Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Wurzel der Seele

Infolge der Erreichung einer neuen spirituellen Stufe, kleidet sich der Kabbalist in dieselbe Form ein, die „Abraham“ oder „Moses“ heißt und „hört“, was die beiden einander sagen.

Im Sohar trifft man die Erzählungen, in welchen sich die Menschen miteinander unterhalten, die in verschiedenen Jahrhunderten lebten. Man fragt sich deshalb, wie das möglich ist? Aber die Rede ist nur über die spirituelle Welt, und es wird nicht über die Menschen, sondern über die Wünsche und Eigenschaften gesprochen, die solche Namen tragen!

Und dein Name ist auch dort. Denn auch Deine Seele hat eine Wurzel! Aber man bezeichnet sie nicht mit deinem heutigen Namen. Wenn du dorthin aufsteigen und diesen Zustand korrigieren wirst, dann wirst du diesen Namen bekommen. Du musst die Wurzel deiner Seele enthüllen.

Und wenn du diesen Punkt, deine wichtigste und charakteristischste spirituelle Eigenschaft begreifen wirst, dann wirst du dich aus diesem Punkt in alle übrigen Kelim der Welt der Unendlichkeit einreihen. Es wird bedeuten, dass du die Seele Adams Rishon geöffnet hast, und sie zu deiner wurde, ausgehend von deinem Punkt!

Dein geistiges Gefäß mit dem Licht hat deinen Namen. Du kennst ihn nur nicht, weil dir dein geistiges Gen nicht bekannt ist, das in deinem Inneren gilt, der Funke, der Punkt im Herzen – du weißt noch nicht, woher er stammt.

Er zieht dich zu deiner Wurzel heran, die dir unbekannt ist, zu der Stufe der Leiter und dem Zustand in dem Du Dich befindest, damit du darin enthüllen kannst, dass du es bist?

Es bedeutet nicht, dass du durch diese Wurzel eingegrenzt bist. Du wirst noch höher steigen können! Aber schon an diesem Punkt wirst du alles begreifen. Deshalb ist jede Seele verpflichtet, die eigene Wurzel zu erreichen.

Es gibt „die Urväter“, die als Stufenleiter „der Generationen“ bezeichnet werden: Abraham, Isaak, Jakob … Sie sind nicht die Wurzeln der einzelnen Seelen, sondern die Haupteigenschaften, die Eigenschaften des Schöpfers.

Somit hat jeder von uns den eigenen wurzelständigen Punkt, den man erreichen und korrigieren soll, wonach die Verbindung mit allen übrigen Seelen zu korrigieren ist. Es bedeutet die volle, persönliche Korrektur eben, die jeder Mensch machen soll.

 

Kabbala Akademie

 

Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 20

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Die Lenkung des Schöpfers ist zielgerichtet

Es gibt ein Mittel (um den Schöpfungsgedanken und das, was mit uns geschieht, zu verstehen): Auf das Ende der Handlung zu schauen, das heißt auf das Schöpfungsziel, weil es unmöglich ist, etwas in der Mitte des Prozesses zu verstehen, außer wenn man den Abschluss betrachtet.

Baal HaSulam, Einführung in das Buch Sohar, Punkt 4

Der Schöpfer (diese Eigenschaft) ist das „absolut Gute“. Er (diese Eigenschaft, Kraft) lenkt uns (absolut in allem und) zielgerichtet, ausgehend von Seiner Perfektion des absolut Guten und ohne jede Beimischung von Bösem.

Das bedeutet, dass die Zielgerichtetheit Seiner Lenkung uns verpflichtet, die Reihenfolge des Durchlaufens unterschiedlicher Zustände (bewusst, d.h. mit der gleichen Liebe und Dankbarkeit) auf uns zu nehmen, die durch das Gesetz von Ursache und Wirkung bedingt sind, (um zu) bis wir schließlich würdig werden, das (bereits von uns) erwünschte Gute zu empfangen, wodurch wir das (von uns beiden erwünschte) Ziel unserer Schöpfung erreichen – wie eine prächtige Frucht am Ende ihrer Reifung.

