Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Das Orchester der gemeinsamen Seele

Je mehr ich dazu gelange, die Teile der zerbrochenen gemeinsamen Seele wieder zu einem Ganzen zusammen zu fügen, desto größer ist die Kraft, die ich erwerbe und die mich dem System annähert, welches der Sohar beschreibt. Er erklärt uns, wie wir diese Einheit erreichen und unseren gemeinsamen spirituellen Körper aus allen Seelen und Verlangen aufbauen können. Wenn all diese selbstständigen und widersprüchlichen Verlangen sich vereinigen, formen sie ein neues, lebendiges System des Lebens, da sie trotz ihrer Unterschiede beginnen, in Harmonie auf das Ziel ausgerichtet zusammen zu arbeiten. Dann erlangen sie spirituelles Leben.

Jeder einzelne arbeitet im Gegensatz zu den anderen – einer geht diesen Weg, der andere nimmt den anderen Weg. Dies ist mit einem Orchester vergleichbar, in welchem jeder Violinspieler seinen Bogen in eine andere Richtung streicht und jeder Schlagzeuger auf die Trommeln zu unterschiedlichen Zeiten auf und ab schlägt, aber dennoch das ganze Orchester harmonisch spielt.

Wir müssen verstehen, dass wir Spiritualität nur durch die Verbindung unterschiedlicher, gegensätzlicher Teile in Ausrichtung auf das endgültige Ziel, den Schöpfer, erreichen. Wenn man sich aus diesem Grund verbindet, erreicht man spirituelles Leben.

Es stellt sich heraus, dass alles seinen eigenen Platz und seine Existenzberechtigung hat. Alles was wir brauchen, ist die Korrektur!

Das Studium des Sohar steht über allem anderen

Sei nicht von der Tatsache überrascht, das sogar ein einzelner Mensch durch ihre oder seine Taten eine Erhebung oder einen Niedergang der Welt hervorrufen kann. Dies ist ein unveränderliches Gesetz. Die gesamte Welt und ihre Teile sind so identisch, wie zwei Tropfen Wasser. Alles was auf der ganzen Welt geschieht, geschieht ebenfalls in allen ihren Teilen. Darüber hinaus geschieht alles, was in ihren Teilen geschieht, auch im Ganzen, weil das Ganze nur durch die Manifestation seiner individuellen Teile enthüllt wird, gemäß ihrem Maß und ihrer Eigenschaft.

Auf diese Weise können wir verstehen, was im Sohar geschrieben steht, dass wir durch das Studium dieses Buches und der Praktizierung dieser Weisheit unserem Zustand des Exils ein Ende machen können und die vollständige Erlösung erlangen. – Rav Yehuda Ashlag (Baal HaSulam), „Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 68

Das Studium des Sohar steht über allem anderen, denn die Tora hat vier Ebenen des Verständnisses von Pardes (direkt, andeutend, gleichnishaft und geheim). Jene die einen einfachen Kommentar studieren, können sich nicht einmal vorstellen, dass es eine geheime Bedeutung gibt. Doch jene, die den Sohar studieren wissen, dass es ein Geheimnis darin gibt und das hilft der Korrektur seiner Seele wirklich. – Rav Chaim Ben Yitzchok (Chaim Volozhin), Nefesh Chaim, Kapitel 7

Es gibt keine andere Methode, um die äußere Erscheinung von der Tora wegzunehmen und sie zu enthüllen, als durch die Werke von Rashbi (Autor des Sohar). – Rav Moshe Cordovero (Ramak), Da et Elokey Avicha, Punkt 16

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Von der Schlange Weisheit lernen

Der Sohar: Kapitel „Ve’Eleh Toldot Itzhak (Dies sind die Generationen von Isaak)„, Punkt 30: Jakob wusste, dass Esau an der Schlange der Neigung hängen würde. Aus diesem Grund folgte er ihm in allen seinen Handlungen, wie eine andere Schlange der Neigung, ihm entgegen gesetzt, klug und in geschickter Weise.

