Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung'

Verbindung über alle Differenzen hinweg

Spirituelle Welten sind auf der Verbindung von Gegensätzen aufgebaut: Licht und Dunkelheit, Plus und Minus, Geben und Nehmen, d.h. alle Arten von entgegengesetzten Eigenschaften in all ihren Formen.

Wenn wir uns über diese Unterschiede hinwegsetzen können, so dass nicht die Veränderung der Eigenschaften für uns wichtig ist, sondern die Verbindung, was bedeutet, dass wir die Verbindung über die Gegensätze der Eigenschaften erheben, dann werden wir in ihnen ihre gemeinsame höhere Wurzel offenbaren. Auf diese Weise offenbaren wir den Schöpfer, die gemeinsame höhere Kraft, so offenbaren wir die höhere Wirklichkeit.

Die höhere Welt unterscheidet sich von der niederen Welt dadurch, dass sie rein altruistisch, voller Geben, Verbindung und Liebe ist. Die untere Welt hingegen ist mit Entfremdung und Hass erfüllt.

Deshalb wird über die spirituelle Welt gesagt, dass wir die Dunkelheit in Licht verwandeln und uns wie ein Mensch mit einem Herzen verbinden müssen, damit es keine sich gegenseitig widersprechenden Eigenschaften zwischen uns gibt. Im Gegenteil, wir sehnen uns immer danach, uns nach dem spirituellen Gesetz zu verbinden und uns gegenseitig zu vervollständigen.

Wenn uns das nicht gelingt, dann verstehen wir, dass wir mit solchen Eigenschaften geboren wurden und mit ihnen leben müssen und wir müssen lediglich die Verbindung zwischen uns stärken. Wir verändern unsere Natur nicht vom Empfangen zum Geben, sondern zum Empfangen, um zu geben.

Das ist das Patent. Es ändert sich nichts, außer der Absicht die wir korrigieren müssen. Wenn wir alle unsere Verbrechen und Verlangen auf Kosten von jemand anderem empfangen und genießen, mit der Absicht den Nächsten zu beschenken, dann korrigieren wir damit unser Verlangen. Obwohl es ein Verlangen zu empfangen bleibt, arbeitet es mit der Absicht um des Gebens willen und verbindet uns zu einem Ganzen.

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Aus dem Unterricht „Wahrnehmung der Wirklichkeit“, 27.01.2023

Stimmt euch auf den Sohar ein

Wenn man beginnt, den Sohar zu lesen muss man sich darauf einstellen, mit dem Fluss des Textes, den die großen Autoren des Buches Sohar für uns vorbereitet haben, mitzuschwimmen.

Sie sagen uns, dass die Schöpfung der Wunsch zu empfangen ist. Dieses Verlangen der Wahrnehmung der Realität, der Wahrnehmung des Schöpfers der es erschaffen hat.

Es gibt eine Wahrnehmung innerhalb des Verlangens, die als „von oben nach unten“ bezeichnet wird. Auf diese Weise ist das Verlangen in der Lage, nur das zu erleben, was wir jetzt „innerhalb von uns“ fühlen. Diese Wahrnehmung wird als „diese Welt“ bezeichnet.

Es gibt eine andere Form der Wahrnehmung, über dem Verlangen, „außerhalb von uns“, wenn ich nicht mich, sondern quasi andere erfülle. Diese Wahrnehmung ist uns nicht vertraut, denn wir wurden nicht darin hineingeboren.

Sie erscheint uns seltsam und fremd, obwohl die Autoren des Buches Sohar sagen, dass diese Wahrnehmung natürlich ist, da sie von der Natur, vom Schöpfer kommt. Neben unserer kleinen Welt, die wir in uns erleben, sind alle anderen großen Welten „außerhalb von uns“.

Der Sohar weist uns den Weg, damit auch wir eine Wahrnehmung von außen, außerhalb unseres Körpers erlangen. Wir müssen uns darauf einstellen, eine Realität wahrzunehmen, die nicht „innerhalb“, sondern „außerhalb von uns“ existiert, um in ihr das zu sehen, worauf der Sohar hinweist.

In welcher Form auch immer dieses Buch von Ereignissen in dieser Welt, von Märchenfiguren wie Engeln, Geistern, Palästen erzählt, wie real oder unreal es uns erscheinen mag – in jedem Fall erzählt es uns davon, was in der Form der Wahrnehmung „außerhalb von uns“ geschieht.

