Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Verlangen'

Wunderbare Kraft des Lichtes

Der Glaube ist die Kraft des Gebens, die ein Mensch erlangt und danach lebt. Dieses Geben soll größer als das Nehmen sein, da es über das Verlangen zu empfangen gebaut wird, ohne diese gegensätzliche Kraft zu genießen.

Heute geben wir, aber man nennt es nicht das Geben, weil wir geben, um zu empfangen. Aber wenn das Licht kommt, dann ermöglicht es dem Menschen uneigennützig zu geben.

Wir können diese Eigenschaft nicht wahrnehmen, da sie in dieser Welt nicht vorkommt. Nur das Licht kann den Wunsch zu genießen so beeinflussen, dass er geben möchte. Das ist nur dank der Kraft des Lichtes möglich. Das Licht dringt in den Wunsch ein und verpflichtet ihn im Geben zu arbeiten, da das Licht primär und das Verlangen sekundär ist – es wird vom Licht erschaffen.

Die spirituelle Welt wird innerhalb des Wunsches zu genießen erschaffen, was durch die Offenbarung des Höheren Lichtes empfunden wird.

 Jene Teile des Wunsches zu genießen, die die Einwirkung des Lichtes, das zur Quelle zurückführt, empfangen haben, arbeiten im Geben: entweder unterstützen sie es in Form des Gebens um zu geben oder sogar im empfangen um zu geben. Ihre Nutzung verwandelt sich ins Gegenteil. Die Gebiete, die infolge der Einwirkung des Lichtes in Form des Gebens arbeiten können, nennt man die spirituelle Welt.

 

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Nach den Regeln des Schöpfers spielen

Frage: Das ganze Leben ist ein Spiel. Spielen wir auch in Bezug auf den Schöpfer?

Antwort: Das Spiel mit dem Schöpfer besteht darin, dass ich einverstanden bin, alles was Er von mir will durchzuführen. Er treibt mich in diesem Spiel voran. Obwohl ich keine Kontrolle über das Licht habe, bin ich bereit, nach Seinen Regeln zu spielen.

Frage: Warum wird das ein Spiel genannt?

Antwort: Ich habe keine Kraft irgendetwas umzusetzen. Indem ich meine Wünsche ausdrücke, veranlasse ich den Schöpfer zum Handeln.

Was bedeuten dann alle Bitten und Gebete? Ich befinde mich in einem Zustand und stelle mir einen anderen Zustand vor – das ist schon ein Spiel. Ich spiele, als ob ich mich auf der nächsten Stufe, dem gewünschten Zustand befinde und mich darin einkleide.

Frage: An was müssen wir in der aktuellen Entwicklungsphase der Gruppe festhalten?

Antwort: Ihr sollt auf eine richtige Art die Gruppe spielen.

Aus dem TV-Programm „Die letzte Generation“, 30.05.2018

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Eine wahre Bitte an den Schöpfer

Es scheint uns, dass eine Bitte an den Schöpfer ein Mittel ist, um das Kli, das Gefäß der Seele zu korrigieren. Als Ergebnis unserer Arbeit fühlen wir dann, dass die Bitte an den Schöpfer das Kli selbst ist und nicht ein Mittel, um es zu korrigieren.

Wenn mein Appell an den Schöpfer, das Verlangen, welches ich Ihm entgegen bringe, echt und beständig ist und in einem unaufhörlichen Streben nach Ihm wächst, dann werde ich diese Bitte als vollständige Korrektur empfinden.

Was sind die Korrekturen? Sie sind die Steigerung des Verlangens, nicht die Antwort auf das Gebet, es zu erfüllen. Die Sehnsucht nach dem Schöpfer ist bereits das Ende der Arbeit. So drücke ich meine Einstellung zu Ihm aus. Empfange ich etwas von Ihm? Es kann sein, dass ich gar nichts erhalte. Was soll ich bekommen, wenn ich mich an Ihn wende? Meine Bitte an den Schöpfer ist an sich schon – alles. Ich brauche nichts anderes.

Wenn ich nicht im Kli bleibe, welches für sich selbst empfängt, dann möchte ich nur einen Wunsch an den Schöpfer haben. Wenn ich als Antwort nichts höre, nichts verstehe, nichts fühle und überhaupt nichts sehe, dann ist es gut; das ist sogar noch besser! Ich fühle dann in meinem Streben, in der Kraft des Gebens, wie ähnlich ich dem Schöpfer bin.

