Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Ein einheitliches Gefäß für das Licht erschaffen

Eine Frage, die ich erhielt: Sie sagten, dass man den Sohar nur dann studieren kann, wenn man ein Teil des Gefäßes der gemeinsamen Seele wird. Wie kann ich ein Teil davon werden?

Meine Antwort: Ein Mensch kann nichts aus sich heraus tun, es ist das Werk des Schöpfers. Sie müssen lediglich von Ihm erwarten, dass Er dies tut, und das bedeutet, zu verlangen, zu hoffen und so viel man kann, Dinge auf solche Weise zu beeinflussen, damit dies geschieht. Sie müssen all Ihre Energie dort hineinstecken und hoffen, dass die Erlösung des Schöpfers kommen wird. Das ist alles, was wir tun können.

Wir stehen um den Berg Sinai und schreien, so wie geschrieben steht, „Die Söhne Israels schrien von der Arbeit auf.“ Die Einigkeit des gemeinsamen Verlangens zieht das Umgebende Licht an, gemäß dem Prinzip der Gleichheit der Form, denn das Umgebende Licht kommt aus einer Quelle. Wenn wir verlangen, zu einem Menschen zu werden, um das gemeinsame Gefäß der Seele (das Kli) zu offenbaren, dann wird es sich enthüllen.

Es kann nur gemeinsam innerhalb aller enthüllt werden, im Inneren der gesamten Nation, welche Männer und Frauen umfasst. Das ist, was wir in der Geschichte über den Empfang der Tora am Fuße des Berges Sinai lesen, ebenso wie über den Auszug aus Ägypten. Es steht geschrieben, dass dies durch die gerechten Frauen möglich wurde.

Alle unsere Verlangen müssen sich verbinden, gleich ob sie von links oder von rechts kommen, ob sie groß oder klein sind – sie müssen eins werden. Wir hoffen, dass, wenn wir diese gemeinsame Handlung unternehmen, wir ein ausreichendes Verlangen offenbaren werden, um von dem Umgebenden Licht beeinflusst zu werden.

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Die ganze Welt gehört dir

Es scheint bloß so, als wären viele andere Leute um dich herum, die mit dir zusammen studieren. Du erkennst äußere Verlangen um dich herum lediglich, weil deine Sichtweise fehlerhaft ist. Aber stell dir jetzt vor, dass diese alle dein inneres Verlangen sind, das du zu kontrollieren nicht in der Lage bist. Es ähnelt dem, keine Kontrolle über deine schlechten Neigungen gewinnen zu können. Daher erscheinen diese Verlangen außerhalb von dir und du musst sie miteinander verbinden.

Wenn du diese Eigenschaften verbindest und kontrollierst, wirst du erkennen, dass alles außerhalb von dir eigentlich zu dir gehört. Es ist ein Abdruck dessen, was du in deinem Inneren hast. Innerhalb von dir hast du viele Eigenschaften, Verlangen und Sehnsüchte, jedoch hast du keine Gewalt über sie. Daher siehst du viele Leute außerhalb von dir und eine ganze Welt aus Sternen, Planeten, unbewegten, pflanzlichen und tierischen Objekten, Leute die im Widerspruch zu dir handeln und Leute, die du für deine Belange benützen willst oder sogar Leute, die du töten willst oder vor denen du fortlaufen möchtest.

All dies ist deshalb so, weil du innerlich auf diese Art geschaffen wurdest; daher nimmst du die Welt auf dieser Weise wahr. Wenn du eine Kraft von Oben empfängst, die dir Macht über alle deine Verlangen geben wird, dann wirst du sofort enthüllen, dass die ganze Welt zu dir gehört, dass andere Leute nicht von dir getrennt und nicht außerhalb von dir sind. Du wirst dein eigenes Selbst in jedem von ihnen spüren.

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Schmerzen der Liebe

Der Sohar, Abschnitt „Tazria (Wenn eine Frau gebiert)“, Punkt 70: „…die Schmerzen der Liebe sind vor den Menschen verborgen.“ Schmerzen der Liebe ist jener Zustand, der uns auch als „Ich bin krank vor Liebe“ bekannt ist. Das bedeutet, dass ich nichts mehr brauche, ich will nur noch geben, beschenken. Mein einziger Wunsch ist es, dein Verlangen zu erfüllen.

