Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung'

Zu lernen, die Sprache des Schöpfers zu sprechen

Alles kommt von der Höheren Kraft, auch die Verwirrung „ich und die Welt“ sind durch eine Kraft „Es gibt nichts außer Ihr“ bedingt – und aller geschieht mit dem Ziel, mich Ihrer Offenbarung näher zu bringen.

In „Es gibt niemanden außer Ihm“ versteckt sich die Warnung, dass alle Geschehnisse durch eine einzige Kraft hervorgerufen sind. Zu jeder Zeit dreht sie dich um, damit du sie – entweder auf dem guten Weg oder eben auf dem schlechten öffnest.

Das Gute und das Schlechte sind relativ: möglicherweise entfernt Er mich von Sich durch die Erfolge, und zieht mich anhand der Leiden heran. Aber wenn ich verstanden habe, dass alles von Ihm kommt, dann wird alles im Leben zum Mittel der Verbindung mit Ihm.

Es gibt: mich und die Welt, um mich herum. Diese Welt ist für mich die Demonstration der Beziehung des Schöpfers zu mir, ich muss Ihn mit Hilfe dieser Welt enthüllen, mit Ihm den Dialog beginnen.

Aber solange ich Ihn nicht verstehen kann, wirkt Er auf mich von außen ein, spricht mich in der Sprache des Gebens an – und ich spreche die Sprache des Empfangens.

Ich bin innerhalb meines Egos gefesselt, und die umgebende Welt ist das Licht, das ich nicht sehe, und nur in der Form wahrnehme, die mir in meiner Selbstsucht dargestellt wird.

Wenn ich mich verändere, dann werde ich verstehen, dass diese Welt die Welt der Unendlichkeit ist. Alles hängt vom Betrachter ab, wie Baal HaSulam im Artikel „Die Verhüllung und die Enthüllung des Schöpfers“ beschreibt.

Ich sehe eine unheimliche Welt, weil ich so bin, und wenn ich mich verändere, dann werde ich sie als vollkommen und ewig empfinden. Darüber erzählen die Kabbalisten, die eine Korrektur ihrer Organe der Wahrnehmung vom Empfangen auf das Geben durchmachten.

Deshalb darf meine Einstellung zu dieser Welt nicht von meinen Empfindungen abhängen. Denn ich sehe sie in meinen trügerischen Eigenschaften. Indem ich aber meine Eigenschaften verändere, stelle ich die Eigenschaft des Gebens über meinen Egoismus.

Folglich werde ich alles entgegengesetzt sehen. Im Maß des Gebens, das ich erreichen werde – wird die ganze Welt anders empfunden!

Es ist eben die neue Wahrnehmung der Realität. Und die Welt hat kein beständiges Bild, alles hängt vom Bekommenden ab. Deshalb ist es gesagt, dass jeder im Maß der eigenen Unzulanglichkeiten verurteilt.

Diese Welt ist nur die Kopie einer realen Welt, aber sie ist die einzige, die ich jetzt empfinde. Später werde ich plötzlich enthüllen, dass dieser Raum mit den Kräften des Gebens und der Liebe erfüllt ist, ich werde sie so wie jetzt diese Welt sehen.

Ich muss meine Eigenschaften vom Empfangen auf das Geben verändern, dann werde ich „die zukünftige“ Welt sehen können! Wie macht man das? – Hierfür werden uns die Lehrer, die Gruppe und die Bücher gegeben.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 22.09.2010

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Vom irdischen Bild zum spirituellen

