Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung'

Die Welt in der Projektion des Lichtes

Frage: Könnten Sie vielleicht erklären, was die Formen der Verbindung darstellen, über welche im Sohar gesprochen wird, und uns ein Beispiel geben? Wie sollen wir sie uns vorstellen?

Meine Antwort: Alles, worüber im Sohar gesprochen wird, sind die Formen der Verbindung zwischen den Seelen: die Arten (der Löwe, der Stier, der Adler, der Mensch), Sefirot (Gwura, Chessed, Tiferet, Jessod), die Buchstaben (Chaf, Sain, Tav), die Farben (weiß, schwarz, rot, grün) usw.

Wenn in dir auf einmal eine spirituelle Empfindung entsteht, wird sie dir ein klares Wissen geben, es heißt z.B. „die rechte Augenbraue“, und eine andere Empfindung heißt „die linke Augenbraue“, usw. Du wirst es fühlen. Angenommen, ich schaue in das Gesicht eines Menschen. Es ruft in mir verschiedene Eindrücke hervor: „Welche Stirn! Welche Augen!“. Aber das sind nicht die Stirn oder die Augen, sondern meine innere Eindrücke, Empfindungen, Erscheinungen meines inneren Verlangens zu genießen. Ich nehme einen gewissen Einfluss wahr, der auf mich wirkt, der in mir eine Gestalt entstehen lässt. Ich gebe ihr einen Namen in Verbindung mit dem, was sie in mir hervorruft, und nicht was sie in Wirklichkeit ist. So ist es auch in der Spiritualität, nur ohne das materielle Bild, das in unserer Welt vor meinem Auge erscheint. Die spirituellen Gestalten leben selber. Ich offenbare diese Formen, Kräfte, Eindrücke, und nenne sie mit verschiedenen Worten: „rot“, „weiß“, „schwarz“, „bitter“, „süß“, „sauer“, „hoch“, „niedrig“ usw. Nur all das, ohne das irdische, weltliche Bild.

In Wirklichkeit sehen wir die Bilder nicht von außen, sondern im Inneren unseres Verlangens zu genießen. Wie man auf dem Bildschirm des Computers die verschiedenen Verbindungen der elektrischen Signale sieht, welche sich dann zu einem Bild zusammentun.

Genauso müssen wir unsere Verlangen zu gleichen Verbindungen zusammen fügen, dann werden wir sehen, dass diese Welt nur in der Form der Realität besteht, welche wir jetzt wahrnehmen und in Wirklichkeit nur eingebildet ist. Selbst existiert sie nicht, nur im Verhältnis zu uns, die wir sie so wahrnehmen!

Jeder von uns ist das Resultat der Projektion des Lichtes, gleich den Formen, die in der Luft mit einem Laserprojektor geschaffen wurden. Wir stellen alle solche Formen dar, Gestalten, die das Licht gemalt hat. Wir empfinden uns nur in einer gewissen Realität, im Raum.

Doch in Wirklichkeit gibt es in diesen Bildern nichts Reales, das ist nur die Projektion von gewissen Gestalten, die vor mir erscheinen, solange ich nicht in der Lage bin, sie als eine innere Form wahrzunehmen.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 05.01.2011

Eine Sage über die Verlangen

Frage: Mir scheint es, dass Rabasch in seinen Artikeln danach bestrebt ist, uns die spirituelle Arbeit in einer sinnlichen Form zu beschreiben…

Meine Antwort: Alles geschieht innerhalb des Verlangens, d.h. Innerhalb unseren Empfindungen. Die Kabbalisten sprechen nicht über etwas anderes.

Genauso ist es mit der Mathematik und anderen Erscheinungen die uns als rationell erscheinen, auf jeden Fall sind sie sinnlich, nur ist es uns nicht bewusst, dass wir in unserem Gehirn das Verhältnis zwischen den Empfindungen abschätzen.