Baal HaSulam, „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“

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Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 19

Anmerkungen in Klammern sind von mir

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verhüllt?

Alles ist von Anfang an bereitet (in seinem vollkommenen Zustand erschaffen) und jede Seele weilt bereits in ihrem ganzen Licht, in Güte und Ewigkeit.

Nur wegen der „Scham“ (um sich nicht wegen der geschenkten Gabe erniedrigt zu fühlen) ist die Seele aus diesem (ursprünglich erschaffenen) Zustand (der völligen Erfüllung mit dem ewigen Genuss) mittels von Kontraktionen (immer größeren Verhüllungen dieses Zustandes) ausgetreten, bis sie sich schließlich in einen trüben (gänzlich die Erfüllung verhüllenden) Körper (das egoistische Verlangen) hüllte.

Nur (ausgerechnet) dank ihm kehrt sie zu ihrer Wurzel zurück, wo sie sich vor der Kontraktion befand, mit einer Belohnung von diesem ganzen schrecklichen Weg, den sie zurückgelegt hat. Im Grunde stellt diese Belohnung die wahre Verschmelzung dar.

Mit anderen Worten, befreit sich die Seele von der „Scham“ (der geschenkten Gabe), da ihr Gefäß des Empfangens (ihre egoistischen Verlangen) sich in ein Gefäß des Gebens (die altruistischen Verlangen) verwandelt, und sie sich in ihren Eigenschaften ihrem Erschaffer angleicht. (Aus diesem Grund kann sie das ganze Licht, welches sie ursprünglich erfüllte, wahrnehmen.)

Baal ha Sulam, Brief 25

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Es wird leichter

Auf dem vergangenen Kongress wurde mir enthüllt, dass ich mich nicht mit den Anderen verbinden, mich nicht annullieren kann, überhaupt nicht in der Lage bin, mich jemandem zu nähern! Was soll ich denn tun, denn so ist doch meine Natur?

Es gibt ein Mittel, genannt das Höhere Licht. Dieses Licht ist innerhalb der Gruppe enthalten, nur ist es vor uns verborgen, wir sehen es nicht. Genau dort befindet sich auch der Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens. Wie sollen wir nun seine Einwirkung auf uns hervorrufen?

Wenn du anfängst, in der Gruppe die authentischen Quellen – das Buch Sohar oder „Die Lehre von den zehn Sefirot“ – zu studieren, ziehst du dadurch das Licht an, erweckst es von innen.

Warum? Weil du in diesen Büchern über die inneren Zustände liest und sie somit näher bringst, du erweckst sie, ziehst sie an.

Du rufst die Einwirkung dieser verborgenen, tieferen Welt auf dich hervor, und sie leuchtet dir.

Allmählich wirst du dadurch korrigiert, indem es dir erlaubt wird, dich mit den Anderen zu verbinden, und dann verschwinden Hass, Abstoßung und Trennung. Du beginnst, die Wichtigkeit dieser Verbindung zu begreifen, du sehnst dich danach, dass sie realisiert wird. Und plötzlich… wie ein „Knall“ – deine erste Verbindung mit den Anderen.

Wenn man sich die Ebenen dieser Verbindung in Form einer Skala (von 0 bis 125 Stufen) vorstellen würde, würde das bedeuten, dass du von Null auf Eins gekommen bist. Und das ist die Grundlage!

Also haben wir jetzt, auf dem Kongress, diesen Nullpunkt gespürt – dass wir nicht in der Lage sind, zur Verbindung miteinander zu gelangen. Und nun haben wir ein Ziel vor uns: mit Hilfe des Studiums und der richtigen Absicht nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, zu verlangen.

In dem Moment, in dem du die erste Ebene der Verbindung erreichst, wirst du zum „Sohn der zukünftigen Welt“ („ben olam aba“), Du begreifst, spürst, was das ist, fängst an, dich darin ein wenig zu orientieren. Du bekommst bereits einen ersten Eindruck von der spirituellen Welt.

