Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Kocht zuerst die Suppe!

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Lesens des Buches Sohar malt mir mein Verstand immer Bilder der äußeren Welt.

Wie kann ich daran denken, dass das alles in mir drin passiert und dass es um die Verbindung zwischen uns geht?

Meine Antwort: Ehrlich gesagt, ist das unwichtig. „Was der Verstand nicht schafft, schafft die Zeit“. Die Zeit des Studiums und der Annäherung an die Freunde.

Wer während des Studiums (durch den Verstand) nicht an das Ziel (im Herzen) denken kann, soll auf sein Herz hören.

Das Wichtigste ist, sich ständig am Gedanken festzuhalten, was du von deinem Studium erwartest. Ohne das funktioniert die Tora nicht.

Die Tora wirkt entsprechend der Absicht des Menschen, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und gab die Tora als Gewürz dazu“.

Hast du den bösen Trieb? Bring ihn mit, dann bekommst du die Tora als Gewürz dazu (als Mittel zu seiner Korrektur).

Wenn du aber keinen bösen Trieb hast, was hilft dir dann das Gewürz? Die Kabbalisten bringen uns einfache Beispiele.

Hast du eine Suppe? Willst du Salz, Pfeffer und allerlei Gewürze dazu geben? Bitte schön! Hast du aber keine Suppe, was nützen dir dann Salz und Pfeffer? Für sich alleine schmecken sie abscheulich.

In unserem Fall müssen wir zuerst „die Suppe“ kochen. Ohne die Suppe brauchen wir nicht nach dem Gewürz zu verlangen. Wir werden noch nicht einmal danach verlangen können!

Erst beim Suppekochen – beim Aufbau der Gruppe – entsteht das Bedürfnis nach dem Gewürz, damit das Licht uns vereint. Die Tora wird nur von denjenigen gebraucht, die den bösen Trieb haben (bei denen er zum Vorschein gekommen ist).

Darum müssen wir an das Lesen des Buches Sohar und an alle unsere Unterrichte vor allem mit der richtigen Absicht herangehen und wissen, was genau wir erwarten, d.h. wir müssen unsere böse Natur bereits vorbereitet haben.

Gibt es etwas, was du korrigieren musst, gibt es in dir den bösen Trieb, dann bekommst du die Korrektur darauf. Wenn du aber das Böse in dir noch nicht entdeckt hast, dann musst du es zuerst suchen.

Wenn du dich selbst als gerecht empfindest, dann ist die Tora nichts für dich, sie ist für Sünder bestimmt, um sie zu korrigieren.

Deshalb enthüllt der Größere unter allen anderen auch den größeren Egoismus, das größere Übel, und er hat etwas, was er korrigieren muss.

Daher ist es unwichtig, wie viel jemand während des Studiums versteht. „Nicht der Kluge versteht die Tora“. Das Wichtigste ist, dass er spürt, dass es etwas in seiner Verbindung mit den Freunden gibt, was er korrigieren muss.

Denn wir müssen uns zu einem Verlangen vereinen, zu der Seele von Adam, wir müssen zu Brüdern durch das Ziel werden.

Selbst wenn wir uns im Moment hassen, einander nicht wollen und verachten, verstehen wir doch, dass unser Ziel die Vereinigung ist.

Darum erwarten wir, dass das Licht kommt, uns zur Quelle zurückführt, wir zu einem ganzen Verlangen werden und sich der Schöpfer zwischen uns enthüllt.

Wunderschöne Infusion

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir davon eine Rettung erwarten. Wie Baal Hasulam in seiner „Einfuehrung zu Talmud Eser HaSefirot„, P. 155 schreibt: „Tatsaechlich verbirgt sich darin eine wunderschöne Eigenschaft, die es wert ist veröffentlicht zu werden“ – durch das Studium des Buches, koennen wir uns mir der Quelle, dem Schöpfer, verbinden, der in der anderen Dimension existiert.

Ich befinde mich in meiner Dimension, in einer Entfernung von Ihm, und dieses Buch kann eine Verbindung zwischen mir und Ihm, der höheren Dimension schaffen.