Das ist ein Zwischenzustand, in welchem ich sehr gern geben möchte, aber nicht dazu in der Lage bin. Da ich noch keinen Schirm erworben habe, bin ich unfähig, das Licht zu empfangen, um damit dein Verlangen zu erfüllen. Liebe ist jener Zustand, in welchem ich das Verlangen der anderen mehr als mein eigenes verspüre.

Der Sohar, Abschnitt „Tazria (Wenn eine Frau gebiert)“, Punkt 72: Es steht geschrieben, „Offener Tadel ist besser als Liebe, die verborgen ist,“ was bedeutet, dass offener Tadel besser ist. Und wenn der Tadel aus Liebe ist, ist er vor den Menschen verborgen. Gleichermaßen muss jemand, der seinen Freund mit Liebe tadelt, seine Worte vor den Menschen verbergen, so dass sein Freund sich nicht vor ihnen schämen wird. Und wenn seine Worte offen vor den Leuten sind, sind sie nicht mit Liebe.

In unserer Welt streben wir naturgemäß danach, unsere Beziehungen und die Liebe zwischen uns zu verbergen, da Liebe Diskretion erfordert. Wir wollen sie vor allem schützen, was sie potentiell verletzten könnte. Aber was bedeutet es, „sich zu schämen“ oder „gegenüber anderen seine Liebe zu offenbaren“ in der Spiritualität? Wer sind diese anderen? Es sind meine Verlangen.

Wenn ich Verbindung mit dem Schöpfer in einem einzigen Verlangen erreiche, so werden all die anderen Verlangen, in welchen ich mich nicht mit Ihm verbinden kann, als „die Anderen“ bezeichnet. Deshalb muss ich sehr aufmerksam darauf achten, dass sie meine Liebe nicht verletzen, und auch im Auge behalten, dass alles in mir geschieht.

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Zwischen Himmel und Hölle

Der Sohar, Abschnitt „Tazria (Wenn eine Frau gebiert)“, Punkt 20:
Wenn die Seele zum Eingang in diese Welt absteigt, steigt sie zuerst zum Garten Eden der Erde ab und sieht die Pracht der Geister der Gerechten, die Reihe für Reihe stehen. Anschließend geht sie zur Hölle und sieht die Niederträchtigen schreien „Ach! Ach!“ und niemand bemitleidet sie. Ihr wird Zeugnis von allem gegeben: die Niederträchtigen bezeugen, wie sie für jede Sünde bestraft werden, und die Gerechten bezeugen die gute Belohnung, die sie für jede Mizwa [gute Tat, Gebot] erhalten. Und das heilige Bildnis steht über ihr, bis sie zu dieser Welt aufbricht.

Der Sohar spricht immer über eine Seele, einen Menschen. Egal ob über den Garten Eden und die Hölle, oder die Gerechten und die Gottlosen gesprochen wird – alle diese sind in einem Menschen beinhaltet.

Wenn wir das System unserer Seele betreten, werden wir in unsere innere Wirklichkeit versinken und alle dortigen Möglichkeiten überprüfen. Dies ist es, was gemeint ist, wenn von der Reise zwischen dem Garten Eden und der Hölle die Rede ist, um zu untersuchen, was dort geschieht. In anderen Worten erschaffen wir so eine Landkarte unseres spirituellen Fortschritts.

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Wege der Annehmlichkeit

Der Sohar, Abschnitt „Miketz (Am Ende)“, Punkt 100: So erfuhren wir, dass, wenn der Sabbat beginnt, alle Bösen in der Hölle ruhen, und sie haben die Freiheit, sich auszuruhen. Und wenn der Sabbat endet, sollten wir die höhere Freude auf uns hervorlocken, damit wir von der Bestrafung der Bösen verschont werden, welche von dem Moment an verurteilt sind. Und wir sollten erwachen und sagen „Lasst die Annehmlichkeit des Herrn unseren Gott über uns sein“. Dies ist die höhere Annehmlichkeit, die Freude von allem, Mochin de Yeshsut. Und es heißt darüber, „Ihre Wege sind die Wege der Annehmlichkeit“.

Die „Gottlosen“ beziehen sich auf die Verlangen, die uns das Gefühle geben, in der „Hölle“ zu sein. Dies ist ein Gefühl von Scham, welches hervorgerufen wird, weil wir die Eigenschaft des Gebens erkennen und im Gegensatz dazu unsere eigenen unkorrigierten Eigenschaften sehen.