Wir messen sie aus, wiegen ab, geben einen Zahlencode dazu, aber es ist immer eine Arbeit in der Empfindung. Sogar, wenn ich die Farbschattierungen vergleiche: „Diese ist gelber, und diese ist weißer“, ich schätze die Empfindungen, die sie in mir hervorrufen ab. Und genauso ist es mit anderen Sachen, sogar ganz rationelle, die keine Empfindungen zu besitzen scheinen, in jedem Fall arbeiten wir nur in den Empfindungen.

Als ich zu der Wissenschaft der Kabbala gekommen bin, hat es mich sehr erstaunt: „Welche Empfindungen?“ Ist das eine Mädchenroman? Welche Wissenschaft ist es denn? Erst, nachdem ich angefangen hatte zu verstehen, dass der Mensch vollkommen aus Verlangen besteht, und all das uns Umgebende, auch Verlangen sind. Nicht lebende Objekte, Pflanzen, Tiere, es sind Verlangen, die auf so eine Art uns in unseren gemeinsamen Verlangen der Genüsse vorgestellt werden.

Ich sehe die Tiere, nicht lebende Objekte, Menschen, den Himmel, auf so eine Art empfinde ich diese Erscheinungen in meinem Verlangen zu genießen. Ich untersuche irgendein nicht lebendes Material: mit welcher Kraft sollte darauf eingewirkt werden, damit es erwärmt, zersetzt, zusammengesetzt wird.

Ich untersuche die Tiere, die Pflanzen, mich selbst, und das Verhältnis zwischen uns in der menschlichen Gesellschaft.

Deswegen steht es in allen kabbalistischen Büchern nur über die Korrektur des Verlangens geschrieben, damit du dein Verlangen auf eine solche Höhe erhebst, wo du universell werden kannst – der Schöpfer, der allgemeinen Kraft der Natur, ganz innerer, ganz breiter Kreis, der alles in sich einschließt. Das musst du in deinen Verlangen erlangen.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 3.12.2010

Doppelte Realität

Frage: Wenn wir die Gruppe nur als ihren inneren, korrigierten Zustand betrachten, wie unterscheidet sie sich dann vom Rest der Welt, der auch nur unkorrigiert scheint?

Meine Antwort: Es gibt keinen Unterschied in der inneren Bedeutung. Aber wenn man auf die Gruppe schaust, bleibt einem nichts anderes übrig als festzustellen, dass sich ihr Streben nach Spiritualität äußerlich manifestiert, wenn sie jeden Tag zum Unterricht kommt. Das bedeutet, dass sie sich zwar bemüht, Spiritualität zu erreichen, es ihr jedoch noch nicht gelungen ist.

Man hat einen äußeren Schirm, auf dem man sieht, wie sich die Gruppenmitglieder nach dem Geben sehnen, während sie noch innerhalb des egoistischen Systems handeln, welches nur beabsichtigt, alles für die eigene Befriedigung zu nutzen.

Dennoch wissen sie bereits, verstehen schon irgendwie und fühlen sogar, dass es eine Chance gibt, zu einer anderen Einstellung über die Welt zu gelangen: das Konsumieren durch das Geben zu ersetzen.

Sie wissen, dass es zwei Arten gibt, das Leben im Universum zu empfinden:

1. Ein Leben, wo ich instinktiv versuche, alles zu verschlingen, weil ich so geboren wurde, was als angeborener „Böser Trieb“ betrachtet wird.

2. Und es gibt eine andere Einstellung dem Leben gegenüber: das Geben, aus sich herauszutreten, wobei mein „Selbst“ an sich nicht existiert, es sei denn, es ist in allen anderen enthalten. Und diese zweite Herangehensweise ist diejenige, die wir erreichen wollen.

Es stellt sich heraus, dass wir bereits zwei Herangehensweisen haben: bis jetzt nach dem 1. Grundsatz, zu leben, alles für sich selbst zu verbrauchen. Genau das nehmen wir jetzt wahr, „diese Welt.“ Aber wir träumen davon eine andere Anschauung vom Leben zu erlangen und die spirituelle Wirklichkeit zu sehen, die aus dem Geben besteht.

