Der arme Westen
In der letzten Zeit hat ein neuer, weitreichender und tiefgreifender Schritt der Entwicklung des Egoismus begonnen. Er basiert auf den Beziehungen, die die Industrie und den Welthandel anwachsen ließen. Firmenbesitzer in Industrieländern begannen zu erkennen, dass sie durch Verlagern der Produktion nach Indien oder China eine Menge Geld bei den Personalkosten sparen konnten. Nach und nach verlagerten sie ihre Unternehmen in die Länder der Dritten Welt, bildeten dort einheimische Arbeiter aus und begannen zu produzieren.
Im Ergebnis steigerten einerseits diese Unternehmer ihre Profite deutlich, andererseits isolierten sich dadurch die westlichen Länder innerhalb ihres eigenen früheren „Zusammenhangs“. Sorgen sich Firmenbesitzer um Menschen, die kürzlich entlassen wurden und arbeitslos geworden sind? „Sollen sich die Politiker darum kümmern; unsere Aufgabe ist das Geldverdienen.“
Als Konsequenz davon mussten die Regierungen Billionen Menschen versorgen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen konnten. Die westlichen Länder begannen zu verarmen, ihre Verschuldung stieg rapide an, und sie begannen, Geld zu drucken, das nicht mehr durch reale Werte gedeckt wurde. Früher war der Geldwert an den Goldpreis gekoppelt und repräsentierte wirkliches Vermögen. Jetzt nicht mehr. So geschah es, dass die blühenden Nationen des Westens zunehmend ärmer wurden. Die Armut ist jetzt noch nicht offensichtlich, aber diese Prozesse läppern sich zusammen und zeigen sich nach und nach.
Das Schlimmste, was passierte, war, dass international bekannte Geschäftsleute durch die Produktionsverlagerung in ärmere Länder sogar noch reicher wurden; das Ausmaß ihres Einflusses auf ihre Regierungen in Europa und Amerika stieg dramatisch. Dadurch schlichen sich egoistische Werte (Geld) an die Spitze der Pyramide der menschlichen Gesellschaft. Diese Leute gewannen Macht über einfach alles. Das führte zur derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise. Hierhin haben uns unsere Egos geführt.
Entwickelte Industrieländer büßten ihre sozialen Struktur ein, die durch die Verarmung mehrerer Gesellschaftsschichten völlig zerstört wurde. Diese Situation wirkte sich äußerst negativ auf die Bildung und verschiedene andere Aspekte der gesellschaftlichen Beziehungen aus.
In der Tat finden wir uns in einer allgemeinen, globalen Krise wieder. Heutzutage ist wechselseitige Verbindung ein Muss; „reiche“ Länder konsumieren hauptsächlich, während die armen Länder die Konsumgüter herstellen. Beide wurden untrennbar in einem Netzwerk verknüpft. Alles, was in den Ländern der Dritten Welt produziert wird, muss seinen Käufer in den industriell entwickelten Ländern finden. Aber die Zahl der Käufer sinkt ständig, da die Menschen in den westlichen Ländern verarmen. Als Folge verbreitert und vertieft sich die weltweite Krise.
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