Wir müssen lernen, alle unsere Eigenschaften in solch einem Zustand zu sehen. Die Korrektur unserer Verlangen ist unmöglich, ohne zuvor die „Hölle“ in jedem unserer unkorrigierten Verlangen, welche im Gegensatz zum Schöpfer stehen, wahrzunehmen.

Wenn wir daher in der Lage sind, unsere unkorrigierten Eigenschaften als gegensätzlich zum Schöpfer zu erkennen und zur Korrektur zu gelangen, verwandeln sich alle Wege in „Wege der Annehmlichkeit“. Wir sind diejenigen, die entscheiden, dass dies so ist.

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Das Höchste Gericht stellt dir nur eine einzige Frage

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich nur ein paar Sekunden lang über das Umgebende Licht, das mir die Korrektur bringt, nachdenken kann, nachdem ich für eine ganze Stunde den Sohar gelesen habe?

Meine Antwort: Das ist nicht gut. Es gibt eine Legende von einem Menschen, der stirbt und vor das Höchste Gericht kommt. Dort wird er gefragt: “ Hast du dich mit der Tora befasst und die Erlösung erwartet?“. Man wird dort nichts anderes als das gefragt. Die Tora spricht vom Licht, das reformiert. Also hast du danach verlangt oder nicht? Schließlich ist das der einzige Grund, aus dem du in diese Welt geschickt wurdest. Das ist das Einzige von deinem gesamten Leben, das zählt.

Du kannst die Kabbala studieren und ein brennendes Verlangen haben, doch das ist nicht deine einzige Errungenschaft. Dies wurde dir vom Schöpfer gegeben. Er hat dich zur kabbalistischen Gruppe gebracht und gab dir die Hilfsmittel. Doch was geschah danach? Was hast du selbst mit dem System gemacht, dass auf dich einwirkt? Hast du nach Erlösung, nach Korrektur verlangt? Das ist es, was du beantworten musst.

Nachdem wir für heute gerade mit dem Lesen des Sohars fertig geworden sind, kannst sagen, dass du in dem gewesen bist, was gelesen wurde? Es ist zu spät, darüber nachzudenken, während wir studieren, weil alles von der Vorbereitung abhängt. Du musst vorbereitet zum Unterricht kommen, mit einem brennenden Verlangen und einer brennenden Forderung, als ob du zu einem Arzt kommen würdest und ihn bittest „Herr Doktor, geben Sie mir eine Medizin! Sonst ist für mich alles aus – so schlecht fühle ich mich!“ Wenn du mit solch einer Einstellung zum Unterricht kommst, erwartest du während des Studiums die Erlösung. Doch wenn du anfangs ohne eine Forderung nach Medizin kommst, weil du das Böse in dir, deinen Egoismus und deine Unfähigkeit, dich mit den Freunden zu verbinden nicht spürst und wenn du nicht nach Liebe deinen Nächsten wie dich selbst suchst, dann wirst du das sowieso nicht während des Studiums beachten.

Du musst diese Mängel, deine böse Neigung, gerade vor dem Öffnen des Sohar enthüllen, denn nachdem du den Sohar geöffnet hast, wird es schon zu spät sein, irgendetwas zu ändern. Deine gesamte Arbeit findet während der Vorbereitung statt. Davon allein hängt alles ab. Du musst den Schmerz schon in deinem Innern spüren, damit du danach verlangst, ihn mit dem Sohar zu lindern, anstatt zu versuchen, dich gekünstelt daran zu erinnern, dass du zu dieser Zeit um die Verbindung mit deinem Nächsten bitten „solltest“. Du kannst den Schöpfer nicht hintergehen. Er liest das, was in deinem Herzen ist und sieht solch ein inneres tiefes Verlangen, wovon du nicht mal erwartest, dass es da ist. Währenddessen prüft Er, ob Er dir eine Antwort auf dieses Verlangen geben soll oder nicht. Wenn es deinem spirituellen Vorankommen hilft und die Mittlere Linie in dir erschafft, dann hilft dir das Licht. Doch wenn nicht, dann stößt dich das Licht mit der entgegengesetzten Seite durch Leiden vorwärts, bis du alles in der richtigen Weise miteinander verbindest und die richtige Antwort erhältst.