Was wird mit der körperlichen Wirklichkeit dann geschehen? Wird sie verschwinden? Nein. Sie wird bleiben, solange wir sie brauchen, da sie noch als ein notwendiger Bestandteil verwendet werden muß.

Nun sollte man bereits verstanden haben, wozu unser materieller Körper dient: man muss ihn aufrechterhalten, um den Verbrauch zu unserem Besten fortzusetzen und nicht um zu geben. Aber in Wirklichkeit gibt es keinen Körper.

Doch je nach dem, wie weit man noch im egoistischen Konsumieren verbleiben muss, so lebt weiter man in dieser materiellen Wirklichkeit. Und in dem Maße, in dem man sich über selbst erhebt, betritt man die spirituelle Welt.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 28.12.2010

Die Welt unserer Absichten

Die gesamte Weisheit der Kabbala spricht ausschließlich über die Handlungen des Gebens, die man innerhalb unserer gemeinsamen Verbindung ausführen kann. Ausgenommen unsere Welt besteht die ganze Wirklichkeit aus dem Geben. Die Welt vor uns besteht aus der entgegengesetzten Eigenschaft, wobei jeder soviel wie möglich für sich selbst empfängt. In dieser Neigung, uns mit „Konsum zu überschütten“, erleben wir unsere physische Wirklichkeit.

Stellen Sie sich winzig kleine Wünsche auf einer flachen Oberfläche verstreut vor. Wenn jeder von ihnen die Absicht hat, durch Ausnutzung der anderen maximalen Vorteil zu erzielen, erschaffen sie eine Verbindung, die als „diese Welt“ bezeichnet wird, mit all ihren materiellen Erscheinungen. Hier werden die Menschen durch Hierarchie miteinander verbunden, heiraten, haben Kinder, verbinden sich und all dies geschieht dadurch, dass sie mit ihrer Absicht Genuss aus den anderen ziehen. Und so leben sie.

Genau das nennen wir unsere Welt, auf all ihren Stufen: unbelebter, vegetativer, belebter und sprechender (menschlicher). Die anderen sehen wir als nah oder fern, sind von ihnen mehr oder weniger abhängig, und all dies geschieht nach unserer Absicht, Genuss zu spüren.

Mit der Absicht, jedmöglichen Genuss zu erleben, erschaffen wir die Wirklichkeit selbst. Sollte jemand jedoch wünschen: „ich möchte mich zu den anderen nur mit der Absicht zu geben verhalten, nicht um zu empfangen“, dann wird er in der gleichen Welt seine neue Einstellung als spirituelle Welt empfangen. Dies wird als „ich sah eine umgekehrte Welt“ beschrieben.

Alles wird von der Absicht bestimmt. Wenn man von der Absicht „für mich“ zur Absicht „zu geben“ wechselt, dann bedeutet das den Machsom zu überqueren. Den Machsom, die Grenze, die uns von der Spiritualität trennt.
Innerhalb dieser Absicht zu geben gibt es 125 Stufen, bis wir die perfekte Absicht, das absolute Geben erreichen.

Die Wirklichkeit, die wir genau jetzt wahrnehmen mit der Absicht sie für uns auszunutzen, ist nur eingebildet. Sie wurde uns ausschließlich gegeben, damit wir sie als Sprungbrett zur wahren Wahrnehmung der Wirklichkeit benutzen.
Diese egoistische Einstellung anderen gegenüber empfingen wir zu dem Zweck, dass wir auf ihr basierend bei uns anfangen und dann später den Übergang zur Eigenschaft des Gebens machen, und wenn wir die 125 spirituellen Stufen erklettern, untersuchen wir weiter die Verbindung unter uns, d.h. die Stufen der spirituellen Leiter heraufklettern. Nur unsere Absicht bestimmt, was wir empfinden, diese oder die obere Welt

Aus einem Sohar Unterricht. Das Vorwort, 28.12.2010

Dort, hinter den Wolken …

Wir lesen den Sohar mit dem Kommentar „Sulam“, wo sich der Text der Primärquelle des Buches „Der Sohar“ in der Sprache des Talmuds und der Kommentar von Baal HaSulam in der Sprache der Kabbala miteinander wie die Fäden in einem Leinentuch vereinen.

