Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Baal haSulam. Das Buch „Die Früchte der Weisheit. Briefe“. Brief 1. Teil 2

Zunächst einmal sind solche Umstände, in denen ein Mensch den Schöpfer in sich entdecken, seine Lenkung ergreifen könnte – diese Umstände, diese Gedanken, diese Handlungen – nicht gut. Ich selbst schäme mich, dass ich sie in mir habe – einerseits. Andererseits kann ich nur in ihnen den Schöpfer spüren.

Um einen Menschen zu dieser Möglichkeit zu bringen, trotz schlechter Handlungen, Gedanken, Wünsche, in ihnen den Einen zu finden, der sie dir gibt – zu diesem Zweck spielt der Schöpfer mit einem Menschen. Und nun wird Baal HaSulam uns sagen, welches die beiden Arten der Spiele des Schöpfers mit uns sind, damit wir im Prozess Seiner Spiele mit uns beginnen, Seine Lenkung zu suchen und zu finden und zu verstehen, trotz der schlimmsten Umstände, genau in ihnen.

Welche Art von Umständen gibt es? Sind sie in bestimmte Gruppen unterteilt, in denen sich der Schöpfer jeweils auf besondere Weise verbirgt? Er gibt mir zum Beispiel Gedanken an Essen, Sex – das ist eine Sache, Gedanken an Ruhm, Geld, Macht, Wissen – das ist eine andere. Sind diese Manifestationen der vermeintlich negativen Kontrolle des Schöpfers in mir irgendwie aufgeteilt? In welche Arten sind sie aufgeteilt, so dass ich Ihn dort in einem bestimmten Bild finden kann, wo Er in mir ist und mit Ihm in Kontakt treten kann?

…Und die beiden Mitteilungen weisen aufeinander hin,  aber  die Kraft der Verhüllung überwiegt.” Baal HaSulam

Das heißt, dass der Schöpfer den Menschen auf zweierlei Weise dazu anregt, seine Herrschaft zu offenbaren, obwohl er in diesen scheinbar schlechten Zuständen verborgen ist.

“Es ist wie in der Geschichte von dem König, dessen Diener in seinen Augen so erhaben war, dass der König ihn über alle seine Minister erheben und stellen wollte, weil er in seinem Herzen absolute Treue und Liebe sah.“

Der Mensch ist durch Jahrtausende von Lebenszyklen in einen Zustand gekommen, in dem er bereit ist (natürlich nicht aus eigenem Kalkül, sondern aus dem Kalkül des Schöpfers), die Lenkung des Schöpfers trotz all seines Wissens und Verstehens wirklich auf sich zu nehmen – als absolut gut und freundlich. Wenn der Schöpfer einen Menschen in einen solchen Zustand gebracht hat, weiß Er natürlich, dass dieser Mensch bereits dafür geeignet ist, und nun ist es möglich, mit ihm weiter zu arbeiten.

“Aber es gehört sich nicht für einen König, einen Bürgerlichen plötzlich über alle anderen zu erheben, ohne einen besonderen, klaren Grund. Aber es gehört sich für einen König, den Grund für sein Handeln allen in großer Weisheit zu offenbaren.”

Was bedeutet das? Wem soll der Schöpfer Rechenschaft ablegen und daran denken, dass Er nicht schlecht angesehen wird, dass Er jemandem einen Gefallen getan hat oder dass er als gerecht, als gut usw. bezeichnet wird? Was ist mit diesen Worten gemeint?

Gemeint ist die absolute Güte und Gerechtigkeit in Bezug auf jeden der Beteiligten – der Seelen von Adam Rishon, dass der Schöpfer in dieser Hierarchie der inneren Struktur der Gesamtseele Adams niemanden aus der Ordnung herausnehmen kann. Es gibt Seelen, die lichtvoller sind, es gibt Seelen, die mehr mit Egoismus belastet sind, es gibt solche, die von der rechten Seite kommen, es gibt solche, die von der linken Linie kommen, usw.

