Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Verbindung'

Verbindung über alle Differenzen hinweg

Spirituelle Welten sind auf der Verbindung von Gegensätzen aufgebaut: Licht und Dunkelheit, Plus und Minus, Geben und Nehmen, d.h. alle Arten von entgegengesetzten Eigenschaften in all ihren Formen.

Wenn wir uns über diese Unterschiede hinwegsetzen können, so dass nicht die Veränderung der Eigenschaften für uns wichtig ist, sondern die Verbindung, was bedeutet, dass wir die Verbindung über die Gegensätze der Eigenschaften erheben, dann werden wir in ihnen ihre gemeinsame höhere Wurzel offenbaren. Auf diese Weise offenbaren wir den Schöpfer, die gemeinsame höhere Kraft, so offenbaren wir die höhere Wirklichkeit.

Die höhere Welt unterscheidet sich von der niederen Welt dadurch, dass sie rein altruistisch, voller Geben, Verbindung und Liebe ist. Die untere Welt hingegen ist mit Entfremdung und Hass erfüllt.

Deshalb wird über die spirituelle Welt gesagt, dass wir die Dunkelheit in Licht verwandeln und uns wie ein Mensch mit einem Herzen verbinden müssen, damit es keine sich gegenseitig widersprechenden Eigenschaften zwischen uns gibt. Im Gegenteil, wir sehnen uns immer danach, uns nach dem spirituellen Gesetz zu verbinden und uns gegenseitig zu vervollständigen.

Wenn uns das nicht gelingt, dann verstehen wir, dass wir mit solchen Eigenschaften geboren wurden und mit ihnen leben müssen und wir müssen lediglich die Verbindung zwischen uns stärken. Wir verändern unsere Natur nicht vom Empfangen zum Geben, sondern zum Empfangen, um zu geben.

Das ist das Patent. Es ändert sich nichts, außer der Absicht die wir korrigieren müssen. Wenn wir alle unsere Verbrechen und Verlangen auf Kosten von jemand anderem empfangen und genießen, mit der Absicht den Nächsten zu beschenken, dann korrigieren wir damit unser Verlangen. Obwohl es ein Verlangen zu empfangen bleibt, arbeitet es mit der Absicht um des Gebens willen und verbindet uns zu einem Ganzen.

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Aus dem Unterricht „Wahrnehmung der Wirklichkeit“, 27.01.2023

Eine wunderschöne jüdische Parabel

Kommentar: Eine wunderschöne jüdische Parabel lautet wie folgt: Die wohlhabenden Einwohner einer Stadt stellten einen Wächter ein, dessen Aufgabe es war nachts ihre zahlreichen Besitztümer und Häuser zu bewachen. Einmal spät nachts begegnete ein Weiser dem Wächter und fragte ihn: „Für wen arbeitest du“? Der Wächter beantwortete seine Frage und fragte wiederum den Weisen: „Für wen arbeitest du“? Diese Worte erschütterten den Weisen zutiefst und er antwortete traurig: „Tatsächlich arbeite ich für niemanden“. Die beiden gingen zusammen weiter und sprachen lange miteinander. Schließlich wandte sich der Weise an den Wächter: „Wärst du bereit für mich zu arbeiten? Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. „Sehr gerne“! entgegnete der Wächter, „aber was werde ich tun müssen“? Der Weise erwiderte: „Du sollst mich stets erinnern“.

Meine Antwort: Ja, das ist wahr.

Frage: Also auch ein Weiser bedarf der Erinnerung, dass er für jemanden arbeitet?

Antwort: Natürlich. Darum wird er als Weiser bezeichnet; er scheint alles zu haben außer dem allerwichtigsten: Er hat keine guten Beziehungen zu seinen Mitmenschen.

Kommentar: Und dennoch fragt er: „Für wen arbeitest du“? Es ist also nicht etwas so, dass er es vergisst, sondern vielmehr, dass er sich stets daran erinnern muss, dass er für den Schöpfer arbeitet?

Antwort: Ja.

Frage: Der Weise sagte: „Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. Gibt es so etwas wirklich, dass jemand einen anderen dafür bezahlt von diesem erinnert zu werden“?