Wir empfangen den fertigen Text, in welchem diese zwei Sprachen miteinander vermischt werden. Aber wenn du ihn liest oder ihm zuhörst, dann erscheinen vor dir zwei Bilder, zwei Schirme, wie auf dem Computer – ein äußerer und ein innerer Schirm

Auf dem äußeren Schirm liest du den Text in der Sprache des Talmuds, und auf dem inneren handelt es sich um die spirituellen Eigenschaften und Handlungen in den Begriffen der Kabbala. Allmählich beginnen diese zwei Schirme sich miteinander zu verbinden. Es hilft dir, die Betrachtung des äußerlichen Weltbildes deiner inneren Betrachtung anzunähern. Du liest den Sohar, und er hilft dir allmählich die äußerliche Realität in deinem Inneren wahrzunehmen. Langsam beginnt die Wirkung, und du beginnst plötzlich immer mehr, dich genauso zur Welt zu verhalten. Als ob man durch die gewisse Wolke zur wahrhaften Realität, zur echten Wahrnehmung der Wirklichkeit übergehen würde. Und der Sohar begleitet dich.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 30.12.2010

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Die Zeit = die Bewegung = der Raum

Die Lehre der zehn Sfirot, Band 3, Teil 8, Frage 36. Der „Raum“: Die Zeit, die Bewegung und der Raum sind praktisch ein und derselbe Begriff, der die relative Veränderung und die Erneuerung der Form (der Wünsche) bestimmt. Aber wenn es sich um die Reihenfolge des Abstieges nach den Stufen handelt, dann spricht man über die Veränderung des „Raums“. Und wenn man die Ursache und die Wirkung erwähnt, dann wird man dadurch die Veränderung der „Zeit“ betonen.
Warum sind dann „die Zeit, die Bewegung und der Raum“ ein und derselbe Begriff? Weil es die Veränderungen sind, die in unseren Wünschen/Kelim geschehen. Der Wunsch, zu genießen empfindet diese Veränderungen. Warum empfinde ich eine Veränderung wie den Zeitverlauf, und die andere wie den Raumwechsel, oder die Bewegung? Warum nehm ich das Geschehende in Form der Veränderungen in der Zeit, Bewegung und im Raum wahr?

Ist die Bewegung nicht der Raum? Wenn ich den Raum wechsele, dann befinde ich mich doch in der Bewegung. Aber man sagt mir: „Nein, es ist eine ganz andere Kategorie“. Aber alle Kategorien sind Veränderungen, die im Wunsch, zu
genießen geschehen. Im Bezug worauf? – Nur bezüglich der Eigenschaft des Gebens, des Maßes meines Einschlusses in Bina.

Somit hat Malchut (der Wunsch) drei Möglichkeiten, sich in Bina einzureihen, welche als „die Zeit, die Bewegung und der Raum“ bezeichnet werden und Malchut verschiedene Empfindung geben. Welche? – Wenn es sich um die Reihenfolge des Abstieges nach den Stufen handelt, (um die konsequenten Veränderungen der Zustände), dann spricht man über den „Raumwechsel“, wobei sich die Stufe, der innere Zustand, verändert.

Und wenn man über die Ursache und die Wirkung spricht, das heißt, nicht die Räume selbst, sondern ihre Reihenfolge verändert wird, dann ist es der „Zeitablauf“.

Aus dem Unterricht nach der „Lehre der Zehn Sfirot“ „, 16.12.2010

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Die Erinnerungen an das Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist ein Reschimo?

