Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Ende des Filmes im dunklen Saal

Unsere ganze Arbeit ist auf die Enthüllung des Schöpfers gerichtet. An Seiner Anwesenheit mangelt es uns. Außer Ihm gibt es nichts in der Realität.

Der Schöpfer ist eine allumfassende Kraft, in der wir uns befinden, obwohl wir sie nicht empfinden. Unser egoistischer Wunsch unterscheidet den Schöpfer nicht, weil er nicht auf der gleichen Welle eingestellt ist, und nicht über dieselbe Eigenschaft verfügt.

Deshalb arbeiten wir gerade an unserem Wunsch, den man verändern muss, um den Schöpfer entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften (Chok Ischtawut Hazura) zu öffnen.

Wir sehen, hören, tasten und riechen alles innerhalb des eigenen Wunsches. Wenn wir ihn verändern würden, dann könnten wir den Umfang der Empfindungen ausdehnen. Aber es bedeutet nicht, dass wir die Sensibilität unserer Sinnesorgane, mit Hilfe der zusätzlichen Geräte verstärken werden: sei es die Ortungsgeräte, die Radioapparate, die Teleskopien oder die Mikroskope.

Nein, wir erhöhen nicht die Aufnahmefähigkeit des egoistischen Wunsches, sondern verändern sein Wesen, schalten ihn von der inneren Wahrnehmung auf die äußerliche um, geben ihm die Fähigkeit, das zu empfangen, was sich draußen befindet.

Der auf diese Weise umgeformte Wunsch wird aus fünf körperlichen (irdischen) Sinnesorganen (Empfindungen): aus der Sehkraft, dem Gehör, dem Geruch, dem Geschmack, dem Tastsinn – in fünf geistige Sinnesorgane – Sfirot: in Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut ausgedehnt. Jetzt hat der Wunsch eine andere Form: er bekommt nicht mehr, sondern gibt – und in dieser Absicht des Gebens, nehmen wir die Höhere Realität wahr.

Obwohl diese uns nicht bekannt ist, sind die Veränderungen trotzdem möglich. Das erzählen uns die Menschen, die es getan und das ganz neue Leben gefunden haben.

Im Augenblick leben wir daher in der Realität der fünf Sinnesorgane, im Weltbild, das vom egoistischen Wunsch dargestellt wird. Aber wenn wir die Absicht der Wahrnehmung umschalten, dann werden wir die äußerliche Realität in der Eigenschaft des Gebens wahrnehmen – zusätzlich zur vorhandenen Eigenschaft des Empfangens.

Es ist eben diese neue Welt, die uns in fünf neuen Empfindungen geöffnet wird. Darin gibt es eigene Farben und Laute, Vernunft und Bewegungen der Seele – alles, was es hier gibt, und um vieles reicher, klarer, vollkommener. Es sind unsere irdischen Wurzeln.

Dann sollen wir das erreichen, wozu wir auch kommen wollen. Denn unser egoistischer Wunsch, welcher nach dem Prinzip der Absorption gilt, ist schon erschöpft. Darin kommt die Verzweiflung deutlicher zum Vorschein: wir verlieren das Interesse für „dieses Kino“, das wir schon gesehen und bewertet haben. Der Film dieses Lebens interessiert uns nicht mehr, füllt uns nicht mehr aus.

Die ganze Menschheit kommt noch zu dieser Erkenntnis. Die nach innen gerichtete Wahrnehmung liefert die vorige Freude nicht, wir haben ihren Vorrat verbraucht und sollen uns jetzt nach der Wahrnehmung ausrichten, die nach draußen gewandt ist.

Wenn wir also den Wunsch verändern, ihn von innen nach außen umorientieren, dann werden wir die veränderte Welt – die Welt des Gebens erreichen. „Olam afuch raiti„.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 12.11.2010


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