Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Verlangen'

Vier Eigenschaften der Seele

Frage: Die vier Pflanzenarten, die an Sukkot verwendet werden – Zitrone, Palme, Myrte und Weide – symbolisieren die vier Stufen, die wir durchlaufen müssen. Warum heißt es dann, man müsse sie verbinden? Im Gegenteil, wir streben danach von Stufe zu Stufe zu gelangen. Was ist die Essenz der Verbindung?

Antwort: Es geht darum, von jeder Art das Wesentliche zu nehmen, um es zu einem Strauß zu verbinden.

Es ist eine spirituelle Handlung, wenn wir alle vier Arten von Verlangen sammeln, die wir mit dem Geben verbinden können. Indem wir sie zusammenfügen, erhalten wir eine Reihe von Eigenschaften, die uns zum Schöpfer erheben.

Frage: Ist es im Prozess der spirituellen Arbeit erforderlich, alle diese Eigenschaften in uns zusammen zu suchen oder diejenige zu finden, in der man sich gerade befindet?

Antwort: Man sollte eine dieser Eigenschaften finden und dann nach einer höheren Eigenschaft suchen, bis man alle erreicht hat.

Frage: Was ist der richtige Weg, um die Manifestationen aller vier Eigenschaften in der Seele zu erhalten?

Antwort: Gemäß den Schriften. Rabash spricht in jedem Artikel darüber. Man muss die Handlungen, die in jedem Artikel beschrieben werden, sammeln, sie zusammenfügen und am Ende wird man eine vollständige Korrektur erhalten.

[336046]

Aus einer Lektion über Sukkot, 20.10.2024

In den Armen der Gruppe

Frage: Was ist zu tun, wenn ein Freund die Gruppe verlassen will, die Aktion durchführt, anschließend passiv und gleichgültig wird, was ist hier der Fehler?

Antwort: Die Hauptsache ist es, ihn zu stützen. Wenn er es versteht, sich langsam von der Hilfe zu befreien und lernt, sich selbst zu stützen. Er sollte allmählich unabhängig werden. Das heißt, dass er in jeder Situation in der Lage sein wird, sich zu orientieren, um sich durch seine Freunde mit dem Schöpfer zu verbinden- in den Armen der Gruppe.

Frage: Angenommen seine Meinung weicht von der anderen ab und die anderen akzeptieren seine Meinung nicht. Dann scheint sich der Freund zu annullieren, gleichzeitig verliert er an Kraft. Was sollte er tun?

Antwort: Die Tatsache, dass ihm die Kraft fehlt, ist wahr, denn er hat noch kein echtes, richtiges Verlangen. Es ist unmöglich, aus dem Egoismus Kraft zu bekommen.

Im Grunde genommen geht es darum, zu beten, den Schöpfer um Kraft zu bitten, zu verstehen, in welchem Zustand er sich befindet. So wird er aus all dem die richtigen Empfindungen bekommen, vondenen aus er langsam zum Schöpfer aufsteigt. Er wird wissen, worum er bitten muss.

Frage: Wie soll sich die Gruppe verhalten? Es hieß, sie soll ihn in die Arme schließen. Was für eine Art von Unterstützung ist das? Zu sagen, dass trotz seiner anderen Meinung, wir ihn trotzdem lieben? Oder auf das hören, was er sagt?

Antwort: Nein, man muss nicht zuhören. Die Hauptsache ist, dass man ihn hält, er würde das verstehen, sich langsam von der Hilfe befreien wollen und lernen, sich selbst zu halten.

Das heißt, er sollte allmählich unabhängig werden. Das bedeutet, dass er in jeder Situation in der Lage sein wird, sich zu orientieren, um sich durch seine Freunde mit dem Schöpfer zu verbinden.

[334269]

Aus einer Lektion über Rabashs Notizen, 02.09.2024

Wie spürt man die richtige Absicht?

Frage: Kann meine Absicht als vom Schöpfer kommend betrachtet werden, wenn sie mit meinem Verlangen übereinstimmt und auf das Gute, auf die Liebe ausgerichtet ist?

Antwort: Nur weil die Absicht mit dem Verlangen übereinstimmt, bedeutet das nicht, dass sie von oben kommt. Man sollte nicht so denken. Vielleicht ist es richtig, vielleicht auch nicht.

Frage: Es wird gesagt, dass es nichts außer Ihm gibt. Was bedeutet das? Bedeutet es, dass es nicht von Ihm abhängt, sondern nur von uns?

Antwort: Selbstverständlich. Deshalb beschäftigen wir uns mit der Kabbala, damit unsere Handlungen und Absichten mit den Absichten und Handlungen des Schöpfers übereinstimmen und es keinen Unterschied zwischen uns und dem Schöpfer gibt. Das wird Anhaftung (Dwekut) genannt.