Genau dieses Verlangen Genuss zu empfangen ist es, das uns lehrt, klug zu sein. Es lehrt uns, wie wir mit dem gleichen Verlangen arbeiten und es belügen sollen. Denn das Verlangen zu geben hat schließlich keine Weisheit oder einen Verstand. Es hat kein Licht von Chochma (das Licht der Weisheit). Es ist für das Verlangen um Genuss zu empfangen gedacht. Deshalb ist die Schlange besonders klug. Wir müssen für die rechte Linie von ihr Weisheit lernen. Das wird „Hilfe gegen sie“ genannt, denn die Schlange selbst, lehrt uns die rechte Linie und wie wir mit ihr arbeiten müssen. Sie lehrt uns, sie zu töten, nur die Medizin von ihrem Gift zu entnehmen und mit dieser Medizin für das Verlangen für die Absicht zu geben zu arbeiten.

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Jemand, der aufsteigt, verbindet alle Welten in seinem Innern

Eine Frage, die ich erhielt: Warum schrieb Rabbi Shimon das Buch Sohar allegorisch und verbarg dabei die Tatsache, dass es nur über die Verbindung zwischen dem Licht und dem Verlangen spricht?

Meine Antwort: Hat er wirklich etwas verborgen? Denken Sie daran, wie das Buch „Baum des Lebens“ von ARI beginnt: „Wisse, dass, bevor die Welten entstanden und die Geschöpfe geschaffen wurden, ein Höheres Einfaches Licht die gesamte Wirklichkeit ausfüllte“. Und dann erschien ein Punkt des Verlangens und entwickelte sich weiter, bis die Welten und alles, was sie bewohnt, aus diesem Punkt entstanden.

Es gibt dort nichts anderes als den Willen, Licht zu empfangen, und das Licht. Alles andere ist eine Entwicklung der Verbindung zwischen ihnen, wo das Licht unveränderlich bleibt und das Verlangen sich in der Angleichung zum Licht verändert. Diese Verbindung ist der Gegenstand, welcher in der Wissenschaft der Kabbala und insbesondere im Buch Sohar beschrieben wird.

Wenn ein Mensch sich auf einer spirituellen Stufe befindet, dann sieht er die Verbindungen zwischen unserem Bild der Welt und seiner spirituellen Stufe. Er sieht, wie Kräfte und Eigenschaften von der Höheren Stufe auf die niedere hinabsteigen, die wir alle wahrnehmen. Alle Namen der Eigenschaften und Kräfte auf allen 125 Stufen oberhalb unserer Welt bleiben gleich, wie die Bezeichnungen in unserer Welt, jedoch wenn er jeden Namen liest, erkennt er dessen Wurzel anstelle der materiellen Objekte.

Wenn jemand einen Schirm erlangt und in die spirituelle Welt eintritt, indem er den Machsom überquert, beginnt er die Quelle von allem, was in dieser Welt geschieht, zu enthüllen. Man erkennt das Bild dieser Welt und wie es im eigenen Innern von einer höheren Ebene aus projiziert wird, ebenso wie es sich in Ebenen unterteilt: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Diese Sichtweise ermöglicht es ihm, automatisch alle Kräfte und Eigenschaften der Höheren Welt zu benennen, indem er die Bezeichnungen der materiellen Objekte verwendet, da sie die Materialisation der Höheren Kräfte sind, die in diese Welt herabkommen.

Wenn man alle Verbindungen zwischen dieser Welt und seiner spirituellen Stufe findet, steigt man zur nächsten, höheren Ebene auf. Unterdessen verbleibt diese Welt unverändert und behält die gleiche Form bei. Auf der neuen Stufe fährt man fort, die Verbindungen zwischen den Wurzeln (Eigenschaften auf der spirituellen Stufe) und ihren Projektionen in dieser Welt zu suchen. Die Suche kommt herab, um die eigenen Eigenschaften zu korrigieren und in dem Maße, in dem man sie korrigiert, sieht man ein klareres Bild der Höheren Stufe. Sobald man alle Kräfte, Eigenschaften und Verbindungen wahrnimmt, vollendet man diese spirituelle Stufe und steigt zur nächsten auf.