Antwort: Das ist sogar das allerwichtigste. Man könnte sagen, dass dies der einzige Weg ist, um zu wahrem Reichtum zu gelangen.

Frage: Das heißt, immer an der Verbindung festzuhalten?

Antwort: Ja. Indem du deine Verbindung zum Schöpfer ständig festigst, investierst du in sie.

Frage: Ist es denn möglich, diese Verbindung immer aufrecht zu erhalten, sie tatsächlich niemals zu verlieren? Oder sind die Ups und Downs, die Unterbrechungen der Verbindung, die Ein-und Austritte dennoch nötig?

Antwort: Ja sie sind unerlässlich. Ein- und Austritte müssen sich stets abwechseln. Die Unterbrechungen sind wichtig, da es sonst zu keiner Erneuerung des Kontakts zwischen Geschöpf und Schöpfer kommt. Dieser Prozess, in dem sich ein Mensch in Bezug auf den Schöpfer befindet, geschieht mittels des Kontakts zu den Mitmenschen. Deshalb befinden wir uns in einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Vorwärtsbewegung.

Frage: Steht deshalb geschrieben: „Und es ward Abend und Morgen, ein neuer Tag?“ Der Abend ist der Verlust meiner Verbindung mit der höheren Kraft?

Antwort: Ja. Und der Abend kommt von oben. Wir bezeichnen ihn als „ein Erwecken von oben“. Von unten, also von uns aus, sollte es ein Bestreben geben, ein Verlangen, welches in ein Gebet mündet, eine Hinwendung und Forderung.

Kommentar: Gemäß der Parabel kann ein Erwachen von unten sich nur dann ereignen, wenn es einen Kontakt zu einem Wächter, sprich, einem anderen Menschen gibt, der mich erinnert.

Meine Antwort: Ja. Deswegen heißt es in der Parabel, dass jener ihn erinnert.

Frage: Er kann das also nicht alleine tun?

Antwort: Nein. Keinesfalls.

Kommentar: Warum nicht? Er ist doch ein rechtschaffener Mann, ein Tzadik…

Meine Antwort: Deswegen wird er als rechtschaffen bezeichnet, als weise und als Tzadik. Er kennt sich selbst, weiß in welchem Zustand er sich befindet und was er tun muss, um nicht von seiner Stufe zu fallen.

Frage: Indem er sich erinnern lässt?

Antwort: Ja. Jemand anderes würde von sich vermutlich behaupten, dass alles in Ordnung und er gänzlich mit dem Schöpfer verbunden sei.

Frage: So können wir also jenen, der dies sagt als Sünder bezeichnen?

Antwort: Ja. Denn rechtschaffen ist der, welcher den Schöpfer rechtfertigt. Er rechtfertigt den Schöpfer dafür, dass er die Welt nicht vollkommen erschaffen hat, sondern dem Menschen Raum gelassen hat, sie zu verbessern. Der Sünder hingegen mag denken, dass die Welt sich in einem absolut perfekten Zustand befindet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Menschheit versteht das nicht.

Frage: Als Sünder bezeichnen wir also denjenigen, der sagt: „Alles wurde vollkommen geschaffen, alles befindet sich in wunderbarer Verbindung“?

Antwort: Ja. Der Rechtschaffene hingegen sagt: „Alles wurde vollkommen erschaffen, weil noch Arbeit für mich bleibt. Dadurch habe ich die Möglichkeit die Welt zu erheben“.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“, 15.12.2022

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges

Kommentar: Pessach ist für Kabbalisten der höchste Feiertag, da er eine Befreiung von unserem Egoismus, vom Verlangen zu empfangen, von einem Zustand der Trennung vom Schöpfer und der Entfremdung von Freunden darstellt.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges bei dem wir uns von den Fesseln des Egoismus, der uns erstickt und uns am atmen hindert befreien.

Wir wollen uns davon erlösen, damit wir vorankommen, um uns untereinander zu verbinden und zu einem gemeinsamen Kli von Adam HaRishon, einer gemeinsamen Seele zurückzukehren, um die spirituelle Welt, das Licht, den Schöpfer und uns alle zusammen als Eins zu fühlen.