Woher bekomme ich dieses Licht – eine Heilmittel, das im Masse meines Strebens wie eine Infusion Tröpfchen für Tröpfchen in mich einfliesst.

Die Tora fordert nichts unverwirklichbares von mir. Oben kennt man dich besser als du selbst und fordert von dir dementsprechend wie du geschaffen bist.

Man sagt dir: “ Setz dich neben das Buch. Du bist verpflichtet dich mit deiner Umgebung zu verbinden, denn dies ist deine spirituelle Form.“

Jetzt bist du auf deinem Niveau. Du bist ein Egoist, alle sind dir egal, du strebst nur nach egoistischen Vegnügen.

Du weisst nicht einmal, was du genau willst, aber dem Oberen ist es völlig klar. Denn er schafft in dir alle widerlichsten Eigenschaften. Und du spürst nur selten ein bischen was er tut.

Aber als Er das alles in dir geschaffen hat, erwartete Er nur das eine: „Versuch nur ein bischen dich mit Mir zu verbinden – aufgrund von allem was dir von oben gegeben wird.“

Du muss deinen jetzigen, wahren Zustand enthüllen – und dir nur wünschen dem Höheren ähnlich zu werden.

Aber um dem Höheren ähnlich zu werden, muss ich mir diesen Zustand vorstellen, wo ich und die Gruppe sich zusammen befinden, in einem Zustand des gegeseitigen Gebens, in Arvut.

Wenn ich mir mich selbst wie ein Ganzes mit den Anderen vorstelle, wo in diesem Ganzen zwischen uns bereits das Licht wirkt, möchte ich diesen Zustand spüren.

Ich möchte fühlen, dass wir alle gemeinsam sind und das Licht uns erfüllt, denn in dem Mass unserer Vereinigung sind wir dem Licht aehnlich. Gerade diesen Zustand müssen wir uns vorstellen.

Es ist klar, dass wir nicht zusammen sind, und nicht miteinander verbunden sind. Das bedeutet, dass wir im Spirituellen wachsen möchten, uns der höheren Stufe angleichen.

Dann, im Masse deines Strebens, schafft der Sohar eine Verbindung zwischen dir und der höheren Stufe und Tröpfchen für Tröpfchen fließt diese Infusion in dich hinein, Troepfchen des Lichtes, die auch Tröpfchen des Glücks (Masalot) zu dir fliessen lassen.

Es gibt keinen Unterschied zwischen dir und der hoeheren Stufe, ausser dem, dass du auf der höheren Stufe mehr mit den anderen verbunden bist.

Versuch dir diesen höheren Zustand, innere Verbindung mit allen vorzustellen, – dieses gegenseitige Geben nennt man „das höhere Licht“.

Aus dem gleichen Zustand, den du dir vorstellst, von dem du träumst, nach dem du strebst, wirkt auf dich diese Kraft – das umgebende Licht, das dich wie einen Säugling grosszieht.

Aus dem Abendunterricht zum Buch Sohar.13.05.2010

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Das ewige Bündnis des Ganzen und Seiner Teile

Der Sohar, Abschnitt Wajikra, Punkt 20:… Und ein Gesandter wurde von außen an der Türe eingesetzt, und sein Name ist Gabriel. Mit ihm sind zwölf Gesandte, die ihn umgeben – drei auf jeder Seite, von vier Seiten.Der untere gemeinsame Kriegswagen (Merkawa), ist zwölf: Michael – Gabriel – Uriel -Rafael, wobei jeder aus drei Linien besteht, ChaGaT, also insgesamt – zwölf.

Folglich beinhaltet jeder von ihnen auch zwölf…

Jedes spirituelle Geschöpf besteht aus zwölf Teilen. Ein beliebiges, das kleinste Element und die gesamte geistige Realität weisen eine und dieselbe Struktur auf, sowie gleiche Eigenschaften.

Wenn man einen winzigen Teil abtrennt, dann wird er alle Eigenschaften des Ganzen beinhalten.

Deshalb gibt es in der Spiritualität keinen Unterschied zwischen dem Ganzen und seinem Teil, nicht wie in unserer Welt, wo sich die einzelnen Teile zusammenaddieren, um ein Ganzes zu bilden.

