Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Beharrlichkeit ist der Schlüssel zum Heilungsprozess

Wir werden vom Höheren Licht beeinflusst, das uns über unser egoistisches Verlangen erhebt. Dennoch werden wir später aus eigener Kraft aus diesem Verlangen herauskommen müssen. Wenn das Licht uns erhebt, erscheint es uns, als würden wir aus Ägypten fliehen. Können wir jedoch wirklich aus Ägypten fliehen, wenn es sich in uns befindet, wenn es unsere wirkliche Natur ist?

Dies bringt uns zur Frage: Was bedeutet es, dass wir uns in der Wüste befinden? Es ist, wenn Ägypten zu mir zurückkehrt und ich habe aus jedem Teil von ihm herauszutreten. Dies wird die 40 jährige Reise durch die Wüste genannt. Dies geschieht, wenn ich folgend mein Verlangen vermehre und wahrnehme, wie ein Embryo seine Organe der Reihe nach entwickelt, eins nach dem anderen. Zuerst entwickelt sich ein Teil, dann ein anderer und die Entwicklung bewegt sich in eine (bestimmte) Richtung gefolgt von einer anderen, wobei sie verschiedene Hürden und Probleme bewältigt. Der Prozess des Seelenwachstums und der Seelenentwicklung ist gleich einem Embryo im Mutterleib.

Wir müssen dankbar dafür sein, das Buch Sohar zu haben, denn es ist das Mittel zur Erlösung, das uns von einem Tag zum nächsten ändert. Dennoch werden wir das Resultat nicht verspüren, bevor dieses Hilfsmittel in vollem Maße zu funktionieren beginnt. Es wirkt schrittweise, wie Medizin, die für einen kranken Menschen verschrieben wurde, der es täglich einzunehmen hat, jedoch erst nach einigen Wochen beginnen wird, sich besser zu fühlen.

Einstweilen fährt er damit fort, die Medizin täglich einzunehmen, jedoch fühlt er sich noch elender. Das gleiche geschieht mit unserer spirituellen Entwicklung. Deshalb müssen wir beharrlich sein und beständig mehr Bemühungen hinzufügen, selbst wenn es scheint als würde die Medizin nicht wirken – bis unser Kelch überläuft.

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Korrektur in drei Linien

Vorwort zum Sulam Kommentar: Die Rechte Linie kämpft gegen die Linke und will das Licht Chochma der Linken Linie aufheben, um allein das Licht Chassadim herrschen zu lassen. Umgekehrt will die Linke Linie das Licht Chassadim der Rechten Linie aufheben und allein das Licht Chochma herrschen lassen. Aufgrund dieses Streites leuchtet keine von beiden, da dem Licht Chassadim der Rechten Linie das Licht Chochma fehlt, und es ist wie ein Körper ohne Kopf. Und das Licht Chochma der linken Linie ist völlige Dunkelheit, weil es ohne das Licht Chassadim nicht leuchten kann. Für diesen Streit gibt es keine Korrektur, außer durch die Mittlere Linie, die durch den Menschen geschaffen wird, welcher mittels des Gebets dorthin aufsteigt und sich mit dem höheren Licht verbindet… und die Linke Linie zwingt, sich mit der Rechten zu verbinden.

Zwei Linien, die rechte und die linke, werden uns von oben gegeben, doch die Mittlere Linie ist unsere Arbeit. Wir erheben eine Bitte (MaN) um den Schirm und gelangen dadurch zu Korrektur: die Rechte und die Linke Linie verbinden sich, indem sie einander ergänzen und einen Kompromiss erreichen. Es handelt sich um den freien Willen eines Menschen, der sich in ein bereits fertiges mechanisches System der Rechten und der Linken Linie einordnet und dort eine neue Eigenschaft erschafft, die es vorher nicht gab, das Verlangen, dem Schöpfer ähnlich zu sein.