Eine Frage, die ich erhielt: Während wir den Sohar lesen, zeichnet sich in mir immer ein irdisches Bild ab?
Meine Antwort: Es ist unwichtig. Wenn du hinter diesem irdischen Bild den Schöpfer zu erkennen versuchst, dann ist das auch gut.
Nach und nach wird sich dieses irdische Bild in ein Bild der Eigenschaften verwandeln – Haus, Abraham, Pflanzen, Tiere – alle Wörter fangen an, einen sinnlichen Ausdruck zu erlangen.
Denn wir zeichnen alles in unseren Empfindungen auf. Und wenn du im Moment nur Bilder und Gestalten siehst, dann ist es so, weil du noch so lebst – in einem dir gewohnten Bild dieser Welt.
Doch allmählich wird das Licht dich zur Wahrnehmung von Eigenschaften, Merkmalen und Kräften führen. Anstelle von Wörtern, durch welche Menschen, die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere, die im Sohar vorkommen, bezeichnet werden, wirst du anfangen, die Eigenschaften eines jeden von ihnen, das Verhältnis zwischen ihnen in dir wahrzunehmen.
Dann wirst du beginnen, das Bild dieser Zustände aus deinem inneren, sinnlichen Eindruck zusammenzustellen – das Bild, das sich aus den Eigenschaften aller Details der Erzählung in dir zusammenfügt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010

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Kabbalisten über die Sprache der Kabbala, Teil 6

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von unserer materiellen Welt.

Es existiert allerdings eine strenge Bedingung für die Beschäftigung mit dieser Wissenschaft (Kabbala): die Begriffe (die in der Tora und besonders in der Kabbala verwendet werden) nicht durch eingebildete und materielle Dinge (Begriffe unserer Welt) zu verbildlichen, weil die Menschen dabei (indem sie sich das in der Tora Geschriebene als das in unserer Welt Existierende vorstellen) gegen das Gebot verstoßen: „Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt“. Mehr als das – dann bringt es (ein solches Studium der Tora) Schaden (Entfernung von der Spiritualität) statt Nutzen (darum steht sogar geschrieben: „Es ist besser, zu sitzen und nichts zu tun“).

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Quantenphysik und Kabbala

Eine Frage, die ich erhielt: Wo ist der Zusammenhang zwischen der Quantenphysik und der Kabbala, von dem Sie so oft sprechen?

Meine Antwort: Die Quantenmechanik wurde infolge von Experimenten gezwungen, den Beobachter in das Ergebnis von Beobachtungen mit einzubeziehen, die Tatsache zu akzeptieren, dass das Geschehen, die Wahrnehmungen, von dem Beobachteten sowie dem Beobachter abhängen, nicht von alleine geschehen, sondern darauf ankommen, wer beobachtet, wie beobachtet wird und ob überhaupt jemand beobachtet.

Der Beobachter ist ein aktiver und bestimmender Teil des Geschehens. D.h., wir sehen die Welt niemals ohne uns. Die Welt existiert nur in uns, in den Beobachtern, in den Wahrnehmenden.

In der Kabbala ist dieses Gesetz bereits seit Jahrtausenden bekannt und beschrieben worden als „Alles wird enthüllt, erforscht und beschrieben nur bezüglich des wahrnehmenden Menschen“, und außerhalb von ihm können wir nicht davon reden, dass überhaupt etwas existiert. (Siehe Baal haSulam „Vorwort zum Buch Sohar“)

Ein weiteres Gesetz der Quantenwelt (der Welt des Lichts unserer Welt) lautet: ein Teilchen kann sich gleichzeitig an zwei Orten befinden. Es bewegt sich nicht blitzschnell von einem Ort zum anderen, sondern befindet sich gleichzeitig an zwei Orten.

In der Kabbala wird definiert, dass es keinen Raum gibt, sondern das Beobachtete nur in der Wahrnehmung des Beobachters geschieht, der sich als innerhalb von Rahmenbedingungen „Zeit – Raum – Bewegung“ existierend empfindet, die es außerhalb von uns nicht gibt.

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Wie enthüllt man ein Geheimnis.

Eine Frage, die ich erhielt: In den Sohar Unterrichten erklären Sie sehr feine, verborgene, Geheimsachen …

Meine Antwort: Sie sind heimlich und von unseren Sinnesorganen verborgen, weil wir viel zu grob sind, um sie zu unterscheiden. Nichts anderes mehr!

Es bedeutet nicht, dass sie das Geheimnis darstellen. Sie scheinen mir ein Geheimnis zu sein, da sie von mir verborgen sind, von mir nicht empfunden werden.