Aus diesem Grund ist dieser Feiertag so wichtig. Es gibt keinen wichtigeren Feiertag als Pessach. „Pessach“ bedeutet „überspringen“ (pasakh), indem wir von einem Zustand des egoistischen Empfangens zum altruistischen Geben übergehen.

Der Austritt aus unserem Egoismus, aus unserem Verlangen zu empfangen, aus dieser vom Schöpfer künstlich geschaffenen weltlichen Natur, ist in der Tat ein großes Fest. Damit beginnt eine faszinierende Reise ins Spirituelle.

Der Mensch muss spüren, dass er ein spirituelles Kli braucht, dass er alle Teile seiner Seele so unterbringen will, dass sein gesamtes inneres Verlangen erfüllt wird und alle seine Gedanken und Bestrebungen sich nur noch um den Punkt der Verbindung mit dem Schöpfer drehen. Wenn er diesen Zustand erreicht hat, bedeutet es, dass er sich bereits auf den Auszug aus Ägypten vorbereitet hat.

Ohne ein Gefühl des Exils ist es unmöglich, die Befreiung zu erlangen. Der Vorteil des Lichts wird nur aus der Dunkelheit heraus offenbart. Wenn der Schöpfer uns also zu einem Zustand führen will, der dem Schöpfer gleich ist, muss er uns durch das Exil führen.

Der Unterschied zwischen Exil (gulah) und Erlösung (geulah) ist nur der Buchstabe „alef – א „, der für den Schöpfer steht. Wenn der Schöpfer in unserem Leben zu erscheinen beginnt, wird das Exil zur Erlösung.

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Aus einer Lektion über Pessach, 06.03.2023

Was bedeutet Glaube über dem Verstand?

Was bedeutet Glaube über dem Verstand? Warum müssen wir unseren Verstand und unsere Gefühle abschaffen, um in die spirituelle Welt zu gelangen, was bekommen wir stattdessen? Das ist eine berechtigte Frage, denn der Mensch beginnt zu spüren, dass er sich verändern und in etwas anderes verwandeln muss.

Wenn wir unseren irdischen Verstand und erst recht unser egoistisches Herz in der spirituellen Welt nicht verwenden können, was bleibt uns dann noch? Wie können wir ein Kli aufbauen, um die höhere Welt, den Schöpfer zu fühlen; wie können wir einen neuen Verstand und neue Gefühle auf einer höheren Stufe entwickeln?

Wir sehen, wie sehr sich die menschlichen, tierischen, pflanzlichen und unbelebten Stufen auch in dieser Welt voneinander unterscheiden. Jede Entwicklungsstufe ist durch ihren eigenen Verstand, Gefühle, Form, Verhalten und Bewegungsfreiheit gekennzeichnet. Je entwickelter ein Lebewesen ist, desto größer sind sein Verstand, seine Gefühle und seine Fähigkeit, sich mit seiner Umgebung zu verbinden. Wenn wir in die Spiritualität eintreten, betreten wir eine neue Umgebung, ein Kraftfeld des Gebens und nicht des Empfangens.

Es gibt vier Arten von empfangenden Kräften, die sich in unserer Welt offenbaren. Es sind drei Stufen: die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe sowie der Mensch. Er ist die Übergangsstufe zur nächsten Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe der spirituellen Welt. Adam, der Mensch der höheren Welt, befindet sich bereits in einem Zustand der Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Es stellt sich heraus, dass wir uns von einer Welt in eine andere bewegen. Um das zu erreichen müssen wir unseren bisherigen Verstand und unsere Gefühle verlassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir ohne Verstand und Herz dastehen werden – wir erhalten einen neuen Verstand, neue Gefühle- spirituelle, die auf den Kräften des Gebens, Bina, aufgebaut sind. Bina ist eine Kombination aus dem Wunsch zu empfangen, der von unten kommt und dem höheren Licht, das von oben kommt. Zusammen bilden sie eine neue Form namens Bina, die auf dem halben Weg zwischen Keter und Malchut liegt.