Wer also verstehen will, was das Buch Sohar ihm sagen möchte, was es in ihm offenbaren will, sollte sich in dieselbe Richtung ausrichten- nicht danach streben, sich selbst zu füllen, sondern zu erfahren, was sich wirklich „außerhalb von uns“ befindet.

Diese Form der Wahrnehmung ist natürlich, sie setzt die Einstellung des Menschen gegenüber der Welt wie auch gegenüber sich selbst voraus!

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar.

Persönlichkeitsspaltung

Frage: Manche Menschen haben psychische Störungen und denken, sie seien in den spirituellen Welten. Ein Kabbalist, der Spiritualität erlangt hat, fühlt ebenfalls eine gewisse Dualität. Wo ist die Grenze zwischen psychischer Instabilität und der spirituellen Errungenschaft eines Menschen?

Antwort: Menschen kommen zu mir und sagen: „Ich bin bereits in der Welt der Unendlichkeit. Ich habe alles korrigiert und wie geht es Ihnen?“ Es sind interessante Auffassungen, die ein Mensch von sich gibt.

Von außen kann man natürlich nicht erkennen, ob jemand in der Spiritualität ist oder nicht. Wenn es ein Außenstehender ist, kann er sich verhüllen.

Normalerweise sieht jeder von uns die Höhere Welt mit seinem inneren Empfindungsorgan, mit der Eigenschaft des Gebens. Es entwickelt sich nur dann, wenn man im konstanten Kontakt mit der Höheren Natur steht und der Schöpfer nicht nur für einen Augenblick offenbart wurde.

Man kann natürlich, wenn man es wirklich will oder sehr leidet, die Offenbarung der Höheren Kraft in einer verdeckten Form, für kurze Zeit wahrnehmen. Das ist keine klare Wahrnehmung des Schöpfers, sondern ein Gefühl von Wärme, in die man eintaucht.

Ein Mensch erkennt und versteht Spiritualität nur dann, wenn er die Barriere zwischen den beiden Welten überschritten hat. Woran erkennt man, ob man hinter der Barriere ist oder nicht? Durch die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die ihn ständig in allem umfasst. Aber auch das kann täuschen.

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Aus der Fernsehsendung „Bei mir klingelte das Telefon, Persönlichkeitsspaltung“

Alles vergeht

Frage: Es gibt ein jüdisches Gleichnis über einen Mann, der eines Tages einen Weisen besuchte und anfing zu klagen: „Alles ist schlecht für mich: Ich habe meine Arbeit verloren, meine Frau ist krank, meine Tochter kann immer noch nicht heiraten, und mein Sohn will nicht studieren. Was soll ich tun?“ Der Weise sagte: „Es gibt ein altes Heilmittel. Du musst viele Zettel nehmen, darauf schreiben: ‚All dies wird vorübergehen‘, und die Zettel in jedes Zimmer legen. Der Besucher verstand nicht, was gesagt wurde, und ging. Aber da der Weise es sagte, tat er, was ihm gesagt wurde. Nach ein paar Jahren kehrte dieser Besucher glücklich zu dem Weisen zurück. „Wie dankbar ich dir bin! Ich habe eine großartige Arbeit gefunden, meine Frau hat sich erholt, meine Tochter hat geheiratet, mein Sohn hat sein Studium beendet und ist vollkommen zufrieden. Alles ist gut! Ich danke dir sehr! Dann fügte er hinzu: „Ich wollte nur fragen: Diese Zettel, die ich im Haus in den Zimmern angebracht habe, können die schon entfernt werden?“ „Warum willst du sie entfernen? „, sagte der Weise, „lass sie erst einmal ruhen.“ Das heißt, auch dies wird vorübergehen.

So stand es auch auf König Salomons Ring geschrieben: „Alles geht vorüber.“ Was für eine Weisheit ist das? Was sind das für Worte, die alles verwandeln, all den Kummer verschwinden lassen? Was sind sie?

Antwort: Es ist eine andere Art, die Welt zu betrachten. Nicht mehr als das. Nichts ändert sich. Nur die Sichtweise einer Person ändert sich.

Kommentar: Trotzdem sagte er, dass mit ihm alles in Ordnung sei und sich alles geklärt habe.

Antwort: Ja, seine Einstellung zum Leben, zur Welt und seine Sichtweise haben sich geändert, und deshalb hat sich alles beruhigt.

Frage: Welchen Rat kann man der Menschheit und dem Menschen geben, wenn es ihm hier und heute nicht gut geht?

