Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Ende der ägyptischen Sklaverei

Es ist nicht leicht die Frage zu beantworten, wo der Punkt ist, von dem aus ein Mensch bestimmen kann, ob er Genuss vom Egoismus oder vom Geben haben wird. Möchte der Mensch ein Sklave des Pharao oder des Schöpfers sein?

Unsere Hauptaufgabe ist es, einen Punkt zu erreichen, an dem wir darum bitten, einen anderen Herrscher zu bekommen, sodass die Kraft des Gebens, anstatt des Empfangens über uns herrschen wird. Wir studieren Kabbala und führen alle Ratschläge der Kabbalisten aus, damit wir diese Wahl haben können.

Entweder kommen wir durch den Weg des Leidens zu dieser Entscheidung, durch die natürliche Entwicklung der Zeit (Beito) oder durch den Weg des Lichtes (Achishena). Auf dem Weg der natürlichen Entwicklung erwarten uns nur Schläge. Dies geschieht dann, wenn der Schöpfer dem Pharao, unserem Egoismus oder dem Verlangen für sich zu empfangen, jeden möglichen Genuss wegnimmt, und darum erleben wir Leiden. Deshalb sind wir bereit, der Herrschaft des Pharao zu entfliehen und unser Selbst von ihm zu distanzieren. Schließlich zwingt uns die Natur selbst, alles zu vermeiden, was für uns Leiden hervorruft.

Und dann gibt es den Weg des Lichtes, die “Beschleunigung der Zeit” (Achishena). Dies geschieht dann, wenn unser egoistisches Verlangen uns noch erlaubt, Genuss zu empfangen, wir jedoch verschiedene Handlungen ausführen, um eine neue Einstellung zum Verlangen zu geben zu entwickeln. Und obwohl ich egoistischen Genuss empfange und unter der Herrschaft des Pharao stehe, empfinde ich dies nicht als etwas Negatives: Ich genieße das Leben. Aber ich fange an, nach einem Weg zu suchen, mich über ihn zu erheben und nicht länger auf ihn angewiesen zu sein, beginne, die Eigenschaft des Gebens zu schätzen.

Das bedeutet, dass ich versuche, den Weg des Lichtes zu gehen, so dass die Eigenschaft des Gebens auf mich wirkt und mich verstehen lässt, dass der Pharao ein böser Herrscher ist. Das Böse ist nicht der Genuss, den er gibt, sondern das Empfangen dieses Genusses für mich selbst. Dieses völlig neue Kriterium basiert nicht auf Genüssen, sondern auf ihrer Ausrichtung, darauf, wer empfängt: Ich oder die anderen (oder der Schöpfer zusammen mit anderen).

Und dann, anstatt den Weg durch Empfindungen entsprechend von Genuss oder Leiden zu beurteilen, wechsle ich zu einer logischen Berechnung von Gut und Böse, wahr oder falsch. Ich erkenne, dass Wahrheit, das Geben, die Höhere Kraft, der Schöpfer ist und ich will dieses Wahrheit! Und selbst wenn ich mich unter der Herrschaft des Pharao gut fühle, möchte ich mich immer noch am Geben festhalten.

Wenn ein Mensch zu solch einer Erkenntnis kommt, erhebt er sich über die natürliche oder tierische Bewertung (Beito) und trifft auf der Ebene von “Achishena” Entscheidungen und dadurch treibt er sich selbst dazu, aus der Herrschaft des Pharao zu entkommen. Und dann braucht er keine physischen Leiden und Schläge zu erleben, die wir als verschiedene Krisen für das Verlangen zu empfangen in der Welt spüren und die in der Zukunft nur zunehmen werden, wenn wir fortfahren, uns durch den natürlichen Fluss von Eregnissen (Beito) zu entwickeln.

Sein Leiden wird zum Leiden auf dem Weg von “Achishena”, zum Leiden aus Liebe. Letztendlich strebt er zum Geben oder Höheren Licht, um seinen Genuss von egoistisch zum Genuss zu geben zu ändern. Auf diese Weise macht ein Mensch Fortschritte.

Aus dem 1. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 15.04.2011, Schriften von Rabash


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