Auf diese Weise bilden wir eine neue Wahrnehmung, die als Glaube (die Stufe von Bina) bezeichnet wird und über dem Wissen, d.h. über unserem Egoismus und dem Willen zu empfangen steht. Wir bauen diesen neuen Verstand und dieses neue Gefühl durch alle möglichen Formen der Verbindung zwischen uns auf. Darin besteht „Der Mensch helfe seinem Nächsten“. Wenn wir unseren Egoismus gegenüber dem anderen aufheben, offenbaren wir diese Stufe des Glaubens, d.h. das Geben an den anderen über dem Wissen, über der egoistischen Wahrnehmung unseres „Ich“.

In diesem Bestreben muss ich letzten Endes jeden außer mir spüren. Es ist, als ob mein „Ich“ nicht existieren würde; vielmehr existieren alle anderen außer mir. Dann werde ich in diesen anderen die Höhere Kraft, den Schöpfer spüren.

Die höhere Kraft offenbart sich ausschließlich in der Verbindung, in einem Kli. Diese Arbeit beginnt mit scheinbar einfachen, mechanischen Handlungen, mit virtueller Kommunikation. Dadurch drücken wir unseren Wunsch aus, uns über unseren gegenwärtigen Verstand und unsere Gefühle zu erheben und einen gemeinsamen Verstand und gemeinsame Gefühle zu entwickeln, damit sich der Schöpfer in uns offenbart, wie es heißt: „Der Schöpfer wohnt in seinem Volk“, in all jenen, die sich in einem Bestreben nach Ihm verbinden.

Aus dem Unterricht zum Thema „Glaube über dem Verstand“

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Frauen müssen sich von der Macht der Männer befreien

Kommentar: „Ich sehe, dass 80% der wichtigsten Fragen zum Thema Glück- wie macht man sich keine Sorgen und wie organisiert man sein Leben, von Frauen gestellt werden. Werden Frauen in dieser Welt jemals wirklich glücklich sein?

Antwort: Das glaube ich nicht. Frauen haben ein besonderes Gespür dafür, was Glück bedeutet. Die Welt glücklich zu machen, bedeutet, sie perfekt zu machen.

Frauen müssen sich von der Macht der Männer befreien. Sie dürfen sich nicht der Intelligenz, der Macht, dem Geist der Männer unterwerfen. Wenn sie anfangen, auf sich zu hören, werden sie die richtige Lösung finden.

Die Frau ist eine Welt. Eine Frau ist diejenige, die gebiert, entwickelt, erzieht und alles tut, um unsere Welt zu verbessern.

Frage: Sie sagten, dass sich eine Frau nicht glücklich fühlt bis alles perfekt ist. Muss also doch alles ideal werden?

Antwort: Heute spielt sie das, was ihr ein Mann beigebracht hat: die Rolle einer Unhöflichen, die anscheinend nach Schönheit, Reichtum oder nach etwas anderem strebt. In Wirklichkeit geht es in der Tiefe der Natur einer Frau um Sicherheit und Entwicklung.

Frage: Für andere oder für sich selbst?

Antwort: Für alle. Sie wird das nicht für sich tun.

Frage: Denkt sie in solchen Begriffen – „für alle“?

Antwort: Ja. Auch wenn heute eine Frau sehr egoistisch sein mag, wird ihr die richtige Erziehung  helfen, die Wahrheit zu erkennen. Ihre wahre Erfüllung wird nur in Verbindung, in Übereinstimmung und in Annäherung an die anderen stattfinden. Dann wird es Frieden geben.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 13.10.2022

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Der Schlüssel zur Korrektur der Welt

Kommentar: Das Leben in der materiellen Welt stellt uns ständig vor schwierige Probleme, die uns vom Spirituellen ablenken und die Wichtigkeit der Verbindung mit unseren Freunden mindert. Eines Tages werden wir herausfinden, wie viel diese Trennung zur Korrektur beiträgt.

Alle Zustände, die sich uns offenbaren, sind nur um der Handlungen willen gegeben, die geordnet, verbunden und korrigiert werden müssen. Auf diese Weise stellen wir uns selbst in den Mittelpunkt der Schöpfung als die Kraft, die das Gebet erhebt das zur Korrektur führt.