Obwohl dieser Prozess monoton klingen mag, ist er tatsächlich spannend, wie eine außergewöhnliche Entdeckung. Das Bild dieser Welt bleibt gleich, bis man die vollständige Korrektur (Gmar Tikun) erreicht hat, wo man zu einem Zustand aufsteigt, in dem sich alles zu Einem vereinigt. Alle Kräfte, Lichter und Verlangen vereinigen sich in ein einziges Ganzes und man ist vollkommen mit dem Schöpfer vereint.

Wenn ein Mensch die Verbindung zwischen dieser Welt und der letzten, höchsten Stufe erkennt, verbindet er zwei gegensätzliche Achsen: Sich selbst unten und den Schöpfer oben. Auf diese Weise erreicht er den Zustand der Anheftung an den Schöpfer und die totale Gleichheit mit Ihm. Anders gesagt, man erreicht die Welt der Unendlichkeit.

All die Verlangen – die unkorrigierten Verlangen unserer Welt oder die am meisten korrigierten, ebenso wie all die Bilder und Abbildungen, werden sich in eine vereinte Wirklichkeit verwandeln, genannt „Der Schöpfer und Sein Name sind Eins“. Dort wird nur ein einziges Verlangen sein: HaWaYaH.

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Wie man den Sohar genießt

Was lehrt uns der Sohar? Wir wissen aus der Wissenschaft der Kabbala, dass der Schöpfer nur ein einziges Verlangen erschaffen hat, in welchem jegliche weitere Entwicklung stattfindet. Dieses eine Verlangen beinhaltet zahlreiche einzelne Verlangen, welche zusammen in einem System verbunden sind, welches „Adam“, die allgemeine Seele, genannt wird.

Entsprechend Seinem Programm begann der Schöpfer dann die Verbindungen zwischen den Teilen dieses Verlangens zu korrumpieren. Dadurch begannen sie, die Verbindung untereinander zu verlieren, ähnlich wie Organe in einem erkrankten Körper, die aufhören, in korrekter Art und Weise zusammen zu arbeiten. Die Folge davon ist eine Unausgeglichenheit und wir fühlen Krankheitssymptome, wie steigenden Blutdruck und erhöhte Temperatur, eine falsche chemische Zusammensetzung des Blutes usw. Dies alles sind Anzeichen, dass der Organismus nicht im Gleichgewicht ist, und dies nennen wir Krankheit.

Warum tut der Schöpfer dies den Seelen an? Er tut dies in der Absicht, damit wir die Verdorbenheit fühlen und sie dann beginnen zu korrigieren. Die Krankheit ist die Beschädigung der Verbindung zwischen uns, welche alle Teile eines einzigen Systems sind. Da diese Verdorbenheit uns trennt, beginnen wir uns immer weniger miteinander verbunden zu fühlen.

Es gibt 125 Stufen in diesem Verlust der Verbindung zwischen uns. Dies ist ein Abstieg von der Unendlichkeit, wo wir unendlich miteinander verbunden sind, bis hin zum Zustand, wo diese Verbindung völlig verschwindet.

Darüber hinaus gibt es eine Ebene, genannt „Parsa„, entlang der 125 Stufen, an der eine noch größere Verdorbenheit entsteht. Anstatt einer positiven Verbindung oder deren Verlust, formen wir eine negative Verbindung. Deswegen will jeder die anderen zu seinem Nutzen ausbeuten. Der Organismus stirbt nicht einfach, sondern zehrt sich selbst vollständig auf.

Dieser Abstieg in das Verlangen, andere auszubeuten, geht so lange weiter, bis der Zustand erreicht ist, in dem wir vollkommen alle Verbindungen zwischen uns verlieren – sowohl die positive Verbindung des Gebens wie auch die negative Verbindung des Empfangens. In diesem Zustand existieren wir im absoluten Gegensatz zur Spiritualität, wo alle Erkenntnisse und das Wissen fehlen. Dies ist ein Resultat unserer Trennung von einander, wo wir die Welt wahrnehmen als eingebildete Realität. Aber warum ist das alles Einbildung? Weil dies gezielt vom Schöpfer so eingerichtet wurde, um uns eine Illusion seiner Abwesenheit zu geben.

