Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Deine Anstrengungen lösen sich nicht in Luft auf

Es steht geschrieben „Es gibt nichts außer Ihm“, was bedeutet, dass sich das Höhere Licht immer in absoluter Ruhe befindet und sich immer mit Güte auf uns einwirkt. Doch andererseits heißt es „Das Monster wird es verschlingen und ausspeien“ und tatsächlich sehen wir, egal wie sehr wir uns anstrengen, dass alles verschwindet. Während wir arbeiten, vergehen Monate, wir wenden die Absicht an, so gut wir können, doch alles ist vergeblich.

Doch es ist für jede Handlung unmöglich, in der Natur zu existieren, ohne ein Ergebnis zu bringen, sei es gut oder schlecht. Natürlich ist das Ergebnis immer da und es verschwindet nirgendwo hin. Nur für uns scheinen die Ergebnisse zu verschwinden, weil die Handlungen und Gedanken der Vergangenheit vergessen werden und in jedem Augenblick bin ich wie ein neuer Mensch.

Doch wo wird all das gespeichert? In unserem Verlangen, in seiner tiefsten Tiefe! Wenn wir mit unserem Verlangen, der Absicht oder Anstrengung, mit der ganzen Realität, die uns durch dieses Verlangen gezeigt wird, ob richtig oder falsch, irgendeine Handlung durchführen, dann verschwindet sie nicht mehr.

Alles, was ein Mensch oder ein Element der Schöpfung tut, jeder Teil davon – ob unbelebt, pflanzlich, tierisch oder menschlich, entsprechend seiner Stufe – wird in Malchut verschlungen, dem Verlangen, das in der Schöpfung existiert.

Wenn jedoch ein Mensch das Bestreben hat, das Geben zu erlangen, dann werden seine Handlungen zu etwas Besonderem. Sogar, wenn er zuerst nur für sich selbst (Lo Lishma) handelt, vergisst er, dass er dem Schöpfer Genuss gegeben hat und weiß nicht, wann er dies jemals erreichen wird.

Alle Handlungen eines Menschen (in der Gruppe, in seiner Haltung zum Studium) sind zuerst vollständig egoistisch und werden von der „unreinen Kraft“ (Klipa) verschlungen, das heißt, seine egoistischen Verlangen, in denen er in diesem Moment gehandelt hat. Seine Verlangen und Gedanken sind auf seinen eigenen Nutzen gerichtet und die Handlung stellt sich als egoistisch heraus. Doch alles wird aufbewahrt und nichts verschwindet. Letzten Endes macht der Mensch trotzdem Anstrengungen in dem Zustand, der ihm gegeben wurde und er muss nach und nach wachsen.

Und wenn er einen Zustand erreicht, wo die Summe all seiner Anstrengungen, seine Versuche und die Gruppe, die er für sich selbst organisiert hat, ein Resultat bewirkt, dann erscheint plötzlich seine ganze Ansammlung, die ohne sich dessen bewusst zu sein, in den unreinen Verlangen aufbewahrt wurde und erscheint in Form von korrigierten Verlangen. Dann empfängt er diese und geht mit ihnen weiter voran.

Das geschieht immerzu und es ist ein sehr wichtiges Prinzip. Wir müssen verstehen, dass jede Handlung Nutzen bringt, sogar wenn sie egoistisch ist. Und alle unsere Handlungen, die wir über viele Monate durchführen, sammeln sich schließlich, um plötzlich enthüllt zu werden.

Und wenn ein Mensch es manchmal schafft, ein geringfügig größeres Streben nach dem Geben zu erlangen, selbst eins, das noch immer „Lo Lishma“ ist, aber schon näher an „Lishma„, dann beginnt er, die Vergangenheit besser zu verstehen und wahrzunehmen. Er erkennt, was er durchgemacht hat und was mit ihm geschehen ist.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 19.07.2011, Shamati


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