Frage: Wie kann man sicherstellen, dass man die richtige Absicht hat? Es gibt die gemeinsame Absicht der Gruppe und die persönliche Absicht. Wie erhält man ein Gefühl für die richtige Absicht?

Antwort: Die richtige Absicht kann man nur daran erkennen, dass man den Schöpfer um sie bittet und sie erhält. Wenn man das tut, spürt man, dass sie vom Schöpfer kommt.

[333696]

Aus dem Unterrichtnach den Notizen von Rabash, 21.08.2024

Bringen unsere Pläne den Schöpfer zum Lachen?

Kommentar: Es gibt eine Anekdote: Ein Mann fragt Gott: „Herr, wie kann ich Dich am besten zum Lachen bringen?“. Gott antwortet: „Erzähle mir deine Pläne.“
Sagen Sie mir, warum bringen unsere Pläne den Schöpfer zum Lachen?

Antwort: Wenn der Mensch Pläne schmiedet, glaubt er, Herr über das Geschehen zu sein, so als könne er die Zukunft bestimmen und das ist falsch,  einfach nur lächerlich.

Frage: Aber ganz objektiv betrachtet, wenn jemand Pläne für den nächsten Tag, das nächste Wochenende oder für den Sommerurlaub macht. Heißt das „Pläne machen“?

Antwort: Ja, das sind Pläne und ein Mensch ist nicht in der Lage, solche für seine Zukunft zu machen. Erinnerst du dich, was Woland gesagt hat? Ein Mensch kann sich nicht für die Zukunft programmieren. Dazu müsste er mindestens 1.000 Jahre im Voraus wissen. Ich würde nicht sagen, dass wir irgendetwas programmieren können.

Frage: Ist es denn möglich, ohne Pläne zu leben?

Antwort: Ja, das geht, man kann die eigenen Pläne zur Seite legen und die Pläne, der nächsten, höheren Stufe akzeptieren. 

Frage: Welche Pläne sind das? Nach welchem Plan lebe ich dann?

[Rest des Beitrags lesen →]

Wie ein Fisch im Netz

Frage: Wie kommt es, dass sich der Mensch vor seiner Umgebung verbeugt?

M. Laitman: Der Mensch ist verzweifelt, weil so viel Zeit verstrichen ist und er sich so viel Mühe gegeben hat, aber noch immer kein Ergebnis zu sehen ist. Aber wenn er trotzdem in der Gruppe ist und kommt, ändert sich schließlich sein Verlangen.

Ich erinnere mich, dass ich einmal während eines schrecklichen Regenschauers zu Rabashs Unterricht kam. Außer mir hatte niemand ein Auto, und so warteten wir lange, aber es kam niemand. Also rief ich an und fragte, warum die Leute nicht kamen, und bot eine Mitfahrgelegenheit an. Und ich hörte als Antwort: „Was soll ich denn machen, wenn draußen so eine Flut ist?“

Plötzlich kam ein anderer Schüler herein, klatschnass. Als wir ihn fragten, wie er in einem solchen Regenguss gelaufen sei, sagte er: „Was könnte ich tun, wenn gleich der Unterricht beginnt?“ 

Man sitzt also zu Hause und fragt sich: „Was könnte ich tun?“ – Ich meine, wie könnte ich bei einem solchen Regenguss nach draußen gehen? Und der andere kommt völlig durchnässt herein und sagt auch: „Was sollte ich tun?“ – denn es gibt eine Lektion, und ich kann doch nicht nicht kommen. 

Alles hängt also von der Einstellung eines Menschen zu den Bedingungen ab, die ihm gegeben werden. In jedem Moment wirst du nach deiner Einstellung gefragt. Wenn du nicht vergisst, dass alles von oben kommt, speziell für dich, um damit zu arbeiten, dann hast du keine Wahl, und du handelst entsprechend.  

Frage: Wie schafft man es, sich bei jeder Gelegenheit zu verbeugen, um einen Schritt in Richtung der Gruppe zu machen?

M. Laitman: Es steht geschrieben: „Was der Verstand nicht tut, das tut die Zeit“. Und das ist wirklich wahr. Wenn es keine Qualität gibt, wird die Quantität funktionieren. Auf jeden Fall werdet ihr eines Tages durch den Einfluss des Lichts erkennen, dass nichts für euch funktionieren wird. Du wirst nichts erreichen, wenn du dich direkt an den Schöpfer wendest, das funktioniert nicht.

Dann wird man verzweifeln und beschließt, dass man sich mit der Umgebung verbinden muss. Du wirst Fäden haben wollen, die von dir ausgehen, die dich mit allen verbinden, und alle mit dir, als wärst du ein Fisch, der sich in einem Netz verfangen hat. Nur in dieser Form hast du eine Chance, dich in irgendeiner Weise zu verändern und das Wichtigste ist, dass du andere an dir arbeiten lässt.