Was also sollen wir tun? Wir müssen verstehen, dass wir unsere Verbindung zwischen uns korrigieren müssen. Der Aufstieg der Seelen von unserer Welt zur Welt der Unendlichkeit geschieht in dem Ausmaß, in dem wir die Verbindung zwischen uns stärken. Die Wiedererlangung der Verbindung unter uns erschafft den Aufstieg.

Je mehr wir uns unseren Zustand in der Verbindung mit anderen Seelen vorstellen, desto mehr werden wir das Buch Sohar genießen können. Das Buch Sohar wurde letztendlich durch einen Aufstieg in die Welt der Unendlichkeit geschrieben. Die Verfasser des Sohar schrieben dieses Meisterwerk vom Aufstieg der 125. Stufe aus, in welcher sie zusammen verbunden waren.

Während wir den Sohar studieren, müssen wir ein Verlangen nach Verbindung zwischen uns fühlen. Es ist nicht nötig „klug“ zu sein. Es reicht völlig aus, sich zu erinnern, dass wir alles in der Verbindung zueinander erreichen werden.

Eigentlich spricht der Sohar nur über die Verbindung zwischen den Seelen. Er erklärt unsere Verbindung in dem globalen System, welches „Adam“ genannt wird, mit all den anderen Seelen und wie wir dies benutzen können, um gemeinsam in Verbindung zu treten, zu einem gesunden und korrekt funktionierenden System.

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Qualität mal Quantität ist gleich Kraft

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Schlussfolgerung bezüglich der inneren Arbeit können wir aus dem Prinzip ziehen, dass die gesamte Realität vollkommen in Bezug auf den Schöpfer ist?

Meine Antwort: Dies deutet darauf hin, dass alle Mängel in uns sind, und nicht im Schöpfer, und wir nur uns selbst korrigieren müssen, um die Vollkommenheit wahrnehmen zu können. In Wirklichkeit existieren wir bereits im vollkommenen Zustand.

Ich hoffe, dass wir durch die Kongresse und gemeinsamen Versammlungen solch eine starke Einheit erlangen werden, damit wir tatsächlich dieses Gefühl erreichen. Spiritualität wird nur in der Einheit der Seelen enthüllt, nicht in den Seelen selbst. In den einzelnen Seelen ist es nur möglich, unsere Welt zu fühlen, wohingegen die spirituelle Welt in der Verbindung unter den Seelen wahrgenommen wird.

Diese Verbindung kann durch Qualität erreicht werden, in diesem Fall ist dann eine kleine Gruppe von Menschen ausreichend – sogar zehn Menschen reichen aus, wenn sie sehr kraftvoll sind. Andererseits können viele Menschen durch ihre höhere Anzahl die mangelnde Qualität wettmachen.

Qualität mal Quantität ist gleich Kraft. Daher wollen wir hoffen, dass sich alle Neuankömmlinge und erfahrenen Studenten zu einem Ganzen verbinden werden, damit jeder Mensch die ganze Kraft dieser Einheit empfangen wird, die uns einen Schub nach oben geben wird, in Richtung Verständnis und Gefühl für eine neue spirituelle Wirklichkeit. Diese werden wir dann zusätzlich zur weltlichen Realität, welche wir jetzt verspüren, wahrnehmen.

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Würde mir endlich jemand sagen, worum es im Sohar geht?