Jeder von uns unterscheidet sich sowohl in der Menge des Egoismus als auch in der Qualität des Egoismus. Und hier gibt es eine absolute Wechselbeziehung und Interaktion zwischen allen Elementen der Schöpfung innerhalb der allgemeinen Schöpfung Adams, d.h. zwischen allen einzelnen Seelen innerhalb dieser allgemeinen Seele.

Und es kann nicht sein, dass irgendeine Seele, irgendein Element, irgendeine Bestimmung plötzlich anfängt, sich zu offenbaren (oder der Schöpfer anfängt, es zu offenbaren), bevor das Vorherige, das Vorangegangene. Denn es ist alles in einem gemeinsamen System verbunden wie in einem Organismus. Und es kann nicht funktionieren, wenn es nicht in voller Verschmelzung, nicht in voller Wechselwirkung, nicht in vollem gemeinsamen Akkord, in Harmonie miteinander arbeitet.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Die persönliche Lenkung Teil 4

Und wenn wir die vollständige Auferstehung der „toten Körper“ erreichen, Kelim lekabel al menat lekabel, die Kelim des Empfangens, dann wird die nächste Stufe Gmar Tikun genannt, die vollständige Korrektur.

Welche Schlussfolgerung kann aus all dem gezogen werden? Dass in der Tat das spirituelle Gesetz des Antriebs jedes winzigen Teilchens im Universum, oder des gesamten Systems als Ganzes sieht – es ist unumkehrbar, es ist unerschütterlich, es gibt nichts anderes an seiner Stelle, es ist das einzige, nichts kann es ändern oder ersetzen.

Der einzige Unterschied besteht darin, ob sie von außen starr über uns aufgezwungen werden, wo wir willkürlich ihre Vollstrecker sind (wir können nirgendwo hingehen – so wurden wir geschaffen), oder ob wir uns über unsere Natur erheben können, was „Glaube über Wissen“ genannt wird. Glaube ist eine Eigenschaft von Bina. Wissen, Wissen zu erlangen, durch Wissen bereichert zu werden – ist eine Eigenschaft von Malchut. Warum “Wissen”? Weil es das größte Genuss, die größte Füllung von Malchut ist. 

Wir wissen, die Füllungen können tierisch sein, was der Körper braucht – Nahrung, Unterkunft, Familie, Sex. Dann sind die sozialen Verlangen – die Wünsche nach Reichtum, Ruhm, Macht und Wissen. Die Sehnsucht nach Wissen ist die größte. Deshalb heißt es: „Der Glaube über dem Verstand“, denn wir erheben uns über das Wissen – die letzte, die größte egoistische Füllung – zu der spirituellen Stufe, die Glaube genannt wird, zu Bina.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Die persönliche Lenkung Teil 3

Die Aneignung der Eigenschaften von Bina führt dazu, dass wir auf die Ebene von Bina gestellt werden, sofern wir die entsprechenden Eigenschaften beherrschen. Anstatt unbewusst kontrolliert zu werden, sind wir nun in der Lage, gegen unseren Wunsch zu handeln, da unsere Wünsche der Eigenschaft von Bina ähnlich werden. In diesem Sinne werden Aba we Ima, in dem Maße, in dem wir in ihnen enthalten sind, ein Teil von Bina. Der Wunsch zu handeln resultiert aus der Eigenschaft von Bina, die sich in unseren Wünschen widerspiegelt. In dem Maße, in dem wir in ihnen enthalten sind, werden Aba we Ima zu einem Teil von Bina. Dies bedeutet, dass wir uns selbst kontrollieren.

Es spielt also keine Rolle, ob der Schöpfer lenkt oder ich lenke. Es ist ein und dasselbe, denn ich erwerbe die Eigenschaften von Aba we Ima der Welt Azilut, dem Kontrollsystem, in dem ich eingeschlossen bin und somit Teil  von ihm.