In der Höheren Welt zählt also die Qualität und nicht die Quantität, und das Ganze entsteht nicht aus der Summe einzelner Teile – jeder Teil repräsentiert das Ganze, das im qualitativ neuem Maß enthüllt wird.

Die geistige Realität wird nur in der Wahrnehmung des Menschen, innerhalb seines Wunsches enthüllt, das heißt wir begreifen die Formen des eigenen Wunsches, die als „Seele“ und „Licht“ bezeichnet werden, folglich gelten sie innerhalb des Wunsches und geben ihm solche Formen.

Daraus folgt, dass die gesamte Realität eine Seele (Adam Rishon) ist. Alle Welten, alle spirituellen Objekte (Parzufim), die Engel, die Formen – stellen vier Stufen eines Wunsches dar (unbelebt, pflanzlich, tierisch, menschlich).

Die gesamte Schöpfung weist eine und dieselbe Struktur auf, und außer ihr gibt es nur Azmuto – das Wesen des Schöpfers, das für uns unbegreiflich ist.

Man kann nur erraten, dass es die Wurzel für alles ist, was wir offenbaren werden, aber wir können sie nicht begreifen.

Aus dem Abendunterricht zum Buch Sohar, 13.05.2010

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Spannendes Abenteuer an Ort und Stelle

Es scheint, als ob der Sohar eine sehr einfache Geschichte erzählen würde, indem er immer wieder über ein und dasselbe spricht und es nur von unterschiedlichen Ebenen und Stufen aus, durch unterschiedliche Begriffe und Situationen erklärt.

Und ständig taucht die Frage auf: Warum kehrt er immer wieder zu den gleichen Sachen zurück? Wie lange kann man nur ein und dasselbe lesen?!

Wir begreifen aber nicht, dass, wenn der Mensch während des Lesens diese Zustände in sich drin durchlebt, das für ihn alles andere als ein und dasselbe ist. Jedes Mal ist das ein vollkommen anderes Abenteuer, selbst wenn darüber in den gleichen Worten erzählt wird, denn in der Realität gibt es nichts, außer der zehn Sefirot und drei Linien: d.h. vier Buchstaben des HaWaYaH mal drei Linien ergibt zwölf Teile.

Doch wenn sich in uns das Verlangen und der Schirm verändern, dann eröffnen sich uns ständig neue Eigenschaften: Klänge, Düfte, Geschmäcke.

Jedes Mal verändert sich das ganze Bild vom Anfang bis zum Ende, und jeden Tag erleben wir neue Eindrücke und Empfindungen.

Darum – mag es uns auch wie Wiederholungen vorkommen (und der erhalten gebliebene Sohar-Text beträgt nur ca. 5% des Originals) – bedeutet jede Seite und jedes Wort für diejenigen, die die spirituelle Erkenntnis bereits erlangt haben, ein vollkommen neues, sich nie wiederholendes Erlebnis.

Wollen wir hoffen, dass jeder von uns den Sohar so wahrnehmen können wird.

Aus dem Abendunterricht zum Buch Sohar, 13.05.2010

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Der Blick von oben auf uns selbst

Die konventionelle Wissenschaft beginnt bereits, sich der spirituellen Sicht der Welt zu nähern – alles vereint sich in ihr, die Grenzen verwischen, es entstehen solche Phänomene, wie die chemische Physik oder die physikalische Chemie…

Die Wissenschaftler entdecken immer neue Kräfte, als ob sie sich mithilfe eines Mikroskops in das Weltbild vertiefen und neue Elemente darin entdecken würden, die aber alle einer gemeinsamen Quelle angehören.

Alle Formen der Materie – positive, negative und neutrale Elementarteilchen – stellen im Grunde genommen ein und dieselbe Idee, eine Kraft dar, nur in unterschiedlicher Form.

Noch können wir aber die Natur nicht „in der mittleren Linie“ sehen und betrachten sie entweder „von rechts“ oder „von links“. Und in der Mitte scheint es nichts zu geben, Null. Doch in Wirklichkeit gibt es keine Null…

Letztendlich wird die Wissenschaft zum Ergebnis kommen, dass die Materie nicht von unten nach oben, ausgehend von der Materie selbst, sondern von oben nach unten untersucht werden soll.

