Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung'

Kabbalisten über das Wesen der Wissenschaft der Kabbala, Teil 9

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Alle Weisheit der Welt ist in der Weisheit der Kabbala inkludiert.

Es gibt keine systematische Lösung für die Frage, wie ein spirituelles Objekt mit dem physischen Körper in Kontakt treten kann. Und auch ihre Klugheit ermöglicht es nicht ein Verbindungsglied zu finden, mit dem der tiefe und weite Graben zwischen der spirituellen Existenz und dem körperlichen Atom zu überbrücken wäre. Daher hat die Wissenschaft aus all diesen metaphysischen Methoden nichts gewonnen.Das einzige, das wir benötigen, um hier einen Schritt vorwärts zu kommen, ist die Weisheit der Kabbala als wissenschaftliche Methode. Denn alle Weisheit der Welt ist in der Weisheit der Kabbala inkludiert.(Und Kabbala erklärt alles nur demjenigen, der bereit ist, sie praktisch anzuwenden. Denn nur indem der Mensch seine egoistischen Eigenschaften in altruistische verwandelt, wird er begreifen, dass die gesamte Realität nur subjektiv, in seiner Wahrnehmung, existiert und gänzlich von seinen Eigenschaften bestimmt wird. Die gesamte Realität ist die Wahrnehmung seiner Eigenschaften im Vergleich zu den Eigenschaften des höheren Lichts.)

Baal haSulam „Die Freiheit“

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie

Überquerung des Machsom

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Überquerung des Machsom?

Meine Antwort: Die Überquerung des Machsom ist die Wahrnehmung der Realität in sich selbst.

Der „Punkt im Herzen“ wird enthüllt und nimmt das kleinste Volumen (zehn kleinste Sefirot) ein, in denen ich eine neue Realität wahrnehme: das Licht tritt (hin) ein und wieder (hin) aus und löst verschiedene Empfindungen aus.

All das existiert anfangs noch in minimalen Empfindungen und Erkenntnissen, doch ich beginne bereits zu sehen, was „innen“ passiert. Und ich sehe unsere Welt vor dem Hintergrund einer neuen Welt.

Diese Zweigeteiltheit stört nicht, sondern lässt das Verhältnis zwischen zwei Welten, zwischen dem Zweig und der Wurzel, wahrnehmen und verstehen. Dort, in diesem Punkt, nehme ich – noch sehr kleine – Handlungen wahr.

Ich begreife noch nicht, was das ist, wie ein Säugling, der nur fühlt, wie etwas passiert, aber noch nicht weiß, was das genau ist.

Zum Beispiel, geht das Licht an und aus. Er weiß noch nicht, dass das Licht und Dunkel sind, er sieht nur eine Erscheinung.

Doch das gibt mir ein Empfinden dessen, dass das eine höhere Realität und unsere Welt nur deren Abdruck ist.

Und dann beginne ich, mich immer besser in ihr zu orientieren, in dem Maße meiner Fähigkeit, mich ihr in den Eigenschaften anzugleichen.

Aus dem ersten Kongress-Unterricht vom 25.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wenn die Zeit verschwindet

„Vorwort zum Buch Panim Meirot“, Punkt 12: Das ist die geheime Bedeutung der Existenz von Zeit in unserer Welt.

Zunächst teilten sich die zwei oben genannten Gegensätze in zwei voneinander getrennte Wesen auf, also in ein System von reinen Welten und Sitra Achra, was der verborgene Sinn des Gesagten ist: „Eines gegenüber dem Anderen erschuf der Schöpfer“, in denen sich immer noch keine Korrektur verwirklichen kann, da sie sich in einem Träger befinden müssen – dem Menschen.

Somit brauchen wir die Existenz von Zeit, damit diese zwei Gegensätze im Menschen einer nach dem Anderen entstehen.

