Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Aufstieg zur Absicht

Baal HaSulam, Shamati, Artikel 42 „Elul“: Daher wird einem von Oben die Form der Schwärze gegeben, und dann sieht man, ob die eigene Arbeit in Reinheit geschieht. Das heißt, wenn er auch im Zustand der Schwärze in Freude sein kann, ist dies ein Zeichen, dass seine Arbeit in Reinheit geschieht. Denn der Mensch muss sich freuen und glauben, dass man ihm von Oben eine Gelegenheit gegeben hat, damit er zum Zwecke des Gebens arbeiten kann.

Wenn der Mensch sich über allen Gemütszuständen in Freude befindet, ist das ein Zeichen dafür, dass er sich bereits von seinem empfangenden Verlangen losgelöst hat und voranschreiten kann. Darin besteht immer unsere Überprüfung: Sind wir in unserem egoistischen Verlangen versunken oder können wir uns ein klein wenig über dieses erheben? Der Mensch bittet nicht um gute Stimmung, um die Arbeit fortsetzen zu können, – im Gegenteil, er ist gerade mit der Schwärze, mit schlechter Laune und dem Durcheinander zufrieden. Über all dem ist er zu einer kleinen Anstrengung fähig.

In welchem Zustand wir uns auch immer befinden, wir messen ihm keine entscheidende Bedeutung bei, sondern erheben uns darüber. Wenn die Lage in der Wahrnehmung der empfangenden Gefäße miserabel erscheint, ich aber über ihnen in der Lage bin, im Geben, in der Einheit und der Liebe zu den Freunden zu arbeiten, dann ist es ein sicheres Anzeichen dafür, dass ich auf dem richtigen Kurs bin. Die Finsternis in den empfangenden Gefäßen zu spüren und darüber, selbst durch die kleinste Anstrengung, der Verbindung, dem Geben entgegenzustreben, darin besteht unsere ganze Arbeit.

Aus diesem Grund müssen wir entsprechende Übungen machen, Lernspiele spielen. Natürlich hat es ein Anfänger in den ersten Jahren nicht leicht, doch dann beginnt er einen Bruch zwischen seiner Empfindung und der Absicht, d.h. zwischen zwei unterschiedlichen Systemen, zu spüren. Es geht ihm mal gut, mal schlecht, und er versteht, dass es unwichtig ist, dass er nur über diesen Empfindungen arbeiten muss, und sie werden ihm jedes Mal verschiedene Einzelheiten der Wahrnehmung eröffnen, die auf dem Weg zum Kennenlernen der Formen der Lenkung des Schöpfers notwendig sind. Alle Empfindungen – ob gut oder schlecht – nimmt er als Güte an, um sich über sie zu erheben und ständig die Ausrichtung auf das Ziel zu halten.

Diese Anstrengungen müssen wir permanent unternehmen und versuchen, dass die Energie des Aufstiegs, die es uns erlaubt, die Zeit und die Mittel rational zu nutzen, auch beim Abstieg erhalten bleibt. Ja, es ist sehr schwer, doch wir sollten das zumindest versuchen. Auf diese Weise schalten wir nach und nach von den empfangenden Gefäßen ab und gehen zu einer anderen Arbeit über, während wir bereits in der Absicht und nicht in der Empfindung leben.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 11.10.2012


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