Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Es gibt nur eine Quelle des spirituellen Verlangens

Die größte Frage, vor der wir stehen lautet, wie kann ich ein Verlangen für die Spiritualität erwerben, ein Verlangen danach zu sein, wie der Schöpfer? Wie können wir danach verlangen zu „Gebenden“ zu werden? Die Kabbalisten sagen, der beste Weg sich spirituell zu entwickeln, geschieht durch ein Mittel, das „die Gruppe“ genannt wird. Alltägliche zwischenmenschliche Beziehungen in unserem Umfeld, mit den Gefühlen von Neid, Hass, Liebe, Abneigung und dem Willen nach Macht, können uns helfen einen größeres Verlangen nach spiritueller Entwicklung zu erwerben.

Wir können einfach das spirituelle Verlangen unserer Freunde in uns aufnehmen. Tatsächlich ist es so, dass wir danach verlangen werden, obwohl es in Wirklichkeit unseren eigenen Wünschen zuwider läuft, denn Neid oder andere „negative“ Gefühle den anderen gegenüber werden bewirken, dass unser Verlangen nach Spiritualität noch weiter wächst.

Wir sind alle Teil eines spirituellen Systems, wo wir alle als ein Ganzes miteinander verbunden sind. Selbst, wenn daher mein Umfeld etwas wünscht, das unnatürlich und sogar schädlich für mich ist, werde ich dies, gegen meine eigene Natur, widerwillig auch wünschen. Ich bin also von anderen beeinflusst, denn irgendwann in der Vergangenheit habe ich mein spirituelles Leben von und durch andere empfangen.

Dieses Netz der Verbindungen zwischen uns besteht auch heute noch. Ich bin mit allen anderen verbunden, aber ich kann diese Verbindung einfach nicht fühlen und deshalb fließt in diesem Netzwerk kein Leben und kein Licht. Wenn jedoch alle anderen beginnen die Spiritualität zu preisen, dann werde ich, obwohl es abstoßend für mich ist und ich selbst den Gedanken daran hasse und mir nichts schlimmeres vorstellen kann, als anderen zu geben und sie zu lieben, gegen meinen Willen, dennoch von ihnen beeinflusst sein und schließlich diesen Zustand ersehnen, der mir so unnatürlich und widerwärtig erscheint. Denn es gibt eine innere Verbindung zwischen uns. Diese existiert seit Anbeginn der Schöpfung.

Dieses Verlangen, dass ich von der richtigen Umgebung bekomme, wird in Wirklichkeit das Bestreben sein, dass ich benötige, um das System zu aktivieren, dass mich kontrolliert und meine Entwicklung bedingt. Wenn daher unsere Freunde fühlen, dass sie das Buch des Sohar nicht spüren, dass sie unfähig sind, sich mit diesem Mittel des spirituellen Lichtes zu verbinden, ist dies ein Zeichen, dass es ihnen am Verlangen danach mangelt. Selbst wenn es ihnen scheint, dass sie ein Verlangen nach Spiritualität haben, so sind dies nur andere Formen von egoistischen Wünschen. Und der Grund, dass ihnen ein Verlangen danach fehlt die Spiritualität zu entwickeln liegt an ihrer Unfähigkeit sich zu verbinden. Dies hält sie davon ab von der Gruppe die Kraft und das Verlangen nach spiritueller Entwicklung zu erhalten. Die ganze Gruppe und jeder Einzelne müssen daher daran arbeiten.

Anfangs hat keiner ein Verlangen nach spiritueller Entwicklung, nach der Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Nur die richtige Umgebung kann uns dies auferlegen. Unsere einzige Willensfreiheit besteht darin, dieses Verlangen von der Gruppe erhalten zu wollen. Dies ist unsere einzige Chance ein „Mensch“ zu werden. Die Gruppe sollte daran arbeiten, allen Freunden in der ganzen Welt ein Erwachen der spirituellen Entwicklung, des Gebens und der Liebe zu ermöglichen.

Andererseits müssen wir verstehen, dass dies von jedem Einzelnen abhängt, von der Fähigkeit eines Jeden sich zu annullieren, um dieses gemeinsame Verlangen nach Spiritualität zu erhalten. Dieses Verlangen ist nur in der Gruppe vorhanden und kann nur durch sie erlangt werden.