Es ist unmöglich, die zwei Gegensätze – die Eigenschaften des Schöpfers und der Schöpfung – sofort direkt miteinander zu verbinden.

Aus diesem Grund müssen wir uns schrittweise fortbewegen, indem wir zuerst in ein leeres Verlangen eintauchen und dann die Korrektur vornehmen und uns mit dem Licht erfüllen, und darauf folgen wieder die Leere, die Korrektur und das Licht.

Während wir auf diese Weise ab- und aufsteigen, kommen wir von unten nach oben voran, indem wir unser Verlangen vergrößern und es durch die Absicht zum Geben korrigieren.

Nur diese Veränderungen geben uns das Zeitempfinden. Und wenn sich das Verlangen und die Absicht in uns nicht verändern würden, hätten wir die Zeit nicht wahrgenommen und würden in einem unveränderlichen Zustand bleiben. Deshalb gibt es in der Welt der Unendlichkeit, wenn alles bereits korrigiert ist, keine Zeit.

Sich in dem spirituellen Raum zu befinden bedeutet, sich an einen Zustand, an ein Prinzip, das über allen Dimensionen liegt, anzuheften. Deshalb empfinden wir dort keine Zeit.

Dieser Zustand ist uns sogar aus dem alltäglichen Leben bekannt: wenn wir mit Spielen oder Arbeiten beschäftigt sind, merken wir nicht, wie die Zeit vergeht.

Wahrscheinlich durchlaufen wir eine Menge Zustände, doch darüber hinaus sind wir auf einen einzigen Punkt fixiert – dann nehmen wir die Zeit nicht wahr.

Das heißt, die Zeit hängt nicht davon ab, wie wir uns durch Auf- und Abstiege, durch Zustände des Klein- und Großseins bewegen, sondern inwieweit wir dieser einen Richtung, dem einzigen Punkt der Verschmelzung, trotz aller Schwankungen ergeben sind. Dann empfinden wir die Zeit nicht.

Deshalb erheben wir uns in der spirituellen Welt über die Zeit. Denn den Machsom zu durchqueren bedeutet, sich an dieses Prinzip zu halten. Dann fängst du an, wahrzunehmen, was es bedeutet, über der Zeit zu sein.

Hier gibt es nichts Mystisches – wir erheben uns in unseren Empfindungen über die Dimensionen, und aus diesem Grund verschwindet die Zeit.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 07.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Zur Frage über die Wahrnehmung der Realität

Die Frage: Wie stellt man sich die Prozesse vor, die in den Geisteswelten geschehen, die wir in der Wissenschaft der Kabbala studieren? Wo und wann geschieht alles oder ist es schon geschehen?

Meine Antwort: Diese Prozesse sind schon in unseren Wurzeln geschehen, und wir erkennen sie, wenn wir von unten nach oben hinaufsteigen. Aber das alles kam „bereits“ zustande.

Die Zeit in der Spiritualität – ist die Reihenfolge der kausalen Handlungen. Der Schöpfer hat den Wunsch zu genießen geschaffen, dann bekam dieser Wunsch das Licht, und späterer probte er die Scham und zog sich folglich zusammen, er hat die Entscheidung über das anti-egoistische Erhalten (der Bildschirm-Absicht) getroffen und hat begonnen, im Maß seiner Fähigkeit zu bekommen, um weiterhin zu geben, usw.

Das heißt wir studieren die aufeinanderfolgende Handlungkette, die noch davor geschah, ehe wir begonnen haben, uns zu empfinden.

Ich werde also geboren – und ab diesem Augenblick beginne ich, mich zu empfinden. Man sagt mir, dass auch vor meiner Geburt die Menschen lebten – aber ich weiß nicht genau, was „vor mir“ bedeutet. – Ich beginne die Realität wahrzunehmen, nur mit dem Zeitpunkt meiner Geburt. Dann kann ich wohl sagen, dass „laut meiner Wahrnehmung der Realität“ es hier noch die anderen Menschen gibt, die früher als ich geboren sind, oder die früher lebten und schon gestorben sind.
Aber das alles existiert nur in meiner Realität, in der ich geboren bin und lebe. Sie existieren in Form der Gestalten in meinem Kopf. Wir arbeiten nur mit dem inneren Wunsch – ihn muss man aufklären.

