Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Wie kann man seine eigenen Zustände beeinflussen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sind nicht in der Lage, unsere Zustände zu zu beeinflussen. Wie können wir ihre Änderung bewirken?

Meine Antwort: Wir müssen das höhere Licht bitten, uns eine Chance zu geben, zu erfahren was Geben heißt. Um mehr bitten wir nicht!

Wir haben keine Möglichkeit unsere Zustände zu unterscheiden, zu lenken oder zu wissen, wie wir das uns mit unserem Verstand vorstellen können. Das ist nur in dem Maß möglich, in welchem ich mich über meinen Verstand, über der gewöhnlichen Einstellung zu der Eigenschaft des reinen Gebens erheben kann und außer ihr nichts verlange! Ich soll nicht um Verstehen oder Empfinden bitten, sondern ausschließlich darum, mich ständig in der Eigenschaft des Gebens zu befinden. Dieser einzige Wunsch ist das gesamte und vollkommene spirituelle Gefäß.

Wenn ich nur um die Eigenschaft des Gebens bitte, um den Glauben über dem Verstand, nur um zu wissen, was das eigentlich heißt und mich darin befinden zu können – dann, wenn ich diese Eigenschaft geschenkt bekomme, kann ich darin alles sehen, empfinden und lenken.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

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Mach Dir kein Bildnis!

Eine Frage, die ich erhielt: Ist das Ziel des Soharlesens die Entwicklung unserer Empfindlichkeit zu dem, was wir in unseren fünf Sinnesorganen wahrnehmen? Die Entwicklung unseres Bewusstseins, unseres Verstehen dieser Welt?

Meine Antwort: Ganz und gar nicht! Wenn ich das Buch Sohar lese, vergesse ich diese Welt, ich sehe und spüre sie nicht. Ich trete in ein System der höheren Lenkung ein, lese darüber, studiere sie und versuche sie zu spüren, das heißt, mich mit ihr in meinen Gefühlen und in meinem Verstand zu verbinden. Sofern ich dazu in der Lage bin, versuche ich alle Namen und Bezeichnungen, die im Sohar stehen, zu verwenden.

Denn im Grunde genommen spricht der ganze Sohar von ISChSuT, SA, Malchut und den Seelen. Alles passiert zwischen SA und Malchut, aber der Sohar bringt dies durch tausende von allen möglichen Namen und Situationen zum Ausdruck. Deshalb versuche ich, wenn ich den Sohar lese, in diese spirituellen Zustände einzutreten, anstatt sie in unserer materiellen Welt an mich heranzuziehen. Wozu brauche ich sie?

Ich muss mich im Spirituellen erkennen, spüren, wie ich mich in SoN der Welt Azilut einkleide, mich mit Ihm, dem Schöpfer, identifiziere und mit Ihm in allen meinen Wünschen und Gedanken verschmelze. Ich muss versuchen, immer alles, was geschieht, in einem Körper der gemeinsamen Seele, zu sehen. Denn das alles sind doch meine Eigenschaften: Abraham, Isaak, Jakob, Moses, Josef, Aron, David – alle Handlungen von denen das Buch Sohar erzählt: die Klipa und Heiligkeit, die SoN Stufen der Welt Azilut.

Unsere Welt existiert für mich so gut wie gar nicht. Es ist als ob, ich sie weder verstehen noch wahrnehmen würde. Ich brauche diese illusorische Welt nicht. Es steht geschrieben, dass wir auf das Niveau der höheren Welt aufsteigen müssen; und von da, wenn wir uns mit den höheren Wurzeln schon ein bisschen auskennen, können wir ihre Zweige, die in unsere Welt heruntersteigen, studieren. Aber sich einfach so nur mit den Zweigen zu beschäftigen, ist absolut unnötig. Darüber hinaus es ist verboten, die höheren Wurzeln mir ihren Zweigen zu verknüpfen.
Dies wird Götzendienst genannt, wenn man die Bezeichnungen der Handlungen aus der höheren Welt nimmt und versucht, ihre Folgen einer hier in dieser Welt entsprechend zu sehen.

Verboten ist es, weil es schlicht falsch ist. Was heißt verboten? Es existiert einfach nicht. Das nennt man – sich ein Bildnis machen.

Aus einem Soharunterricht , 10.06.2010.

Aus der Lüge heraus zum Licht hinauf

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir jetzt die Korrektur verlangen, wenn wir uns vollständig in den egoistischen Wünschen aufhalten?