Dies führt uns zum wichtigsten Punkt: Wir haben den Sohar vor uns, ebenso haben wir ein gebrauchsfertiges System vor uns, das die Gruppe, die Bücher, den Lehrer, sowie Übersetzungen in andere Sprachen, Fernsehen und Internet umfasst. Alles, was wir tun müssen ist unsere innere Anstrengung auf einen Punkt zu konzentrieren, der „die Freiheit des Willens“ genannt wird“. Mit anderen Worten, wir müssen Anstrengungen unternehmen, um uns mit der Gruppe zu verbinden, damit wir von ihr die Kraft der Entwicklung erhalten können.

Rabbi Yossi Ben Kisma sagte, wenn ein Mensch diese Kraft der Entwicklung nicht hat, wird keine der Kräfte des Sohar ihn berühren.

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Es ist nie zu spät, um den Sohar zu lesen

Eine Frage, die ich erhielt: Ist Ordnung wichtig, wenn man das Buch Sohar liest? Was ist, wenn ich erst seit kurzem beim Studium bin? Soll ich alles lesen, was ihr bis jetzt gelesen habt?

Meine Antwort: Erst einmal macht es keinen Unterschied, welchen Teil des Buches Sohar wir lesen. Es steht geschireben: „Es gibt keine Zeit in der Tora.“ Es macht also nichts, wo man anfängt zu lesen: in der Mitte, am Ende oder am Anfang.

Es macht ebenfalls nichts, wie viel man versteht oder nicht versteht oder ob man gerade erst mit dem Studium begonnen hat und das gerade die erst Lektion ist, oder ob man seit langem studiert. Man kann von Anfang an beim Studium dabei sein oder mittendrin während der Lektion hinzu kommen, wenn schon die Hälfte des Textmaterials behandelt wurde.

Alles was wir studieren sind Prozesse, die in Bina, Seir Anpin und Malchut (AHP) stattfinden, wo sich alle Höheren Kräfte oberhalb von Binas befinden. Das heißt, Bina ist die Höhere Kraft in Bezug auf uns; Seir Anpin ist ein System, das die Kräfte von Bina entlang der drei Linien zu uns leitet und Malchut empfängt diese drei Linien. Wir verbinden uns mit Malchut und arbeiten an unserer Verbindung zu Seir Anpin, um uns mit Bina zu verbinden.

Zu jeder Zeit bleibt das Bild das Gleiche – Bina, Seir Anpin und Malchut. Außer diesem gibt es nichts. Darum spielt es keine Rolle, welchen kabbalistischen Text man liest, sei es ein Kapitel der Tora oder Teile des Buches Sohar. Der Text spricht unveränderlich über das Gleiche – über die Korrektur der Seele im System von AHP, SAT de Azilut.

Darum findet man eine große Menge von Wiederholungen im Sohar, die alle unterschiedliche Beschreibungen davon sind, wie das Licht auf die Seele einwirkt. Wir wissen nicht, warum die Autoren des Sohar auf die Weise schrieben, wie sie es taten und warum sie bestimmte Worte und Wortfolgen wählten. Doch sie taten es natürlich; ihre Schriften reflektieren die korrekten Einwirkungen des Lichtes auf das Verlangen, während die Seele aufsteigt.

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Stelle dich auf das Licht ein, das im Sohar ist

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich mich auf das Licht, das reformiert, einstellen, während ich den Sohar studiere?

Meine Antwort: Das Licht, das reformiert ist die Kraft des Gebens, die von Oben kommt und Eigenschaften des Gebens über unseren Willen zu empfangen bildet. Doch wie können wir diese Kraft anziehen, wenn wir nur auf egoistische Weise darüber nachdenken, wie wir geben können? Das wird nicht helfen. Stattdessen müssen wir uns auf das System, das auf uns wirkt, einstellen.

Unsere Seele muss die Wirkung des Umgebenden Lichtes auf uns empfangen. Dazu wurde uns das Buch Sohar gegeben, das uns alle möglichen Geschichten über einen Esel und eine Schlange, verschiedene Nationen, drei Linien, Seir Anpin, Malchut, den Tempel und viele andere Dinge, erzählt. Ich weiß nicht, an welchem Verlangen ich gerade arbeite und ob ich die richtige Ausrichtung habe, doch während ich den Sohar mit der richtigen Haltung lese, wirkt er als Verbindungssystem zwischen meiner Seele und dem Höheren System.