Je höher das Kli vor dem Zerbrechen war, desto tiefer fiel es danach. Wenn wir die Kelim korrigieren- vom Einfachsten bis zum Schwersten- bringen wir, indem wir uns in die entgegengesetzte Richtung bewegen, die gesamte Schöpfung zurück: Was gefallen ist, steigt wieder auf. Wenn wir uns auf diese Weise korrigieren, korrigieren wir die gesamte Schöpfung.

Auf diese Weise schließen wir die gesamte unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere, die in der Schöpfung existieren, sowie alle menschlichen Wesen ein. Wenn wir, die größten Egoisten, uns korrigieren, dann werden sich auch alle anderen Menschen ändern.

Die Menschen, die das Bestreben erhalten haben, das egoistische Verlangen zu korrigieren, sind für die Korrektur der ganzen Welt verantwortlich.  Wenn wir uns selbst verbessern, wird dieser Wunsch nach Besserung auf alle anderen übertragen. Wir haben den Schlüssel zur Korrektur der Welt in der Hand.

Indem wir eine Bürgschaft zwischen uns schaffen, werden wir zum Aufbau des Friedens in der Welt beitragen. Unser Verlangen, uns in unserem Zustand, in dem Stadium der letzten Generation miteinander zu verbinden, betrifft die gesamte Realität, die Menschheit, das gesamte Universum, alle Galaxien. Dies bringt die Kräfte der Natur auf allen Stufen und Ebenen ins Gleichgewicht und natürlich müssen wir die Folgen dieses Gleichgewichts der Natur sehen.

Wenn wir uns auf unserer Stufe verbinden, dann werden sich, wie bei uns, alle Stufen unter uns durch dieselben Kräfte und dieselben Beziehungen verbinden.

Aus der Lektion, „Bürgschaft auf dem Weg zu Lishma“.

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Es gibt keine Wüste ohne Quellen

„Weißt du, was das Gute an der Wüste ist? – sagte er.

– Irgendwo darin sind Quellen versteckt…“.

Antoine de Saint-Exupery

Unter dem Sand gibt es Quellen, überall sind sie vorhanden. So ist auch die Wurzel des Lebens überall, in allem. Deshalb ist das Wichtigste, dass wir uns auf den Sinn, auf die Wurzel des Lebens beziehen, und nicht auf das, was wir äußerlich sehen.

Frage: Sagen Sie mir, was passiert, wenn ich durch die Wüste in meinem Inneren verbrannt werde? Viele Menschen befinden sich in diesem Gefühl, im Gefühl, dass es für sie kein Leben gibt.

Antwort: Die Wüste enthüllt diesen Menschen etwas, das sie vorher nicht wahrnahmen. Auch vor diesem Gefühl gab es kein wirkliches Leben, der Mensch hat dies aber nicht verstanden. Deshalb ist es nun, da er offenbart, dass das Leben in diesem Zustand kein Leben ist, besser als vorher, als er dies noch nicht wusste.

Frage: Und wie kann ich, innerlich verbrannt, verstehen oder glauben, dass dort eine solche Quelle existiert? Wie soll man sich das vorstellen?

Antwort: Man soll denken, dass es einen Sinn des Lebens gibt, dass es ein Ziel gibt, dass es erhabene Naturkräfte gibt, die den Menschen beleben und aufrichten können. Kräfte, die einem zur Quelle des Lebens führen, wenn man sich dies nur von Herzen wünscht.

Frage: Und wie kann man so einen Gedanken in einem so elenden Zustand fassen?

Antwort: Nur, mit Hilfe von anderen Menschen, die den gleichen Gedanken haben. Man muss sich verbinden, muss verstehen, dass man es nur zusammen schaffen kann. Nur mit Hilfe des richtigen Umfeldes.

Frage: Fühlt das Umfeld das Gleiche, die Trostlosigkeit im Innern, und ist auf der Suche nach der Quelle des Lebens?

Antwort: Ja und zusammen müssen sie verstehen, dass diese Quelle in der Verbindung zwischen ihnen verborgen ist.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 31.12.2020

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Sukkot-Feiertag: Der zweite Tag von Sukkot – Isaak, Überwindung

Die Tage des Sukkot-Festes symbolisieren die Etappen des Aufbaus des spirituellen Gefäßes (Kli), das heißt der Seele, die sieben Sefirot umfasst.

