Das Gebet, welches vor dem Gebet kommt
Beklage dich nicht beim Schöpfer, wenn dein geistiger Aufstieg sehr langsam und unsichtbar erfolgt!
Wir müssen vor allem den Wunsch enthüllen! Ohne ihn können wir keine Veränderung unserer Zustände empfinden. Wenn ich die Geisteswelt noch nicht empfinde, dann möchte ich sie noch nicht! Sie befindet sich hier, neben mir, aber ich spüre kein Verlangen nach ihr, und deshalb kann ich sie weder sehen noch enthüllen.
Es gibt keine Geschenke von oben, und nur von mir, von meinem Wunsch hängt es ab, wann ich die Geisteswelt offenbaren werde. Kaum wächst mein Wunsch und erreicht das Niveau der nächsten Höheren Welt, offenbare ich sie sofort. Aber wenn ich kein Bedürfnis nach ihr habe – wie kann ich sie dann enthüllen?
Alles liegt in der Hand des Menschen, und unsere Aufgabe besteht darin, einander zu beeinflussen, um den richtigen Wunsch zu erkennen.
Es ist schon möglich, dass wir schreien und einen brennenden Wunsch haben – aber nicht gerade dazu, wozu er notwendig ist! – Weder mengenmäßig, noch qualitativ. Wir brauchen einen deutlichen, klaren Wunsch . Und das Wichtigste hier ist die Qualität des Wunsches: was ich gerade will, und nicht wie sehr.Im Geistigen zählt nicht die Quantität,sondern die Qualität. Wir bezeichnen die Qualität des geistigen Wunsches als eine Kraft.
Die Kraft des Wunsches im Geistigen zeigt sich klar in seiner Deutlichkeit, Berechenbarkeit, Richtung. Hier wird die unaufhörliche Sorge um die genaue Richtung des Wunsches gefordert. Wenn man also fragen würde, was Spiritualität ist, und was man damit erreichen möchte, dann wird man von jedem seine eigene, persönliche Antwort bekommen.
Und man kann sie nur dann klären, wenn man in der Gruppe und mit Hilfe des Lichtes arbeitet, das wir gemeinsam während des Studiums heranziehen, und wir wissen dabei, dass wir keinen richtigen Wunsch zum Geben, zum Glauben haben.
Deshalb wollen wir, dass das Licht zu uns kommt und Erklärungen gibt, uns die Beispiele zeigt, in uns den Wunsch schafft! – Eben diese Bitte heißt das Gebet, das vor dem eigentlichen Gebet kommt. Man bringt also den Menschen in eine Gruppe, und alles weitere hängt alleine von ihm ab.
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 11.08.2010
Diesen Beitrag drucken