Genauso wie das auch während des Kabbala-Studiums geschieht, wenn der Mensch hart arbeitet, indem er sein Material, das Verlangen zu genießen, untersucht und es auf irgendeine Weise zu füllen versucht. Letztendlich kommt er aber zum völligen Zerbruch, indem er herausfindet, dass er nichts mit sich selbst machen kann. Dann richtet er sich an die höhere Stufe und bittet sie, sich zu enthüllen!

Er will die gleiche Form wie der Höhere erreichen, damit er aus ihr heraus seine niedrigere Stufe enthüllen kann.

Die moderne Wissenschaft ist dabei, zu entdecken, dass, wenn wir uns selbst als Betrachter nicht auf eine höhere Stufe setzen, wir unsere momentane Stufe nicht begreifen werden.

In der Wissenschaft der Kabbala wird dieses Problem von Anfang an gelöst, indem es dem Menschen erklärt wird, dass, wenn er auf seiner Stufe bleibt, er nichts enthüllen kann: steige höher, von dort wirst du die Kraft erkennen, die dich regiert, die dich erschaffen hat und durch die von dir erlebten Zustände führt!

Und obwohl die Wissenschaft noch nicht dieses Endziel ihrer Entwicklung erreicht hat und sich diesem erst nähert, werden wir letztendlich entdecken, dass wir auf eine höhere Stufe steigen müssen, um irgendetwas in uns verstehen zu können.

Wenn unsere ganze Realität sich innerhalb unseres Verlangens befindet und wir in ihr noch mehrere tausende Phänomene, tausende von neuen Elementarteilchen in der Quantenphysik entdecken, was bringt uns das letztendlich?

Wir werden das alles nicht vereinen können, wenn wir die Kraft, die alles regiert, nicht ergründen. Das ganze Problem besteht darin, die höhere Stufe, die unsere ganze Realität bewegt, zu ergründen.

Dieses Ziel wird von der Wissenschaft der Kabbala sofort vor den Menschen gestellt – den Schöpfer, die höhere Stufe zu erreichen.

Das ist eine rein wissenschaftliche Herangehensweise, denn wir können dieses Material nicht ergründen, wenn wir in es eingetaucht bleiben. Wir müssen uns auf die Ebene der Kräfte erheben.

Aus dem Abendunterricht zum Buch Sohar, 13.05.2010

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Verpasst nicht eure Chance!

Der Sohar, Abschnitt BeChukotai, Punkt 5: Balak war weise. Seine Handlungen zeugten von einem der größten Zauberer, größer als Balaam. Alles, was der Mensch in der Arbeit für den Schöpfer in dieser Welt wünscht, soll mit seiner Handlung unten erweckt werden. Dies ist so, weil mit einer Handlung unten die Handlung oben erweckt wird.

Es scheint, als ob wir vom Verlangen oben, vom Licht, das uns erwecken soll, abhängen würden. Doch durch unsere Arbeit, die wir unten vollbringen, rufen wir das Erwachen oben hervor.

Obwohl hinsichtlich des „Erwachens unten“ und „Erwachens oben“ geschrieben steht: „Ich bin der Anfang und das Ende!“, d.h., da alles vom Schöpfer vollbracht wird, müssen wir uns zwischen diesen beiden Handlungen von Ihm dem Prozess selbst anschließen.

Sicherlich beginnt alles mit dem Schöpfer, doch wenn der Mensch von oben erweckt wird (durch den Punkt im Herzen), wenn ihm der Rettungsring zugeworfen wird, hängt alles andere von ihm ab. Genau hier verzweifeln wir in der Regel…

Wenn sich der Mensch am tiefsten Punkt seines Abstiegs befindet, kommt er selbständig nicht daraus, wie geschrieben steht: „Der Gefangene kann sich nicht selbst aus dem Gefängnis befreien“.

