Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Einheit des Gebens

Einige Freunde in den Zehner-Kreisen befinden sich im Aufstieg, andere dagegen im Zustand der Verhüllung und machen die schweren Zustände durch und so ergänzen sie das Verlangen in der Gruppe, den Wunsch im Zehner-Kreis. Wir sind für unsere Zustände ,ob sie uns gefallen oder nicht, nicht verantwortlich, deshalb müssen wir diese für den Aufstieg nutzen.

Sie alle kommen von oben, und deshalb darf man sie nicht kritisieren, und unabhängig von unseren Empfindungen sollen wir sie als ein Mittel zum Aufstieg verwenden.

Der „Zehner-Kreis“ ist eine Zelle und kann nur eine Einheit des Gebens erzeugen. Ein Mensch aus dem Zehner-Kreis, zwei oder drei werden nicht angerechnet. Nur wenn die ganze Gruppe aus zehn Menschen richtig zusammen verbunden ist, wird sie eine zurückgebende Einheit und offenbart das erste Licht: Nefesh de-Nefesh de-Nefesh.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch „Sohar“. Vorwort, 20.05.2013

Der Gedanke und das Gefühl

Frage: Wie ist im Geschöpf der Gedanke mit dem Gefühl verbunden?

Meine Antwort: Malchut, die ihre Bitte, den schwarzen Punkt des Mangels erhebt, ist eine Empfindung. Aber diese Empfindung kann keine Eigenschaft, keinen Umfang und keine Form annehmen, ohne sich mit der Weisheit (Chochma) und dem Verständnis (Bina) zu verbinden. Diese zwei Kräfte sollen dem rohen, ungeformten Verlangen die richtige Form verleihen, die der Mensch (Adam) heißt und dem Schöpfer ähnlich ist (dome).

Nachdem die Bitte in Chochma und Bina hinaufsteigt, beginnen zwei entgegengesetzte Kräfte an ihr zu arbeiten. Eine Kraft allein kann nichts formen, es sind immer zwei Kräfte notwendig, die von den einander entgegengesetzten Seiten aus wirken: die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens, die aus diesem Rohstoff, aus dem Verlangen des Unteren, die Form Keter bilden.

Denn beide, Chochma und Bina, stammen aus Keter , weshalb Malchut  zu ihnen hinaufsteigt und bittet: „Bildet aus mir die Form, die Ähnlichkeit mit Keter. Ihr stammt aus Keter und kennt es, also bitte, macht mich ihm gleich“, darin  besteht unsere Realisation.

Malchut weiß nicht was Keter darstellt. Es befindet sich oben. Es ist der Endpunkt des Buchstabens „Jud“, den wir nicht begreifen. Aber wir erkennen Ihn nach Seinen Handlungen, das heißt danach, was in uns aufgebaut wird. Wir werden den Schöpfer verstehen können, weshalb das “der Gedanke” heißt.

Und dafür ist kein großer Verstand notwendig, im Gegenteil, je weniger du nachdenkst, desto näher wirst du zur inneren Realität kommen, was eigentlich viel besser ist. Die spirituelle Weisheit hängt nicht von der irdischen Vernunft ab. Kein Kabbalist ist klüger als ein gewöhnlicher Mensch oder wurde als Einstein geboren, sondern er verfügt über mittelmäßige Fähigkeiten im Rahmen dieser Welt.

Das Bedürfnis nach Spiritualität ist nicht die Folge eines besonderen Verständnisses oder einer außergewöhnlichen Sensibilität. Es ist keinesfalls mit irdischen Fähigkeiten verbunden. Deshalb gibt es keinen Grund besorgt zu sein – wenn du ein Verlangen hast, das dich zum Lernen zwingt, dann genügt sogar das. Das ist ein Zeichen dafür, dass du deinen Wunsch entwickeln kannst, allerdings nicht auf der Grundlage von Wissen oder irgendwelcher Weisheiten.

Die Weisheit kommt später, als Folge des spirituellen Begreifens. Zuerst wirst du die Empfindungen offenbaren, und später wirst du klüger werden. Es arbeitet anders als in dieser Welt, wo du alle Berechnungen mit klarem Verstand besser und klüger machen kannst und deshalb ähnlich einem PC funktionierst.