Ich handle durch den Glauben über dem Verstand, durch das Verlangen, das von nichts abhängt, was auch immer geschehen mag. Mich interessiert weder die Rechte noch die Linke Linie, weder Chassadim noch Chochma. Für mich ist nur wichtig, mich mit dem Schöpfer zu verbinden. Deshalb empfinde ich das nicht als Kompromiss (denn die eine Linie kann sich vor der anderen nicht annullieren), sondern lediglich als ein Mittel die Einheit zu erreichen. Deshalb ist dieser Kompromiss auch möglich!

Das ist so, als ob ich zu zwei Menschen kommen würde, die sich wild streiten, und keiner von beiden ist auch nur im Geringsten bereit, von seiner Meinung abzulassen. Doch ich habe nicht vor, sie zu vereinigen und zu versöhnen. Ich habe ein höheres Ziel, ich will etwas Höheres erreichen. Gleichzeitig möchte ich die Kräfte dieser beiden Linien nutzen.

Ich setze ein Ziel, das höher ist als alles andere – ich will mich dem Schöpfer angleichen und mit Ihm verschmelzen. Dann können sich die beiden Linien verbinden und einander ergänzen. In Bezug auf dieses Ziel empfinden sie sich als vollkommen.

Keine der beiden erreicht, was sie will, doch sie geben sich aufgrund ihrer Teilnahme an der Erreichung des Ziels zufrieden. Es leuchtet ihnen die Mittlere Linie, sie ist klein im Vergleich zu den beiden anderen, doch ergründet sie die Vollkommenheit des Schöpfers. Und diese ist eine höhere Vollkommenheit, als die, die jede von ihnen von selbst erreichen könnte, denn sie kommt von der Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Aus dem Unterricht am 30.05.2010

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Was bedeutet „Befehl“ in der Spiritualität?

Eine Frage, die ich erhielt: Das Kapitel aus dem Sohar, das wir jetzt lesen, heißt „Und du befehle mir“ (Tezaveh). Was bedeutet eigentlich „Befehl“ in der Spiritualität?

Meine Antwort: Dies ist ein Befehl, der auf uns auferlegt ist. Und obwohl wir uns in die Arbeit des Schöpfers einreihen, vor allem sollen wir uns ständig bemühen, unseres Wunsches und des Grundes unserer Erschaffung bewusst zu sein.

Denn wir sind ohne diesen Gedanken keine Geschöpfe. Als ein Geschöpf wird derjenige bezeichnet, der auch empfindet, dass er sich in einem dem Schöpfer entgegengesetzten Zustand befindet.

Aber dieses Verständnis genügt immer noch nicht. Es ist nur das erste Begreifen der eigenen Natur. Danach soll der Mensch versuchen, sich dem Schöpfer anzugleichen. Erst dann enthüllt er, dass er dazu überhaupt nicht in der Lage ist.

Wenn er aber weiterhin danach strebt, das nächste Niveau des Begreifens seiner Natur zu erreichen, enthüllt er noch, dass er sich dem Schöpfer gar nicht angleichen WILL.

Somit ist er nicht nur dem Schöpfer entgegengesetzt und nicht dazu fähig, Ihm ähnlich zu werden, sondern er WILL es auch nicht.

Gleichzeitig erhöht der Mensch in seinen Augen jedes Mal die Wichtigkeit des Schöpfers, die Wichtigkeit des Ziels und sieht den eigenen Zustand als erniedrigend und winzig.

Er setzt fort, weiter zu suchen und nur dann versteht, dass zwischen den Seelen ein System der Verbindung existiert, woraus er die zusätzlichen Kräfte bekommen kann. Dann wird er sich wirklich wünschen und es auch schaffen, sein Gegenteil zum Schöpfer zu enthüllen sowie entdecken, dass er keine Möglichkeit und auch kein Verlangen danach hat, sich dem Schöpfer anzugleichen

Zugleich wird er die dringende Notwendigkeit in der Korrektur, in der Möglichkeit, dem Schöpfer zu geben, empfinden – die viel größer ist, als seine anfängliche Notwendigkeit.

Folglich wendet sich der Mensch an Ihn, mit solch „schwerer Ausrüstung“, die er mit der Kraft der Gruppe erworben hat, mit der Eigenschaft der Bürgschaft, innerhalb welcher der Schöpfer existiert und dieses System unterstützt, weil er die nötige Bitte ausformuliert hat. Und davor kann er keine richtige Bitte empfinden.