Ich erhalte viele Fragen über das Studium des Sohar, sowohl von erfahrenen Studenten wie auch von absoluten Anfängern. Die Leute schreiben, „Wir waren bisher gewohnt, zu verstehen, was wir studieren. Talmud Esser HaSfirot und „Einführung zur Weisheit der Kabbala“ (Pticha) gaben uns Wissen über den Aufbau des Universums. Die Artikel über die Gruppe führten uns zum Nachdenken über die Einheit und das Ziel, welche die Gruppe erreichen muss. Die Artikel von Baal HaSulam erklärten die Verbindung der Kabbala zu anderen Wissenschaften und ihre Einstellung zu Religion, Philosophie und der Freiheit des Willens. Es war klar, dass diese Artikel sich mit der Struktur der äußeren Gesellschaft ebenso befassten, wie mit der inneren Struktur des Menschen. Aber was zum Teufel studieren wir im Buch Sohar?

Diese Fragen verdeutlichen die falsche Einstellung gegenüber dem Studium, weil letztendlich muss sich alles zu einem verbinden. Beispielsweise ist die Gruppe eine Ansammlung von Seelen, die sich zusammen vereinigen müssen. Es erscheint nur unserer Vorstellung und Empfindung so, dass es verschiedene, fremde Seelen und Verlangen um uns gibt, und dass wir diese an uns anheften wollen, um das wahre Bild zu sehen.

Es ist unmöglich, Kabbala theoretisch zu studieren; diese Weisheit kann ausschließlich praktisch erlangt werden. Dies ist das Hauptanliegen beim Studium der Wissenschaft der Kabbala: Es geht darum, den Schöpfer gegenüber den Geschöpfen in dieser Welt zu enthüllen.

Der Schöpfer (Bo-reh) bedeutet „Komm und siehe“ – komm und erfahre die Eigenschaft des Gebens durch deren Offenbarung in dir, indem du von der „Nächstenliebe“ zur „Schöpferliebe“ gehst. Die wirkliche Wahrnehmung der Realität besteht dann, wenn die Wirklichkeit nicht mehr in „ich“ und „die anderen“ geteilt ist, sondern alle zusammen in einem einheitlichen Ganzen verbunden sind. Aber wie können wir diese Einheit und Wahrnehmung erlangen, wenn wir immer noch unfähig sind, alle Seelen als einen Menschen mit einem Herzen zu spüren, sie mit dem Schöpfer zu vereinen und diese gesamte Welt in uns zu fühlen? Wie können wir das aufdecken und verstehen?

All das muss durch das Höhere Licht für uns getan werden. Das Licht muss uns zum Zustand „Es gibt niemanden außer Ihn“ und „Er ist gut und Gutes tuend“ bringen, trotz allem was uns widerfährt. Diese zwei Formen der Enthüllung müssen gemeinsam kommen und sich verbinden; wir wissen bloß nicht, wie das geschehen soll.

Genau das ist unser Ziel, wenn wir mit dem Studium des Sohar beginnen: Wir müssen das Verlangen danach haben, dass uns die wahre Realität enthüllt wird, dass sich der Schöpfer hier und jetzt der Schöpfung offenbart, dass sich das Verlangen gemeinsam mit dem Licht darin enthüllt! Zusätzlich müssen wir dieser Einstellung ein wenig Sensibilität und Sorge hinzufügen. Jeder von uns sollte sich fragen: Tue ich alles, was mir bestimmt ist? Führe ich das erforderliche Maß an Anstrengung aus, das ich tun sollte? Dies wiederum hängt von unserem Empfinden für die Wichtigkeit des spirituellen Ziels und einer beständigen inneren Sorge darum ab. Dann ist uns der Erfolg garantiert.

Der Sohar kann nur mit dem Herzen gefühlt werden

Wenn wir das Buch Sohar lesen, müssen wir die Verbindung zwischen den Kräften erkennen, die in den Geschichten erwähnt werden und versuchen, diese in unserem Innern in Ordnung zu bringen, denn alles existiert in unserem Innern. Der Sohar gibt uns ein Bild von einer anderen, nicht körperlichen, spirituellen Wirklichkeit. Wir müssen versuchen, sie zu finden und in unserem Innern zu erkennen.