Und danach wird es leichter. Denn das Wichtigste ist der erste Umbruch! Weil alle darauffolgenden Stufen einfach immer größer und größer werden.

Selbstverständlich sind die Unterschiede zwischen ihnen riesig und gewaltig in ihrer Stärke. Es kann sich jedoch nichts mit dem Betreten der ersten Stufe vergleichen Weil du dabei buchstäblich von unserer Welt in die spirituelle Welt übergehst. Und das ist ein grundlegender Umbruch.

 

Kabbala Akademie

 

Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 18

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verhüllt?

Und damit die Geschöpfe den ganzen Genuss und das ganze Wohl, ohne Scham dafür zu empfinden, empfangen können, wurde diese Korrektur (der von Anfang an absichtlich verdorbenen egoistischen Natur) gemacht.

Und das Wesen dieser Korrekturweise liegt in der Einschränkung und Verhüllung des höheren Lichtes (vor dem Menschen). Das bedeudet, solange der Mensch sein Verlangen zu Empfangen nicht zum Geben korrigiert hat (solange der Mensch dem Schöpfer nicht ähnlich geworden ist), ist jegliche Enthüllung des höheren Lichtes nicht möglich.

(Da wir jegliche Naturerscheinung nur im Maße unserer Ähnlichkeit mit den Eigenschaften dieser Erscheinung wahrnehmen können, so auch das höhere Licht bzw. den Schöpfer, können wir nur im Maße unserer Ähnlichkeit mir der genannten Erscheinung empfinden).

Und in den von uns ausgeführten Geboten (Handlungen der Korrektur des Willens zu Empfangen zum Willen zu Geben, um den Schöpfer ähnlich zu werden), wo wir das Gute und den Genuss (vom Geben, vom Schöpfer) schmecken sollen, können wir keinen solchen Geschmack empfinden, damit wir die Scham während des Genusses nicht fühlen.

Und gerade deswegen wurde diese Korrektur (Die Verhüllung des Lichtes, des Genuss vom Geben und von der Liebe) gemacht, entsprechend welcher wir im Moment des Genusses verpflichtet sind um des Gebens willen zu handeln, sonst stehen unsere Handlungen unter eine Verhüllung.

RaBaSCH. Schalavej Sulam. „Heiligkeit und Reinheit in der Arbeit“. 1991. Art. 28.

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Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung; Teil 17

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verborgen?

Wenn der Schöpfer den Geschöpfen über die wundersamen Dinge, die in der Essenz der Belohnung (in der Verschmelzung mit Ihm durch die Ähnlichkeit der Eigenschaften des Gebens und der Liebe) liegen, enthüllt hätte, würden sie zwangsläufig in die Irre geführt werden und hätten (gezwungenermaßen) die Arbeit für den Schöpfer (das Geben) nur mit der Absicht angenommen, die herrliche Belohnung für sich zu bekommen. Dies würde als das Arbeiten zum eigenen Zweck, aus Eigenliebe, betrachtet werden, was als Folge den ganzen Zweck (des Schöpfers, die Geschöpfe Sich ähnlich, ewig, selbstständig, unabhängig von Sich und vollkommen zu machen) verfälschen würde.

Baal haSulam „Die Bürgschaft“, 29

Der Schöpfer (die Eigenschaft des Gebens) ist die vollkommene Güte, und die Eigenschaft der Güte ist, Gutes für die anderen zu tun. Darin besteht der Gedanke des Schöpfers, d.h., Geschöpfe zu erschaffen, um ihnen Gutes zu tun. Denn wenn es niemanden gibt, der Gutes empfängt, dann gibt es auch keine Wohltat.

Doch wie Er das in Seiner unergründlichen Weisheit wusste, müssen die Geschöpfe das Gute, damit es vollkommen ist, durch eigene Arbeit verdienen. Nur dann werden sie wahrhaftige Herren über das Gute sein und keine Scham wie Bettler empfinden.

Ramchal „Da’at T’vunot“, 18

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Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 16

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verhüllt?