Auf diesem Wege erreicht der Mensch die Einwirkung des Lichtes, die ihn zur Quelle zurückführt. Somit verwirklicht er seine Wahlfreiheit und kommt zu einem Zustand, in welchem der Schöpfer ihm die Kräfte gibt.

Dann beginnt er zu sehen, was er innerhalb dieses Lichtes korrigieren soll, wie es auch geschrieben steht: „In Deinem Licht werden wir das Licht sehen“. Der Mensch beginnt, den Befehl des Schöpfers zu verstehen – was genau korrigiert werden soll, nämlich seine 613 nicht korrigierten Eigenschaften, eine nach der anderen.

Er versteht, worin jede Eigenschaft, jede Kraft und jeder Wunsch verdorben ist, wie diese zu korrigieren sind und was er aufgrund der Korrektur erwirbt, wie er auf das gesamte System einwirkt und dadurch auf den Schöpfer, indem er Ihm die Möglichkeit sich zu enthüllen gibt.

Auf diese Weise geht er schrittweise den gesamten Prozess der Tora und der Gebote durch, korrigiert alle Wünsche durch die Absicht zu geben um des Gebens willen und sogar zu empfangen um des Gebens willen, das heißt wenn man nicht für den eigenen Genuss, sondern um des Schöpfers willen das Licht empfängt.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 31.05.2010

Wer bist du: Der Reiche oder der Arme?

Sohar, Kap. „Wajikra, P.129: … Die Opferung der Armen ist die Leichteste: zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und falls nicht, bringt er ein bisschen Mehl und findet daher Vergebung. Zu dieser Zeit, ist es verkündet und gesagt, „Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Flehen [Gebet, Bitte] des Armen,“ da die Opferung des Armen die am höchsten gepriesene ist.

Es geht hier um einen Menschen, mit welcher Dichte des Wunsches (Awijut) er um des Gebens willen arbeiten kann. In dem Maß, wie sich ihm sein Wunsch zu empfangen enthüllt, nimmt er daraus Teile von der linken Seite, die immer grober und größer sind, und wenn er mit ihnen um des Gebens willen arbeiten kann, wird er ein Reicher genannt.

Und wenn er von seinem Wunsch nur kleinere, schwächere Teile um sie zum Opfer zu bringen (das heißt sie dem Schöpfer näher bringen) nehmen kann, wird er ein Armer genannt. Das Wort „Opfer“ („KuRBan“ auf Hebräischen) kommt vom Wort „leKaReV„, etwas näher bringen.

Je nach welchem Teil des Verlangens zu empfangen der Mensch dem Schöpfer jeweils näher bringt, indem er diesen Teil um des Gebens willen benutzt, wird er Armer oder Reicher genannt. Der Reiche bringt mehr, der Arme weniger, je nachdem, wie groß der Anteil des Wunsches ist, mit dem er um des Gebens willen schon arbeiten kann.

Das „Opfer“ wird der Wunsch genannt, den ich früher für reinen Selbstgenuss verwendet habe, und jetzt bringe ich ihn dem Schöpfer näher, indem ich diesen Wunsch aus Empfangenden zum Gebenden verwandle. Denn durch diesen neuen Wunsche habe ich mich dem Schöpfer angenähert, einen Schritt nach vorne auf dem Leiter der Stufen gemacht.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 21.05.2010

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Der Sohar ist für diejenigen bestimmt, die nach Licht streben

Das Buch Sohar ist für die Menschen geschrieben, die das Ziel der Schöpfung erreichen wollen und nach dem Licht streben, das zum Ziel der Schöpfung, zur Quelle, zurückführt.
Denn ohne das Licht ist es nicht möglich, unsere Verlangen zu korrigieren und in ihnen den Schöpfer zu enthüllen.
Deshalb kann das Buch Sohar, wie auch die ganze Tora, entweder zu einem „Lebenselixier“ oder zu einem „tödlichen Gift“ werden.