Daher wird die persönliche Lenkung des Schöpfers über mich auf mich übertragen. Ich beginne also, mich selbst in dem Maße zu lenken, indem ich die Eigenschaft von Bina erwerbe. Zuerst korrigiere ich  Galgalta we Ejnaim (GE), alle Verlangen zu Geben – die Awiut Stufen null, eins, zwei. Und dann, wenn ich GE, die Kelim de Hashpaa, die Verlangen zu Geben, vollständig gemeistert habe, kann ich beginnen, auch die Verlangen zu Empfangen zu korrigieren. Dieser Zustand der Korrektur der Verlangen zu empfangen wird Tchiyat ha Metim genannt, Auferstehung der Toten.

Warum werden sie so genannt? Weil ich, wenn ich beginne, zu Aba we Ima der Welt Azilut aufzusteigen, zu Bina der Welt von Azilut, einen Zimzum (Einschränkung) auf meinem ACHaP mache, auf die dritte, vierte Ebene meiner Verlangen. Sie werden daher tot genannt. Das heißt, ich erkenne, ich weise darauf hin, dass sie in mir tot sind. Weil sie egoistisch sind, benutze ich sie nicht, und sie werden als tot betrachtet.

Es gibt vier Stufen „der Tötung“ dieser Verlangen, da jede von ihnen wiederum vier Stufen von Awiut hat. Wir werden studieren (das ist interessant), was mit Steinigung, Hängen, Enthauptung mit dem Schwert, Verbrennung gemeint ist, was in der spirituellen Welt diese Behandlung unserer egoistischen Begierden darstellt, als ob wir sie auf diese Weise kasteien würden. Jede Awiut braucht ihren Zimzum, ihre Korrektur, ihren Verzicht, der auf diese Weise ausgedrückt wird.

Und dann, wenn wir diese empfangenden Verlangen bereits vollständig korrigiert haben, wenn wir die gebenden Verlangen, GE, gemeistert haben, wenn wir die Eigenschaften von Bina vollständig an uns selbst angepasst haben, dann können wir wieder die Eigenschaften von Malchut – die dritte, vierte Stufe von Awiut – aufnehmen und damit beginnen, uns noch höher über die Eigenschaften von Bina zu erheben, von Bina zu Keter. 

Eine solche Korrektur unseres ACHaP wird „Auferstehung der Toten“ genannt. Die Auferstehung der toten Körper, die Auferstehung des toten Egoismus. Der Egoismus wird Körper genannt.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Die persönliche Lenkung Teil 2

Um Freiheit zu erlangen, müssen wir die Eigenschaft von Bina, Kelim de-Hashpaa, erwerben, um uns über den Egoismus zu erheben und um aus ihm herauszukommen. Dann werden wir frei sein. Während wir uns im Egoismus befinden, treibt der Schöpfer jeden von uns mit Hilfe der Anziehung zu Freuden oder der Flucht vor Leiden – mit diesen beiden Zügeln, ohne zu fragen, was wir wollen. Denn es gibt eigentlich niemanden zu fragen. Es ist nur das Verlangen nach Vergnügen, das mit diesen beiden Zügeln konsequent belehrt werden muss, dass es sein eigener Gefangener und Kerkermeister ist.

Nun erwacht in uns nur noch die Bedingung der Möglichkeit der Freiheit, indem wir uns über die egoistische Ebene, über unsere Materie erheben, die das Licht automatisch von oben her steuert, indem es sich entweder selbst reduziert, indem es Leiden in uns verursacht oder indem es sich selbst vermehrt – uns mit Genuss anzieht. Und wir erfüllen automatisch alles.

Und so werden Dutzende oder Hunderte von Lebenszyklen lang auf diese Weise gesteuert – ständig, jede Sekunde, auf jeder Ebene. Können Sie sich das vorstellen?! Jede Zelle, jedes Organ, jeder Wunsch, jeder Gedanke – all das wird von Aba we-Ima und SON de-Azilut kontrolliert, die alle unsere Seelen als ihren unteren Teil, als ihr ACHaP, einschließen.