In der Spiritualität ist alles anders, weil das spirituelle Gefäß auf der Empfindung, auf dem Verlangen zu genießen aufgebaut ist. Alle Berechnungen werden innerhalb dieses Verlangens erzeugt. Wenn du dieses Verlangen nicht aufteilst, wenn du nicht beginnst, mit ihm “zu spielen”, dann wirst du kein Material für die Arbeit haben. Womit wirst du dann die Empfindung, das Verständnis, das Begreifen erreichen?

Der Gedanke ist die Kraft Bina, und Bina basiert auf einem starken Gefühl, da sie das Stadium Chochma beinhaltet, das Keter gleich werden möchte. Es erinnert an das Beispiel mit dem Gast, der dem Gastgeber gleich sein möchte, und anders nicht existieren kann.

Das Problem besteht nicht darin, eigenständig zu existieren, sondern darin, dass es unmöglich ist, im Angesicht des Gastgebers zu existieren, ohne ihm in einer guten Verbindung, die Er auch zu dir hat,  ein wenig zu geben. Du kannst ihn nicht wie im Restaurant bezahlen, indem du seine Bewirtung mit Geld kompensierst: den Wert der Lebensmittel, des Stroms, der Arbeit, und noch  20 % mehr. Er erwartet von dir ein Gefühl, das im Gedanken, in Bina offenbart wird. Alles wird durch die Instrumente der Empfindung realisiert.

Deshalb stammt unser ganzer Aufstieg aus der Enttäuschung, der Anstrengung, der materiellen Empfindung des Mangels, die wir in einen spirituellen Mangel umformen.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 14.05.2013

Der Gedanke ist die Erkenntnis des Schöpfers

Frage: Was ist der Gedanke?

Meine Antwort: Der Gedanke ist ein Punkt der Verbindung zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer. Das ist die besondere Bitte, mit der sich das Geschöpf nach oben wenden kann. Einerseits stammt sie aus dem tierischen Verlangen, weil der Mensch sich im hilflosen Zustand befindet und nicht versteht, was er mit seinem Leben machen soll, wie es zu verbessern geht. Alles fängt mit gewöhnlichen, materiellen und körperlichen Problemen an.

Aber wenn es ihm gelingen wird über diese Probleme hinaufzusteigen, wobei diese nicht ausradiert, sondern zum Mittel, zum Anfang, zum Fundament werden, dann kann er dadurch zum Schöpfer aufsteigen und Ihm für das Erwachen danken.

Wenn der Mensch erkennen will, wie die richtige Absicht, die richtige Einstellung zum Leben sein soll, dann bedeutet das, dass er den Gedanken fordert. Er erhebt den Punkt des tierischen Leidens in Bina, aber stellt dabei keine egoistischen Fragen, sondern Fragen darüber, was sein Leiden in Zusammenhang mit der Spiritualität bringen soll: wie kann er gegründet auf dieses Leiden den Schöpfer erkennen? Die Erkenntnis des Schöpfers heißt der Gedanke.

So wird dieser schwarze Punkt zur Nukwa für Chochma, das heißt er reiht sich in Bina ein und fordert das Verständnis. Dieser Wunsch verpflichtet Aba we-Ima zur Verbindung und zur Geburt des zukünftigen Menschen, zur Geburt deiner nächsten Stufe.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 14.05.2013

Die Welt des Sohar betreten

Frage: Warum ist das Studium des Vorwortes zum Buch Sohar wirksamer  als das Lesen anderer Texte?

Meine Antwort: Das Vorwort zum Buch Sohar erfordert die Vorbereitung. Der Mensch soll an seiner Arbeit ein wenig verzweifeln. Er soll sich das System der Welten, die sich von oben nach unten erstrecken, irgendwie vorstellen, selbst wenn es in einer sehr schematischen, vereinfachten Form erfolgt – die Verbreitung der Lichter, die gegenseitige Auffüllung der Lichter und Gefäße, die Annullierung (Zimzum), den Schirm (Masach), das reflektierte Licht (Or“Choser), NaRaNHaY und Kachab-Son.

Die Hauptsache ist, der Mensch entwickelt das Verlangen, um aus einer Menge verschiedener Beispiele und Beschreibungen zu verstehen, dass er in die Welt des Sohar einfach hineingehen soll. Das ist alles. Als würdest du in irgendein Land reisen und es für dich entdecken. Du lernst die Sprache, lernst die Menschen kennen, du erfährst die Bräuche, das Verhalten der Menschen, ihre Traditionen und alles andere unter der Bedingung, dass du dich dort befindest. Du empfindest es durch alle deine Sinnesorgane.