Die drei oberen von zehn Sefirot : Keter, Chochma und Bina kommen von oben zu uns. Es handelt sich dabei um die Eigenschaften des Schöpfers, die Er uns zeigen will. Aus diesen Qualitäten bauen wir bereits eine besondere Eigenschaft, die  Verbindung zwischen uns auf. Sie existiert im Inneren der geschaffenen Wesen und gleicht dem Schöpfer, da sie reines Geben ist.

Die sieben Tage von Sukkot sind sieben Stufen des Aufbaus des vollständigen Klis unserer Seele. Es ist die Zeit, in der etwas, das dem Schöpfer ähnelt, innerhalb der Materie der Schöpfung aufgebaut wird. Das ist die innere Bedeutung des Feiertages Sukkot und im Allgemeinen von unserem Leben und unserer Existenz. Wir müssen lernen, wie wir unsere Verbindung, unsere Einheit aus verschiedenen, gegensätzlichen Kräften aufbauen können.

Der erste Tag von Sukkot ist mit der ersten Eigenschaft, die wir vom Schöpfer erhalten haben, verbunden und wird Abraham genannt. Das ist die Eigenschaft der rechten Linie, die Korrektur, die Eigenschaft der Barmherzigkeit, der Wunsch nach unbegrenztem Geben.

Der zweite Tag, die zweite Eigenschaft in der linken Linie ist Isaak. Es ist die Überwindung, in der Arbeit mit dem Willen zu empfangen, um zu geben. Dies ist eine andere Eigenschaft, die im Gegensatz zu Abraham steht. Der Mensch überwindet seinen Egoismus und will seinen Willen zu empfangen der Eigenschaft Abrahams annähern, der sich im Geben befindet. Dann erhält er von der rechten Linie das Leben, die Kraft der Barmherzigkeit.

Wie können wir diese Stufen von Abraham, Isaak aufbauen? Wir versuchen in unserer Verbindung voranzukommen, damit sie von Tag zu Tag stärker wird. Dann spürt jeder, welche Bereicherung er durch eine stärkere Verbindung erhalten hat. So enthüllen wir allmählich, was die spirituellen Sefirot und ihre gegenseitige Verbindung bedeutet und was ein spiritueller Parzuf ist. Der Parzuf ist das Ergebnis, der aus der richtigen Kombination dieser Sefirot entstanden ist.

Im Wesentlichen ist der spirituelle Parzuf der Schnittpunkt der Eigenschaft des Schöpfers und der Eigenschaft der Schöpfung, des Willens zu empfangen und des Willens zu geben, die beiden Kräfte Keter und Malchut. In der Lücke zwischen Keter und Malchut entstehen Eigenschaften, Kräfte und ihre Verbindungen, aus denen alle Eigenschaften hervorgehen, die in der Natur existieren.

Die Menschen wollen die Natur kennen, verstehen und fühlen, sind dazu aber noch nicht in der Lage. Die gesamte Natur besteht aus Kräften des Empfangens, Kräften des Gebens und deren Verbindungen miteinander.

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Aus der täglichen Kabbala Lektion, 11.10.2022, „Ushpizin Isaac – Sefirat Gwura“

Jom Kippur: Eine Bitte um Korrektur

Im Prozess der spirituellen Entwicklung gibt es einen besonderen Zustand, der Jom Kippur (von dem Wort „kapara“ – „Erlösung“) genannt wird und der die Korrektur aller Sünden bedeutet, für die ein Mensch Reue zeigt und um Korrektur bittet.

Denn es ist klar, dass wir selbst nichts korrigieren können, und die Sünden, die wir begangen haben, sind gar nicht unsere, denn es ist der Schöpfer, der die böse Neigung geschaffen hat, die uns beherrscht und uns zur Sünde zwingt.

Wir sind nicht schuldig, dass wir in den Egoismus eingetaucht sind, der uns jedes Mal dazu bringt, nur an uns selbst zu denken und nicht an andere oder an den Schöpfer. Deshalb sind sowohl die Sünden als auch ihre Korrektur nicht unsere Schuld und nicht unser Verdienst, weil der Schöpfer alles tut. Er hat alle Sünden und alle ihre Korrekturen für uns vorbereitet, und wir befinden uns zwischen dem einen und dem anderen, wie in einem Schraubstock.