Du bist gezwungen, dich so sehr von deiner eigenen Kraft enttäuscht zu fühlen, dass du dich bereit erklärst, dich deiner Umgebung auszuliefern, dich in diesem Netz zu verstricken mit der einzigen Hoffnung, dass deine Freunde dich beeinflussen werden. Du glaubst, dass sie die Macht dazu haben. Aber du selbst hast keine Verbindung zum Schöpfer, und Er will dich nicht beeinflussen und verändern.

Schließlich siehst du, dass viele Jahre vergangen sind, aber nichts funktioniert. Es gibt nichts anderes zu tun, und dann triffst du eine Entscheidung. Aber es braucht viel Mühe, Zeit und Ausdauer, Konsequenz. Es sollte keinen Tag geben, an dem du einen Unterricht verpasst.

[#148969]

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash

Der einzige Traum

Rabash, Artikel 1985/8, „Mache dir einen Rav und kaufe dir eine Freund“ (Teil 2): Denn die Menschen, die sich zu einer Gruppe verbanden, haben erkannt, dass ihre Gedanken untereinander nicht so fremd waren und sie daher die Wichtigkeit der Arbeit an der Nächstenliebe verstanden. So konnte jeder zugunsten des anderen nachgeben, dadurch konnten sie sich verbinden.

Unter den vielen Verlangen die in jedem von uns existieren, gibt es ein Verlangen das für uns alle gleich ist. Es ist der Wunsch, den Schöpfer zu enthüllen. Die Menschen, die bereit sind ihren Nächsten zu lieben, empfinden keine großen Meinungsverschiedenheiten zwischen sich. Wir sind alle egoistisch und müssen an uns arbeiten.

Wenn wir den Schöpfer offenbaren wollen, wir aber alle egoistisch sind und an uns selbst arbeiten müssen, dann können wir, wenn wir uns durch unsere gemeinsamen Anstrengungen verbinden und gegenseitig nachgeben können, den Schöpfer erreichen.

Allerdings gibt es hier einen kleinen Widerspruch: Wir können den Schöpfer nur zusammen erreichen und um zusammen zu sein, müssen wir uns verbinden und um uns zu verbinden, müssen wir nachgiebig sein.

Hier müssen wir also abwägen, was wichtiger ist: mein „Ich“, ein kleiner Egoist mit meinem wertlosen, unbedeutenden, vorübergehenden Leben oder die Offenbarung des Schöpfers, der zukünftige Zustand der Ewigkeit, der Vollkommenheit.

Dann, wenn man sein Leben in die Waagschale wirft, um zu entscheiden, was man tun soll, wird man in der Lage sein, alles zu Gunsten der anderen zu tun, um die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu erlangen. Auf diese Weise wird die Verbindung das wichtigste Ziel im Leben sein, der einzige Traum.

[332893]

Aus der Lektion über „Vorbereitung auf den Kongress“.

Dank Gedanken

Frage: In Rabashs Artikel „Aus Deinen Handlungen haben wir Dich erkannt“ steht geschrieben, dass das menschliche Denken völlig unfähig ist, den Schöpfer zu verstehen. Warum brauchen wir so viele Gedanken und Klärungen auf dem Weg dorthin?

Antwort: Wir nähern uns Ihm durch Gedanken an. Der Schöpfer selbst kann nicht durch unsere Gedanken verstanden werden.

Frage: Wodurch begreifen wir Ihn dann? Oder sollten wir gar nicht erst versuchen, Ihn zu verstehen?

Antwort: Ja, man sollte sich nicht einmal bemühen, Ihn zu verstehen. Wir sollten versuchen, die Handlungen des Schöpfers auf uns zu spüren und uns daraus an Ihn wenden.

Frage: Unser Gehirn findet die Verbindung zwischen allen Ereignissen als Teil des großen Ganzen und es hört nicht auf. Sollten wir diese Gedanken einschränken?

Antwort: Zum Teil, ja. Im Laufe des Studiums lernen wir alles einzuschränken außer den Verlangen und Gedanken, die uns zum Ziel und zur Verschmelzung mit dem Schöpfer führen. Das ist es, was ich zuallererst empfehle.

[332926]

Aus einer Lektion über Rabashs Notizen, 04.08.2024

Den Genuss teilen

Rabasch, Notiz. 232, „Was bedeutet ‚Bestechung‘ der Sitra Achra“: Man muss verstehen, was der Unterschied zwischen „Nähren einer Klipa“ und der Heiligkeit ist, d.h. zwischen einer verbotenen Handlung und dem, was erlaubt ist, Sitra Achra zu geben.