Doch wurde ihm der Rettungsring zugeworfen, der Rest hängt von ihm ab. Von da an wird mit ihm abgerechnet, ob er seine Chance richtig genutzt hat oder nicht.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 14.03.2010

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Das Geheimnis des Schöpfungsaktes

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist so besonders an der Anstrengung, dass sie den Menschen verändert?

Meine Antwort: Die Anstrengung wird nicht in den Verlangen selbst erfasst, sondern in unserem Bestreben, den Unterschied zwischen uns und dem Licht, zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung herauszufinden.

Die ganze Anstrengung ist auf den Punkt der Schöpfung ausgerichtet, wo der Unterschied zwischen dem „Existierenden aus dem Existierenden“ (Jesh me Jesh) und dem „aus dem Nichts Entstandenen“ (Jesh me Ajn) zum Vorschein kommt.

Die ganze Zeit sind wir dabei, diesen Bruch, der ursprünglich zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung entstanden ist, zu ermitteln. Deshalb ist die Anstrengung nur darauf ausgerichtet, herauszufinden, wer Er ist und wer ich bin.

Das ist der innere Kern dieses Prozesses, doch für mich äußert sich das in spürbareren Sachen – im Empfangen des Lichtes, im Stufen hochsteigen, in einer neuen Empfindung – d.h. in einer äußereren Form meines Verlangens.

Doch im Inneren wirkt nur dieser Punkt des Unterschiedes zwischen den Eigenschaften des Schöpfers und der Schöpfung – der Akt der Schöpfung selbst, dieser einzigen Handlung, die vom Schöpfer vollzogen wurde.

Das ist das hohe Geheimnis dessen, wie aus dem „Existierenden“ (Jesh) „Etwas aus dem Nichts“ (Jesh me Ajn) entstanden ist.

Aus einem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Einfuehrung zum Buch Sohar“, 10.03.2010

Der Magie widerstehen

Der Sohar, Abschnitt „BeChukotai„, Punkt 5: …So wie die höhere Heiligkeit mit Handlungen und Worten erweckt werden muss, müssen diejenigen, die von der Seite der Unreinheit kommen, ihre Seite mit Handlungen und Worten erwecken. Und obwohl Balaam der größte aller Zauberer der Welt war, überragte Balak ihn, da im Bereich der Magie Balak der größte aller Weisen war.

Was bedeutet das? Warum soll ich die Unreinheit mit Handlungen und Worten erwecken? Wäre es nicht besser, zu schweigen und nichts zu tun, als schlafende Hunde nicht zu wecken?
Aber nein, indem ich mit meinen richtigen Handlungen und Worten mal die Seite der Unreinheit, mal die Seite der Heiligkeit erwecke, steige ich zwischen ihnen beiden nach oben.

„Magie“ bedeutet, die Kraft des Schöpfers mit List zu nutzen, d.h. den Menschen in die Irre zu führen und so seine wahre, böse Natur zu enthüllen.

Das sind Kräfte, die in uns drin existieren, und ohne diese Kräfte wäre es unmöglich, unseren Egoismus zu enthüllen.

Diese Engel von der Seite des Bösen, die an uns arbeiten – Balaam, Balak, Asasel, Haman und andere -, sind Kräfte des Zerbrechens, Teile unserer Seele. Das sind keine äußeren Kräfte, denn außerhalb von uns handelt nur der Schöpfer.

Vor dem Zerbruch waren alle Seelen in einem System vereint und befanden sich in der vollkommenen Harmonie, verschmolzen mit dem „Einen, Alleinigen und Einzigen“.
Als es aber zum Zerbrechen kam, fanden sich diese Teile der Seele auf egoistische Weise miteinander verbunden, indem sie von ihrer Verbindung profitierten, die ihnen ermöglichte, einander aufzufressen.

So wie sich zum Beispiel ein Volk vereint, um ein anderes anzugreifen und zu erobern.
Diese Kraft ist unrein, denn einerseits ist das die wunderbare Kraft der Vereinigung, die vom Schöpfer kommt, doch andererseits nutzen wir sie zum egoistischen Zweck, um den anderen zu schaden.

Und wenn wir sie so schlau nutzen, können wir eine Zeit lang Erfolg damit haben, obwohl es klar ist, dass alles letztendlich zusammenbricht.