Meine Antwort: Reschimo ist (die informative Aufzeichnung) ein Eindruck, der im Kli/Wunsch nach dem Ausgang des Lichtes (das ihn früher ausfüllte) geblieben ist. Es sind die Lichter, die sich in Kelim/Wünschen befinden.

Was bedeutet „die Lichter sind aus dem Kli hinausgegangen“? Sie leuchten nicht wie früher, da es keinen Schirm, keine Verbindung zwischen dem Kli und dem Licht gibt, weshalb sie nur von weitem leuchten. Folglich wird gesagt, dass es im Kli nur ein wenig Licht gibt.

Somit sind die Reschimot den Erinnerungen ähnlich, die ich aus der Vergangenheit habe. Es ist nicht das Licht, das meinen Wunsch ausfüllt, wenn ich mit Hilfe des Schirmes die Verbindung mit dem Licht aufbaue, und wir uns zusammen verbinden, da der Schirm zwei Gegenteile miteinander verbinden kann.

Und wenn es keinen Schirm gibt, dann ist das Licht nicht mit dem Kli verbunden. Es befindet sich weiterhin im Kli und geht nicht verloren, wobei das Kli es nicht empfindet und es nicht zwingen kann, zu leuchten. Das Licht darin ist unspürbar – und es heißt „Reschimo“.

Wir sagen einfach, dass das Licht verschwunden ist, und uns ein Reschimo gelassen hat, aber in Wirklichkeit ist es nicht so. Das Licht blieb konstant und ist nicht verschwunden, aber wir empfinden es auf die Art und Weise, als ob es keine Verbindung zwischen dem Kli und dem Licht gäbe.

Aus dem Unterricht nach „Der Lehre der Zehn Sfirot“, 13.12.2010

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Die Welt durch die krumme Brille anzuschauen

Eine Frage, die ich erhielt: Ich glaube Ihnen, dass alle Probleme eine Folgerung meiner falschen Wahrnehmung sind. Aber was kann ich machen, wenn ihre Einstellung für mich immer noch eine Philosophie ist, und die Probleme meine Realität darstellen?

Meine Antwort: Wenn du dich in die Gruppe eingereiht hättest, und von ihr die Empfindung der Sicherheit, die Bürgschaft bekommen könntest, dann hättest du dich wie auf den Händen der Mutter empfunden. Du wärst somit nie mehr besorgt, weil du wissen würdest, dass dich 600.000 Seelen umgeben, die für dich sorgen.

Dir könnte nichts Schlechtes passieren, weil sich dort die Shechina, der Schöpfer befinden. Deshalb kann man nur dafür sorgen, wie man lernen kann, sich zu den anderen – wie zu sich selbst zu verhalten, um folglich zu verstehen, dass in Wirklichkeit sie „ich“ bin.

Man muss aufhören, seinen Augen und den egoistischen Sinnesorganen zu glauben, die uns empfinden lassen, dass es außerhalb von uns fremde Menschen sind.

Es wird den Menschen von allen Problemen befreien! Allmählich wird sich durch dieses Herangehen die richtige Wahrnehmung der Realität offenbaren, die Welt wird durchsichtiger und klarer, so dass man hinter jedem Gegenstand – die dahinter wirkende Kraft sieht.

Du wirst also plötzlich sehen können, wie sich alles verbindet, und du wirst erstaunt sein, wie blind du früher warst! Was für eine krumme Brille hattest du früher an! Denn alles hängt nur von deiner Sehkraft und Wahrnehmung ab.

Nichts ändert sich, sondern du vereinst die Achsen deiner Sehkraft, wonach dir plötzlich ein ganz anderes Bild gezeigt wird.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel “ Eine Dienerin, die ihrer Herrin vererbt“, 13.12.2010

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Die grenzenlose Welt der Freiheit

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet es, „die spirituelle Welt zu sehen“?

