Charlie Hebdo – Meinungsfreiheit oder die Freiheit, Hass zu verbreiten
Demokratische Länder stellen das Recht auf freie Meinungsäußerung oft auf ein Podest. Was aber, wenn dieses Recht dazu benutzt wird, Hass zu verbreiten; ist es dann immer noch statthaft? Viele europäische Länder setzen sich mit Anhängern liberaler Ideale für die Redefreiheit ein, und das Magazin Charlie Hebdo ist eines davon. Da die menschliche Natur allerdings von Hass erfüllt ist, drücken Menschen, wenn man sie ungehindert ihre Meinung äußern lässt, Hass aus. Wenn Redefreiheit jedoch gleichbedeutend mit der Freiheit für Hassreden ist, dann muss die Redefreiheit eingeschränkt werden. Charlie Hebdos Mohammed-Karikaturen stellen Hassreden dar und müssen daher verboten werden. Nichts rechtfertigt Mord, aber gleichzeitig sollte eine Institution, die systematisch Hass verbreitet, geschlossen werden; sie hat keine Existenzberechtigung.
Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, die Menschheit ist eine Einheit. Die verschiedenen Religionen, Glaubenssysteme, Rassen und Kulturen sind alle Organe eines einzigen Seins, und jedes Organ drückt eine andere Facette dieser Einheit aus. Obwohl die Organe einander verabscheuen, sind sie dennoch miteinander verbunden. Der eigentliche Zweck des Hasses besteht darin, uns zu bewusster Fürsorge und gegenseitiger Liebe voranzutreiben und dass wir zum Wunsch gelangen, eine Einheit zu sein.
Daher ist die Verbreitung von Hass inmitten der Organe der Menschheit gleichbedeutend mit einer Vergiftung des Körpers. Wenn ein Organ Hass verbreitet, rechtfertigt das nicht, dass andere Organe dies ebenfalls tun.
Wenn wir den Glauben eines anderen verspotten, tragen wir nichts zur Menschlichkeit bei; wir verstärken nur Uneinigkeit, Hass und Gewalt. Und mehr als alles andere stellen wir unser eigenes Gesicht bloß. Es überrascht zwar nicht, dass wir einander hassen, aber sich damit zu brüsten, trägt nicht zur Besserung bei. Da der Zweck des Hasses darin besteht, uns dazu zu treiben, das Gegengewicht zu schaffen, ist die Intensivierung des Hasses zwischen uns kontraproduktiv für unsere gesamte Entwicklung als menschliche Wesen.
Wenn wir in einer nachhaltigen demokratischen Gesellschaft leben wollen, müssen wir es zum Gesetz machen, dass Hassreden gegen jedermann, gegen eine Nation oder eine Person, streng verboten sind. Gegenwärtig werden selbst dort, wo es solche Gesetze gibt, werden diese nicht ausdrücklich vollzogen, obwohl dies unerlässlich ist; sie sind für die Stabilität der Gesellschaft unabdingbar. Wenn man Liebe ausdrücken will, kann man so viel ausdrücken, wie man will. Wenn man hingegen Hass zeigen will, sollte man ihn für sich behalten, denn die Gesellschaft hat schon genug davon. Und was noch schlimmer ist: Man schürt nur den Hass seiner Feinde auf sich selbst. Es wird nichts Gutes dabei herauskommen; nur Schmerz, Tod, noch mehr Schmerz und noch mehr Tod.
In der heutigen Welt werden nur diejenigen gewinnen, die sich über ihren Hass erheben und nach Liebe streben. Wir befinden uns in einer Zeit, in der alle miteinander verbunden sind und nur positive Verbindungen Bestand haben. Negative Verbindungen lösen sich auf und fallen auseinander. Wenn man gewinnen möchte, muss man die Herzen der Menschen gewinnen. Das ist alles, was wir heute brauchen.
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