Dies ist die Art von Lenkung, die man die persönliche Lenkung des Schöpfers nennt. Obwohl der Mensch es nicht spürt, lenkt der Schöpfer jeden persönlich, entsprechend der Wurzel seiner Seele als Ausgangspunkt, und endet mit der letzten Stufe, dem Endzustand, wenn der Mensch die vollständige Verschmelzung mit dem Schöpfer, die vollständige Rückkehr zu seiner Wurzel erreichen muss.

Der gesamte Weg muss vom Menschen in Übereinstimmung mit allen anderen Seelen zurückgelegt werden, so dass er, indem er sich in sie einfügt, ihnen auf negative oder positive Weise helfen kann. Alles in einem gemeinsamen System, so dass diese gemeinsame Seele allmählich von ihrem ursprünglichen, absolut egoistischen Zustand zum endgültigen, absolut altruistischen Zustand übergehen kann. Und so steuert der Schöpfer jeden einzelnen von uns.

Der Schöpfer – d.h. die Bina-Ebene der Azilut-Welt, d.h. Aba we-Ima – dieses System wird Elo-kim genannt. Elo ist GE, kim (yud, mem) ist ACHaP. Elokim ist die Gematrie des Wortes Teva – Natur, d.h. dieses System regiert uns durch die Natur. Durch unsere gesamte Natur – sowohl die Natur um uns herum als auch unsere innere Natur, sowohl innerlich als auch äußerlich,bringt uns in einen solchen Zustand. Wenn wir in Bezug auf dieses System der Kontrolle Elokims, Aba we-Ima, zu verstehen beginnen, dass wir uns selbständig steuern können, indem wir Eigenschaften von Aba we-Ima, von der Ebene von Bina, übernehmen.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Die persönliche Lenkung (Das Gleichnis von einem Sklaven) Teil 1

Die persönliche Lenkung der Geschöpfe durch den Schöpfer

Jeder glaubt an die persönliche Lenkung der Schöpfung durch den Schöpfer….

Ein Mensch kann sagen: „Ja, es ist so, es geschieht – der Schöpfer persönlich kontrolliert jede Schöpfung“. Das heißt, alles, was dem Menschen in jedem Moment seiner Existenz widerfährt, in welchen Zuständen auch immer er sich befindet, seien es niedere, irdische, einfache oder spirituelle, höhere Zustände – sie sind alle eine Folge der Höheren Lenkung.

Das Kontrollsystem Aba we Ima und SoN de Azilut verteilen ihre Signale so an jedes Teilchen von Adam haRishon, dass es sich unter Berücksichtigung aller Bewegungen, aller Verschiebungen in jeder der Seelen, in Übereinstimmung mit ihnen bewegt, um sich am Ende in einem gemeinsamen Kli zu vereinen.

Es gibt diejenigen, die sich schneller bewegen, sie erhalten das Signal früher, die Erregung. Es gibt diejenigen, denen die Erregung später gegeben wird. Es besteht eine Abhängigkeit zwischen den Seelen. Galgata we Ejnaim (GE) geschieht zuerst, dann kommt ACHaP. Es gibt ACHaPs, die miteinander verbunden sind, und zuerst wird ein Teil von ihnen aktiviert, und dann wieder das GE usw.

Das heißt, es gibt verschiedene Phasen des Eintritts jeder Seele in die spirituelle Arbeit, ihrer Erregung, ihres Einflusses darauf. Nicht nur seit dem Moment, in dem die Seele beginnt, sich mit der Kabbala und der vorbereitenden Arbeit „sman achana“ zu beschäftigen, und sich bereits bewusst Richtung Machsom bewegt, sondern auch schon vorher, während all unserer vielen vorangegangenen Lebenszyklen, erhielt jede einzelne Seele ihre Erregung in dem einen oder anderen Bereich durch das eine oder andere Zeichen.