Deshalb, fängt meine Realität mit meiner Geburt an. Und alles, was angeblich davor geschah, halte ich für die Vorbereitung auf meine Empfindung – das heißt, es geht um den Schöpfer, um Seine Handlungen, die Er in mir als Vorbereitung tat, damit ich von Anfang an beginne, solche Welt und solche Realität zu empfinden.

Aber wer sind der Vater und die Mutter und alle übrigen mich umgebenden Menschen, und warum handeln sie auf diese Weise? Der Schöpfer hat für mich ein solches System vorbereitet, das sich um mich sorgt. Die ganze Welt, die ich vor mir sehe, ist vom Schöpfer für meine Arbeit vorbereitet.
Deshalb ist unser ganzes Leben mit diesen geistigen Prozessen verbunden, es soll uns zum geistigen Erwachen und der Enthüllung der neuen Empfindungen bringen. Und du dachtest, dass es in deinem Leben einen ziellosen Augenblick gibt?

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 08.07.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Antworten auf Ihre Fragen zu „Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung“, Teil 1

Eine Frage, die ich erhielt: „… Keinesfalls kann Er jemandem auch nur einen winzigen Schaden zufügen oder mit Verdruss betrüben“. Doch sehe ich das Leiden der Menschen!?
 
Meine Antwort: Alles Gute, das vom Schöpfer kommt, wird von den Menschen umgekehrt, also als das Böse wahrgenommen, und zwar entsprechend dem Maß der Gegensätzlichkeit zu der Eigenschaft des Schöpfers – dem Geben und dem Lieben.
 
Eine Frage, die ich erhielt: Soll man es so verstehen, dass alle Ereignisse vom Schöpfer vorbereitet und entsprechend der EIGENHEITEN der Seele ausgelöst werden?

Meine Antwort: Alle Ereignisse sind durch den Anfangs- und Endzustand jeder Seele vordefiniert. Diese Ereignisse werden von den Seelen in einem Spektrum ihrer Zustände von  äußerstem Leiden bis zum riesigen Genuss, je nach Ähnlichkeit der Seelen dem Schöpfer wahrgenommen.

 Zum Kabbalalernzentrum–>

 

Innere Wissenschaft

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn die Kabbalisten uns von der höheren Welt erzählen wollen, warum benutzen sie dann für Beschreibungen in ihren Büchern die Worte unserer Welt und bringen uns so durcheinander?

Meine Antwort: Die Kabbalisten sprechen die „Sprache der Zweige“ mit uns. Die Wissenschaft der Kabbala ist für diejenigen zu Papier gebracht worden, die den Punkt im Herzen haben, d.h., die die Spiritualität, die höhere Welt enthüllen wollen. Selbst wenn sie nicht verstehen, was das ist, streben sie danach.

Wenn du das willst, dann nimm das Buch und lies über Dinge, die sich scheinbar in dieser Welt befinden, doch versuche ständig, sie dir in der höheren Welt vorzustellen, wo es nur Kräfte und Eigenschaften, nur Empfangen und Geben gibt – nichts anderes!

Darum erklärt uns Baal haSulam mit den Worten unserer Welt, welche Bedeutung jedes Wort in der höheren Welt hat.

Ich versuche, dieses Bild zu sehen – doch wo ist es?! Es ist nicht irgendwo im Himmel, es ist in mir drin. Das heißt, die Rede ist nur von meinen inneren Kräften, von der Welt in meinem Inneren.

Und überhaupt erzählt das Buch nur von mir – es ist alles in mir drin: Menschen und Tiere, Sonne und Mond, spirituelle Parzufim.