Antwort: Es gibt nichts, was heute nicht in Ordnung ist. Heute ist bereits alles in Ordnung.

Frage: Ist es das, was man „alles geht vorbei“ nennt?

Antwort: Ja. Auf jeden Fall ist alles in einem guten Zustand, und man sollte nicht selbst schlechte Zustände erfinden.

Frage: Und wenn ich mich dennoch schlecht fühle?

Antwort: So etwas wie schlecht gibt es nicht. Es ist das, was man für sich selbst zeichnet.

Frage: Glauben Sie nicht, dass es so schreckliche Zustände gibt, wenn sich ein Mensch schlecht fühlt? Wirklich schlecht!

Antwort: Eigentlich ist es keine schlechte Sache. Es ist alles in Ordnung.

Kommentar: Es ist nicht leicht für eine Person, sich selbst davon zu überzeugen.

Antwort: Es ist nicht nötig, überzeugt zu werden. Man muss es einfach akzeptieren und das war’s.

Frage: Was bedeutet es, Zettel in alle Räume zu legen und dass alles vorübergehen wird?

Antwort: Es bedeutet, sich daran zu erinnern, dass man jede Minute in einen Zustand zurückkehren muss, in dem alles vergeht.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 

Absolute und relative Wahrheit

Frage: Sie haben erklärt, dass wir die Menschen nie in ihrer wahren Gestalt sehen, das heißt, unser Egoismus verbirgt vor uns, wer sie wirklich sind. Andere wiederum sehen auch Sie nicht so, wie Sie sind, sondern ziehen sich die Formen an, die für ihren Egoismus bequem sind. Wo ist dann die Wahrheit?

Wo ist dann die Wahrheit?

Antwort: Es gibt keine Wahrheit. Es gibt keine wirkliche Wahrheit; sie ist immer relativ. Und die absolute Wahrheit wird es erst mit der vollständigen Korrektur aller Zustände der Menschheit geben, wenn sie die vollständige Korrektur erreicht.

Im Moment können wir sie nicht definieren. Aber wir wissen, dass sich die Wahrheit nur in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe manifestiert, d.h. in der absoluten Güte. Was absolute Güte ist, weiß ich nicht.

Relativ – ich kann sagen: In gewisser Weise definiere ich es für mich selbst Aber sie ist höher als ich, über meiner Natur; sie ist, wenn ich mich in die objektivste Position versetzen kann, das heißt, wenn ich keine meiner eigenen Wünsche und Motive in Betracht ziehe, sondern mich über mich selbst erhebe, den Wunsch eines anderen annehme und nur in seinem Namen handle.

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Aus der Sendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Wem soll ich Glauben schenken?“ 16.11.2013

Energie des Höheren Lichts

Wisse, dass, bevor die ausgeströmten Wesen ausgeströmt und die Geschöpfe erschaffen wurden, ein einfaches Höheres Licht die ganze Wirklichkeit erfüllte. Es ist das Licht, welches sich aus der Essenz (Azmut) des Schöpfers ausdehnt. Wisse, dass alle Namen und Bezeichnungen, die in der Weisheit der Kabbala auftauchen, sich nicht im Geringsten auf das Wesen des Schöpfers beziehen, sondern nur auf das Licht, das aus Seinem Wesen austritt.  (Baal HaSulam, Talmud Esser HaSfirot, Band. 1, Teil 1, Kapitel 1, „Einschränkung und Linie“).

Der Schöpfer ist die Quelle aller Dinge. Was von Ihm ausgeht, wird als Licht bezeichnet.

Es geht nicht um unser physisches Licht, sondern um die Emanation, die vom Schöpfer ausgeht. Wenn ein Mensch beginnt, den Einfluss des Lichts an sich zu spüren, wird er durch das auf ihn wirkende Licht nach und nach dem Schöpfer angeglichen. Das heißt, das Licht trägt eine besondere Energie, eine besondere Eigenschaft in sich und denjenigen, den es beeinflusst, verwandelt sich in eine Art Abbild des Schöpfers.

Das drückt sich in den Eigenschaften aus, die ein Mensch plötzlich zu erleben beginnt: wie er sich verändert, wie er sich seine Umgebung, unsere Welt, die Höhere Welt usw. vorstellt.

Dies sind die Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die er durch den Einfluss des Höheren Lichts erhält.

Frage: Bedeutet das, dass er langsam beginnt, alle zu lieben?