So wirkt das Buch Sohar, es muss deine inneren Barrieren zerbrechen, damit du seine Welt betreten kannst. Wofür gibt es allerlei Beispiele wie „den Becher des Segens“, der „auf fünf Fingern sein soll“? Konnte man  nicht auch ein anderes Beispiel anführen oder ganz ohne Beispiele auskommen und das Buch nur auf die Beschreibung von Sefirot und Parzufim begrenzen?

Es geht darum, wenn dir eine Vielzahl solcher Eindrücke gegeben wird, erschafft das in dir den allgemeinen Eindruck, als ob du mit deinem ganzen Körper in das Innere dieses Buches hineingehst. Du beginnst, den Sohar nicht wie einen Text, der sich vor dir befindet, sondern wie eine ganze Welt, die dich von allen Seiten umgibt, wahrzunehmen.

So wirkt das Buch Sohar. Beginnt es, zu empfinden!

Aus der Lektion nach dem Buch Sohar. Vorwort, 01.05.2013

Schlüssel zum Begreifen des Buches Sohar

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen dem Buch Sohar und seinem Vorwort, das wir begonnen haben zu studieren?

Meine Antwort: Im Vorwort zum Buch Sohar gibt es umfangreiche und prägnante Kommentare für die Menschen, die das Buch Sohar für sich enthüllen wollen, und sogar für die Menschen, die noch nicht begonnen haben, dieses Buch zu entdecken. Auf jeden Fall beschleunigt dieses Vorwort die Entwicklung der Menschen. Wenn er das Vorwort studiert, so kann er nachher das Studium des Buches Sohar selbst fortsetzen, obwohl es viel komplizierter ist als das Vorwort.

Im Vorwort gibt es gewaltige Hilfskräfte. Es ist so aufgebaut, dass der Mensch, der es studiert, sich so verändert und eine gewisse Form erwirbt, die ihm ermöglicht, ins Innere des Buches Sohar durchzudringen. Die Form des Menschen beginnt mehr diesem Buch zu entsprechen. Dafür ist die Vorbereitung notwendig, und das Vorwort gibt sie uns.

Ich studierte es mit Rabash, und er sagte, dass das Vorwort das ganze Buch Sohar beinhaltet. Was das bedeutet – das zu offenbaren steht uns bevor.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Vorwort, 01.05.2013

Der Sohar arbeitet an mir

Frage: Sie sagten, dass ich beim Lesen des Sohar dem Buch gestatten soll, mit mir zu arbeiten. Wie ist das zu machen?

Meine Antwort: Einfach lesen, lesen und wieder lesen, in der Hoffunug, dass es auf mich einwirken wird. Es ist nicht das Buch, das ich lese, sondern es ist der Text, der von Kabbalisten, die sich hinter dem Machsom befinden, geschrieben ist. Sie sind nicht einfach nur hinter dem Machsom, sondern sie befinden sich in GaR der Welt Azilut (GaR-Gimel – Rishonot – den drei ersten Sefirot).

Deshalb verbinde ich mich mit Hilfe dieser Buchstaben mit ihnen. Mein Verlangen zu genießen, mein Verstand und mein Herz verbinden sich auf wunderbare Weise mit ihrem Verstand und mit ihrem Herz. Und ihr Verstand und ihr Herz befinden sich schon in der Verschmelzung mit dem Schöpfer.

So finde ich mit Hilfe dieses Buches die Verbindung mit der höheren Kraft. Jetzt hängt alles davon ab, was ich von ihr will. Vielleicht will ich mit Hilfe dieses Buches – mit seiner besonderen Einwirkung (Segula) Erfolg an der Börse haben oder meine Gesundheit verbessern, oder mehr Vorteile bekommen, damit es mir gut geht.

Oder ich wünsche, dass „meine Handlungen die Taten der Stammväter erreichen“, es ist eine wünschenswerte Absicht.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 01.05.2013

Wenn alles zum Wohle ist

Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 42: „… wo drei Stufen (unbelebt, pflanzlich, tierisch) nicht für sich erschaffen wurden, sondern nur, damit die vierte Stufe, der Mensch, sich mit ihrer Hilfe entwickeln und erheben kann. Und daher haben sie keine andere Bestimmung als nur dem Menschen zu dienen und ihm zu nutzen.

