Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Studium der Kabbala'

Alles zum Wohle des Nächsten tun

Frage: In vielen Originalquellen steht geschrieben, dass der Schöpfer die Eigenschaft des Gebens ist. Kann ich davon ausgehen, dass den Schöpfer zu lieben bedeutet, die Eigenschaft des Gebens zu lieben?

Antwort: Ja: Bis zu einem gewissen Grad, ja. Diese Eigenschaft kann nur in Bezug auf andere Menschen gezeigt werden. Deswegen heißt es auch: „Von der Liebe zum Nächsten zur Liebe zum Schöpfer“.

Im Prinzip gibt es keinen Unterschied, ob man den Schöpfer, einen Menschen oder die gesamte Menschheit liebt. Aber es ist viel anschaulicher, wenn man eine große Menge von Menschen nimmt und sich selbst so verändert, dass man sie mit absoluter Güte behandelt. Den Nächsten zu lieben bedeutet, das zu tun, was für ihn gut ist.

Frage: Und wer entscheidet, was für ihn gut ist?

Antwort: Um das zu verstehen, muss man sich ein wenig über sich selbst erheben. Dafür muss man anfangen, die Weisheit der Kabbala zu studieren und daraus Wissen zu schöpfen, was man braucht, um wirklich voranzukommen: wie man gütiger und besser wird und wie man den anderen helfen kann, der Offenbarung des Schöpfers anzunähern. Dies alles ist deine Aufgabe.

Frage: Sie sagen oft, dass man seinen Nächsten lieben muss, um den Schöpfer lieben zu können. Bedeutet es, seinen Nächsten zu lieben, ihm zu helfen, den Schöpfer zu offenbaren, und nicht, dass ich Hunderte von seinen Wünschen erfüllen muss?

Antwort: Natürlich nicht. Man muss nur einen Wunsch befriedigen – den Schöpfer zu offenbaren, und man muss alles tun, um dies zu erreichen. Das schließt alles ein.

Es macht keinen Sinn, andere Wünsche des Menschen zu erfüllen außer denen, die für die Existenz notwendig sind, denn unsere Hauptaufgabe ist es, den Schöpfer zu offenbaren.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“ von 14.12.21.

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Beziehung zwischen männlichen und weiblichen Zehnern


Frage: Ein Zehner ist ein Parzuf. Welche Art von Beziehung sollte zwischen männlichen und weiblichen Zehnern bestehen?

Antwort: Es gibt keinerlei Unterschied zwischen den männlichen und weiblichen Zehnern, es ist aber wichtig, Frauen und Männer nicht zu vermischen, Geschlechterunterschiede schränken die unsere Kommunikation ein. In der Kabbala ist das nicht gegeben.

Irdische Liebe und spirituelle Liebe sind grundsätzlich verschieden und sollten nicht miteinander vermischt werden.

Die Frauengruppe sollte die Männer unterstützen. Die Männergruppe sollte sich ihrer Verantwortung gegenüber den Frauen bewusst sein, indem sie selbstbewusst nach vorn gehen.

Das richtige Verhältnis der Gruppen untereinander ist sehr wichtig. Ihr seid viele und ihr seid eine große Kraft, wenn ihr euch über die Entfernungen miteinander verbindet.

Aus einem Gespräch bei der IAC-Videokonferenz 

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Wie sollte man seinen Lehrer auswählen?

Einmal fragte mich einer meiner Schüler woher ich wusste, dass Rabash der richtige Lehrer für mich ist, bei dem ich bleiben will. Es gibt eine klare Antwort auf diese Frage. Die Weisen des Talmuds formulierten sie vor tausenden von Jahren so: „Ein Mensch lernt von einem Ort, nach dem sein Herz verlangt“. (Awoda Sara 19a) Oder, in drei Worte gefasst: Folge deinem Herzen.

Ich verbrachte viele Jahre auf der Suche nach einem Lehrer, der meine brennenden Fragen beantworten könnte: Woher stammt das Leben? Wofür leben wir? Was ist die Bedeutung des Lebens?

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Was sieht ein Kabbalist?


Frage: Sie sagen, dass ein Mensch nur durch die Kabbala zur Offenbarung der Höheren Welt kommen kann. Was ist mit den anderen Methoden, die behaupten, die Öffnung des menschlichen Bewusstseins erreicht zu haben?