Es existiert ein Höheres System, in dem meine Seele schon in einen vollständig korrigierten Zustand eingeschlossen ist; derweil befindet sich meine unkorrigierte Seele unten. Diese zwei Systeme haben identische Strukturen. Der einzige Unterschied zwischen ihnen ist der Gebrauch des Verlangens, das heißt, die Absicht, die bestimmt, wie das Verlangen gebraucht wird. So wie ich mein Verlangen korrigiere, wird sich meine Seele ausdehnen, angefangen mit einem Punkt und neue verborgene Verlangen werden an die Oberfläche kommen. Doch ich brauche einen Mechanismus, der mich und diese beiden Zustände miteinander verbindet.

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Der Sohar ist ein spiritueller Verstärker

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich Hilfe von meinen Gefährten in der Gruppe empfangen und ihnen helfen, während wir das Buch Sohar lesen?

Meine Antwort: Sie müssen an die gegenseitige Verantwortung denken (Arwut). Wir besitzen keine Mittel, um spirituell voranzuschreiten, außer der gegenseitigen Verantwortung füreinander. Ich bin abhängig von jedermann und jedermann hängt von mir ab. Es ist wie ein Kreis, ein geschlossener Kreislauf.

Wir müssen uns gegenseitig die Kraft der spirituellen Entwicklung gewähren, denn wenn wir das nicht tun, sind wir so gut wie tot. Wir können mit dem beginnen, was wir bereits besitzen – eine kleine Kraft der gegenseitigen Bürgschaft. Der Sohar wird dann diese Kraft ausdehnen und weiterentwickeln, wie ein Verstärker. Und zur gleichen Zeit müssen wir Anstrengungen machen, um ebenso dazu beizutragen.

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Einen gesegneten Samen in den Garten pflanzen

Aus dem Sohar, Abschnitt „Bo“, Punkt 57:

Und Er pflanzte diesen Samen in einen Gerechten, in Jessod de Seir Anpin.

Ich muss mir vorstellen, dass ich diese Eigenschaft, Jessod von Seir Anpin, besitze, was als Gerechter bezeichnet wird. Dies ist der Ort, an dem mein Same eingepflanzt ist, der Ausgangspunkt von welchem ich heranwachse.

Er ist der Gärtner des Gartens. Und die Saat im Garten (Malchut) ist die Verhüllung und das Verbergen dieses Lichtes. Dies bedeutet, dass die Verhüllung keine Abwesenheit, sondern im Gegenteil, eine Saat voller Segen ist. Die Verhüllung selbst wird wieder zu Licht werden, wie eine Pflanze, die aus dem Samen sprießt.

In seinem Artikel „Die freie Wahl“ gibt Baal HaSulam folgendes Beispiel: Wir müssen uns selbst in eine kabbalistische Gruppe einpflanzen, so wie wir ein Samenkorn in die Erde pflanzen, wo wir uns selbst vollkommen vor der Umgebung annullieren. Dann werden wir zu einem Samenkorn, das sich vollständig auflösen und in der Erde verrotten muss, damit daraus ein Baum wachsen kann.

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Nahrung für die Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich das Buch Sohar lese, kann ich mich nicht mit ihm verbinden. Was soll ich tun? Wir haben diesem Augenblick erwartungsvoll entgegen gesehen, an dem wir das Buch Sohar öffnen werden,aber jetzt sind wir enttäuscht.

Meine Antwort: Baal HaSulam schrieb, dass es keinen besseren Moment im Leben eines Menschen gibt, als wenn er vollkommenen Verdruss für alles verspürt, was er bis zu diesem Zeitpunkt getan hat. Er sieht, dass ihm nichts geholfen hat, dass es keine Quelle der Rettung gibt und keine Hoffnung auf spirituellen Aufstieg, wenn alles so weiter geht wie bisher.

Wenn er sich dessen einmal bewusst ist, dann enthüllt er eine neue Empfindung der Hoffnung. Allerdings weiß er nicht, auf wen er sich verlassen kann. Letzten Endes wird er begreifen, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann und dann ist der Zeitpunkt, wenn er aufschreit: „Rette mich!“ Dann erhält er Hilfe.