So auch in allen spirituellen Welten, deren drei Stufen (unbelebt, pflanzlich, tierisch) nur dazu erschaffen wurden, der Stufe des „Sprechenden“ – den Seelen der Menschen zu dienen und zu helfen. Und daher gilt, dass sie sich alle in die Seele des Menschen „kleiden“, das heißt zu seinem Nutzen.

Wir befinden uns also im Zentrum der Realität. Alles ist für die Entwicklung der Menschenseele geschaffen. Alles ist für sein Wohl hergerichtet, d.h. mit Hilfe der effektivsten Mittel wird er an die Vollkommenheit herangeführt. Dafür wurde die ganze Wirklichkeit geschaffen und ihr ganzes Programm dient diesem Ziel und dementsprechend entwickeln wir uns unter optimalen Bedingungen zum besten Zustand.

Das Problem entsteht dann, wenn es um unsere Teilnahme an diesem Prozess geht. Und deshalb sehen wir uns alle zusammen und jeder einzelne für sich in einem unvollkommenen, schlechten Zustand auf allen Stufen der Entwicklung. Im besten Fall, wenn wir alle uns gegebenen Mittel richtig einsetzen würden, dann könnten wir uns auf jeder Stufe in der Welt der Unendlichkeit empfinden.

Jedesmal würden wir die aktuelle Stufe realisieren, ohne irgendwelche Beschränkungen spüren zu müssen – wie es in der Unendlichkeit ist, wenn der Schöpfer im ganzen Verlangen enthüllt wird. Später werden seine neuen Schichten offenbart, aber in diesem Moment ist der Wunsch mit dem vollen Schirm und dem vollen Licht vollständig korrigiert.

Wir sollen somit nicht „den ganzen Weg“ leiden,  und auf Gmar Tikun, das Ende der Korrektur warten. Wenn wir uns gerade jetzt in der richtigen Weise verwirklichen, werden wir fühlen, dass es niemanden, keine einzige Kraft gibt, die uns schaden kann. Wir werden sehen, dass es nichts Schädliches und Schlechtes in den königlichen Gemächern gibt. Wir werden fühlen, dass es nur den Schöpfer, der die ganze Welt ausfüllt, gibt. Und so ist es auf jeder Stufe. Außerdem werden wir dann auch die Zeit der Verhüllung als Aufstieg wahrnehmen. Es ist darüber geschrieben: „Die Finsternis wird wie das Licht leuchten“.

Tatsächlich erreichen wir jedoch nicht  die maximale Beschleunigung und rücken in der Regel auf „dem mittleren“ Weg auf. Wir bekommen verhältnismäßig schwache Schläge und bemühen uns sofort in der mittleren Linie zu sein.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in das Buch Sohar“, 14.04.2013

Alles wird in der Ähnlichkeit begriffen

Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 41: Und man muss wissen, dass die ganze Wirklichkeit, das ganze Universum sich in fünf Welten aufteilt, die Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira, Assija heißen.

„Die Welten“ sind die Maße meiner inneren Verbindung mit dem Schöpfer, mit dem Geben. Ich schaue Ihn durch die Prismen der Welten an. Dabei kann ich mit dem Geben in diesem oder jenem Ausmaß einverstanden sein, und zwar entsprechend meinem Avijut (der Tiefe meines Verlangens), von der Nullstufe bis zur Stufe vier. Und insgesamt sind das die Etappen des Begreifens bis zur vollen Verschmelzung.

Frage: Wofür sind diese Welten-Verhüllungen nötig?

Meine Antwort: Damit wir den Schöpfer allmählich enthüllen, Ihm in den Eigenschaften gleich werden. Es handelt sich um das folgende Gesetz: jede beliebige Erscheinung in der Realität kann nur entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften begriffen werden. Solange ich mich unter dem Einfluss meiner egoistischen Natur, außerhalb des Schöpfers, befinde und mit Seinen Eigenschaften nicht übereinstimme, kann ich Ihn nicht empfinden. Wenn in mir der Punkt im Herzen erwacht, beginne ich das Gegenteil des Schöpfers zu empfinden, so dass in mir die Möglichkeit für die Entwicklung, für die Vergrößerung des Punktes und die Annäherung an den Schöpfer erscheint. Und bis dahin bin ich von Ihm durch meine Selbstsucht abgeschnitten: Er ist das Geben und ich das Empfangen, ich habe zu Ihm keine Verbindung. So funktioniert das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Frage: Kann man dann sagen, dass das Maß der Ähnlichkeit meine Sensibilität zum Nächsten widerspiegeln?