Antwort: Vertraue niemandem. Warum um alles in der Welt sollten Sie mir oder jemand anderem glauben? Einer wird einen längeren Bart haben, ein anderer wird schöner sprechen, der dritte wird etwas anderes manipulieren. Sie müssen alles überprüfen.

Zunächst einmal müssen Sie sicherstellen, dass Sie es richtig prüfen. Das heißt, richten Sie Ihre Sinne, Ihre Gedanken, Ihren Apparat, mit dem Sie überprüfen, wie ein Wissenschaftler aus.

Wie könnte es sonst sein? Angenommen, Sie fangen jetzt an, jemandem zu glauben, dann wird Ihr ganzes Leben so verlaufen. Am Ende werden Sie feststellen, dass Sie an das Falsche geglaubt haben. Das nächste Mal, wenn Sie sich in unserer Welt befinden, werden Sie einem anderen glauben und ihm mit geschlossenen Augen folgen.

Die Kabbala sagt: „Nein, wir müssen zuerst das untersuchen, was wir überhaupt prüfen, nämlich die Erfahrung, die richtige Einstellung dazu, die Analyse, und erst danach den richtigen Umgang mit diesem System.

Als ich als ein Neuling zur Kabbala kam, war das meine Einstellung ihr gegenüber. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, dass ich an etwas glauben könnte. Woran? Daran, dass man mir sagt, dass Gott existiert? Ich will es nicht glauben! Ich will es wissen!

Die Kabbala beschäftigt sich damit, dir Wissen zu vermitteln. Du offenbarst die Höhere Welt. Dies ist ein zusätzliches System, das hinter unserer Welt steht und sie steuert. Wenn man sie offenbart, beginnt man sie zu sehen. Sie schimmert durch die Materie hindurch. Man sieht, wie diese Materie funktioniert, wie alle ihre Teile miteinander verbunden sind. Alle Methoden sprechen nur darüber, der Kabbalist hingegen, sieht es. Er arbeitet damit.

Jeder Mensch, der sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt, muss das alles selbst durchmachen. Keiner kann das übernehmen.

Wenn er aber Trost in einer anderen Methode findet, dann soll er dort bleiben. Die Kabbala bindet niemanden fest und macht keine Werbung. Viele Jahrtausende lang war sie verborgen, da die Menschheit sie nicht brauchte. Es stellte sich nicht die dringende Frage nach dem Sinn des Lebens. Damals war die Menschheit noch nicht so vernetzt wie heute.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden“

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Verschwenden Sie keine Zeit, kommen Sie zu einem Kabbala-Kurs!


Frage: Wie bereitet man sich auf das Studium der Kabbala vor? Was würden Sie raten?

Antwort: Ich denke, man sollte einfach zu unseren Kursen kommen. Ich kann nichts anderes vorschlagen. Es gibt viele geeignete Materialien, einfache und kompliziertere.

Am besten ist es, wenn man einen Kurs besucht. Heute ist es über das Internet sehr einfach.

Frage: Man erfährt aus unseren Kanälen, Ihren Videos und Materialien, die man auf unseren Websites sieht, sehr viel über die Kabbala. Was ist die richtige Herangehensweise an das Studium, an die Informationen?

Antwort: Man muss erkennen, dass es keine wichtigere Beschäftigung in der Welt gibt, als das Studium der Wissenschaft der Schöpfung, der Wissenschaft des Begreifens einer höheren, steuernden Kraft. Wenn man eine solche Neigung hat, dann hat man wirklich Glück und sollte es umsetzen. Man darf seine Zeit nicht verschwenden.

Frage: Wie kann man sich als Kabbala- Anfänger, der lediglich die ersten Schritte macht, im Bezug zur Umwelt, zu allem was um einen herum geschieht, angefangen von einem riesigen Informationsfluss bis hin zu den Menschen um uns herum – Familie, Kinder, Arbeit usw. richtig positionieren? Was sollte die richtige Form sein, nicht zu behindern, sondern zu unterstützen?

Antwort: Ich glaube, wenn ein Mensch beginnt, sich mit Fragen über das Universum, über sich selbst, über seine Bestimmung zu beschäftigen, wird alles andere unwichtig.

Man wird von dem Wunsch durchdrungen, sein Schicksal, seine Welt, die lenkende, höhere Kraft kennen zu lernen. Das muss man anstreben.