 

Aus dem 3. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts „Arbeit mit Störungen“ 5.12.17

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Wahre Füllung

Frage: Es ist für mich unverständlich, warum ein depressiver Mensch dem Schöpfer gleich sein möchte, wenn gerade der Schöpfer diesen Menschen in den depressiven Zustand versetzt hat?

Antwort: Weil er keine andere Möglichkeit hat. Der Schöpfer versetzt ihn in einen depressiven Zustand, damit der Mensch fragt: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Im Endeffekt soll man nach dem Sinn des Lebens suchen und ihn finden.

Frage: Kann man das Geschöpf auch anders zur Besinnung bringen?

Antwort: Nein, weil das Geschöpf ein „Verlangen zu genießen“ darstellt. Wenn man über ein solches Verlangen nicht verfügt, dann fragt man: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Man strebt den Zustand an, in dem es auf jeden Fall irgendeine egoistische Füllung geben muss. Folglich wird das Geschöpf hier und dort „gefüttert“; hier ein bisschen, dort ein wenig. Das egoistische Dasein dauert solange, bis man erkennt, dass nur der altruistische Genuss die wahre Füllung ist.

 

Aus dem russischsprachigen Unterricht vom 23.04.2017

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Aus dem Schlaf erwachen

Und ich werde deine Grenze festsetzen: Sie soll reichen vom Schilfmeer bis an das Meer der Philister und von der Wüste bis an den Strom, denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, so dass du sie vor dir vertreiben wirst. [Tora, Exodus 23:31]

Das Land Israel ist im Prinzip nicht so groß. Das bedeutet, dass das egoistische Verlangen eines Menschen sehr klein ist. Auf den spirituellen Stufen wächst aber das Verlangen. Wenn ein Mensch von einem niederen spirituellen Niveau auf ein höheres und noch höheres Niveau aufsteigt, offenbart er die ganze Welt.

Es ist nicht unser All, welches an sich keinen wirklich ernstzunehmenden spirituellen Raum darstellt, es ist einfach eine Null, es existiert nicht. In der wirklichen Welt, wo wir uns wirklich befinden, existiert es nicht. Unser All sind wir, unsere Abbildung.

Wir kennen uns nicht, sehen uns nicht. Zurzeit schlafen wir und erleben im Schlaf unser ganzes materielles Leben. In diesem Schlaf wird uns der Anfang der spirituellen Arbeit gegeben, die uns hilft aufzuwachen.

Wenn wir mit Hilfe dieser Arbeit  aufwachen (in die spirituelle Welt kommen), sehen wir, dass alles, was sich früher in uns befand, nur eine Illusion war. Wir haben verschiedene Meinungen erfahren und wir haben das alles in uns wahrgenommen, in unserem Vorstellungsvermögen. Aber jetzt sind wir wahrhaftig, spirituell.

Deswegen ist das materielle Leben gegenüber dem spirituellen Leben wie ein Traum. In Wirklichkeit machen wir nichts, wir führen keine Handlungen aus. Sogar unsere Verlangen, welche wir angeblich gebrauchen, sind keine Verlangen, sie sind nichts.

Sobald du erwachst (wirst du spirituell geboren), verstehst du das alles? Was früher geschehen ist, war wie ein Traum.

Und jetzt kommt die Frage: Wenn ein Mensch aus dem Traum erwacht und anfängt im spirituellen Raum der anderen Dimension zu leben, wie kann er bei der Ausführung irgendwelcher Handlungen plötzlich in diesem Traum erscheinen und anderen dabei helfen aus diesem Traum zu erwachen? Wie taucht er da hinein?

Mit anderen Worten, er hat eine gewisse spirituelle Stufe erreicht und es wird ihm gesagt: „Du musst im Traum mit denjenigen zusammen sein, die sich immer noch in diesem Traum befinden“.

Frage: Ist der Kabbalist so was wie ein Verbindungsteil? Wird er geschickt, um die Menschheit aus diesem Traum aufzuwecken, um sie zu einem neuen Zustand zu bringen? Und vollbringt er diese Arbeit?

Meine Antwort: Natürlich! In der Spiritualität wird dir diese Notwendigkeit gezeigt und sie wird zu deiner.