Sitra Achra ist der Wunsch, etwas Materielles zu empfangen und zu genießen. Das ist das Gegenteil des Verlangens, anderen und dem Schöpfer alles zu geben. Unsere Wünsche sind alle noch nicht spirituell.

Frage: Welche Rolle spielt Sitra Achra in der spirituellen Arbeit? Man kommt nicht ohne sie aus, gleichzeitig sollte man ihr etwas geben, damit sie nicht stört.

Antwort: Ja, genau so sollte es sein. Wenn wir keine Wahl haben und Sitra Achra einen Teil von dem geben müssen was wir haben, dann tut sie es und wir können den Weg zur Heiligkeit fortsetzen.

Frage: Wie bestimmt man genau, was man abgeben kann und was nicht?

Antwort: Das hängt von jedem Einzelnen ab. Man muss entscheiden, welchen Teil man für sich nimmt und welchen Teil man der Sitra Achra überlässt. Man muss wissen, wo man an den Schöpfer denken kann. Den Teil, den man nicht für sich behalten kann, da man sicher ist, dass er in den Kelim des Empfangens einfließen wird, überlässt man der Sitra Achra.

[332343]

Aus einem Unterricht über die Notizen von Rabash, 21.07.2024

„Kaufe die Wahrheit“

Frage: Es wird gesagt: Kaufe die Wahrheit und verkaufe sie nicht. Wie stimmt man sich innerlich ein, um die göttliche Wahrheit richtig durch sich zu leiten, sich aber auch nicht zu verwirren?

Antwort: Es geschieht, wenn man erkennt, dass man alles, was man fühlt, vom Schöpfer empfängt. Man möchte es korrigieren, um es Ihm zu bringen, um Ihm zu antworten. Die Antwort sollte korrekt und sehr einfühlsam sein, denn man möchte sich mit ganzem Herzen und ganzer Seele an den Schöpfer anhaften.

Frage: Ist die Wahrheit die umfassende, globale Liebe, die man nur durch das Herz fühlen, kann?

Antwort: Ja, aber um einen solchen Zustand zu erreichen, braucht es viel Kraft und Überlegung. Wenn dieser Zustand erreicht ist, ist kein Nachdenken mehr erforderlich.

Frage: Woher kommt das Verlangen, die Wahrheit zu kaufen?

Antwort: Aus der Verbindung mit den Freunden. Es fehlt die Möglichkeit, den Schöpfer, die Zustände die man durchläuft, zu erfassen, um sie tiefer zu begreifen.

[331822]

Aus einer Lektion über die Notizen von Rabash, 12.07.2024

Flirt mit dem Schöpfer

Frage: Der Genuss kommt vom Schöpfer. Wie kann ich an diesem Punkt meine Verbindung zum Schöpfer so verstärken das ich Ihm geben kann anstatt um meiner selbst willen zu empfangen?

Antwort: Wenn du deine Verbindung mit dem Schöpfer reduzierst, d.h. die Verbindung zu Ihm aufrechterhältst, aber den Genuss unterbindest und dich davon abhältst, deine Beziehung zu konkretisieren, dann empfängst du nichts.

Sobald du eine Berechnung aufstellst und siehst, dass du eine solche Bedingung schaffen kannst, dass der Schöpfer Freude an deinem Handeln hat, dann beginnst du, es zu realisieren.

Frage: Wie kann ich unsere Beziehungen richtig gestalten, so dass der Schöpfer jetzt Freude an meiner Handlung hat?

Antwort: Dafür muss du aufhören, vom Schöpfer das zu empfangen was Er geben will, innehalten und den Zustand spüren, in dem du dich mit dem Schöpfer befindest. Du machst eine Einschränkung (Zimzum) mit deinem Verlangen zu empfangen und beobachtest, wie du mit dem Schöpfer verbunden sein kannst, ohne die Bedingung der Einschränkung zu verletzen.

Frage: Wird Er mir ein Verständnis dafür geben, wie ich mit Ihm verbunden sein kann, ohne diese Verbindung zu unterbrechen, wenn ich mich eingeschränkt habe?

Antwort: Versuche Ihn von allen Seiten zu manipulieren. Das nennt man „flirten“ oder „tanzen“ mit dem Schöpfer. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Bewegung- die Schöpfung in Bezug auf den Schöpfer und der Schöpfer in Bezug auf die Schöpfung. Im Allgemeinen ist es wie ein Tanz.

Frage: Wie wird dieser Flirt ausgedrückt: in der Bitte, im Gebet?

Antwort: Ja, der Schöpfer spürt es.

[331092]

Aus dem Unterricht über die Notizen von Rabash, 25.06.2024.