Unsere Aufgabe ist es, alles mit dem Schöpfer zu verbinden, sowohl die Sünden als auch die Korrekturen. Wir können Sünde und Korrektur nur dann miteinander verbinden, wenn wir verstehen und spüren, dass beides vom Schöpfer kommt und nicht von uns. Der Schöpfer steht über den Sünden und über den Korrekturen. Er ist eine besondere höhere Macht, die über allem steht.

Deshalb ist Jom Kippur ein Tag der besonderen Freude, der uns erlaubt, uns noch höher über die Schöpfung zu erheben, uns mit der höheren Macht zu verbinden und ihre Ebene zu erreichen. All die Sünden und der Egoismus, die vom Schöpfer geschaffen wurden, und die Korrekturen, die dank Ihm erreicht werden, sind notwendig, um die Stufe zu verstehen, die über den bösen und guten Neigungen liegt, das heißt, um den Schöpfer zu verstehen, der auf keine andere Weise erreicht werden kann.

Der Schöpfer ist von der gesamten Schöpfung getrennt, und es ist möglich, diese Essenz nur auf diese Weise zu erlangen, durch die Erfahrung unserer Trennung in vollem Umfang. Wenn wir uns miteinander verbinden, vereinen wir uns mit dem Schöpfer.

Wir erheben uns über Übertretungen, über Strafe und Belohnung und nehmen diese Korrekturen vor, damit wir nur mit ihrer Hilfe den Schöpfer erreichen, der von der gesamten Schöpfung getrennt ist. Der Schöpfer hat all diese Zustände für uns vorbereitet, damit wir zu Ihm gelangen können: eins, einzigartig und vereint.

Jom Kippur ist das Hauptsymbol für den Prozess des Erreichens der höheren Kraft, die von der gesamten Schöpfung losgelöst ist.

Ohne Vereinigung, ohne Gedanken an das gesamte Welt Kli, ohne Gedanken an gegenseitige Hilfe und an die gesamte Menschheit ist es unmöglich, auch nur die kleinste spirituelle Offenbarung zu erreichen. Alle Völker sind dazu bestimmt, sich über ihren individuellen Egoismus zu erheben und zum System von Adam HaRishon zurückzukehren, um wie ein Mensch, wie in einem einzigen Verlangen zu werden.

Jom Kippur ist ein spiritueller Zustand, in dem der Mensch offenbart, dass seine Übertretung darin besteht, dass er dachte, er selbst würde übertreten und nicht sah, dass alles vom Schöpfer kommt. Das heißt, er hat nicht erkannt, dass „es außer Ihm nichts gibt“.

Er dachte, er würde alles selbst tun und bewertete seine Gedanken und Wünsche in seinem Egoismus. Aber jetzt will der Mensch seine Fehler korrigieren, all diese unreinen Unterscheidungen, die nicht mit der einen, einzigartigen und vereinten höheren Kraft verbunden sind. Und genau darum betet er und bittet den Schöpfer.

Das ist das Wesen des Tages des Gerichts (wörtlich übersetzt, aber gewöhnlich wird er Tag der Sühne genannt) – der Tag, an dem der Mensch alle Zustände und Klärungen, die er nicht der höheren Kraft zuschreiben konnte, sühnen und korrigieren will. Schließlich besteht unsere ganze Aufgabe darin, alles, was in der Welt geschieht, der höheren Kraft zuzuschreiben und uns selbst nur als eine Schöpfung zu betrachten, die zu hundert Prozent von ihr kontrolliert wird.

Der Aufstieg über 125 spirituelle Stufen ist eine zunehmende Identifikation mit der höheren Kraft bis zur vollständigen Vereinigung mit ihr. Wenn wir das Kli, das vom Schöpfer absichtlich zerbrochen wurde, vollständig korrigieren und es auf Seine Ebene anheben, dann sind wir bereit, den wahren Weg zum Verständnis und zur Vereinigung mit dem Schöpfer zu beginnen.

Aber das sind die Geheimnisse des Endes der Korrektur. Wenn wir dies gemeinsam erreichen – alle Schöpfungen, die jetzt in dieser Welt sind, und diejenigen, die nicht in ihr sind – dann werden wir weitergehen und herausfinden, was der Schöpfer für uns nach der letzten Korrektur vorbereitet hat.