Der Mensch muss überprüfen, mit welcher Absicht er an das Studium des Buches Sohar und der Tora allgemein herangeht.
Wenn er mit Hilfe des Studiums das Licht, das zur Quelle zurückführt, erlangen will, wird die Tora für ihn zu einem Lebenselixier, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und gab die Tora zu seiner Korrektur, weil das Licht, welches sich in ihr verbirgt, zur Quelle zurückführt“.

Wenn der Mensch aber nicht nach Geben, d.h. zurück zur Quelle strebt, sondern den Sohar studiert, von dem Verlangen getragen zu genießen, sich zu erfüllen und andere Ziele verfolgt, was „Götzendienst“ bedeutet, dann wird sein Studium zu einem „tödlichen Gift“ und entfernt ihn von dem Ziel der Schöpfung.

Deshalb müssen wir uns vorsehen und daran denken, dass wir während unseres ganzen Studiums, besonders während des Lesens des Buches Sohar, unsere Verlangen vorbereiten, damit sie vom Schöpfer die Kraft zu geben erhalten und Er sich in dieser Kraft enthüllen kann.

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Den Sohar kann man nicht mit Verstand erfassen

Eine Frage, die ich erhielt: Manchmal ist der Text des Sohar dermaßen verständlich geschrieben, dass ich glaube, dass er mich direkt anspricht und von mir erzählt…

Meine Antwort: Du musst ein wenig schlauer sein und begreifen, dass du den verständlichen Text genauso wenig wie den unverständlichen erfassen kannst. Was spielt das für eine Rolle?… Du bist in einem Zustand, in dem du nichts verstehst.

Und wenn du zufällig glaubst, dass du die Worte miteinander verbinden und ihnen irgendeinen, deinen eigenen, Sinn verleihen kannst, dann ist es dein Problem, dass du durcheinander gekommen bist. Das hat aber nichts mit den Absichten der Verfasser des Sohar zu tun. Sie beschreiben Eigenschaften und Handlungen, mit denen du überhaupt keine Verbindung hast. Dort steht weder etwas von dem Menschen in dieser Welt noch von den Handlungen, die er hier vollbringt, geschrieben. Schiebe deinen Verstand so schnell und so weit wie möglich beiseite. Das ist das Beste, was du für dich selbst machen kannst.

Frage: Manchmal erzählt der Sohar etwas Unverständliches, dann fällt es mir leichter, mich in Absichten zu vertiefen…

Meine Antwort: Du vertiefst dich nicht in Absichten abhängig davon, ob der Text verständlich ist oder nicht. Das hängt überhaupt nicht von deinem Textverständnis ab.

Nehmen wir mal an, ich höre gerade den Text, ohne ein Wort Hebräisch zu verstehen, und es gibt keine Übersetzung. Dann denke ich nur daran, wann die Medizin endlich anfängt, zu wirken, und mich gesund macht. Das ist alles. Sagen wir mal, ich komme zum Arzt, und er sagt, ich muss ein Medikament nehmen, und nennt irgendeinen langen lateinischen Namen, der seine chemische Zusammensetzung widerspiegelt.

Muss ich jetzt verstehen, wie genau das Medikament wirkt, wie seine Zusammensetzung ist, warum es so heißt? Werde ich dann sicher sein, dass es mir hilft und mich gesund macht?

Im Gegenteil, ich muss nur vom Arzt wissen, wie genau ich es einnehmen soll, und nichts anderes. Alles andere wird mir nur schaden, ich werde mir schlau vorkommen und nach eigenem Ermessen handeln. Nicht du, sondern der Arzt hat das Recht, dich zu heilen. Du sollst dich nicht selbst heilen. Es gibt eine Regel, die besagt: wenn du krank bist, geh zum Arzt.

Hängt denn die Absicht von dem Textverständnis ab? – Nein, es gibt da keine Verbindung.

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Bittet den Schöpfer um Vollkommenheit!