Antwort: Ja. Er beginnt das ganze Universum um sich herum im vollen Umfang wahrzunehmen und fühlt, dass er dazugehört, da all dies von einem Licht geschaffen wurde. Ein Mensch, der das Höhere Licht erlangt, offenbart alles als ein einziges Werk des Lichts.

Seine Liebe richtet sich in erster Linie auf die Quelle des Lichts, den Schöpfer.

Frage: Wird sich in einem Mensch die Eigenschaft der Liebe zum Schöpfer offenbaren wenn er TES studiert?

Antwort: Möglicherweise. So sollte es sein, aber nicht sofort.

Aus der Fernsehsendung  „Das Studium der Zehn Sefirot“ (TES), 14.08.2022

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Sich helfen um spirituell geboren zu werden

Frage: Wenn man den Vorhang öffnet und den ganzen Glitzer auf dem die Menschen stehen wegnimmt, was bleibt dann in ihrem Leben übrig? Wenn man all die Dinge entfernt, denen wir unser ganzes Leben lang hinterherjagen? Man muss doch den Menschen ein Ziel geben.

Antwort: Dann müsste man die ganze Welt aufräumen. Man belässt nur die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen. Man gibt den Menschen die Möglichkeit in Frieden zu leben, eine Existenz in ihrem Körper aufrechtzuerhalten und alles andere auf die Verbindung zwischen den Menschen zu richten, damit man beginnt, die Höhere Welt wahrzunehmen – die wahre Natur, die wahren Kräfte.

Nachdem man die Wahrnehmung der Höheren Welt erlangt hat, verliert man die Wahrnehmung der niederen Stufen: unbelebt, pflanzlich und tierisch. Diese Welt, dieser Kosmos wird verschwinden, denn all das ist nur in dem noch unreifen Bewusstsein.

Der Mensch wird sich auf die Stufe der Kraft erheben – das Einzige was existiert, nicht das, was ihm in Form von Bildern gezeigt wird: hier ist eine Wand, hier ist ein Tisch und so weiter. Er wird sehen, dass all dies nicht existiert, da es in der Welt der Kräfte nicht existiert.

Es ist alles ein Zusammenspiel von Kräften im Verhältnis zu unseren tierischen Sinnen. Wenn man sich auf die Stufe anderer, mächtiger Sinnesorgane erhebt, verschwindet das alles. Deshalb kommt „olam“ (Welt) von dem Wort „neelam“ (verschwinden).

Warum sollten wir auf dieser Stufe stagnieren, wenn wir bereits auf die nächste Stufe aufsteigen können? Es gibt schließlich keine schlechtere Welt als diese! Warum bleiben?

Wenn man über die Zeit hinaus bleibt, die man braucht um zu reifen und aufzusteigen, wird man eine schreckliche Zeit haben. Die Frucht wird überreif, wie bei einem Baby das über seinen Geburtstermin hinaus im Mutterleib bleibt. Das ist sehr gefährlich für alle.

Wir werden uns festhalten müssen, denn schon jetzt beginnen wir solche Kräfte zu erleben. Der Druck auf uns wird so groß sein, dass er uns hinausdrängt, um uns auf der nächsten  Stufe zu gebären. Wir müssen den Kräften unserseits nachhelfen!

[301823]

Aus einem Vortrag „Mein Telefon klingelte“

Das Gemeinsame spüren

Kommentar: Wenn ich eine Melodie höre, die von Freunden gemeinsam gesungen wird, nehme ich eine Art Schwingung auf. Wenn ich mit meiner minimalen Schwingung eintrete, entsteht ein Gefühl für eine gewisse Lautstärke, eine Art von Stereo.

Antwort: Dank der eigenen Stimme fängt man an, alle anderen zu hören und durch die Stimme nimmt man die ganze Palette der Klänge wahr. Wenn man von außen zuhört, dann nimmt man den anderen nicht durch seine Stimme, nicht durch seine Teilnahme, sondern einseitig wahr, nicht innerlich.

Wenn man an einer gemeinsamen Handlung teilnimmt, ist man mit allen anderen verbunden und durch diese Verbindung spürt man die innere Kraft, den inneren Sinn der „singenden Stimme“ des Chors oder einer gemeinsamen Handlung.