Jede Seele in ihrer eigenen Zeit, in ihrer eigenen sozialen Formation, in ihrer eigenen historischen Zeit. Wir alle schritten ohnehin voran, lebten unser unbewusstes Leben, als wir einfach durch all diese Kreisläufe gezogen wurden, ohne irgendetwas zu fordern, sondern indem uns verschiedene Wünsche gegeben wurden, jagten wir wie blinde Kätzchen hinterher, um jeden Wunsch zu erfüllen, der in uns geweckt wurde.

Und nun offenbart die Wissenschaft, dass einige innere Informationsdaten, Gene, die wir in der Kabbala „Reschimot“ nennen, die ursprünglich in uns angelegt wurden, für alles verantwortlich sind.

Sie werden in jedem von uns periodisch in einer bestimmten Reihenfolge erregt, und wir setzen einfach um, wozu uns unser innerer Wunsch drängt. Sind wir in diesem Moment frei, ihn zu erfüllen? Natürlich sind wir das nicht. Und gerade jetzt sind wir auch nicht frei.

Aus der Kongresslektion „Die Früchte der Weisheit“, Brief 1

Zerbruch des einheitlichen Systems „Adam HaRishon“

Vor dem Zerbruch gab es im Universum ein System – „Adam HaRishon“.

Dieser Organismus befand sich in absoluter Übereinstimmung mit dem Schöpfer – mit dem positiven Wunsch nach Geben, zu befriedigen und zu lieben.

Um etwas Gegensätzliches zu schaffen und aus den Gegensätzen unsere Welt zu formen, erfuhr das System einen Zerbruch, der als Adams Sünde bezeichnet wird.

Genauer gesagt waren es nicht die Verlangen selbst, die zerbrachen, sondern die Verbindungen, d.h. die Absichten. So wurde die ganze Natur in winzige Teile zerbrochen, die sich dann wieder zusammensetzten, aber nicht nach dem Gesetz des gegenseitigen Gebens, der Anziehung, der Liebe, sondern im Gegenteil, zu gegenseitigen vorteilhaften Bedingungen. So ist die egoistische Natur unserer Welt entstanden.

Anders ausgedrückt: Der Zerbruch der altruistischen Verbindungen zwischen allen Kräften führt zum Entstehen von egoistischen Verbindungen. All dies geschah, wie die Kabbala beschreibt, schon vor dem Urknall, in der Welt der Kräfte. Durch die allmähliche Vergröberung dieser Kräfte ist dann unsere irdische Natur und wir entstanden.

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Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Weisheit der Kabbala“, 10.10.2023

Manifestation der spirituellen Struktur

Frage: Wenn ich die Gruppe, das spirituelle Umfeld betrachte und gleichzeitig versuche, mich auf den Schöpfer, auf den Punkt der Einheit zu konzentrieren, wie manifestiert sich darin die Struktur der zehn Sefirot?

Antwort: Wir beginnen allmählich zu spüren, dass es ein lebendiges Netz von Verbindungen zwischen uns gibt, das immer in Bewegung, in Veränderung ist. Infolgedessen werden wir unterschiedliche Haltungen gegenüber unseren Freunden, der Welt, unserer Umgebung spüren und diese Bewegungen bestimmen.

Wir müssen einen Zustand erreichen, in dem wir uns völlig abhängig, verbunden, zusammengeklebt fühlen und zwar so sehr, dass die inneren Veränderungen eines jeden sich auf alle auswirken.

In der Kabbala wird dies „Verschmelzung“ („Dvekut“) genannt. Dann werden wir sehen, wie sich aus diesem Verständnis der Verschmelzung zwischen uns der Schöpfer zu manifestieren beginnt. Dieser “Klebstoff” ist derjenige, der unseren spirituellen Zustand bestimmt. Auf diese Weise werden wir arbeiten und das Spirituelle offenbaren.