Ich soll meine Wahrnehmung verschärfen, sie genauer machen, um die feineren Gradationen der Eigenschaften zu unterscheiden – dann werde ich plötzlich beginnen, ganz anderes, wahrhaftes Bild der Realität, in der höheren „Resolution“ empfinden.

Wir sollen unsere Wahrnehmung um die Eigenschaft ergänzen, die als das „Geben“ bezeichnet wird – wenn wir sie empfinden werden, dann werden wir auch die höhere Welt empfinden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 07.09.2010

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Die Welt der Wünsche

Der Sohar erzählt über „die Welt der Zukunft“, sowie über „diese Welt“, aber denken Sie nicht daran, dass es sich hierbei um unsere materielle Welt handelt.

Der Sohar verliert kein einziges Wort über den physischen Körper und über die von uns empfundene Welt. Alles, was mit uns geschieht, wird im Geistigen überhaupt nicht berücksichtigt.

All das, was im Wunsch „für sich zu empfangen“ auf dem unbelebten, pflanzlichen oder tierischem Niveau geschieht – wird in der Kabbala nicht beschrieben, weil es keiner Korrektur unterliegt. Der Korrektur unterliegen nur die Beziehungen der Menschen, die auf gegenseitige Verbindung, sowie auf die Verschmelzung mit dem Schöpfer gerichtet sind.

Wenn im Sohar „diese Welt“ erwähnt wird, die physischen Handlungen, die Menschen, dann sind damit verschiedene Arten der Wünsche im Menschen gemeint. Die Kabbala beschäftigt sich also nur mit der Korrektur der Wünsche.

Der Schöpfer hat den Wunsch geschaffen, und Er will ihn zur Ähnlichkeit bringen. Und unser physischer Körper ist nur unsere Empfindung der Existenz dieses Wunsches. Die gesamte unbelebte, pflanzliche und tierische Natur dieser Welt stellen die äußerliche Form desselben Wunsches dar, die keiner Korrektur unterliegt.

In unserer Welt gibt es nichts zu korrigieren! Sowohl der größte Kabbalist, als auch der gewöhnliche Bürger sind aus einer Materie geschaffen.

Man kann die Organe von einem Körper in den anderen transplantieren, und es wird trotzdem nichts Heiliges oder Lasterhaftes in diesen Körper geben, sowohl der eine, als auch der andere werden sterben. Alles fängt nur mit dem geistigen Wunsch an, worin es die Absicht für sich und gegen den Schöpfer gibt, was man mit der Unreinheit bezeichnet, und die Heiligkeit, den Wunsch für das Geben, für den Schöpfer. Aber es handelt sich nur um den Wunsch, und nicht um den materiellen Körper.

Als ob ich vor mir einen speziellen Filter stellen würde, der die Materie dieser Welt aufhält und mich verpflichtet, nur die geistige Materie, den Wunsch des Gebens zu sehen.

Wir studieren die Wissenschaft der Kabbala, d.h. die Wünsche, die man dem Schöpfer angleichen muss, und die übrigen Wünsche werden verloren gehen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 07.09.2010

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Wir sind die Unendlichkeiten, die sich in den Kreis einbinden