An Jom Kippur zeigen wir, dass nicht nur das Gute, sondern auch das Böse vom Schöpfer kommt und beide gleichwertig sind. Der Mensch sollte sowohl für das Böse als auch für das Gute segnen, weil er durch diese beiden Kräfte die Vereinigung mit dem Schöpfer erreicht.

Diese Vereinigung mit der höheren Kraft ist unser gemeinsames einziges Ziel, und deshalb muss jeder vergangene Zustand als eine Einladung zur Vereinigung verstanden werden. Es spielt keine Rolle, was ich fühle oder was in meinem Verstand, meinem Herzen, meinem Körper oder in meinen Beziehungen geschieht, dadurch wird mir gezeigt, wo ich die Vereinigung mit der höheren Kraft hinzufügen und verstärken kann.

Der Sinn des Fastens an Jom Kippur ist, dass wir nur durch die Kraft des Glaubens handeln, ohne die Kraft des Empfangens zu nutzen.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion, 26.9.2020

Bereit um die Shechina aus dem Staub zu erheben

Kommentar: Der Zerbruch ist tatsächlich eine Chance zur Korrektur. Als die Kabbalisten vor zweitausend Jahren die Zerstörung des Tempels in Jerusalem sahen weinten alle, aber der größte von ihnen, der Weise Rabbi Akiva, lachte. Er war davon überzeugt, dass sich die Gelegenheit bot, mit dem Bau des Tempels zu beginnen, d. h. ein Ort, an dem der Schöpfer unter uns offenbart wird.

Der äußere Zusammenbruch zeigt, dass es in uns einen Zusammenbruch gibt. Wenn wir unseren äußeren Zerbruch offenbaren, erkennen wir, wie gebrochen wir innerlich sind und haben die Möglichkeit, die Shechina aus dem Staub zu erheben.

Der Zustand, in dem wir uns befinden offenbart uns, dass wir keine Kraft haben, kein Verständnis, keinen Anhaltspunkt, um mit dem Aufbau unserer Verbindung zu beginnen. Dieser Ort wird „der Tempel“ genannt,  an dem sich der Schöpfer offenbaren kann. So können wir uns freuen, dass wir erkannt haben, was uns fehlt.

In letzter Zeit haben Viele darüber geklagt, dass wir keine Chance, keine Kraft, keine Möglichkeit haben, die Verbindung zu erreichen. Es ist gut, dass wir erkannt haben, wie sehr wir im Gegensatz zu den Eigenschaften des Tempels stehen, dem Ort, der geeignet ist, den Schöpfer zu offenbaren. Es ist unsere Aufgabe, ein Gefäß (Kli) zu bauen, in dem sich der Schöpfer offenbaren kann.

Es ist gut zu erkennen, dass dies außerhalb unserer Macht und Fähigkeit liegt, denn wir sind genau das Gegenteil davon. Alles, was wir tun müssen, ist fordern, beten und bitten.

Wir müssen versuchen, uns so gut wie möglich gegen unseren Egoismus zu verbinden und dann zum Schöpfer zu rufen, dass wir nicht in der Lage sind, diesen Akt zu vollenden. Er muss ihn für uns vollenden, indem Er uns zu einem spirituellen Kli verbindet, in dem Er sich offenbaren kann. Es heißt: „Der Schöpfer wird dieses Werk für uns vollenden“.

Die Erste Aufgabe besteht darin, die Shechina zu offenbaren, den Ort, an dem sich der Schöpfer enthüllen wird. Dieser Ort ist in der Verbindung zwischen uns aufgebaut. Wenn wir als Zehner nicht in der Lage sind, uns zu einem Menschen mit einem Herzen zu verbinden, dann befinden wir uns in einem Zustand des Zerbruchs. Wenn wir uns dieses Zustandes bewusst sind und wir uns nicht damit abfinden, sondern die Natur unserer Verbindung verbessern wollen, dann sind wir bereit, die Shechina aus dem Staub zu erheben.

Aus der Lektion über „Zerbruch als Chance zur Korrektur“

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