Doch anfangs rufen alle Bösewichte und Diktatoren das Volk scheinbar zur Einigkeit, zur gegenseitigen Unterstützung, zum Sozialismus auf. Das Böse kann den Menschen nur in seine Gewalt bekommen, wenn es sich zuerst als gut tarnt…

Es besticht ihn mit einer teilweisen Wahrheit, in der sich eine größere Lüge verbirgt. Genau darin besteht die Magie.

Von außen sieht es so aus, als ob wir etwas Besseres bekommen würden, doch im Inneren entpuppt es sich als Lüge, mit der man uns hinters Licht bringen und ausnutzen will.

Aus dem 1.Teil des Unterrichts zum Buch Sohar, 14.03.2010

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Aus der Sklaverei zur Freiheit

Der Sohar, Kapitel „BaHar (Auf dem Berg Sinai)“, Punkt 63: „Du darfst sie für immer als Sklaven nutzen.“ Es ist eine Mizwa [Gebot] einen Kanaanitischen Sklaven zu versklaven. Sie sind von der Seite von Ham, welcher Inzest ausübte, wie geschrieben steht, „Verflucht sei Kanaan; ein Diener von Dienern soll er seinen Brüdern sein.“

Ein Sklave zu sein ist ebenfalls eine Korrektur. Ein Verlangen, dass gezwungen werden kann, der Macht der korrigierten Verlangen zu gehorchen heißt „ein Sklave, der seinem Herrn nahe ist“. Sklaverei ist die Form seiner Korrektur, die richtige Form seiner Existenz.

Vorerst bin ich nicht fähig, in einem bestimmten Verlangen frei zu sein, noch kann ich selbst um des Gebens willen damit arbeiten. Ich kann es nur auf mein anderes Verlangen anwenden. Solch ein Verlangen kann man auch „Kind“, „Frau“ oder „Erwachsener“ nennen; es ist noch kein „Mann“, kein „Held“, der fähig ist zu „überwinden“ (Mann – „Gever“ stammt von „Itgabrut“ – Überwindung, Bewältigung).

Die Form eines Verlangens, das nur fähig ist, unter der Autorität eines anderen Verlangens zu arbeiten heißt „Sklave“.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 25.04.2010, Der Sohar

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Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. bis 9. Mai 2010–>

Bewusste und Einfühlsame Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Sohar und der Talmud Esser HaSefirot das gleiche System beschreiben und sie beide nicht durch den Verstand erlangt werden, warum sind dann Fragen bezüglich des Talmud Esser HaSefirot akzeptabel, nicht aber für den Sohar?

Meine Antwort: Der Sohar ist hauptsächlich dafür vorgesehen Absichten aufzubauen. Ich muss ihn lesen und empfangen wie eine Medizin (Segula). Er ist auf eine solche Art und Weise geschrieben, dass eine Person selbstständig schrittweise ihre innere Logik, die Beziehungen zwischen Dingen und Erklärungen enthüllt. Letztendlich kehrt er doch ständig zur gleichen Sache darin zurück. Er spricht stets über die drei Linien (Rechte Linie, Linke Linie und Mittlere Linie) und über nichts anderes.

Daher sollte unsere Einstellung gegenüber dem Sohar einen einzigen Fokus haben: das Verlangen, dass ich von ihm beeinflusst werden möchte. Das Licht der Unendlichkeit gelangt zu mir durch dieses Raster, diese Schablone und erbaut in meinem Material (einfachen Verlangen) ein ihm gleiches System, also das System der spirituellen Welten.

Im Talmud Esser HaSefirot und im Sohar habe ich die gleiche Absicht: das Licht, welches zur Quelle zurückführt, zu empfangen; jedoch füge ich im Talmud Esser HaSefirot mehr Verstand bei, während ich im Sohar mehr nach Empfindungen strebe. Es ist so, als wäre die eine Absicht bewusst und die andere einfühlsam. Auf diese Art arbeiten diese beiden großen Bücher. Doch muss ich von allen beiden nur das Licht, das zur Quelle zurückführt und mich korrigiert, einfordern.