Doch wenn ich mir das alles in mir drin vorstelle, muss ich auch noch wollen, dass das Licht kommt und dieses Bild in mir korrigiert, mich diese Kräfte der Liebe und des Gebens sehen und spüren lässt.

Und ich will nicht nur dieses Geben enthüllen, sondern die Kraft, die über alles regiert und sich Schöpfer nennt.

Dafür muss ich mir vorstellen, dass auch Menschen, die mich in dieser Welt umgeben, in mir drin sind. Es gibt niemanden sonst – das alles sind meine inneren Kräfte.

Fang an, dir vorzustellen, dass du dich mit ihnen allen, mit all diesen Kräften in deinem Inneren, verbindest. Und wenn du beginnst, immer auf diese Weise mit dem Buch zu arbeiten, wird dich das auf das Geben ausrichten.

Dadurch wirst du das wahre Bild erwecken und es dir selbst näherbringen. Dies bedeutet, das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen.

Das Buch hilft uns nur, das zu enthüllen, was sich ohnehin in jedem von uns befindet. Es bringt uns bei, unsere Augen auf die Enthüllung der gesamten Welten, der gesamten Schöpfung, der gesamten Realität zu fokussieren.

Außerhalb von uns gibt es nichts – aus diesem Grund nennt sich die Kabbala auch eine innere Wissenschaft.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Das holographische Bild der Seele

Der Schöpfer fordert von unseren Seelen die Vereinigung. Unsere Unkorrigiertheit kommt davon, dass wir uns seelisch voneinander entfernt haben und uns als Fremde wahrnehmen.

Unsere Korrektur besteht also darin, sich als Teile eines Körpers zu fühlen. Und sogar viel mehr als einfach nur Körperteile, die aufeinander abgestimmt sind – das alleine genügt eben nicht.

Es soll meine Verbindung zu jedem aufgebaut werden, und jeder soll sich mit allen anderen verbinden -bis die Unendlichkeit erreicht wird! Dies gleicht einem holographischen Bild, worin jeder Teil auch alle Übrigen einschließt.

Wir sind noch nicht in der Lage, uns dieses Bild sinnlich vorzustellen, weil wir diesem Bild vollkommen entgegengesetzt sind.

Der Zerbruch der Seelen geschah mit dem Ziel, dass wir uns abgesondert voneinander empfinden und einander nicht verstehen, denn wie kann man sich mit anderen verbinden, wenn es das eigene „Ich“ nicht gibt – es vereinigt sich mit allen und bildet das einheitliche Ganze.

Wenn sich also unsere Punkte im Herzen verbinden, dann geht diese illusorische Realität der physischen Körper verloren – und es bleiben nur unsere Wünsche.

Und je mehr sich jeder von uns bemüht, sich unsere Vereinigung vorzustellen, desto eher wird er sich dem wahrhaften Blick an die echte und einzig existierende Realität nähern.

Wir müssen uns nur ihr annähern und sie enthüllen. Und somit werden wir von diesen materiellen Illusionen geheilt, die uns heute umgeben.

Aus dem Unterricht zum Buch Sohar, 30.05.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Eine psychologische Veränderung, die die Welt auf den Kopf stellt

Eine Frage, die ich erhielt: Warum schreibt Baal HaSulam, dass der Übergang zur Natur des Gebens nicht mehr als ein psychologisches Problem ist? Was ist so schwer daran?

Meine Antwort: Das psychologische Problem besteht darin, anzufangen, alles als ein beabsichtigtes äußeres Einwirken auf uns wahrzunehmen.

Später werden sich alle Welten für uns vereinen, doch noch ist das für uns eine Frage der Psychologie.

Wir müssen versuchen, uns ein wenig von uns selbst zu lösen, als ob wir uns von der Seite betrachten und einschätzen würden (Betrunkene haben manchmal ein ähnliches Gefühl der Spaltung).

