Gruppe und Bücher. Diese drei Komponenten tragen alle eine bestimmte Idee, Quelle, Kraft in sich, mit denen sich der Mensch verbindet.

Er annulliert sich sowohl von der rechten als auch von der linken Seite, und indem er beide Kräfte – die rechte und linke – nutzt, baut er die mittlere Linie auf und verschmilzt dabei mit ihr.

Die rechte Linie ist die Linie des Gebens, auf der sich der Mensch „mit geschlossenen Augen“ bewegt. An die linke Linie wird die ganze Dicke (Awiut) seiner egoistischen Verlangen angehängt, aber dabei ist er bereit, sich der rechten Seite anzuschließen. Die mittlere Linie bedeutet, dass er ein gewisses konstantes Niveau der Verbindung mit seiner Umgebung erlangt und tiefer als dieses Niveau nicht mehr absteigt.

Was auch immer passiert, er hat keine Gedanken und Verlangen mehr, die ihn vollständig von der Kraft des Gebens trennen könnten, von „es gibt niemanden außer Ihm“ und von Dem, der gut ist und Gutes vollbringt“. Und das heißt, dass er sich in der „Gebärmutter“ – in seiner Umgebung -eingenistet hat.

Dies ist der komplizierteste Moment. Und die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg dieser Aktion ist, sich vor der Umgebung zu verneigen. Es steht geschrieben: „Der Hochmut des Menschen wird ihn erniedrigen“.

Frage: Was bedeutet es, sich selbst zu verneigen?

Meine Antwort: Verneigen bedeutet, sich selbst nicht im Weg zu stehen und zu versuchen, es zu hören, zu versuchen, so viel wie möglich von dem, was der Lehrer sagt, wahrzunehmen und die Freunde zu erheben. Sich selbst dafür zu öffnen, die Größe des Ziels von ihnen empfangen zu können. Dies beschleunigt sehr stark die spirituelle Entwicklung des Menschen.

Und wenn es ihm gelingt (und dies ist bei weitem nicht allen gegeben), scheint er quasi auf eine gerade Straße aufzufahren und verkürzt somit seinen Weg – er spart buchstäblich viele Jahre.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 25.03.2011


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