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Wie man die Nacht zum Tag macht

Aus dem Sohar, Abschnitt „Miketz“, Punkt 117: Wenn ein Mensch morgens aufsteht, sollte er seine Hände aus einer Natlah mit Wasser waschen, welche ein Gefäß ist, aus dem er Wasser entnimmt [ein besonderer Krug für rituelles Händewaschen].

„Morgen“ bedeutet, dass das Licht von Chassadim kommt und die Erleuchtung von Chochma enthüllt wird. Ein Mensch verspürt die spirituelle Eigenschaft des Gebens und der Liebe als Dunkelheit innerhalb seines egoistischen (empfangenden) Verlangens. Durch deren Korrektur erwacht er am Morgen und erfährt die Morgendämmerung und dann den Tag. Innerhalb seiner korrigierten Verlangen fühlt er das Licht des Gebens.

Dies alles geschieht in den gleichen Verlangen. Zuerst nimmt der Mensch die spirituelle Welt als Dunkelheit wahr – als etwas Abstoßendes und Unerwünschtes, weil es mit Geben und dem Erfordernis der Nächstenliebe verbunden ist. Danach geht er durch die Korrektur des nächtlichen Studiums (entsprechenden der Verbindung von „Wurzel und Zweig“ studieren auch wir nachts). Dadurch bereitet er sich auf den kommenden Tag vor; er erlangt das Verständnis, dass Spiritualität, Geben und Nächstenliebe der Tag sind – welcher gut ist und daher verspürt er ein Verlangen danach.

Gerade durch diese Ausrichtung beginnt das Umgebende Licht stufenweise auf ihn zu wirken, so dass der Zustand, der zunächst als Nacht auf ihn wirkte, als erstrebenswert erscheint. Der gleiche Zustand verwandelt sich so in den Tag und beginnt zu scheinen.

Diese Korrekturen, welche der Mensch an seinen Verlangen durchführt, werden als das „Waschen der Hände“ bezeichnet, da die „Hände“ unsere empfangenden Verlangen darstellen, welche von ihren egoistischen Absichten gereinigt werden müssen, bevor sie benutzt werden können. Dieses „spezielle Gefäß für das Ritual der Handwaschung“, das Höhere Gefäß, Bina, gießt das Licht der Korrektur über unsere empfangenden Verlangen.

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Alles ist vom „Glück“ (Licht) abhängig

Der Sohar, Abschnitt „Miketz“, Punkt 113:

„Und Josef war der Herrscher über das Land.“ Josef ist die Sonne, Seir Anpin (SA), denn Josef ist Jessod de SA, welches den Mond (Nukwa) regiert, auf sie scheint und sie nährt. Er ist der Ernährer aller Einwohner des Landes, denn alle werden von diesem Fluss gespeist, der sich von Eden aus erstreckt, welcher Jessod ist, genannt „Josef“, und von wo die Seelen zu jeder Person hinab fliegen. Deshalb beugt sich jeder vor diesem Platz, denn es gibt nichts in der Welt, was nicht vom Glück abhängt, welches Jessod ist.

Alles ist abhängig vom Licht der Erfüllung und dem Licht der Korrektur, das von Jessod zu Malchut und so zu den Seelen gelangt, welche in Malchut sind. Malchut kann diese Lichter erhalten, wenn sie zusammen mit allen Seelen die Angleichung der Form mit Jessod erreicht.

Jessod beinhaltet alle Eigenschaften, welche über ihr stehen, alle Sefirot von Seir Anpin. Wenn die Seelen in Malchut in der Lage sind, eine Einheit zu erreichen und eins zu werden, wie Jessod, erhalten sie jenes Licht, welches als „Mazal“ (Glück) bezeichnet wird, welches sie korrigiert.

Deswegen ist die Bedingung für den Empfang der Tora, seinen „Nächsten zu lieben wie sich selbst“ und sich zu vereinen wie „ein Mann mit einem Herzen“. Wenn wir für diese Einheit bereit sind (auch wenn wir selbst nicht in der Lage sind, dies zu tun, denn nur das Licht kann all diese Handlungen ausführen), dann wird das Licht diese Handlung als Reaktion auf unser Verlangen ausführen.