Das Wichtigste ist, sich selbst einer Analyse zu unterziehen und zu erkennen, dass alles, was mit mir geschieht – sowohl im Herzen als auch im Verstand, und überhaupt in meinem ganzen Leben – der Schöpfer mit mir macht, Er erfüllt mich, steuert mich und spielt mit mir. Ich bin nicht ich, sondern Sein Spiel, und ich selbst beobachte es.

Was kann ich tun? Ich werde gänzlich von der inneren Erfüllung beherrscht, die Er mir gibt. Doch Er gab mir noch einen weiteren Punkt, den „archimedischen“ Punkt, damit ich von diesem Punkt aus mich selbst betrachten und sagen könnte: „Alles, was du denkst und was du spürst, kommt von Ihm“.

Frage: Und wie kann ich mich über diesen Zustand erheben?

Meine Antwort: Ich muss von Ihm verlangen, meine Natur zu verändern. Jedes Mal schafft er besondere äußere Bedingungen für mich, und jedes Mal muss ich Ihn darum bitten, dass Er die Bedingungen in mir drin (meine Eigenschaften) verändert und sie in Einklang mit den äußeren (Eigenschaften des Schöpfers) bringt.

Es ist so, als ob wir an einen Ort mit besonderen äußeren Bedingungen, die wir nicht aushalten können, gelangen würden. Für gewöhnlich wollen wir in solchen Fällen die Umgebung zu unseren Gunsten verändern.

Die „psychologische Veränderung“ besteht darin, zu verstehen, dass wir nicht die äußeren Bedingungen verändern, sondern uns selbst an die äußeren Bedingungen anpassen müssen, weil es unmöglich ist, sie zu verändern.

Wir können uns selbst an die neue Umgebung anpassen, dann werden wir uns in ihr wohlfühlen! Diese psychologische Veränderung bedeutet eine neue Einstellung gegenüber den Veränderungen, die die Menschheit heutzutage durchmacht.

Wir aber wollen immer noch, wie auch im Laufe unserer ganzen Geschichte, die Umgebung verändern und die Welt nach unseren Vorstellungen gestalten.

Doch wir befinden uns bereits in einem anderen Programm, und diese Welt (d.h. der Schöpfer, der das alles inszeniert) verlangt jetzt von uns, dass wir selbst anfangen uns ihr entsprechend zu verändern.

Um mich herum entstehen neue Bedingungen: es kommt Finsternis in die Welt, alles gerät durcheinander, zieht sich zusammen, wird kompliziert und beängstigend – doch ich muss darum bitten, nicht die Welt um mich herum, sondern mich selbst zu verändern.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Wir alle sehen den gleichen Film!

Eine Frage, die ich erhielt: Warum sind 90 % der entstehenden Hindernisse mit unserem physischen Körper verbunden? (Ich bin hungrig, ich bin müde usw.)

Das Materielle ist doch nicht so wichtig wie das Spirituelle, und es gibt darin nur den kleinen Lebensfunken?

Meine Antwort: Du fragst, warum uns nicht gegeben wurde, anstelle der materiellen Wünsche mit den spirituellen Wünschen, Lichtern und Schirmen zu arbeiten?

Aber in dem Maß, in welchem du beginnst, die Welt auf der Wellenlänge des Gebens zu betrachten, hörst du gleichzeitig auf, diese Welt zu bemerken. Sie hört auf, für dich maßgebend zu sein.

Du existierst weiterhin in ihr, verbindest dich weiterhin mit den Menschen – gleichzeitig verliert diese Welt ihren eigenen Sinn, weil sie losgelöst vom Höheren existiert.

Denn sie ist nur die Folgerung, das Spiegelbild der Höheren Welten, die dir auf diese Weise die Realität projizieren.