Meine Antwort: Ja. Meine Beziehung zu den anderen oder zum Schöpfer ist eigentlich dasselbe. Das Wichtigste ist der Bewegungsvektor von sich aus nach draußen.

Man muss verstehen, dass wir uns im einheitlichen Zustand genannt „die Welt der Unendlichkeit“ oder „Malchut der Unendlichkeit“ befinden. Jedoch trennen uns davon die Stufen der Trübung unserer Gefühle ab. Die speziellen Schirme schwächen unsere Empfindungen, die wie Filter der Wahrnehmung der Welt der Unendlichkeit auferlegt sind und als Folge empfinden wir nur „die äußerliche“ Welt, obwohl in Wirklichkeit alles in unserem Inneren geschieht.

Die Wirklichkeit ist unveränderlich, aber sie wird mir in Form dieser Welt vorgestellt. Der ganze Unterschied besteht nur in der Trübung, in der Verwirrung der Gefühle.

Frage: Wie kann man sie schärfen?

Meine Antwort: Alles hängt von der Sensibilität, der Feinfühligkeit gegenüber meinem Nächsten ab, sowie davon, ob ich ihm die gleiche Bedeutung, wie mir selbst verleihen kann. Deshalb steht geschrieben: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Einführung zum Buch Sohar“, 14.04.2013

Es ist eine Zeit der Schwierigkeiten für Jakob

Baal HaSulam, „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“: Obwohl der Schöpfer das Land aus den Händen der Nationen befreit und uns gegeben hat, haben wir es noch nicht erhalten. Wir finden keinen Gefallen daran. Jedoch hat der Schöpfer uns damit eine Chance für die Erlösung gegeben, um geheiligt und gereinigt  zu werden und das Werk Gottes in der Tora und Mizwot Lishma anzunehmen.

Frage: Die Menschheit betritt eine neue Ära der Evolution, wo sich die Wünsche ändern und die Menschen anfangen nach dem Sinn im Leben zu suchen, ist das auch in Israel geschehen?

Meine Antwort: Das ist schwer zu sagen. In der Tora heißt es, dass die Juden eine „eigensinnige Nation“ sind. Diese Nation entwickelt sich nicht wie die anderen Nationen. Heute, gemäß externen Faktoren, kann man nicht behaupten, dass sie durch das Fehlen von einem Sinn im Leben gestört wurde. Es ist eigentlich umgekehrt: Sie ist in Bezug auf unsere Sicherheit, Gesundheit und die wirtschaftliche Situation gleichgültig gegenüber aktuellen Problemen. Es wird viel geredet, aber es gibt kein wirkliches Engagement. Solange das so weiter geht, werden Gleichgültigkeit und Unempfindsamkeit wachsen. Auch wenn wir noch vor zwei Jahren hunderttausende Menschen auf die Straße bringen konnten, um während der sozialen Protestbewegungen zu demonstrieren, können wir das heute nicht mehr, nicht einmal, wenn die Dinge noch schlimmer werden.

Frage: Warum sagt Baal HaSulam, dass die heutige Zeit unsere Chance für die Erlösung ist?

Meine Antwort: In Jeremia 12 heißt es: „Es ist eine Zeit der Schwierigkeiten für Jakob und davon wird er erlöst werden.“ Auch in der schlimmsten Situation, wenn die Tür vollständig verschlossen ist, öffnet sie sich plötzlich. Damit dies geschieht, muss es genug Druck geben, dieser Druck ist zurzeit nicht vorhanden. Es ist ein Zeichen, dass die Frucht noch nicht reif ist und noch Zeit zum Reifen braucht.

Hier hängt alles von uns ab. Die Nation insgesamt ist nie für einen Aufstieg bereit, bis Moses, der die Nation nach oben erheben wird (aus der gleichen hebräischen Wurzel), bereit ist. Es werden sogar die Sorgen und die Schläge, die als „ägyptische Plagen“ bezeichnet werden, von der israelischen Nation nicht gespürt, aber diejenigen, die sie spüren, sind der Pharao und das ägyptische Volk. Es ist kein Zufall, dass gesagt wird, dass der Schöpfer an den Türen von Israel vorbei ging. Es kam die Plage des Todes des Erstgeborenen über Ägypten, jedoch berührte sie das nicht.