Durch unsere Anstrengungen müssen wir einen Zustand erreichen, in dem die Dinge, die im Buch Sohar beschrieben werden, anfangen, sich in unseren Gefühlen und in unserem Herzen einzunisten. Dann werden wir beginnen, die Charaktere und Objekte als Formen von Eigenschaften zu verstehen und alle beschriebenen Handlungen als einen Ausdruck von Handlungen des Gebens und Empfangens. Zum Beispiel, wenn wir die Wörter „Yesod,“ „Jerusalem,“ „Jacob“ und „gut“ hören, werden wir uns nicht deren körperliche Bilder vergegenwärtigen, sondern unmittelbar deren innere Eigenschaften empfinden.

Plötzlich werden wir begreifen: „Wow! Die ganze Welt ist in mir!“ Es wird eine große Überraschung für uns sein, dies zu entdecken. Beispielsweise werden wir fühlen „Gerade jetzt steige ich eine Leiter hinab und gehe nach Jerusalem.“ Und es wird klar sein, dass wir dies alles innerlich ausführen.

Dies wird stufenweise geschehen, als ein Ergebnis der Lektüre des Buches Sohar. Wir haben keine anderen Mittel zur Verfügung, wie Baal HaSulam im Artikel 155 der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“ erklärt. Daher sollten wir immer bestrebt sein, alles im Innern zu „erkennen“ und „anzuordnen.“

Wir wurden in diese Welt geboren und haben für Jahrzehnte gelebt und sind davor durch viele Reinkarnationen gegangen. Wir besitzen Reshimot (Erinnerungen) von allen vorherigen Reinkarnationen und wir befinden uns immer in dieser verwirrenden und falschen Wahrnehmung dieser Welt. Allerdings können wir begreifen, dass es eine Lüge ist.

Diese Bewusstwerdung wird graduell geschehen, indem wir dem Licht erlauben, an uns zu arbeiten. Dies geschieht nicht alles auf einmal, da die Veränderungen, die das Licht in uns durchführen muss, extrem sind. Das Licht will uns nicht bloß verändern, sondern es muss uns bewusst zu dieser Wahrnehmung hinführen. Es muss uns helfen, die Veränderung zu verstehen und ihr zuzustimmen, klüger zu werden und sich dessen wirklich bewusst zu sein.

Deshalb müssen wir uns anstrengen. Indem wir das tun, nehmen wir am Prozess teil und sind bereit für größeren Druck und Einfluss vom Licht.

Unser Fleiß liegt in der Verbindung mit der Gruppe, um von ihr die Wichtigkeit des Ziels und die richtige Wahrnehmung zu empfangen. Dies geschieht am meisten, während wir das Buch Sohar lesen, vorausgesetzt, dass wir die richtige Einstellung zum Studium haben, wie Baal HaSulam im „Vorwort zum Buch Sohar“ schreibt.

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Nur das Licht bringt die Antworten

Eine Frage, die ich erhielt: An was sollen wir denken, wenn wir das Buch Sohar lesen, um sensibler dafür zu werden?

Meine Antwort: Ich habe eigentlich keine Antworten auf deine Fragen, weil alle Antworten vom Licht, welches reformiert, kommen. Meine Arbeit ist nur, zu versuchen, dich in die Richtung des Lichts zu führen.

Manche Leute stellen mir Fragen über das Empfinden und wollen wissen, „Woher kann ich mehr davon bekommen?“ Andere fragen nach dem Verstand, „Wann soll ich ihn gebrauchen und wann nicht?“ Andere Leute stellen mir Fragen wie, „Wann werde ich beginnen, das Studierte zu sehen und zu fühlen? Warum fühle ich manchmal so und dann wieder ganz anders?“ Die Antwort ist, dass ich keine Antworten auf diese Fragen habe – und ich sollte sie auch nicht haben. Eine Antwort ist eine Offenbarung des Lichts in einer Person; es ist der korrigierte Zustand, welcher der Frage – dem vorhergehenden, unkorrigierten Zustand gegenüber steht.