[318590]

Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens beim Kongress“, 29.09.2023

Was verbirgt sich hinter der Endkorrektur?

Frage: Was ist die Korrektur eines Kabbalisten, der sich bereits außerhalb seines Körpers befindet?

Antwort: Der Kabbalist existiert und arbeitet innerhalb des Gesamtsystems des Universums. In diesem System ist alles zu einem einheitlichen Organismus verbunden, in dem die starren Verbindungen zwischen seinen Teilen, wie zwischen den Zellen und Organen des Körpers, ständig erneuert, aufgefüllt und verändert werden. Dies führt zu einer Offenbarung des Gesamtsystems.

Frage: Was ist ein weiterer Sinn dieses Systems? Was wird geschehen, wenn es vollständig korrigiert ist?

Antwort: Ein solcher Zustand ist mir nicht bekannt. Er wird nirgendwo beschrieben. Es gibt einige Andeutungen im Buch Sohar, das sind aber nur Andeutungen. In den kabbalistischen Quellen wird ein Teil des Weges bis zum Ende der Korrektur beschrieben, was danach geschieht wissen wir nicht.

Es existiert dort eine ganz andere Realität – eine korrigierte, vollkommene Realität. Selbst Kabbalisten können sie nicht verstehen, da sie diese noch nicht erreicht haben. Sie sagen, dass dort solch hohe Zustände, Eigenschaften, Gesetze herrschen, von denen wir nichts wissen.

(312051)

Aus dem Gespräch „Mein Telefon hat geklingelt. Wie ist es, außerhalb des Körpers zu sein?“ 

Ein System, aus dem es kein Entrinnen gibt

Frage: Die Kabbala bildet eine umfassende Sicht der Welt. Wie kann man die Information am besten vermitteln damit sie leichter zu verstehen ist?

Antwort: Die Information selbst ist sehr global. Gleichzeitig schließt sie aber auch alle Einzelfälle ein.

Angenommen, man hat ein Unternehmen. Man kann es nicht führen, wenn man nicht die gesamte Menschheit und deren Vernetzung untereinander berücksichtigt. Wie soll man das tun?

Das bedeutet, man muss denken: „Ich muss etwas besorgen, verkaufen, irgendwas erledigen…“ Das geht aber nicht, wenn man nicht an die ganze Menschheit denkt, dass es dabei allen anderen gut gehen soll, dass man für sich nur das nimmt, was man zum Leben braucht und den Rest abgibt, damit alle die Früchte meiner Arbeit genießen können. – „Ist das die richtige Art zu handeln?!“ Wow!“.

Die Höhere Kraft, die heute über uns hereinbricht, verpflichtet uns, dies zu tun. Wenn wir uns ihr nicht anpassen, werden wir daran zerbrechen, es wird schlimmer werden. Krisen unterschiedlicher Form und Art werden sich häufen.

All dies muss auf der untersten Stufe erklärt werden. Man kümmert sich um andere Dinge, um die eigene Arbeit, die eigenen Kinder und die eigene Familie. Konzentriert man sich auf die Tatsache, dass man ohne an andere zu denken, kein normales Leben führen kann?

Man ist gezwungen zu denken, dass die ganze Menschheit eins ist. Es gibt keinen anderen Weg! Man muss sich an dieses Bild gewöhnen, es allmählich in sich verankern. Je freiwilliger man sich dem bewusst nähern kann, desto eher erkennt man, dass dies tatsächlich der Fall ist.

Plötzlich wird es sich wie aus einem Nebel heraus offenbaren: „Es stellt sich heraus, dass tatsächlich alles miteinander verbunden ist! Was ist zu tun? Wohin soll man gehen?“ Oder umgekehrt: „Wie kann man es annehmen?! Wie kann man damit arbeiten?!“

Es ist ein System, dem man nicht entkommen kann! Es ist nicht etwas Trotziges oder etwas Bedrohliches, sondern im Gegenteil – eine Rettung! Nicht eine Rettung vor der Tatsache, dass man sich jetzt schlecht fühlt, sondern eine Befreiung von diesem wertlosen Leben, aus dieser Leere, aus diesem vergänglichen Leben, ein Übergang zu etwas Lichtvollem, Ewigem.