Dies sollte die Herzen von Israel noch härter machen. Das Ergebnis davon ist, dass eine Person, obwohl die Dinge nicht so gut funktionieren, keine Probleme mehr empfindet, das ist jedoch für andere viel schwerer.

Das ist ein sehr großes Problem, wir dürfen nicht warten, bis sich die Dinge in der Welt und in Israel verschlimmern. Das geht überhaupt nicht einher mit dem Plan der Natur, und stammt auch nicht aus der Liebe zu anderen. Wir müssen unser Bestes tun, wir müssen alle Mittel nutzen, die wir haben, um die Methode der Korrektur und zumindest die Botschaft, dass  jetzt die Zeit für die Korrektur der Welt gekommen ist, bekannt machen. Wenn die Menschen nicht das Gefühl der Notwendigkeit sehen, dann sollten sie wenigstens darüber Bescheid wissen, wie Schüler, die von der Schule abgehen und nur eine allgemeine Vorstellung  von dem Gelernten haben. Später wird diese Idee eine wesentliche Grundlage für sie werden.

Auszug aus dem Unterricht nach dem, „Artikel zum Abschluss des Buches Sohar“, 17.02.03

Verschmelze mit Seinen Eigenschaften

Baal HaSulam. „Artikel zur Vollendung des Buches Sohar“: Wie kann man mit dem Schöpfer verschmelzen? Ist Er nicht „das fressende Feuer“? Und die Weisen haben geantwortet: “Verschmelze mit Ihm in den Eigenschaften. Wenn Er barmherzig ist, dann sei auch du barmherzig”.

Wenn wir einige unserer Eigenschaften verändern, indem wir unseren Egoismus in Altruismus verändern, auf welche Weise verstehen wir dann, wer der Schöpfer ist? Und außerdem, auf welche Weise hilft diese Veränderung, dem Schöpfer gleich zu werden? Wie ist diese Ähnlichkeit zu erlangen? Wie kann man mit Ihm verschmelzen? Denn es ist doch unmöglich Ihn zu berühren. Wie können dann die gewissen inneren „Manipulationen“ uns die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer verleihen, wenn wir den Schöpfer überhaupt nicht sehen, oder bemerken können? Wie kann man das Prinzip „aus Deinen Handlungen werden wir Dich erkennen“ verstehen? Auf welche Weise führen mich die inneren Veränderungen zu Ihm? Wie kann ich meinen Nächsten lieben, wenn das doch meiner Natur nicht eigen ist?

Deshalb verpflichtet man mich zu keiner  direkten Liebe. Ich kann jedoch 611 Verlangen korrigieren, wobei die 612. Korrektur die Erwerbung der Eigenschaft Chassadim (der Barmherzigkeit) in vollem Umfang sein wird, und die 613. Korrektur – das Empfangen für das Geben. Wie dem auch sei, ist es unmöglich, zur Liebe zu verpflichten, aber die vorläufigen Korrekturen lassen es zu, sie zu erreichen.

Ebenso wird auch die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreicht. Wir führen aus und wir bauen in uns alle notwendigen Handlungen auf, wobei nicht sie selbst, sondern die Analyse in jedem Detail wichtich ist. Die Summe aller dieser Klärungen führt zur Entstehung der spirituellen Gefäße hin.

Somit gibt es in unserer Arbeit keine Lücken, wir können nicht mit einem Sprung die endgültige Korrektur erlangen. Eigentlich sind wir schon dort, in diesem korrigierten Zustand, verfügen jedoch über keine Instrumente, keine Gefäße, um ihn zu empfinden. Deshalb sollen wir sie auf dem Weg sammeln, um im Endeffekt die Offenbarung zu erlangen.

Frage: Was bedeutet für uns heute „mit dem Schöpfer zu verschmelzen“?

Meine Antwort: In allerlei Details der Wahrnehmung baue ich in mir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer auf. Es handelt sich nicht um die äußerlichen Merkmale, sondern um das innere Wesen. Der Schöpfer ist ein Geist des Gebens, der in mir geboren wird und mich ausfüllt. Das ist die Beziehung, die ich fähig bin zu erschaffen, indem ich gebe und für das Geben empfange. Es ist die innere Veränderung, die ich aus mir nach außen „ergieße“…

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Artikel zur Vollendung des Buches Sohar“, 19.02.2013