Die Unvollkommenheit (in unseren Empfindungen) wurde durch die Verhüllung des Schöpfers hervorgerufen, der Sich den Geschöpfen nicht enthüllen und sie dadurch (durch Seine Verhüllung) nicht ursprünglich als vollkommen erschaffen wollte.

Der Schöpfer hat Sich (die Vollkommenheit der Eigenschaft des Gebens und der Liebe) im Gegenteil verhüllt und damit die Geschöpfe (in der in ihnen infolge der Verhüllung entstandenen entgegengesetzten Eigenschaft des Empfangens und des Hasses) unvollkommen gelassen. Denn das Licht des Schöpfers bringt Leben mit sich, und Seine Verhüllung ist die Quelle allen Übels.

Doch weil das Ziel des Schöpfers nicht verhüllt zu bleiben, sondern sich zu enthüllen und das gesamte durch die Verhüllung entstandene Übel zu beseitigen ist, ist es die Bestimmung der Geschöpfe, die Verhüllung des Schöpfers, sprich die Verhüllung des Guten, zu enthüllen.

Diese Enthüllung geschieht durch die Handlungen des Menschen, durch das Einhalten von Gesetzen und Regeln, auf die der Schöpfer uns in der Tora hingewiesen hat.

Das Einhalten dieser Gesetze führt den Menschen dazu, das ewige Leben (in seinen Empfindungen) zu erlangen, weil die Belohnung für das Erfüllen eines jeden Gebots (der Korrektur von jedem der 612 Verlangen der Seele) das Gebot (die Handlung selbst) ist, und zwar das Licht des Antlitzes des Schöpfers (die Erfüllung mit Geben und Liebe), das am Anfang seiner Schöpfung vor dem Menschen verborgen wurde.

Denn der Mensch ist dafür erschaffen, (im Bestreben nach der Angleichung an den Schöpfer) zu arbeiten, während er von dem bösen (egoistischen) Trieb beherrscht wird, wenn das Böse in ihm, das sich durch verschiedene (egoistische) Mängel (bezüglich der anderen) äußert, groß ist und er von dem Licht des Lebens (der Eigenschaft des Gebens) entfernt ist.

Das Erfüllen der Gebote jedoch (die Handlung des Gebens an den Nächsten und den Schöpfer) erleuchtet ihn mit (früher) verborgenem Licht, und wenn er alles, was ihm auferlegt wurde, erfüllt (alle 613 unkorrigierten, ursprünglich egoistischen Verlangen korrigiert) hat, wird sich der Mensch (in der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, da Adam von dome/ähnlich stammt) vervollständigen und mit dem Licht des Lebens erleuchtet werden (er wird in der Eigenschaft des Gebens das ewige und vollkommene Dasein, dem Schöpfer ähnlich, spüren).

Ramchal, Da’at T’vunot, Punkt 40

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Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 15

Anmerkungen in Klammern sind von mir

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verhüllt?

Auch der Grund der „Verhüllung des Angesichts“ (der Verhüllung des Schöpfers) vor den Geschöpfen wurde erklärt; es geschieht absichtlich, um den Menschen Raum zu geben, sich zu bemühen und sich mit der Arbeit für den Schöpfer (sich in der Eigenschaft des Gebens zu korrigieren) in der Tora und den Mizwot aus freier Wahl zu beschäftigen (weil dieser Zustand vollkommen ist und der Schöpfer gerecht ist).
Dies erhöht die Zufriedenheit des Schöpfers bei ihrer Arbeit mit Seiner Tora und Mizwot mehr als Seine Zufriedenheit an den hohen Engeln (an den Kräften der Natur), die keine Wahl haben und die gezwungen sind, zu arbeiten.

Baal haSulam. Einführung zum TES, Punkt 80.

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Ein einfaches Schöpfungsschema

In Wirklichkeit befinden sich alle Welten innerhalb des „Nächsten“. Dieser Nächste (bzw. Gruppe) ist Malchut der Unendlichkeit. Ich befinde mich außerhalb von ihr.