Es gibt beispielsweise eine spezielle Technik, um die mehrdimensionalen Bilder in der Luft mittels Laserstrahlen zu projizieren. Plötzlich entstehen im leeren Raum unterschiedliche Figuren.

Auf die gleiche, illusorische Weise nimmst du diese Welt wahr – denn sie stellt nur den Abdruck der Höheren Welt dar.

Folglich projiziert uns unser egoistischer Wunsch diese Welt, die zunächst nur in dieser Form existieren kann. Und diese Form bleibt sogar bis zum Ende der Korrektur bestehen.

Rashbi kann hier mit uns sitzen und wird unsere materielle Welt sehen, obwohl er selbst vollständig korrigiert ist.

Denn diese Welt wird aus unseren Empfindungen nur nach der allgemeinen, endgültigen Korrektur verschwinden.

Sie existiert aufgrund des allgemeinen Wunsches zu genießen. Und obwohl dieser Wunsch egoistisch ist, ist er dennoch nicht gegen den Schöpfer! Er gleicht sich einfach dem Wunsch eines Tieres an, das leben und genießen möchte.

Deshalb wird er nicht als Verbrechen wahrgenommen, und hier gibt’s nichts zu korrigieren. Man muss diesen Wunsch einfach in seiner tierischen Form nutzen, um daraus den Wunsch des Gebens – die Seele -zu modellieren.

Aus dem Abendunterricht nach dem Buch Sohar, 26.05.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Die Welt in einem Zerrspiegel meiner Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wie soll man dagegen ankämpfen, dass die täglichen Unterrichte zur Gewohnheit werden?
Meine Antwort: Das ist ein Problem. Die Gewohnheit stumpft die Sinne ab und zerstört alles, indem sie eine unseriöse Einstellung zur Folge hat. Dagegen muss man gemeinsam ankämpfen! Sonst werden wir unsere Entwicklung nicht beschleunigen können und auf den Eintritt in die Spiritualität jahrelang warten müssen.
Es ist nicht möglich, dieses System zu verändern, denn es existiert bereits! Und du bist bereits an das System angeschlossen, du musst nur anfangen, selbst daran teilzunehmen.
Und in dem Maße, in dem du daran teilnimmst, wirst du plötzlich sehen, dass die Freunde, die dir unkorrigiert vorkamen, in Wirklichkeit ein korrigiertes System darstellen. Und nur du allein bist unkorrigiert!
Du willst dich nicht daran anschließen, deswegen zeigt es sich so, als ob es ringsherum andere Menschen mit unterschiedlichen Verlangen gäbe. Doch so ist es nicht!
Du wirst plötzlich spüren, dass du dich innerhalb eines Systems befindest, wo nur du allein über freien Willen verfügst, zur Spiritualität zu erwachen oder nicht zu erwachen, um die anderen zu erwecken, die daraufhin dich erwecken. So sind die Verhaltensregeln dieses Systems. Und außer dir sind alle unfrei!
Doch weil du nicht bereit bist und dich diesem System nicht anschließen willst, wurde dieses ganze Theater vor dir erschaffen: Freunde, alle möglichen Menschen, die ganze Welt um dich herum, dieser ganze Rummel…
Dir wurde die Möglichkeit gegeben, diese Kräfte so um dich herum zu organisieren, dass sie dich zur Spiritualität erwecken – durch äußere Einwirkung.
Nutze Neid, Hass, Ehrgeiz, die dir gegeben wurden – beneide die anderen, liebe und hasse sie, erwecke dich selbst mit allen Mitteln durch alle dir gegebenen Eigenschaften.
Deshalb erscheint dir das höhere System, Malchut der Welt der Unendlichkeit, als die Welt, die du im Moment um dich herum siehst. Vielleicht dachtest du, dass es sich irgendwo dort oben im Himmel befindet? Es ist nirgendwo anders, als hier direkt vor dir, du siehst es nur mit deinen schlechten Augen in dieser verzerrten Form.

Zum Kabbalalernzentrum–>