Der Sohar, Abschnitt „BeChukotai“, Punkt 24: Das ist so, weil Gerechtigkeit weder korrigiert noch vollendet ist, außer in Barmherzigkeit, wie es geschrieben steht, „in Barmherzigkeit wirst du gegründet werden.“ Das wird über die Versammlung von Israel, Malchut, gesagt, welche nur in Barmherzigkeit vollendet wird, wie es geschrieben steht, „Und sie werden tun“, was durch das Erwachen des Unteren getan wird.

Was bedeutet MaN, Bitte, Tränen, Barmherzigkeit, „Tore der Tränen“, Gebet?

Das bedeutet, dass ich mich dem Schöpfer angleichen will. Nur unter der Bedingung, dass meine Bitte ausschließlich darauf gerichtet ist, erwecke ich Seir Anpin, und Er wirkt auf Malchut ein. Nur wenn der Untere sich dem Höheren angleichen will, kann der Höhere auf ihn einwirken, ihn auf die nächste Stufe hochziehen, ihm Kraft und Verständnis geben, was es bedeutet, der Höhere zu sein. Was kann der Höhere sonst noch geben? Der Schöpfer besitzt nur Vollkommenheit, und nur die Stufen dieser Vollkommenheit kann Er an uns weitergeben – schrittweise, unseren Zuständen entsprechend.

Darum haben wir nichts, worum wir den Schöpfer bitten könnten, außer um die Möglichkeit, Ihm allmählich ähnlich zu werden, indem wir uns Ihm jedes Mal immer mehr in den Eigenschaften angleichen. Er hat nichts, was Er uns geben könnte, außer unserer Korrektur, damit wir Ihm wirklich ähnlich werden. So sieht unsere Verbindung mit dem Schöpfer aus. Deshalb führen alle anderen Schreie und Tränen, die wir in dieser Welt vergießen, zu nichts. Wir sehen auch, dass es im Laufe der Geschichte nichts gebracht hat.

Nur wenn ich den „Schaltpunkt“ erreiche, ab dem ich dem Schöpfer ähnlich werden will, wenn ich genau bestimme, wer Er ist, was Er ist, was mir fehlt, wonach ich wirklich streben muss, wenn ich mein Verlangen Seinem Verlangen angleiche, dann funktioniert das sofort.

Genau das bedeutet Gebet eines Armen, Tränen, Tore der Tränen und Barmherzigkeit.

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Das Zauberfernglas

Eine Frage, die ich erhielt: Wie gelingt es Ihnen das zu verstehen, was im Buch Sohar geschrieben ist? Verraten Sie uns ihr Geheimnis …

Meine Antwort: Ich verstehe es nicht, sondern sehe es. Ich sehe es einfach.

Angenommen, wir stehen neben einander, und ich halte in meinen Händen das Fernglas, und ihr habt keins oder habt sogar eine schlechte Sehkraft.

Dann fragt ihr mich: „Und was -siehst du dort, und was – siehst du hier?“. Ich sehe mit eigener Sehkraft und wenn sie nicht ausreicht, benutze ich das Fernglas, das Teleskop oder das Mikroskop.

Das heißt, ich habe ein Instrument, um zu sehen, und ich erzähle euch, was ich sehe. Ihr seht es aber nicht, und für euch ist das alles ganz neu, seltsam, wisst nicht, ob es existiert oder nicht. Alles ist für euch unverständlich, irreführend und ungewöhnlich.

Deshalb, müsst ihr diese Instrumente erwerben: „die Ferngläser“, „die Teleskope“, „die Mikroskope“. Und, um sie zu finden, benötigt man das Höhere Licht.

Diese Instrumente sind nichts anderes als der Schirm, der uns hilft, die neue Welt, die Höhere Welt zu sehen.

Wir müssen nur an uns das Höhere Licht heranziehen und als wirksamste Mittel hierfür – gilt das gemeinsame Studium der kabbalistischen Quellen in der Gruppe.

Aus dem Unterricht nach Buch Sohar 23.05.2010

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Wozu brauchen Engel Flügel?