Meine Antwort: Wir können die spirituelle Welt nicht mittels gewöhnlicher Sehkraft – mittels der Augen sehen. Die spirituelle Welt wird in den inneren Empfindungen wahrgenommen.

Und obwohl sie uns darin grenzenlos und unendlich vorgestellt wird, definiert sie sich nicht durch die geometrischen Maße unserer Welt, sondern durch unsere Eigenschaften, unsere neuen Organe der Empfindung, durch die innere Sehkraft.

Und wenn wir uns diese Eigenschaften aneignen, dann wird alles einfacher und leichter sein. Wir werden die Kräfte sehen, die hinter jeder Handlung, hinter jedem Objekt stehen.

Alles wird sehr deutlich, klar und bestimmt sein. Wir werden verstehen, dass wir von oben gelenkt werden, und dass der Mensch nur eine einzige freie Handlung hat – den Willen, die spirituelle Welt zu sehen, um sich mit ihren Handlungen gleichsetzen zu können.

Dabei begeht er die Handlungen nicht selbst, sondern setzt sich mit ihnen nur gleich. Aber er fühlt sich dadurch frei, weil er über seine egoistische Natur hinaufsteigt, und beginnt, alle Gesetze ungezwungen zu erfüllen, aufgrund des eigenen Wunsches, er empfindet und sieht sie selbst. Und dies ist schon eine ganz andere Sache, es gibt dem Menschen die Empfindung der Freiheit.

Allmählich gleicht er sich der Höheren Kraft in solchem Maße an, dass er Sie nicht nur rechtfertigt, sondern von ihr auch fordert, dass Sie alle jene Handlungen begeht, die in Ihrem Programm eigentlich schon vorbestimmt sind, aber viel schneller, als Sie beabsichtigte, diese zu erfüllen. Der Mensch gleicht einem Kind , das vor einem Erwachsenen läuft, und ihn auffordert, etwas zu tun.
Dann geschieht in Wirklichkeit eine vollkommene Vereinigung des Schöpfers mit dem Geschöpf .
Aus dem Programm „Kabbala für die Anfänger“, 01.12.2010

Alle Welten auf einem Bratspieß

Alle Welten: Azilut, Brija, Ezira, Asija und sogar unsere Welt – besitzen ein und das selbe Aufbau, wie Abdrücke von einander. Nur in unserer Welt sehen wir das nicht.

Angefangen mit dem Zerbruch unserer Welt und der Vermischung von Bina und Malchut,dient der Parzuf SaG als Abdruck, als Matrix, als Abdruck seiner Form in Bina, vereint mir Malchut, in der ganzen Materie, auf allen Ebenen: Azilut, Brija, Ezira, Asija, unsere Welt.

Oben im Kopf der Welt Azilut befindet sich die Wurzel aller Welten, weil der SaG selber zu der Ersten Einschränkung (Zimzum Alef) gehört und sein Einfluß reicht nichtdirekt bis in die Welten der Zweiten Einschränkung (Zimzum Bet) aus, sondern nur durch „Saerot“ (engen beharten Kanälen).

Und vom Kopf der Welt Azilut steigen diese Fäden bis zur unserer Welt runter, wie die Projektionen, wiederholend ein und das selbe Aufbau, aufgereiht auf den selben Achsen, wie auf einem Bratspieß. Deswegen verbreiten sich alle Lichter mit parallelen Lichtrahlen von oben nach unten.

Doch das bezieht sich nur zum Aufbau der Welten, und nich zu ihrem Verhalten! Die Richlinien des Verhaltens in jeder Welt entsprechen ihrer Stufe, und deswegen unterscheiden sie sich. Die Welt Azilut – ist ganz wegen Geben, und niedrigere Welten: Brija, Ezira, Asija und unsere Welt – handeln mit dem Einklang ihrer Ebene.

Aus dem Unterricht „Beit Shaar a-Kavanot“, 30.12.2010