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Mensch nicht abgesondert von den anderen Menschen existiert, warum gibt es dann in jedem von uns die Empfindung, dass für die ganze Realität nur für ihn existiert, und der Schöpfer sich zu ihm persönlich verhält?
Meine Antwort: Es ist das Maß der Individualität, das jedem Menschen eigen ist. Sie kommt – vom Schöpfer, sie ist die Wurzel eines Menschen, die ihn von allen anderen unterscheidet.
Es verpflichtet jeden, seine Individualität zu realisieren, denn der Satz stimmt wirklich: „Für mich ist diese Welt geschaffen!“ – und es soll folglich jeder Mensch behaupten. Aber nicht auf Kosten der Anderen, sondern für die Anderen.
Ich korrigiere die Welt, und alle anderen sind nur die Teile von mir – weshalb ich mich zu allen verhalten soll, als ob sie von mir abhängig wären. Ich soll mich an sie in der Liebe anschließen.
Wenn sich mein Punkt mit anderen verbindet, werde ich zum „Kopf“ für sie, für den Körper, der „die allgemeine Seele“ heißt.
Denn ich entscheide selbst und schaffe alle Beziehungen, und ich fülle alle mit dem Licht des Schöpfers aus, d.h. ich bin für sie die Quelle, der Schöpfer.
Und wenn du das gleiche machst und an dich die anderen verbindest, einschließlich mich?
Dann wirst du auch zum Kopf für den allgemeinen Körper, der aus deinen richtigen Beziehungen zu den anderen resultiert. Und so wird jeder von uns – zur individuellen Persönlichkeit, und keiner stört den anderen, sondern ergänzt ihn. Du fühlst, dass der Schöpfer sich persönlich zu dir verhält, aber Er kann sich zu dir nur durch die Gruppe verhalten. Und genauso verhältst du dich durch die Gruppe, zu Ihm.
Der Schöpfer wird in der Verbindung zwischen allen enthüllt. Gerade dort gibt es das höhere Licht – in den Wünschen des Gebens, in der Vereinigung zwischen allen Seelen.
Wenn sich alle Eigenschaften des Gebens miteinander verbinden, dann öffnet sich das Gefäß für die Offenbarung des Schöpfers – das Netz des Gebens.
Und auf den Wunsch war die Beschränkung? Z’A‘ gesetzt, damit er nichts bekommt. Denn man kann nur durch die Beziehungen erhalten, durch die verbindenden Wünsche, dort wo sich der Schirm und das widergespiegelte Licht befinden.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabasch, 05.09.2010

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Durch die virtuelle Realität zu der höheren

Eine Frage, die ich erhielt: Was bringt dem Menschen dieses System, der „spirituelle Stimulator“? Warum zieht es die Menschen dermaßen an, dass es zu einem „Tamagotchi“ wird?
Meine Antwort: Dieses System bringt dem Menschen die Zukunft und unterstützt ihn in der Gegenwart. Es gibt ihm das Gefühl, dass er sich über den Tod erhebt.
Du beginnst zu spüren, dass du dich um ein System kümmerst, das dich trägt, „füttert“, deine ewige „Infusion“ ist.
Du fühlst, dass du wirklich in einer anderen Realität existierst. Und diese Realität wird höher, größer, stärker als unsere wahrgenommen – nicht trotz, sondern dank ihr.
Du nimmst unsere Realität als Mittel zur Existenz der höheren Realität wahr, in einer solchen Zusammenstellung von zwei Welten, dass du absolut klar erkennst, inwiefern du diese Welt zur Stärkung der zukünftigen Welt in dir benutzen sollst.
Denn das ist kein von uns erschaffener virtueller Raum, sondern die Realität, in der die Höhere Kraft existiert, die in dir dieses unsere Leben, unsere Welt, unsere Realität entstehen lässt und dir hilft, nun in die nächste einzutreten.
Alle diese Veränderungen müssen wir durchlaufen, um uns zur Wahrnehmung des höheren Raums, durch diese Welt hindurch, umzuprogrammieren.
Mit der Zeit wird uns die Entwicklung unseres „Stimulators“ dies verwirklichen lassen,denn unsere ganze natürliche Entwicklung verläuft spielerisch (im Spiel): wir steigen zur nächsten Stufe auf, ohne zu verstehen, wie, doch wir steigen auf, wir entwickeln uns.
Aus diesem Grund wird der „spirituelle Stimulator“ zu einem spannenden Spiel für alle.

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Empfindung des Schöpfers

Geisteswelt oder Visionen?

Der Sohar, Kapitel „Wajechi“, Punkt 170: Bei der Abreise einer Seele, gehen all seine Verwandten und Freunde in der Welt der Wahrheit mit seiner Seele und zeigen ihr den Platz von Eden und den Ort der Strafe.