 

Aus dem TV Programm „Die Geheimnisse des Ewigen Buches“  

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Du wirst dich mit einer Frau „verloben“

Du wirst dich mit einer Frau verloben, aber ein anderer Mensch wird mit ihr zusammenliegen. [Tora, „Dwarim“, „Tawo“, 28:30]

Hier wird von der Verbindung zwischen S‘‘A (Seir Anpin: wird „Kleines Gesicht“ genannt, weil Seir Anpin hauptsächlich das Licht von Chassadim und in geringem Maß Licht von Chochma ist) mit Nukwa (wörtl. Frau, Weib (leitet sich von Nekew „Lochab) gesprochen.

Wenn S‘‘A und  Nukwa, also der männliche und der weibliche Teil, zueinander passen und sich in der Eigenschaft des Gebens befinden, entsteht zwischen ihnen die richtige Verbindung und auf die Welt kommen ihre Nachkommen: die neue Seelen.

Wenn aber S‘‘A nicht die richtige Paarung mit Nukwa vollziehen kann, dann kommt  anormale Nachkommenschaft: „Teufel“, „Dämonen“ und „Widersacher“. Das sind die kleinen widerwärtigen Eigenschaften des Menschen in diese Welt.

Dazu zählen Neid, Eifersucht,  Betrug und Gemeinheit. Also alles, was den anderen schadet. Alle Verlangen, die den anderen schaden, kommen genau wegen der falschen Verbindung zwischen Seir Anpin und Nukwa, welche den Menschen nach unten ziehen, weil er für sie arbeiten muss.

Frage: Es wurde gesagt: “Und ein anderer Mensch wird mit ihr zusammenliegen. Heißt das, dass das Verlangen trotzdem korrigiert wird?

Meine Antwort: Ja, aber das wird mit Hilfe einer anderen Kraft korrigiert, mit einer anderen Absicht. Es wird sich dank seiner Verbindung mit dem richtigen S‘‘A erheben.

Die obengenannten schlechten Folgen kommen genau deswegen, weil du dich mit ihr abgeben wolltest. Mit anderen Worten, diejenigen Teile von S‘‘A, welche sich falsch mit  Malchut verbinden werden, werden die Seelen mit allen möglichen Mängeln erzeugen.

 

Aus dem TV Programm „Die Geheimnisse des Ewigen Buches“ 

[#210017]

Den Sinn des Lebens begreifen

Frage: Wenn der Mensch auf jeden Fall zum Schöpfer kommt, warum überlädt er sich dann damit, endlose Bücher zu lesen?

Meine Antwort: Man soll sich mit nichts überladen. Man soll einfach verstehen, dass ein Mensch auf der Grundlage seines Verlangens handelt, und es kann hier keinen Zwang geben. Kabbala bietet sich Menschen an, die ein Bedürfnis spüren, sich auf höchstem Niveau zu verwirklichen. Aber dafür muss ein Mensch ein inneres Verlangen haben.

Ich wollte den Sinn des Lebens begreifen. Sonst wollte ich nichts wissen. Ich verstand, dass alles andere vom Menschen erfunden wurde, und der Sinn des Lebens muss von der höchsten Ebene der Natur kommen, vielleicht – dem Geist.

Frage: In welchem Alter haben Sie angefangen, das zu fühlen?

Meine Antwort: Mit etwa sechs, sieben Jahren. Ich musste es wissen. Aber ich mischte es mit Interesse an Anthropologie und Kosmologie: entweder nach innen graben, in die Erde oder außerhalb der Erde, in den Weltraum. Alles andere – Bauarbeiter, Arzt, Flugzeugkonstrukteur werden – interessierte mich wenig. Wenn ein Mensch das Streben hat, den Sinn des Lebens zu enthüllen, und das haben nur sehr wenige Menschen, dann beginnt er, sich mit der Kabbala zu beschäftigen. Er muss dieses Geheimnis in sich selbst ausgraben. Und nicht aus der Sicht der Religion, um an etwas zu glauben – sondern um zu offenbaren.

Mit anderen Worten, es gibt versteckte Kräfte, die enthüllt werden müssen. Wenn wir diesen Wandschirm auseinander schieben, werden wir sehen, was sich hinter der Hülle unserer Welt befindet. Wir müssen das ganz klar verstehen, ohne irgendwelche imaginären Gedanken oder Wünsche – nur in unseren Sinnesorganen.