Das ist der Unterschied zwischen dem Versuch, den Individualismus in unserer Welt zu überwinden, d.h. sich vermeintlich zu verbinden, von außen zu beobachten und dem was die Kabbala bietet, nämlich nach innen zu gehen, sich zu befreien und das Gemeinsame und nicht sich selbst zu spüren. Hier ist man verpflichtet, sich vom ”Ich” zu lösen, sich einzuschränken (Zim-Zum alef).

Kommentar: Man spürt es in sich. Man kann es sehr gut hören, wenn alle singen.

Antwort: Es geht darum, dass man plötzlich solche Bereiche, solche Empfindungen, solche Möglichkeiten der subtilen Wahrnehmung und alle Arten von innerem Umschalten hat, als ob man durch eine kleine Tür in eine riesige Halle eintritt und dort gibt es eine göttliche Musik, eine Vollkommenheit und man versucht, sich darin nach und nach, durch Start-Stopp-Versuche zu finden. Es ist eine erste Begegnung. Natürlich zieht es einen Menschen, treibt ihn an – wie ein Kind.

Kommentar: Gleichzeitig kann jede einzelne Stimme absolut schrecklich und unvollkommen sein.

Antwort: Natürlich! Das ist es in der Tat.

Frage: Wenn man eine Aufnahme von diesem Gesang macht, bleibt dann noch Energie übrig oder ist sie nur im Moment des Singens zu spüren?

Antwort: Es bleibt, nichts geht verloren. Man kann nie zum Alten zurückkehren und ist immer nur auf die neue Erkenntnis ausgerichtet. Es ist nicht wie bei Baron Münchhausen – die Töne sind eingefroren und werden dann aufgetaut. Man muss versuchen, neue Dinge zu tun und weniger an die alten Sachen zu denken.

Frage: Wenn jemand anderes diesen Gesang hört, wird er dann von dort, von innen, Energie bekommen?

Antwort: Wie wird er es hören? Von der Tatsache her das wir zusammen singen? Durch physisches Singen? Wir können zusammen sitzen und nicht singen, wir können in diesen Zustand eintreten, wenn wir uns gegenseitig spüren.

Der Mensch muss bereit sein zu hören. Ohne Vorbereitung wird nichts funktionieren.

Aus dem Vortrag „Mein Telefon klingelte“

[300563]

Wie können wir aus diesem Albtraum erwachen?

Frage: Wie kommt man aus der zerstrittenen, krisengeschüttelten Realität zu einer guten und geeinten Realität?

Antwort: Es ist, als ob man aus einem Traum erwacht, die schlechte Welt vor sich sieht, dann wieder die Augen schließt, um in einer guten, realen Welt aufzuwachen.

Die böse Welt, die man zuerst gesehen hat, war nur ein Traum, den man nicht wahrhaben will.

Wenn man das zweite Mal aufwacht, dann wird man die wirkliche Welt sehen, nicht die, die man sich vorher vorgestellt hat. Über die spirituelle Offenbarung steht geschrieben: „Wir waren wie im Traum“.

Wie kann man aus diesem schrecklichen Traum aufwachen und in einer guten Welt erwachen? Dagegen gibt es ein Mittel: Man muss seine kranke Wahrnehmung heilen. Schließlich befindet man sich immer noch in einer wunderbaren Welt, im Paradies indem es kein Leid, keinen Schmerz und nichts Böses gibt – nur absolute Güte. Das Einzige, was man braucht, ist eine Änderung der Wahrnehmung.

Wir befinden uns in einer Sphäre, in der alles Gute eine vollständige Umkehrung erfährt und zum Bösen wird. Deshalb sehen wir alles Gute als Böses an. Die schöne Welt der Unendlichkeit gibt es nur außerhalb von uns, wir nehmen sie entsprechend unserer schlechten Eigenschaften wahr. Wenn wir unsere Eigenschaften ändern, werden wir die gute Welt sehen.

Wir werden uns inmitten von Engeln wiederfinden, die einander nur mit Liebe behandeln. Es gibt nicht den geringsten bösen Gedanken in irgendeinem von ihnen – es wird eine Welt absoluter Güte sein. Wir dürfen es uns nur nicht selbst verderben und es falsch auffassen.

Wenn man sich schlecht fühlt, dann braucht man nur auf sich schauen. Wir haben großes Verständnis für das eigene Leiden, es gibt ein Medikament, das einen wieder gesund macht. Dieses Medikament ist weder ein Trick noch ein Schmerzmittel. Im Gegenteil wenn man mit seiner Einnahme beginnt, seine Wahrnehmung, seine Vision verändert, dann wird man sehen, dass man vorher wie in einem Traum war.