Eine Person sollte nur eine Sorge haben, „Bin ich ausgerichtet auf den Strahl des Lichts, genannt das Licht, welches verbessert, damit es auf mich scheint?“ Man braucht nicht über die Beantwortung der Fragen über das eigene Empfinden und den Verstand nachdenken, außer über die eine Frage nach dem Licht, welches verbessert. Dies ist übrigens der Grund, weshalb Baal HaSulam die „Kabbalisten von Jerusalem“ ausgelacht hat, die das Buch Sohar vom Herzen her kannten, aber dessen inneres Wesen ablehnten.

Das Einzige, was man in seinem Gedächtnis behalten sollte, sind die grundlegenden Konzepte der Wissenschaft der Kabbala, weil diese eine Person auf das Geben ausrichten, indem sie ihr die richtigen, spirituellen Interpretationen der Worte geben. Sie erhellen das Ziel und führen eine Person dahin. Wenn eine Person richtig studiert, wird sie antworten auf alle ihre Fragen erhalten, sowohl im Gefühl als auch im Verstand. Sie wird voranschreiten und verstehen, was passiert, und letztendlich wird sie dadurch Zufriedenheit finden. Sie wird sehen, wie sie Tag für Tag voranschreitet.

Wir studieren nun das Buch Sohar intensiv. Wenn eine Person versucht, sich auf die Lektion vorzubereiten und ernsthaft daran teilzunehmen, dann wird sie in kurzer Zeit qualitative Änderungen in sich fühlen. Sie wird empfindsamer gegenüber ihrer Verbindung mit anderen werden und eine Veränderung in ihrer Einstellung zu der Umgebung, dem Studium, der Eigenschaft des Gebens und dem Schöpfer fühlen. Aber sie muss empfindsamer werden, um zu unterscheiden, was nützlich ist und was nicht.

All dies findet statt als ein Resultat des Studiums. Daneben gibt es nichts, woran wir arbeiten müssen. Deshalb rede ich immer nur über die Absicht – genau genommen, was wir vom Studium wollen und was es uns geben sollte.

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Lass den Sohar in dir lebendig werden

Der Sohar: Als der Tempel zerstört wurde und die Göttlichkeit in fremde Länder verbannt wurde…. Ein jeder weinte darüber und fügte dem Weinen das Trauern hinzu. Und all das, weil die Göttlichkeit von ihrem Platz verbannt wurde.

Und als sie sich in der Verbannung veränderte, leuchtete ihr Ehemann, SA (Seir Anpin), auch nicht mit Seinem Licht, weil er dann niemand hat, auf den Er leuchten kann. Deshalb ist Er anders, als Er gewesen ist, wie geschrieben steht „Die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang.“

„Also wurde Seine Erscheinung verdorbener die jedes anderen Mannes“ und dann änderte dieser Diener, Matatron, der seine Form und seine Farben während der Verbannung, ganz anders als sie gewesen sind, sind sie grün, weiß und rot.

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir erwarten, dass er auf uns einwirkt. Es ist nicht wichtig, welche Worte wir lesen, denn wir verstehen sowieso nicht, was dahinter ist. Wir verstehen die Bedeutung dieser Worte nicht, was „grün“, „rot“, ein „Sklave“ sein bedeutet oder „Matatron“ und „Malchut“. Alles ist für uns dasselbe. Wir wollen nur, dass sich dies in uns enthüllt und das war’s.

Wenn es scheint, dass wir etwas verstanden haben, würden wir befriedigt aus dem Unterricht gehen, als ob wir etwas erlangt hätten. Doch das ist falsch! Wir haben nichts erlangt, es sei denn, wir haben uns bei jedem Wort, das wir nicht verstanden haben, angestrengt.

Wir sollten nicht verlangen, den Text mit unserem irdischen Verstand auf unserer jetzigen Stufe zu verstehen. Was wir wollen, ist Enthüllung! Das ist der Zustand, den wir wollen, unsere nächste Stufe. Wir wollen wirklich fühlen, worüber dieses Buch spricht. Wir wollen, dass es in uns lebendig wird.

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