Aus der Fernsehsendung „Kabbala-Express“, 19.07.2021

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Alles hat ein Existenzrecht


“Alles wird nicht danach beurteilt, wie es zu einem bestimmten Zeitpunkt aussieht, sondern gemäß der jeweiligen Stufe der Entwicklung.

Alles, was in der Wirklichkeit existiert, sowohl das Gute als auch das Schlechte, selbst Schädlichste in der Welt, hat ein Existenzrecht und man darf es daher weder ausrotten noch vollkommen vernichten.“ (Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“)

Uns wurde lediglich die Aufgabe auferlegt, etwas zu korrigieren und es auf seine Quelle zurück zu beziehen. 

Gegenüber jedem Existierenden sollten wir uns so einstellen, dass es unabdingbar für unser Leben ist. Nichts existiert unnötigerweise, obwohl es uns manchmal so scheint, als sei die Natur voller Schädlinge, von denen man sie befreien könnte, sei es in den Meeren, Ozeanen, in der Erde, überall.

Tagtäglich erkennen wir mehr, während wir die Natur  erforschen, dass alles Existierende notwendigerweise erschaffen wurde. Dabei gibt uns die Wissenschaft der Kabbala das vollständige Verständnis dessen.

Jede Art von Pflanzen und Tieren entwickelt sich nur aus der Notwendigkeit heraus. Die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Ebene der Natur müssen miteinander harmonieren und gemeinsam an allem teilhaben.

Daher gibt es in der Welt nichts Schädliches. Und wenn wir es als etwas Schädliches oder Schlechtes für uns ansehen, dann müssen wir begreifen, dass es existiert, damit wir die richtige Einstellung gegenüber der Natur entwickeln. Wir müssen zu einem Zustand kommen, der uns zu sehen erlaubt, dass alles, was in dieser Welt existiert, richtig, wahr, und notwendig ist, dass es existieren muss.

Aus Kab TV’s „Grundlagen der Kabbala“

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Wie bekämpft man die Wünsche der Allgemeinheit?


Frage: In jedem Menschen auf jeder Stufe der spirituellen Entwicklung gibt es Wünsche der Allgemeinheit, die wir bekämpfen müssen. Wie bekämpfen wir sie? Was ist das? Willenskraft?

Antwort: Es ist die Analyse der eigenen inneren Zustände und die ständige Arbeit mit den Texten von Rabash und Baal HaSulam.

Man muss sehen, wie das einen formt, wie man aussortiert- was zur äußeren Welt gehört und was man hinzufügt- was zur inneren Welt gehört. Wie trennt man die Eigenschaft Malchut von der Eigenschaft Bina? So kommt man voran.

Die Eigenschaften des Gebens, der Liebe, der Verbindung, werden im Vergleich zum Wunsch nach Belohnung immer wichtiger und bestimmender.

Anmerkung: Um das alles zu analysieren, muss man sich in einer Gruppe von Gleichgesinnten befinden, anders ist es nicht möglich.

Antwort: Natürlich! Alle diese Wünsche können sich, wenn es keine Verbindung und keinen Austausch mit anderen gibt, nicht in einem einzelnen Menschen verwirklichen,

Aus dem Fernsehprogramm“ Spirituelle Zustände“, 02.04.21

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Das Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“


Gemeint ist: man sollte keinen anderen Wegweiser haben, als den, der einem den Sinn des Lebens, den Zweck der Schöpfung zeigt. Das bedeutet, man sollte keine anderen Eigenschaft schätzen, nur die des Gebens und der Liebe. Sie sind die Symbole des Schöpfers, den man anbetet.

Was bedeutet „anbeten“? – Es als den höchsten Wert, die höchste Bedeutung zu betrachten!

Bemerkung: Das Leben ist so gestaltet, dass ich von tausenden Wünschen zerrissen werde, sowohl von meinen als auch von denen anderer.

Antwort: Deshalb wird von Ihnen gefordert, alle Ihre Wünsche und Handlungen, in welche Richtung sie auch gehen, an die Erlangung des Schöpfers zu binden. Er muss bei allem, was Sie tun, Ihr einziges Ziel sein!

Frage: Was muss man tun, um das zu schaffen?

Antwort: Zunächst einmal wünschen Sie sich das es geschieht. Dann überlegen Sie, wie Sie ihr Leben auf diese Weise gestalten können.