Wenn wir ein Verlangen haben, uns zu vereinen, selbst wenn dies nur „lo lishma„, also rein künstlich und äußerlich ist, wird dies das Licht verstehen und auf uns wirken. Durch den Unterschied zwischen unseren Stufen versteht uns das Licht ähnlich, wie wir unsere kleinen Kinder verstehen: Wir wissen, wozu jedes entsprechend seiner Stufe, seinem Charakter und seinen Eigenschaften in der Lage ist.

Wenn unsere Seelen in der Lage und bereit sind, sich miteinander zu verbinden und sich Jessod anzugleichen, dann gibt es einen Kontaktpunkt zwischen Malchut und Jessod, und die Seelen, welche in Malchut beinhaltet sind, erhalten das Licht, welches korrigiert. Daher steht geschrieben, dass alles vom Glück („Mazal„) abhängig ist – vom Licht, welches von Jessod zu Malchut kommt.

Die Erleuchtung der Shechina erwecken

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir danach streben, uns wie ein Mann mit einem Herzen zu fühlen, in der Absicht uns dem Höheren Licht anzugleichen, weil wir dadurch verlangen, seinen Einfluss auf uns zu erwecken. Der große Kabbalist Moshe Cordovero (der Ramak, welcher im 15. Jahrhundert lebte) schrieb Folgendes in seinem Buch Or Yakar:

„Wenn wir das Buch Sohar studieren, erwecken wir die Kräfte der Seelen der gerechten Männer und erneuern das Licht, welches zu der Zeit enthüllt wurde, als dieses Buch verfasst wurde. Folglich scheint auf uns die Shechina – die Versammlung aller Seelen – und erleuchtet uns mit ihrem Licht. Und alle, die dieses Buch studieren, kehren zurück und erwecken das Licht, welches Rabbi Shimon Bar Yochai und seine Freunde zu jener Zeit enthüllt haben…“

Daher erwarten auch wir jenes Licht, welches durch die Autoren des Buches Sohar enthüllt wurde, damit es auf uns wirkt, durch alle Systeme hindurch, welche sich nach dem Zerbruch angesammelt haben. Sie bereiteten diese Systeme für uns vor, um uns durch das korrigierte System aus der Welt der Unendlichkeit zu beeinflussen.

Diese großen Kabbalisten handelten in Bezug auf uns so, wie wir in dieser Welt gegenüber unseren Kindern handeln, mit dem Wunsch, ihnen ein gutes Erbe zu hinterlassen. Deshalb bereiteten sie dieses korrigierte System für uns vor, ebenso wie die kabbalistischen Bücher und alle Arten von Studienmaterial. Sie hinterließen uns auch eine Anleitung, wie wir eine kabbalistische Gruppe erschaffen und was deren Statuten sein sollen.

Alles was wir somit tun müssen, ist, uns daran wie kleine Kinder festzuhalten, so gut es uns möglich ist. Dann wird jenes System, welches sie für uns vorbereiteten, beginnen, auf uns zu wirken.

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Es macht keinen Sinn, aber es ist faszinierend

Eine Frage, die ich erhielt: Warum sollten wir etwas über die zahlreichen Einzelheiten lesen, die vom Sohar beschrieben werden, wenn wir nicht fähig sind, diese in uns zu identifizieren?

Meine Antwort: Wir müssen wie ein Kind sein, das auf die Welt um sich herum schaut und nichts versteht, und sich dennoch allmählich entwickelt. Es wird aufgeregt, wenn es einen Bus vorbei fahren sieht, weil er wie etwas sehr großes aussieht, das sich bewegt. Es gibt ein anderes natürliches Phänomen, wo frisch geschlüpfte Gänse, die das erste sich bewegende Objekt sehen, dieses für ihre Mutter halten und sie folgen ihm. Das bringt sie dazu, sich zu entwickeln.

Gleicherweise, wenn wir den Sohar lesen, gibt es einen Teil, den wir überhaupt noch nicht verstehen und einen anderen Teil, mit dem wir uns schon verbinden können. Dieses entwickelt uns. Wir müssen erkennen, dass wir es noch nicht verstehen können, doch eines Tages werden wir alles ganz sicher in seiner Gesamtheit verstehen. Wenn wir danach verlangen und versuchen zu verstehen, was wir hören, erwecken wir die Kraft, die uns entwickelt. Wie könnten wir uns andernfalls weiterentwickeln?

Je mehr wir voranschreiten, umso mehr Geschmack werden wir im Studium empfinden.

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