Baal HaSulam, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“: Die ganze Menschheit soll am Ende ihrer Entwicklung die Offenbarung des Schöpfers erlangen.
Frage: Das bedeutet, dass jeder Mensch den Schöpfer im Endeffekt offenbaren soll?
Meine Antwort: Unbedingt.
Frage: Was passiert, wenn er über kein solches Verlangen verfügt?
Meine Antwort: Jeder Mensch will leben, und es ist das Verlangen, den Schöpfer zu offenbaren, d.h. die Höhere Kraft zu offenbaren, die über alles herrscht, die alles erfüllt und die das Leben aller Geschöpfe ewig und vollkommen unterstützt. Jeder Einzelne ist wie eine Zelle der allgemeinen Seele: er gibt und empfängt, er nimmt mit allen anderen am allgemeinen Leben teil, und zwar in dem Maß, in welchem sein Verlangen zu genießen es erlaubt. Der Mensch verwirklicht sich vollständig, zu hundert Prozent, und in diesem Ausmaß fließen durch ihn die Kräfte des Lebens, dank welchen er nicht nur sich selbst empfindet, sondern auch jene Gemeinsamkeit, zu der er gehört.
Letzten Endes werden wir das Ende der Korrektur erlangen, es wird die Form des Menschen (Adam) geben, der sich dem Schöpfer auf allen Stufen angleicht. Infolge der endgültigen Korrektur werden alle gleich sein, und ich weiß nicht, ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie sich das alles verwirklichen wird. Wenn wir über die korrigierten Gefäße verfügen werden, dann werden wir erst verstehen, was das bedeutet. Denn auch dieser Zustand existiert schon, wir müssen uns nur in ihn einreihen. Somit machen wir all unsere Handlungen entlang der Linie, die durch viele Kreise verläuft, und nicht im Schlusskreis der endgültigen Korrektur, wo jeder und alle, ohne Unterschiede, absolut gleich sind, wo jeder Einzelne alle Anderen einschließt.
Frage: Heute sind 99 % der Menschheit über die Probleme des materiellen Lebens besorgt. Mit welchem Verlangen werden sie zum Schöpfer gehen?
Meine Antwort: Zuerst werden sie sich uns anschließen, weil sie erkennen werden, dass sie alleine das materielle Leben nicht begreifen können. Überall kriselt es: den Schuldnern nimmt man die Häuser weg, die Lebensmittel werden teurer, die Produktion stagniert, die Arbeitslosigkeit wächst… Was kann der Mensch tun? Auf der Suche wird er den starken Wunsch des Überlebens offenbaren. Für das Überleben wird er zu allem bereit sein.
Die Zukunft hängt davon ab, inwiefern wir den Menschen das kabbalistische Wissen oder seine äußerliche Hülle – die Bürgschaft, vermitteln können. Es ist notwendig, dass die Menschen verstehen: nur die Vereinigung wird ihre Bedürfnisse befriedigen. Der Mensch wird bald für die Annäherung an die anderen bereit sein.
Im Altertum gab es für die Kabbalisten eine Bedingung: „Iss ein Stück Brot mit Salz, trinke ein wenig Wasser, schlafe auf der Erde“. So werden auch die Menschen die letzten Worte der Prophezeiung verstehen: „… bemühe dich in der Tora, und du wirst glücklich sein“. Was ist hiermit gemeint? „Sich in der Tora zu bemühen“ bedeutet, etwas zu tun, was mit der Vereinigung verbunden ist und zur Liebe zwischen den Menschen führt. „Die Тоra“ ist die Bürgschaft. Und dank ihr werden die Menschen etwas zu essen haben. So ist die erste Etappe eben.
Nachdem die Menschen sich im Rahmen der integralen Ausbildung mit der Erziehung beschäftigen, und auch an den Seminaren teilnehmen, werden sie vereinigt werden und fühlen, dass ihr Leben leichter und besser geworden ist. Folglich werden sie die Methode bewerten. Denn die Kabbala ist die Methode der Vereinigung, die uns erlaubt, vom grundlosen Hass zur Bruderliebe überzugehen.
Zuerst wird der Mensch seine materiellen, lebensnotwendigen Bedürfnisse befriedigen, er beginnt später ein wenig besser zu verstehen und zu fühlen, was in seinem Leben geschieht und wie es eigentlich zu verbessern ist. Dann wird ihm die Abhängigkeit von den anderen Menschen offenbart, und er wird daran denken, wie ihnen zu helfen ist, wie sie einander gegenseitig zufrieden stellen können. Eine solche Wechselwirkung schafft die Überzeugung, die Perspektive, die Hoffnung auf eine gute Zukunft für die Kinder. Folglich wächst das Verlangen des Menschen, zusammen mit dem Begreifen der Methode, und er versteht, dass nur die Vereinigung zum Erfolg führt.
Andererseits meinen heute alle, dass der Erfolg in der Isolierung von den anderen Menschen liegt. In Amerika zum Beispiel unterschreiben die Bürger auf der Regierungswebseite eine Petition für den friedlichen Austritt der einzelnen Staaten aus den USA. Einerseits ist das ein gutes Vorhaben: es kann die Macht „aufrütteln“, das bevorstehende Verständnis zu beschleunigen und zu verstärken; und andererseits handelt es sich um eine separatistische Tendenz, um „eine hoffärtige Isolierung“. Die Menschen sind noch weit vom Verständnis entfernt, dass man gerade mittels der Vereinigung alle Probleme lösen kann. In Wirklichkeit soll die ganze Welt das Böse und die zerbrochenen Gefäße offenbaren. Deshalb erfolgt hier eine sehr wirkungsvolle Entwicklung der Ereignisse, die zulassen wird, alle Mängel offen zu legen..
Jedoch schauen wir jetzt in die Zukunft und sprechen über die wahre Krise, wenn der Mensch zu allem bereit ist, nur um sich ernähren zu können: „Sie wollen, dass ich mich vereinige, so bitte, ich tue alles. Sagen sie mir, was ich tun soll, aber geben sie mir bitte zu essen“. Er versteht, dass er sich nur mittels der Vereinigung vom Tod retten kann. Und im Endeffekt arbeitet jeder entsprechend seinem Verlangen, denn so ist das allgemeine Einheitssystem aufgebaut.
Was die Offenbarung des Schöpfers betrifft, so wird sie dank dem erfolgen, dass sich die Menschen an die Art „Israel“ anschließen werden, d.h. an die Menschen, in denen das Begreifen des Schöpfers lebendig ist. Galgalta we-Ejnaim verbindet sich mit АCHaP. Das bedeutet nicht, dass die „Hand“ infolge der richtigen Handlungen klüger wird. Auch wenn sie schreiben kann, wird die Fähigkeit jedoch von der Vernunft gesteuert. Folglich werden wir zusammen arbeiten, weshalb der Gewinn doppelt so groß ausfällt. Jedem wird der Schöpfer entsprechend seiner Stufe, seinem Verlangen offenbart, wobei alle fühlen werden, dass sie eine allgemeine Handlung machen. Die Lichter steigen immer von Galgalta we-Ejnaim zu АCHaP herab, wobei die Gefäße des АCHaP die Mitwirkung von Galgalta we-Ejnaim, die Verbindung mit dem Schöpfer, fühlen. Und so wird es bis zum Ende der Korrektur erfolgen.
In diesem System wird niemand erniedrigt oder benachteiligt. In Wirklichkeit sind wir alle wie Zwerge im Vergleich zu den großen Kabbalisten. Aber dann, am Ende der Korrektur, werden alle verbunden sein …
Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 14.11.2012
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