Aus der russischen Lektion, 14.05.2017

[#213217]

Die Wünsche anderer erfüllen so als wären sie meine eigenen

Kommentar: Viele Menschen glauben, dass Spiritualität Meditationen oder Ähnliches bedeutet.

Meine Antwort: Spiritualität ist keine Meditation, sondern kontinuierliche Arbeit an deinen Wünschen. Es gilt die Wünsche anderer wahrzunehmen und an ihnen zu arbeiten, als wären es deine eigenen.

Frage: Was meinen Sie damit, die Wünsche anderer zu fühlen?

Meine Antwort: Wenn du z.B. etwas willst, nehme ich dein Verlangen und fülle es. So vereinen wir uns zu einem ganzheitlichen System und ähneln dem Schöpfer.

Frage: Wie können wir wissen, was der Wunsch des anderen ist?

Meine Antwort: Ich möchte die anderen fühlen, dann müssen sie mir nicht sagen, was ihre Wünsche sind.

In dem Maße, in dem ich beabsichtige, ihnen Gutes zu tun, beginne ich, die Wünsche anderer zu spüren.

Ich steige über mich hinauf, höre auf, meine Wünsche zu spüren und beginne somit, die Wünsche anderer genauer wahrzunehmen. Indem ich alle ihre Eigenschaften, Absichten und Möglichkeiten in mir aufnehme, erhalte ich die Füllung vom Schöpfer. Ich erhalte von ihm die Kraft, da ich mich in einem spirituellen Zustand befinde. Nachdem mich dieser Wunsch selbst erfüllt hat, trenne ich ihn von mir und gebe ihn dem Menschen, von dem ich den Mangel empfangen habe. Ein Mensch mag seine spirituellen Wünsche nicht wahrnehmen, aber ich fühle und fülle sie und bereite sie somit auf eine spirituelle Mission vor.

Frage: Wie erlangen wir in unserer Generation die Kenntnis von Spiritualität, die Offenbarung der Welt und des Schöpfers?

Meine Antwort: Kabbalisten haben diese Wünsche für uns vorbereitet. Es spielt keine Rolle, dass sie nur wenige im Vergleich zur ganzen Welt waren. Sie haben es geschafft.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 12.03.17

[211065]

Was füllt den Schöpfer?

Frage: Was füllt den Schöpfer?

Antwort: Der Schöpfer ist mit unseren leeren Wünschen gefüllt. Er hat genug Licht. Er braucht einen Wunsch, eine Bitte um Erfüllung. Zum Beispiel, ein kleiner Junge bittet seine Mutter und sie gibt ihm. Wie bereitet er ihr Vergnügen? Er erfreut sie durch Bitten.

Frage: Fühle ich, dass der Schöpfer gefüllt ist?

Antwort: Du fühlst, dass Er deine Bitte genießt?

Frage: Ist der Schöpfer nicht nur ein System?

Antwort: Ja, aber dieses System reagiert. Es ist ein bilaterales System: du beeinflusst es und es beeinflusst dich mit einem Feedback. Es ist genau dasselbe, wenn du deinen Computer verfluchst, weil er dir Probleme macht. Du bringst Teile deines Charakters da hinein, und zwar so sehr, dass du bereit bist, ihn zu schlagen. Warum? Das ist so, weil du mit einem anderen Objekt interagierst.

Und dabei spreche ich noch nicht einmal über die Tatsache, dass ein Gärtner mit den Blumen spricht und sie ihm zurück antworten, weil er sie fühlt.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 5/21/17

[213708]

Warum fühle ich mich leer in dieser Welt?

Frage: Warum kommt in mir manchmal das Gefühl der Leere auf; ich will nichts tun, alles nervt mich, wieso ist das so?

Antwort: Das kommt daher, dass Sie nichts mehr zu tun haben in dieser Welt. Worin besteht der Sinn, wie eine kleine Ameise zu leben?

Sie müssen anfangen sich seelisch zu entwickeln. Erst dann werden Sie fühlen, wieso Sie überhaupt in dieser Welt leben. So aber, wird Ihr Körper weiterhin viele Jahre einfach so in dieser Welt leben und was ist danach?

Frage: Wenn Sie einem Menschen sagen, dass dieser nichts mehr zu tun hat in dieser Welt, heißt das dann, dass er sich nach einer anderen Welt sehnt?

Antwort: Natürlich. Wenn man keine Sehnsucht nach der seelischen Welt hat, dann hat diese Welt nur Rückschläge.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 4/23/17

[211925]