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 135: Die sieben Firmamente sind oben, und in jedem gibt es Sterne, Zeichen und Sonnen, die in jedem einzelnen Firmament dienen. In allen Firmamenten gibt es Merkawot [Streitwagen], eine auf der anderen, um die Bürde des Königreichs ihres Herrn anzunehmen. Und in all den Firmamenten gibt es Merkawot und Sonnen, die sich voneinander unterscheiden, eine auf der anderen stehend. Manche haben sechs Flügel und manche haben vier Flügel; manche haben vier Gesichter, manche haben zwei Gesichter und manche haben ein Gesicht; manche sind brennendes Feuer, manche sind Wasser, und manche sind Wind, wie geschrieben steht: „Er macht die Winde zu Seinen Botschaftern, flammendes Feuer zu Seinen Dienern.“

Engel bedeuten Kräfte – unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe bezüglich des Menschen. In dieser Welt existiert der Mensch innerhalb der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, die für ihn die erforderliche Umgebung schafft.

Genauso gibt es auch in der spirituellen Welt, unter den Kräften unserer Seele, verschiedene Kräfte auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe (ausgenommen die menschliche Stufe), die sich „Engel“ nennen.

Mit Hilfe dieser Kräfte baue ich meine Beziehung zum Schöpfer auf, indem ich mich auf Ihn ausrichten und die Verbindung zu Ihm finden will. Dank ihnen existiert meine Seele, das ist ihre Umgebung. So komme ich voran.

Engel sind Kräfte der Seele eines Menschen, die er genauso wie in dieser Welt anordnet, um in seiner Seele existieren zu können. Er richtet all diese Kräfte auf den Schöpfer aus und kommt mit Ihm in Berührung.

Sie haben weder freien Willen noch ihre eigene Realität. Sie sind den Kräften unserer Natur ähnlich – den Anziehungskräften, den Wechselwirkungskräften zwischen Molekülen und Atomen, zwischen kleinen und großen Körpern. Das sind alles Engel.

Stellt euch keine durch die Lüfte flatternden Engel mit Flügeln vor! Flügel, von denen der Sohar erzählt, sind Bedeckungen, Schirme, die sie dem Menschen bringen. Mit Hilfe dieser Kräfte verwirklicht der Mensch sich selbst und bekommt dadurch die Kraft des Schirms – das nennt sich „Engel mit Flügeln“.

Doch unsere Einstellung ihnen gegenüber muss genauso sein wie gegenüber der Natur dieser Welt. Alles, was mich in unserer Welt umgibt (außer Menschen), alle anderen Kräfte sind Engel. Im Grunde genommen will ich sie immer so anordnen, dass ich mich wohlfühlen kann. Das Gleiche geschieht in der Spiritualität.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar 21.05.2010

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Hör niemals auf

Ich erhielt eine Frage: Falls ich während des Sohar Studiums die korrekte Absicht aufrechterhalte, soll ich dann einige Ergebnisse spüren?

Meine Antwort: Wir wissen nicht, ob unsere Absicht korrekt oder falsch ist. Es kann gut sein, dass ich in einer speziellen Stimmung und angeregt bin; ich habe gut geschlafen und nehme alles sehr klar wahr. Also erscheint mir meine Absicht großartig und direkt aufs spirituelle Ziel ausgerichtet. Aber manchmal kann ich mich kaum wach halten, ich schlafe ein und wache wieder auf oder erinnere mich plötzlich an frühere Ereignisse.

Wir wissen nicht wie es funktioniert; jedem Einzelnen werden ständig spezielle Umstände und Anstrengungen gegeben. Das Wichtigste ist einfach weiterzumachen, was auch immer dabei herauskommen mag. Man soll sich nur die spirituellen Bilder vorstellen, die der Sohar in jeder Situation beschreibt. Das kann ziemlich schwer zu erreichen sein, aber selbst wenn man sich in der schwierigsten Situation befindet, hat man jedenfalls „das Ende des Seils“ ergriffen und erringt einen viel größeren Erfolg als wenn er von Beginn an inspiriert war.

Wir sollen natürlich in keinesfalls den uns gegebenen Zustand der Erregung missachten, aber wir sollen unseren inneren und äußeren Umständen auch nicht zuviel Beachtung schenken. Welche Bedingungen auch immer uns gegeben sind, wir sollen einfach alles tun, was möglich ist.

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