Den Sohar zu studieren, ist nicht wie ein reguläres Studium, in dem man das Wissen unmittelbar durch das Prinzip, „du bemühst dich und empfängst“ erhält. In diesem Fall tritt ein anderes Prinzip in Kraft, „du strengst dich an und du findest.“

Möglicherweise haben Sie gehofft, dass sobald Sie das Buch Sohar öffnen, Wunder geschehen werden. Jedoch kann ganz am Anfang nichts geschehen. Mein Lehrer Rabash erzählte ein Beispiel von einem Mann, der ein kleines Gänseküken kaufte und dieses in eine große, fette Gans verwandeln wollte. Also begann er damit, unaufhörlich Futter in dessen Hals zu stopfen. Er stopfte das Gänseküken voll und unverzüglich danach prüfte er, ob es schon fetter geworden sei, was jedoch nicht geschah. Er setzte fort, mehr Futter in es hineinzustopfen, jedoch das Gänseküken gewann immer noch nicht an Gewicht. Kluge Leute sagten ihm: „Du solltest einen Monat oder zwei warten, um den Unterschied sehen zu können.“ Das Gleiche gilt für ein Kind – die Eltern müssen eine Menge Mühe investieren, bevor ein Kind aufstehen, gehen und kräftig werden kann.

Wenn wir unsere Seele beobachten, werden wir feststellen, dass sie auf dieselbe Art wächst. Wenn ich meinen Punkt im Herzen zu einer Seele heranwachsen lassen möchte, muss ich ihn wie ein neugeborenes Baby in mir behandeln, das gerade begonnen hat, sich zu entwickeln. Es braucht Zeit für eine Seele, um aus diesem Punkt heranzuwachsen.

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Wenn der Morgen graut

Der Sohar, Kapitel VaYeshev (Und Jakob setzte sich nieder), Punkt 114: Es gibt nicht einen Menschen in der Welt, der des Nachts nicht den Geschmack des Todes kostet und auf dem Körper liegt der Geist der Unreinheit. Denn weil die heilige Seele sich vom Menschen entfernt hat, liegt der Geist der Unreinheit auf diesem Körper und er ist geschändet.

Das bedeutet, dass ein Mensch einen Schirm hat, das Licht der Einheit, das Licht der Verschmelzung und dass die Eigenschaft des Gebens in ihm herrscht. Doch dann verschwindet alles. Der Parzuf wurde entleert und alles Licht ist daraus entschwunden. Das kann aus einem äußeren oder inneren Grund geschehen, wie, wenn des Menschen innerer Wille zu genießen wächst und neue Reshimot sich in ihm zeigen.

Das geschieht dann, wenn in ihm ein neues, unkorrigiertes Verlangen erwacht und über ihn herrscht. Der Mensch ergibt sich ihm und, geführt durch dieses Verlangen, beginnt er, über sein Leben, über Selbsterfüllung nachzudenken und darüber wie er dieses Verlangen erfüllen kann.

Nur wenn er sich rechtzeitig für diese Dunkelheit vorbereitet hat, für die Nacht, den Zustand, wenn seine Verlangen über ihn herrschen, ist er fähig, alle Kraft zusammenzunehmen und die Dunkelheit als Mittel zum Aufstieg auf eine neue Stufe zu betrachten. Dann richtet er eine wahre Forderung nach Oben, an Abba ve Ima, und bittet sie, für ihn zu sorgen (das wird „Verschmelzung um Mitternacht“ genannt).

Ab Mitternacht beginnt er mit den Korrekturen. Ein Mensch beginnt, das gesamte zusätzliche Verlangen zu genießen zu korrigieren, dass er bekommen hat und das er als Geschmack des Todes gefühlt hat. Doch jetzt versüßt er ihn.

Das bedeutet, dass ein Mensch gen Morgen voranschreitet, wenn er von Oben das Licht, das umgestaltet, die erste Eigenschaft des Gebens empfängt. Und dann kommt das Morgenrot. Ein Mensch beginnt, in seinem Zustand das Licht zu fühlen, da er einen Schirm über sein voriges Verlangen zu genießen erlangt hat und nun befindet er sich in der Eigenschaft des Gebens.