Eine Frage, die ich erhielt: die Menschen, die den klinischen Tod erlitten, erzählen über die Visionen, die mit Sohar in vieler Hinsicht übereinstimmen, obwohl sie keine Ahnung über die Kabbala haben…

Meine Antwort: Das Verständnis der Kabbala hilft dem Menschen nicht, die Geisteswelt zu sehen. Man kann die höhere Welt nur in der korrigierten Seele empfinden. Es spielt keine Rolle, ob der Mensch die kabbalistischen Bücher studiert oder nicht. Wichtig ist dabei, ob er sich korrigieren möchte.

Zu den Emotionen der Menschen, die den klinischen Tod erlitten, kann man Folgendes sagen. Wenn der Mensch in den kritischen Zustand gerät, dann ist es ein großer Schlag für den physischen Körper, der nichts mehr als den Wunsch, zu genießen darstellt. Unser Körper scheint uns materiell zu sein, einen Umfang haben, aber er stellt ausschließlich den Wunsch dar, eine bestimmte Art von Füllung zu genießen.

Wenn dieser Wunsch die Leere, die Leiden empfindet, dann möchte er natürlich kein Leben, keinen Wunsch empfinden, woran er leidet, denn er wünscht sich, diese Stelle zu schmälern, weniger zu leben, die Gefühle abzuschalten, Drogen zu nehmen, usw.

Jeder Mensch, der die seelischen oder materiellen Leiden empfindet, wünscht sich, diese zu verringern, die Wahrnehmung der Welt zu verringern, bis zur Unlust zu leben.

Aber wenn du die Leiden empfindest und hinaufsteigen möchtest, sowie den Wunsch hast, aus dieser Stelle ausgerissen zu werden, aus der Finsternis, Bitternis, aus den Schlägen, Kriegen und Krankheiten – dann begehst du die geistige Handlung – nicht für das Geben, oder weil dich das Geistige heranzieht, sondern weil die Leiden auf dich mit solcher Kraft drücken, dass du wie ein Kern aus der Kirsche ausgestoßen wirst – und nach oben aufspringst.

Es ist der Weg der Leiden, und kein Aufstieg, weil du dich nicht dem Ziel annäherst; du kennst es nicht – du läufst den Leiden davon wie ein verprügeltes Tier – vom Stock wegläuft. Aber wie dem auch sei, du erhebst dich über die Selbstsucht, über dem Wunsch zu genießen, und willst folglich dein Ego annullieren: „Ich will nichts mehr, lassen Sie mich nur in Ruhe!“.

Angenommen, ich habe eine Milliarde Dollar gestohlen, man hat mich gefangen und lebenslänglich im Gefängnis gesperrt. In diesem Augenblick wünsche ich nur Brot und Wasser und zu Hause zu sein. Nichts anderes!

Aber ich wollte doch eine Milliarde Dollar! Der Wunsch verringert sich, und steigt aufgrund „des Glaubens über dem Verstand“ hinauf, er ist bereit, im Geben zu sein, auf sich zu verzichten, sich zu verringern, um nur die Leiden der Strafe nicht zu empfinden. Dann empfinden diese Menschen die Wahrheit, im kleineren Ausmaß öffnet sich hier die Verbindung mit dem Schöpfer. Aber nur für die kurze Zeit, sodass sie diesen Zustand nicht wahrnehmen und festhalten können, weil sie keine eigenständigen Kelim (keine geistigen Gefäße) haben – und ihr Zustand vergeht.

Aber in 99.9 % der Fälle der Empfindung vom Jenseits empfinden die Menschen nur die psychosomatischen Emotionen. Da sie sich in den Leiden, in Verwicklung, im Nebel der Gefühle, in der Störung der Arbeit der inneren Systeme aufhalten, ist ihre Wahrnehmung gestört.

Aber das Schöpfungsziel besteht nicht darin, dass der Mensch nur im Zustand des klinischen Todes die Geisteswelt empfindet. Ich soll sie im vernünftigen Zustand empfinden, darin wie der Forscher agieren, der über das Wissen und Verständnis verfügt. Man muss den Wunsch und die Möglichkeit haben, wie der Schöpfer zu werden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.09.2010

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