Die ganze Welt wird sich verändern, nicht nur Teile von ihr: erst 10 % besser, dann 20 %, dann 30 % und so weiter bis zu   100 %. Die Welt wird sich in dem Maß verbessern, wie man seine Eigenschaften verändert: um 10 %, um 20 %.

In dem Maß, in dem man es schafft, sich über seinen Hass auf andere zu erheben, wird man sehen, wie sich deren Einstellung einem gegenüber ändert. Man braucht nicht die Welt zu verbessern und auch niemanden in der Welt zu ändern. Man muss nur sich selbst in Ordnung bringen.

Aus Begegnung der Welten, Teil 2, 16.06.2014

(138568)

Auf dem Weg zu einem sinnlichen Verstehen

Frage: Was bedeutet es: „Nimm keinen Platz ein, dann bin ich in allem“?

Antwort: Mit „keinen Platz einnehmen“ ist gemeint, dass man mit seinem Egoismus keinen Platz beansprucht. Dann bin ich überall, im ganzen Raum, im ganzen Universum. Ich erreiche, da ich meinen Egoismus annulliere, eine Stufe, auf der es keinen physischen Raum mehr gibt.

Kommentar: Sie sagen oft, dass wir in einen Zustand kommen müssen, in dem wir nicht uns selbst, sondern andere fühlen sollen.

Antwort: Dies ist in allen kabbalistischen Büchern beschrieben. Wenn wir das tun, erreichen wir den Zustand der ersten Einschränkung (Zimzum Alef), wenn ich mein ICH nicht mehr in mir spüre.

Es ist unmöglich das in Worte zu fassen, aber dieser Zustand ist real. Du befindest dich überall gleichzeitig, fühlst jeden, erlebst jeden in der Verbindung mit jedem und nicht als eine unabhängige subjektive Einheit. Du hast das Gefühl, nicht als Subjekt zu existieren.

Frage: Wie war das bei Ihnen?

Antwort: Ich kann es nicht beschreiben. Ich habe keine Worte dafür.

Die Kabbala beschreibt die Handlungen, die man mit seinen Kräften in sich ausführen muss: Geben, empfangen, abschirmen, die Stärke des Egos, anziehen von Licht (welches) und die Interaktion mit diesem oder jenem. Das heißt, die Kabbala befasst sich mit genauen, physikalischen Größen und physikalischen Phänomenen – Wahrnehmungen.

Deshalb haben die Kabbalisten solch eine Sprache erfunden, damit man derartige Empfindungen irgendwie von einer Welt in die andere übertragen kann. Es ist eine erfolglose Sprache, sie kann nichts erklären.

In Wirklichkeit ist diese Sprache für diejenigen geeignet, die sich bereits in der Wahrnehmung der Höheren Welt befinden. Für sie wird die Sprache der Kabbalisten verständlich. Für diejenigen, die sich nicht in der Höheren Welt befinden, bleibt es unverständlich. Wenn wir die Tora oder andere Bücher der Kabbalisten lesen, nehmen wir das was dort gesagt wird, in irdischen Begriffen wahr.

Es fällt uns sehr schwer, auf das umzuschalten was über Qualitäten, Eigenschaften, Kräfte, Gefühle der Annäherung oder Entfernung, über Kräfte gesagt wird, die mit allen möglichen unbelebten, pflanzlichen, belebten und menschlichen Namen bezeichnet werden. Obwohl sich die Kabbalisten sehr bemühen, ist das wenig hilfreich.

Wie viele Jahre habt ihr Rabashs Artikel und meine Erklärungen gelesen und gehört? Ihr seht, wie viel Zeit vergeht, bis es innerlich klick macht und ein neues Verständnis der gelesenen Texte sowie die Arbeit an den Fehlern beginnt.

Es handelt sich nicht um ein sprachliches, sondern vielmehr um ein sinnliches Verständnis.

Kommentar: Sie haben versucht es wie Mathematik zu verstehen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Sie nichts verstanden haben. Erst nach einiger Zeit haben Sie es innerlich empfunden und begonnen diese Sprache zu verstehen.

Antwort: Ich habe versucht, alles auf der Stufe der Kräfte und Prozesse wahrzunehmen. Hier tauchte plötzlich ein sinnliches Bild auf, das mich zwang, an mir selbst zu arbeiten.

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Wie kann man die ganze Welt beherrschen?“

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