Darum war es für ihn notwendig, den Geschmack des Todes zu kosten.

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Das Soharstudium hängt von der Einheit zwischen uns ab

In Bezug zur spirituellen Welt werden wir nicht in Kluge und Dumme unterteilt. Wenn du Einstein zur Kabbala bringen würdest, wäre er genauso verwirrt wie jeder andere. Bis du die Eigenschaften der nächsten spirituellen Stufe erworben hast, ist es unmöglich, sie zu kennen oder zu spüren, da sie zuerst in dir enthüllt werden müssen. Erst dann beginnst du, sie zu empfinden und zu verstehen. Tatsächlich enthält dies eine neue Ordnung der zehn Sfirot, welche alles Neue bilden.

Deshalb gibt es keine klugen oder dummen Studenten in der Kabbala.Wir sitzen alle im selben Boot und in Bezug zur nächsten spirituellen Stufe sind wir alle gleich: ein Intellektueller oder ein Ignorant, ein Streber oder ein Tölpel, ein Professor wie ein Student – es gibt keine Unterschiede zwischen ihnen. Alles was benötigt wird, ist ein Verlangen, um das Ziel zu erreichen, starke Nerven und Geduld. Daher solltest du üben, in einem guten körperlichen Zustand sein und den Rest deiner Energien auf deine innere Arbeit zusammen mit der Gruppe ausrichten.

Wir lesen nun seit zwei Monaten den Sohar und er beginnt bereits, uns zu berühren. Wie auch immer, gerade jetzt schwankt jeder in seiner Richtung, wie auf ziellosen, chaotischen Wellen.
Die Einheit ist noch nicht erreicht, wir fühlen noch nicht, dass wir Teil einer kollektiven Bewegung sind, wo eine Reihe von starken Wellen nach jeder Lektion über uns schwappen und uns wie ein Tsunami durchschütteln.

Der Sohar muss jeden auf die gleiche Weise erreichen, gleichgültig wie lange eine Person studiert, in welcher Sprache, welcher Herkunft, welches Geschlecht oder Alter sie hat. Die eigentliche Quelle, die wir studieren, muss jeden von uns berühren.

Ist es zum Beispiel draußen hell, weiß jeder, dass es Tag und nicht Nacht ist, egal ob du ein Baby, ein Mann, eine Frau, ein Greis oder sogar eine Katze oder Maus bist. Ähnlich müssen wir zu einem Zustand einer Verbindung gelangen, in der jeder beim Lesen des Sohar auf die gleiche Weise im Einklang reagiert.

Unser gegenwärtiges Ziel ist es, an unserer Verbindung zu arbeiten, damit der Sohar beginnen kann, uns alle sofort wie ein einzelnes Ganzes zu beeinflussen. Wenn wir es auf diese Weise machen, arbeiten wir an der Enthüllung, da dies nur in einem vereinten Verlangen enthüllt wird, durch die Verbindung der Punkte im Herzen.

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Der Lichtstrahl, der uns erhebt

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist das Licht, das uns erneuert und uns angeblich erheben soll?

Meine Antwort: Es ist eine Kraft, die als Folge deiner Studien und deines Verlangens kommt. Es gibt einen sehr dünnen Lichtstrahl, der dich zu beeinflussen beginnt, wenn du in ihn „hinein gehst“. Du und dein Verlangen wirken in der gesamten Sphäre, aber du musst diesen dünnen Strahl finden, indem du dich zum spirituellen Ziel hin bewegst. Dieses Licht beginnt dich dann zu beeinflussen und bringt dich zu seinem Ursprung zurück.

Das Licht kommt aus diesem Ursprung und wenn du dich genau auf dieses Licht ausrichtest, wirst du unter seinen Einfluss kommen. Es beginnt, auf dich zu scheinen und dich entlang seinem Strahl zum Ziel zu ziehen.

Was hat das mit dem Lesen des Sohar und der Denkweise von der Einheit der Seelen zu tun? Dieser Strahl schlägt direkt in der Quelle der Einheit seine Wurzeln – in der kollektiven Seele vor ihrem Zerbruch, wo alle Seelen zu einer Einheit verbunden sind, in Malchut der Welt der Unendlichkeit. Aus diesem Grund ist es so wichtig für dich, dem Verlangen, unter den Einfluss des erneuernden Lichtes zu kommen, zu folgen und zu spüren, dass du vollkommen von ihm abhängig bist.