Irgendwann im Leben sollten Sie an den Punkt gelangen, an dem der Schöpfer als enger Partner, ihr Freund vor Ihnen steht. Sie müssen zu einem Kontakt der gegenseitigen Liebe und Verschmelzung mit Ihm kommen, dass es „niemanden außer Ihm“ geben wird. Er wird Ihre ganze Welt erfüllen, einschließlich ihrer Frau, Kinder, Ihres Chefs, usw..

Bemerkung: Dazu braucht man Zeit.

Antwort: Natürlich. Dafür ist das Leben gegeben!

Frage: Was gibt es also zu tun?

Antwort: Verwirklichen Sie das Gebot: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“.

Im Prinzip wird es in einer Gruppe durch das Studium der Kabbala umgesetzt. Im Grunde genommen ist die ganze Kabbala für die Verwirklichung dieses Gebotes gedacht.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr.: 10

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Ein Mikroskop, das den Schöpfer sichtbar macht


Es wird gesagt: „Es gibt niemanden außer dem Schöpfer“ und in Bezug auf den Zehner bedeutet dies, dass alles mit einer höheren Macht verbunden ist, die man offenbaren muss. Wir stellen eine Beziehung zwischen uns her, damit sich diese höhere Macht in uns manifestieren kann.

Dabei helfen sich alle im Zehner. Jeder unterstützt den anderen und existiert nur, um den Zehner voranzubringen.

Der Zehner ist schließlich der Fokus unseres gesamten spirituellen Lebens. Es ist unsere Verantwortung, alle bis zu dem Punkt zusammenzubringen, an dem gemäß dieser Einheit der Schöpfer in uns offenbart wird. Es ist, als hätten wir ein Mikroskop oder eine Kamera, die durch das Einstellen der Linsen im Objektiv scharf gestellt werden muss. Wenn wir sie richtig einstellen, dann können wir ein klares, scharfes Bild sehen. [Rest des Beitrags lesen →]

Worauf bezieht sich die Wahlfreiheit?


Frage: Was bedeutet Wahlfreiheit für den Menschen?

Antwort: Der Punkt ist, dass es auf weltlicher Ebene eine Wahlfreiheit gibt, die jedes Individuum betrifft. Wie sie das handhaben, ist ihre Sache.

Und es gibt die Wahlfreiheit die Menschen nutzen wollen, um in ein anderes System des Verstehens aufzusteigen. Das ist ein ganz anderer Bereich. Wir nennen es spirituell, da es nicht auf der Eigenschaft des Empfangens, sondern auf der Eigenschaft des Gebens aufgebaut ist.

Die Freiheit der Wahl besteht darin, dass der Mensch sich in eine Umgebung begibt, in der er sich solchen Einflüssen aussetzt, die ihm helfen, in sich eine Eigenschaft zu schaffen, die über seinem egoistischen Charakter liegt. Im Gegensatz zu seinem Egoismus wäre er in der Lage altruistisch zu handeln.

Wie ist das möglich, wenn Egoismus seine ganze Natur ist, es ist alles von ihm! Wir fangen hier an, in einem Kollektiv, in einer Gruppe zu arbeiten, dabei entsteht eine besondere Eigenschaft des Gebens (aus sich herauskommen über den eigenen Egoismus), die wir bekommen, wenn wir uns durch das Studium der Kabbala richtig entwickeln.

Dann beginnen wir zu spüren, dass wir uns tatsächlich über unsere gewöhnlichen, logischen, egoistischen Eigenschaften, Wünsche, Berechnungen und Handlungen erheben können. Wir handeln in einem völlig anderen Bereich – dort wo wir über das Egoistische hinaus handeln. Damit sind die Willensfreiheit und das Empfinden der Steuerung der Höheren Welt verbunden.

Das heißt, all dies hängt bereits von der Umgebung ab, mit der ein Mensch interagiert und durch die er sich einem besonderen Einfluss in der richtigen Umgebung aussetzt. In gewissem Sinne will er sich von unserer Welt abkoppeln, ihr nicht gehorchen.

Dadurch bekommt er die Möglichkeit die Eigenschaft, die wir  „Glauben über dem Verstand“ nennen, zu verstehen, zu begründen und zu fühlen. Dann, wenn er sich entwickelt, beginnt er, das zweite Kontrollsystem zu spüren, das nicht auf egoistischen Einflüssen, sondern auf Geben und Liebe aufgebaut ist.

Aus einem Gespräch mit Teilnehmern des Integralen Kursprojekts, 19.03.2021

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