[312008]

Aus dem Gespräch „Mein Telefon hat geklingelt. Eine globale Idee“.

Eine große Familie

Kommentar: Das Wichtigste was uns fehlt, ist Verbindung. Baal HaSulam schreibt, dass die ganze Welt in einen Zustand eintritt, der als „letzte Generation“ bezeichnet wird und in dem jeder mit jedem verbunden sein muss. Die Höhere Lenkung wird uns, ob wir wollen oder nicht, ständig zur Verbindung zwischen allen Menschen auf der Welt bewegen.

Wir werden erleben, wie Länder, Unternehmen, Parteien und gesellschaftliche Organisationen in denselben Strudel gezogen werden. Sie werden sich miteinander verbinden, kollidieren und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn sich die Welt auf eine universelle Vernetzung zubewegt, wird das Durcheinander von Tag zu Tag größer werden.

Da wir völlig unterschiedliche Dinge tun, wird es notwendig sein, herauszufinden wo wir stehen, wie gegensätzlich und unvorbereitet wir sind einander zuzuhören. Wir werden schließlich aus dieser Konfrontation heraus erkennen, dass es in Wahrheit keinen Unterschied zwischen uns gibt. Unabhängig davon was jeder einzelne von uns tut, haben wir die Verpflichtung uns zu verbinden.

Es ist wie in einer Familie, in der jeder seine eigenen Aufgaben und Beschäftigungen hat. Es gibt einen bestimmten Kreis der uns verbindet- eine Familie in der wir wachsen und lernen einander besser zu verstehen und zu fühlen, um Tag für Tag eine Umgebung für unsere Existenz zu schaffen.

Es spielt keine Rolle, was die Mutter, was der Vater macht oder wo die Kinder zur Schule gehen. Abgesehen von den persönlichen Aktivitäten jedes Einzelnen gibt es ein gemeinsames Band zwischen ihnen, das als Familie bezeichnet wird. Es spielt keine Rolle, dass jedes Familienmitglied seinen eigenen Aktivitäten nachgeht, innerhalb der Familie sind wir als Einheit verbunden.

So sollten wir die Verbindung zwischen allen Menschen betrachten. Es gibt auf der Welt viele verschiedene Unternehmen, Parteien und Gruppen, wir alle müssen das Gefühl haben, dass wir zu einem System, zu einer Familie gehören.  Auch wenn jeder seine eigenen Aktivitäten außerhalb dieses Systems hat, gibt es etwas, das uns zu einer Familie verbindet.

In dieser Familie entscheiden wir nicht, was jeder für sich persönlich tut. Es ist uns nur wichtig, dass wir uns wie eine Familie fühlen, wie Menschen, die miteinander verbunden und aufeinander angewiesen sind.

Wir werden erleben, wie die höhere Kraft, die Natur, das Programm der Evolution uns von Tag zu Tag mehr miteinander verbindet. Wir werden immer mehr voneinander abhängig und können uns nicht von dieser Familie lösen. Wir müssen, bis die Menschheit begreift, dass die Natur uns keine Wahl lässt und uns zwingt dieses System kennen zu lernen und zu erkennen das wir eine Familie sind, mehr darüber schreiben.

Wir werden beginnen, jeden Bewohner dieser Welt als einen verwandten Menschen, der zu dieser Familie gehört zu betrachten. Wir werden dementsprechend neue Beziehungen zwischen uns aufbauen. Es werden eine Menge Probleme auf dem Weg unserer spirituellen Entwicklung beseitigt. Das ist es, was der Schöpfer von uns will.

Aus einer Lektion von Rabash

(299655)