Zudem musst du diesen Strahl selbst finden. Er ist deutlich von Oben nach unten gerichtet, von der Welt der Unendlichkeit, der Wurzel deiner Seele. Er erstreckt sich über alle Welten und reicht bis in diese Welt, wo er dich „berührt“. Er scheint von Oben jedoch nur von einem bestimmten Punkt aus in diese Welt und du kommst zu diesem Punkt, wenn du die richtige Absicht hast. Nur wenn du diesen Punkt findest, wirst du den dünnen Lichtstrahl von Oben sehen und dann wird deine Seele entlang des Strahls zu seiner Wurzel emporsteigen.

Du musst dich ändern, um diesen Punkt zu entdecken. In der Zwischenzeit ist das Licht überall um dich herum, aber du kannst es nicht sehen. Du wirst es erst sehen, wenn du einen Weg hinein findest; darin liegt die Herausforderung.

Bestiehl dich nicht selbst

Der Sohar: Wenn ein Mensch mit Vollkommenheit erfüllt ist, dann wird er als jemand betrachtet, der im „Haus“ wohnt. Das Wort „Haus“ steht für Nukwa von Seir Anpin, welche das Licht von Mochin de GAR ausströmt, wie geschrieben steht: „Die Weisheit erbaut das Haus“. Darum ist jeder, der von Nukwa empfängt, ein Hausbewohner. Wenn jedoch jemand aufgrund seiner Unvollkommenheit Korrektur benötigt, dann fordert er Schutz von jenen außerhalb, die sich an ihn heften und zur Sünde führen können.

Wenn jemand einen mit Licht von Chochma gefüllten Zustand erreicht, dann braucht er Schutz und erhebliche Korrektur. Das Licht von Chochma versorgt uns mit riesengroßem Genuss und veranlasst größere Korrekturen, indem es alle menschlichen Verlangen erweckt und den Durst nach Erfüllung durch das Licht vergrößert. Darum muss der Mensch vor seinen eigenen egoistischen Verlangen geschützt werden, damit er nicht das Licht von sich selbst stiehlt und er die spirituelle Stufe bewahren kann, die er bereits erreicht hat. Aber wie kann er sich schützen?

Es folgt, dass er das Haus verlassen muss (den mit Licht von Chochma erfüllten Zustand), da es ihm nicht erlaubt ist, dieses erhabene Licht zu empfangen, aus Angst, dass äußere (egoistische) Verlangen sich an ihn klammern könnte.

Hier sprechen wir über jemanden, der sich mit der Eigenschaft des Gebens identifiziert. Die Eigenschaft des Gebens (das Licht von Chassadim) ist mit dem Licht von Chochma gefüllt, welches das Verlangen zu geben erfüllt. Aber außer dem Verlangen zu geben besitzt der Mensch auch das Verlangen zu empfangen und hat Angst, dass dieses Verlangen erwachen und sich an das Licht von Chochma (den Genuss, den man durch das Verlangen zu geben fühlt) innerhalb des Lichtes von Chassadim anheften wird. Darum muss er diesen Zustand verlassen und „aus dem Haus herausgehen“.

Durch das Verlassen des Hause bleibt er auf der gleichen spirituellen Stufe, doch diesmal auf der Seite von Chassadim. Wenn seine unkorrigierten, egoistischen Verlangen, denen die Absicht des Gebens fehlt, das Licht von Chochma von oben nach unten anziehen, dann wird er von seiner spirituellen Stufe fallen und wie alle anderen Sünder werden. Die Flutwellen werden steigen und ihn ertränken.

Indem er das Haus verläßt, korrigiert er sich erheblich. Er wird stärker und erwirbt einen zusätzlichen „Schirm“, welchen er benutzen kann, wenn er sich später Eintritt zum Haus verschafft und dort bleibt. Die Folge dieser Austritte aus dem Haus (eine spirituelle Handlung) ist, dass der Mensch einen Schirm erwirbt. Auf diese Weise zieht er die Kraft der Überwindung an, die er das nächste Mal verwenden kann, wenn er das mit dem Licht von Chochma erfüllte Haus betritt und dort bleibt.