Frage: Warum musste Moses 40 Jahre mit Jitro, König Midian, verbringen? Was bedeutet das spirituell?
Antwort: Jitro war wie Abrahams Vater Terach ein Priester, ein Kenner aller Religionen und Götzen. Das heißt, er arbeitete in seinem Egoismus.
Im Prinzip, wenn Abrahams Vater, Terach, auf seinen Sohn gehört hätte, hätten sie zusammengearbeitet, und vielleicht hätten sie von da an bereits begonnen, die Welt zu korrigieren – aber das ist unmöglich ohne das ägyptische Exil, den Ausgang daraus und den Empfang der Tora. Denn der Mensch muss in den Egoismus voll eintauchen. Deshalb war Terach gegen Abraham, und dieser musste vor ihm fliehen, Babylon verlassen.
Und nun wird auf der nächsten Stufe das gleiche Bild beobachtet:
die gleiche Rückkehr, aber eine andere egoistische Ebene. Moses kommt zu Jitro. Er verbringt mit ihm 40 Jahre, in denen er dessen Tochter Zippora heiratet.
Moses ist eine ganz andere Stufe als Abraham: Er war bereits im Egoismus, ging durch diese ganze Phase und kam aus Ägypten. Die 40 Jahre, die er bei Jitro verbrachte, waren wie eine Vereinigung, eine Vereinigung durch dessen Tochter, Zippora, Jitros Egoismus. Sie brachte die Söhne zur Welt, die nächste Stufe. All dies ist eine Kombination aus dem Egoistischen, Jitro, und dem selbstlosen Anfang, Moses, im Menschen.
Moses durchläuft eine Art Abhärtung kombiniert mit Egoismus, um nach Ägypten zurückkehren zu können – in den tiefen Egoismus. Nur Jitro kann Moses und das Volk Israel lehren, mit dem Egoismus umzugehen, der sich nun zu manifestieren beginnt. Deshalb beginnt das Kapitel „Jitro“: nachdem er Ägypten verlassen hat, ist es notwendig, Ägypten zu korrigieren, den ganzen Egoismus des Menschen zu korrigieren, bringt Jitro seine Tochter Zippora und seine Enkelkinder, von Moses, zu Moses.
Das heißt, die Zeit ist gekommen, wo diese Eigenschaften beginnen, im Menschen aufzusteigen und zeigen, wie es weitergehen soll. Denn jetzt beginnt allmählich der gesamte Egoismus, der aus Ägypten herausgenommen wurde (aus Ägypten herausgenommene Gefäße), im Volk allmählich, stufenweise, aufzusteigen. Und das bedeutet, dass Moses über das Volk richten muss.
Zu richten bedeutet zu klären, wo die Eigenschaft des Gebens ist, wo die Eigenschaft des Empfangens ist, mit welcher Perspektive es notwendig ist zu handeln, indem man sich oberhalb seiner selbst vereint und den nächsten Schritt, den Schöpfer, in dieser Einheit offenbart. Das heißt: hier ist das richtige Zusammenspiel notwendig. Aber wo ist die Hierarchie in diesem Egoismus?
Die Eigenschaft des Gebens ist eine Eigenschaft, die weit reicht: eine weite Seele, ein offenes Herz. Sie breitet sich auf einer Ebene aus wie Wasser. Und Egoismus wirkt immer vertikal. Und diese beiden Parameter scheinen sich nicht zu kombinieren. Deshalb sagt Jitro zu Moses: „Man muss ein anderes System aufbauen – ein pyramidenförmiges, um denen gesamten Egoismus einzuordnen: Zehner, Hunderter, Tausender, Zehntausender. Du musst zu dem Zustand zurückkehren, als ihr nach Ägypten gekommen seid – zwölf Brüder. Also kommt ihr genauso da raus – die gleichen zwölf Stämme, wie zwölf Ströme, Reihen. Aber in jeder von ihnen solltet ihr euch nach den egoistischen Ebenen justieren. Deshalb sollte jede Ebene ihre eigene Hierarchie haben: ihre eigenen Gesetze, Leitern, Untergebenen. Ihr arbeitet jetzt nicht nur für Liebe und Hingabe, ihr arbeitet mit dem Egoismus, der allmählich, so weit wie möglich, von Mal zu Mal korrigiert werden sollte. Hätte Moses diese Schule mit Jitro nicht absolviert, wäre er nicht mit dem Egoismus verbunden gewesen und hätte nicht anfangen können, mit ihm zu arbeiten. Er hätte dem Pharao bei seiner Rückkehr nach Ägypten nicht widerstehen können, und er hätte keinen Kontakt zu ihm gehabt. Denn vorher war Moses nach dem Konflikt mit dem Pharao einfach davongelaufen.
Und jetzt kehrt er nach Ägypten zurück, d.h. er wendet sich wieder seinem Egoismus zu und sagt zum Pharao: „Ich muss mein Volk (die Eigenschaft des Gebens) da heraus holen“. Außerdem nimmt Moses ihm auch den riesigen Egoismus ab, der innerhalb der 40 Jahre in der Wüste korrigiert werden muss. Aber er wäre dazu nicht in der Lage, wenn die Eigenschaft des Gebens im Menschen nicht zuvor mit dem egoistischen System, namens Jitro, verbunden gewesen wäre.
Und Jitro übernimmt von Moses die Technik der Arbeit mit dem Egoismus und kehrt zu seinem Volk zurück, um es zu unterrichten. Wir sehen, wie eine Person mit beiden Eigenschaften ständig verbunden ist. Dies ist das System der Korrektur.
Aus dem TV Programm “Die Geheimnisse des ewigen Buches”
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