Der Hass der Kinder gegenüber ihren Eltern
Frage: Eines der Probleme unserer Zeit: Kinder hassen ihre Eltern. Es gibt sehr viele solcher Fälle! Kinder lassen ihre Eltern allein, sie vergessen sie einfach. Diese unglücklichen Eltern sterben dann in kompletter Einsamkeit, obwohl sie viele Kinder haben. Und so ist es überall auf der Welt. Warum geschieht dies?
Antwort: Wir steigen von der Ebene des tierischen Egoismus auf die Ebene des spirituellen oder anders ausgedrückt, menschlichen Egoismus auf. Aber mit „menschlichem Egoismus“ ist bereits die spirituelle Ebene gemeint, die es in unserer Welt nicht gibt.
Deshalb verlieren wir die tierische Verbindung, die es früher zwischen uns gab, als die Eltern noch mit den Kindern zusammenlebten, eine Braut oder einen Bräutigam mitbrachten oder zum Bräutigam zogen usw. Damals war alles eine einzige Haushaltsführung.
Frage: Könnten sie im selben Haus wohnen?
Antwort: Ja, sogar im selben Raum. Alles war so einfach. Heute ändert sich alles, weil sich in unserer Welt der Egoismus verändert.
Frage: Meinen Sie, dass der Egoismus es früher noch zugelassen hat?
Antwort: Ja, das ist tierischer Egoismus. Und jetzt beginnt er zu wachsen. Er beginnt, uns auf die nächste Entwicklungsstufe zu drängen. Deswegen verstehen wir die tierische Existenz nicht mehr. Unsere Kinder verstehen das ganz sicher nicht.
Sie befinden sich in einem solchen Zustand, dass sie nicht verstehen, wozu die Bindung an die Eltern notwendig ist. Es sei denn, sie sorgen sich ein Leben lang um mich. Warum haben sie mich also in die Welt gesetzt? Solange sie leben, müssen sie also an mich denken. Oder sie machen das nicht, dann halt nicht. Ich verlasse sie dann, das ist alles.
Frage: Wie kann ein Kind in Bezug zu seinen Eltern so fühlen?
Antwort: Es fühlt das nicht.
Frage: Fühlt es keinen Schmerz, fühlt es gar nichts?
Antwort: Es fühlt nichts! Weil es über den tierischen Egoismus hinausgewachsen ist und keine Verbindung zu seinen Eltern fühlt, dass es ihnen helfen, sie versorgen, an sie denken muss und so weiter. Erfinden Sie keine Dinge, die es nicht gibt. Dies wird nicht mehr wiederkommen.
In letzter Zeit flaute das alles ab, und heute gibt es dies nicht mehr. Wenn Sie also den Kindern helfen, werden sie gebraucht. Sie werden ihnen dann nahestehen. Und wenn Sie aufhören, ihnen zu helfen, brauchen sie Sie nicht mehr. So funktioniert das.
Bemerkung: Das Einzige, was mich im Moment verwirrt, dass Sie alles verallgemeinern. Es gibt doch auch normale Beziehung.
Antwort: Ich spreche von der Tendenz der Natur! Deswegen verallgemeinere ich.
Frage: Wie geht es weiter?
Antwort: In unserer Generation können die Eltern noch etwas geben: eine Richtung geben, ein Erbe hinterlassen, usw. Aber in der nächsten Generation wird es hier bereits eine Lücke geben.
Es wird eine solche Beziehung zwischen Eltern und Kindern geben, dass, wenn sie die gleichen spirituellen Ziele haben, sie dadurch dadurch irgendwie verbunden sein werden. Und wenn nicht, werden die Menschen ihre Eltern vollkommen vergessen. Und ehrlich gesagt, werden auch Eltern nicht unbedingt an ihre Kinder denken.
Frage: Woran werden denn die Eltern denken?
Antwort: Darüber, wie man Zeit in Frieden mit seinen alten Freunden, oder Freundinnen verbringen kann.
Frage: Oder mit Hunden, Katzen…?
Antwort: Ja, es wird viele unterschiedlichen Spielklubs geben, zum Beispiel Dominosteine legen oder so etwas.
Frage: Was ist hier also gut?
Antwort: Nichts ist hier gut! Ein Mensch muss einfach erkennen, wie er heute mit anderen Menschen verbunden sein muss. Das ist ein komplett anderes System – kein System von tierischer, irdischer Verbindung.
Frage: Ist dies kein Eltern-Kind-System?
Antwort: Das ist ein System, in welchem die Eltern und Kinder jeder für sich ein gemeinsames Ziel für alle entdecken. Dann verbindet sie dieses Ziel miteinander.
Frage: Was für ein Ziel ist das?
Antwort: Dieses Ziel besteht darin, den Sinn des Lebens zu verstehen, sowohl für Eltern, als auch für Kinder und Enkelkinder. Es ist immer dasselbe Ziel. Wenn sie es enthüllen, sich daran binden, dann haben sie das Bedürfnis, miteinander verbunden zu sein und sich gegenseitig dabei zu helfen.
Frage: Von welchen gemeinsamen Lebensziel sprechen Sie? Wenn Eltern und Kinder das gleiche Ziel haben…
Antwort: Dann können Eltern ihre Kinder zum richtigen Ziel lenken. Dann wird die Verbindung zwischen ihnen sowohl irdisch als auch spirituell sein – um den Schöpfer zwischen ihnen zu offenbaren.
Frage: Was ist die Offenbarung des Schöpfers?
Antwort: Die Offenbarung des Schöpfers ist die Offenbarung der gegenseitigen Verbindung und Liebe.
Frage: Nur zwischen ihnen?
Antwort: In erster Linie.
Frage: Offenbaren Kinder und Eltern dann diese Kraft gemeinsam in dieser Zelle?
Antwort: Ja.
Frage: Wollen sie sie jetzt nicht enthüllen?
Antwort: Sie tun es nicht. Hat ihnen jemand davon erzählt? Wer hat sie dazu gebracht?
Frage: Setzt also ihre natürliche Verbindung nicht voraus, dass ihnen jemand davon erzählen wird?
Antwort: Natürlich nicht.
Bemerkung: Sie sind heute hart.
Antwort: Ich bin nicht hart. Das ist es, was in der Welt offenbart wird. Bin ich hart?! Ihr seid diejenigen, die die Welt so hart gemacht habt!
Bemerkung: Diese Wahrheit, von der Sie jetzt erzählen… Ich kann mir vorstellen, wie viele Kommentare es geben wird.
Antwort: Ich bin dafür, diese Wahrheit nicht zu verbergen. Sogar im Gegenteil, man muss sie aufzeigen, damit die Menschen sehen können, in welchem erbärmlichen Zustand sie sich befinden und wohin er sie führt.
Frage: Welche Schlussfolgerung sollte ein Mensch nach Ihren harten Worten ziehen – dass es eine Kluft zwischen Eltern, Enkelkindern und Kindern geben wird, und das dies natürlich ist?
Antwort: Wenn sie kein gemeinsames Ziel finden, dann verbindet sie nichts miteinander. Nichts!
Frage: Sie appellieren also an sie, ein gemeinsames Ziel zu suchen?
Antwort: Ja!
Aus der TV-Sendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 06.01.2020
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