Zuerst entwickelt sich in mir im Laufe von mehreren Generationen das irdische Verlangen zu genießen. Später, in der heutigen Zeit (in unserem Reinkarnationszyklus), beginnt sich in mir ein „Punkt“, das spirituelle Verlangen, zu entwickeln, und bei den Versuchen, mich der Gruppe anzunähern, empfinde ich meine Natur als egoistisch und böse, ich erlange die Erkenntnis des Bösen – erkenne meinen bösen Trieb.

Aus der Erkenntnis des Bösen, in dem Maße der Erkenntnis dessen als böse, während des Kabbala-Studiums in der Gruppe, verlange ich nach der Korrektur durch das Licht, das zur Quelle, zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, zurückführt. All das geschieht, während ich mich noch außerhalb der Verbindung mit dem Nächsten befinde.

Wenn ich zur Entscheidung komme, dass ich die Verbindung mit dem Nächsten erreichen muss, ist es so, als ob ich die Gruppe von außen berühren würde.

Dann fange ich an, mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, – des umgebenden Lichts, welches mir aus dem Inneren, aus der Mitte von Malchut der Unendlichkeit scheint, – mich mit der Gruppe zu verbinden.

Alle Schritte meiner Vereinigung mit der Gruppe, des Ausmaßes der Verbindung zwischen uns, sind eben jene 125 Stufen bzw. fünf Welten: Assija, Yezira, Brija, Azilut, Adam Kadmon.

Wenn ich die wahrhafte Enge, untrennbare Verbindung erreiche, indem ich mich in der Mitte dieses „Nächsten“ befinde und vollkommen mit ihm verschmelze, nennt sich dieser Zustand für mich die „Welt der Unendlichkeit“.

O“M – Or Makif, das umgebende Licht, A – Assija, Y – Yezira, B – Brija, A – Azilut, AK – Adam Kadmon, W“U – die Welt der Unendlichkeit.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.09.2010

 

Kabbala Akademie

 

Каbbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 13

Anmerkungen in Klammern sind von mir.

Warum musste der Schöpfer uns diese Last der Schöpfung aufbürden?

Folglich besteht das Ziel der ganzen Schöpfung darin, dass die niederen Geschöpfe (die sich im Egoismus aufhalten, und deshalb beschränkt, vorübergehend sind), indem sie sich durch Erfüllung von Tora und Geboten allmählich entwickeln (die Enthüllung des Egoismus, als das einzige Übel und seine Korrektur mittels des Studiums der Kabbala), immer höher steigen können (weil sie die Kraft des Gebens und der Liebe anstelle der Kraft des Empfangens und des Hasses bekommen), bis sie schließlich würdig werden, mit ihrem Schöpfer zu verschmelzen (durch die Ähnlichkeit der Eigenschaften).

Doch hier machten die Weisen der Tora halt und stellten die Frage: „Warum wurden wir nicht von Beginn an in der ganzen erwünschten Erhabenheit erschaffen, um mit dem Schöpfer verschmelzen zu können? Warum musste er uns diese Last der Schöpfung, der Tora und der Gebote aufbürden?“

Und sie antworteten darauf: „Bitter ist das Brot der Scham.“ Das bedeutet, dass derjenige, der isst und die Früchte der harten Arbeit eines Anderen genießt, sich davor fürchtet, diesem ins Gesicht zu schauen, da es ihn beschämt (er empfindet sich, als nicht in dieser Welt existierend); und derjenige, der diesen Weg beschreitet, verliert allmählich jegliche Menschengestalt (er verliert die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer).

Und es ist unmöglich, dass in dem, was Seiner Vollkommenheit entspringen würde, irgendein Mangel enthalten wäre (der Schöpfer kann den Geschöpfen keine Unvollkommenheit zeigen), und daher stellte Er uns die Möglichkeit zur Verfügung, selbst die Erhabenheit (die Ähnlichkeit mit ihm zu erreichen), durch unser Studium der Tora und der Gebote zu verdienen (vom Entdecken des Egoismus bis zu seiner Korrektur).

Baal haSulam, „Gabe der Tora„, Punkt 6-7

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