Meine Antwort: Natürlich können wir jetzt keine Korrektur verlangen. Wenn ich – der vollkommene Egoist bin, wie kann ich um die Korrektur bitten?

Dennoch wird von mir nur ein wenig verlangt, in dem Masse, in dem ich fähig bin, um die Kraft des Gebens zu bitten, während ich mich immer noch im Egoismus befinde.

Das heißt, du wünschst dich aus dem Zustand „Lo Lishma“, aus der Lüge, aus dem Ego, aus dem Wunsch „Genuss zu empfangen“, aus dem Gedanken, über sich selbst hinauszugehen, um den Zustand des Gebens zu erlangen.

Natürlich ist es die Lüge, und du willst den anderen nichts geben oder sie lieben, also mit dem Schöpfer verglichen zu werden.

Du weißt einfach nicht, was das Geben ist, und deshalb kannst du diese Wörter sagen. Wenn du wissen würdest, was das ist, würdest du sofort weglaufen wollen.

Deshalb bleibt die Wahrheit vor dir verborgen, damit du nicht weißt, worum du bittest, da es deiner Natur solchermaßen widerspricht – dass dieser Zustand dem Tod aller deiner heutigen Wünsche und Eigenschaften gleicht.

In der Wissenschaft der Kabbala studieren wir die Beziehungen zwischen den Lichtern und Wünschen. Es gibt das Gefäß, den Wunsch und das Licht ihm gegenüber.

Und außerdem gibt es den anderen Zustand, wenn sowohl der Wunsch – unwahr ist, als auch das Licht – nicht direkt ist, sondern umgebend. Wir befinden uns jetzt gerade in solchem Zustand.

Bis dahin tun wir quasi so, als ob wir uns wünschen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen, folglich bitten wir das Licht um die Kraft des Gebens. Und deshalb funktioniert es.

Das System ist so aufgebaut, dass wir immer aus unserem jetzigen Zustand heraus, in welchem wir den folgenden Zustand nicht wünschen und dennoch darum bitten, auch den folgenden Zustand erreichen können, um sich darin zu befinden.

Es ist damit begründet, dass in uns Reshimot vom korrigierten Zustand existieren, der dann zersplittert wurde.

Diese Reshimot wecken die Lichter auf, die sich weit weg in der Welt Azilut befinden, und wir können sie heranziehen, damit sie auf uns einwirkten, und als umgebende Lichter bezeichnet werden.

Natürlich leben wir in der Lüge und wünschen uns kein Geben und keine Nächstenliebe. Das ist eben die Wahrheit. Die Tora verheimlicht uns diese Tatsache nicht.

Im Gegenteil, sie besagt, dass der Schöpfer und die Spiritualität deshalb verborgen sind, weil du sie niemals verlangen hättest, wenn du sie sehen würdest.

Damit du dir vorstellen kannst, dass die Spiritualität sogar in deinen egoistischen Wünschen gut ist – bleibt sie vor uns verborgen.

Und wenn du so tust, als ob du sie willst, sich dabei eine egoistische Belohnung vorstellend – dann wirkt auf dich das Licht auf jeden Fall ein, sodass deine Wünsche und Gedanken vom Erhalten auf das Geben gerichtet werden. Auf diese Weise arbeitet das Licht mit dir. Das System ist gerade für solchen Prozess aufgebaut.

Dies geschieht nicht nur in unserem Zustand, sondern auch dann, wenn wir von der Stufe des Erhaltens auf die erste geistige Stufe des Gebens hinaufsteigen.

Nach dem Machsom wechseln die Zustände nach demselben Prinzip – wir verlangen weiterhin das Unerwünschte.

Dort „wird der Mensch durch seine Seele unterrichtet“, und es ist die gewisse Unterstützung gewährleistet, weil man sich schon in der Spiritualität aufhält.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

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Einheit ist die neue Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist Einheit? Ist das eine innere Empfindung oder Enthüllung irgendeiner Kraft?

Meine Antwort: Einheit ist eine neue Realität, von der wir keine Ahnung haben. Das ist eine Art neue Materie, die du vorher nicht wahrgenommen hast und in welcher Eigenschaften enthalten sind, die nicht von dieser Welt sind – Eigenschaften des Gebens.

Wenn du dich dieser Materie anschließt, in ihr lebst, dann beginnst du eine andere, eine neue Dimension zu enthüllen, als ob du auf einem anderen Planeten gelandet bist. Du enthüllst diese neue Dimension in den Eigenschaften dieser Materie – im Geben.

Darum bedeutet Einheit nicht nur Vereinigung unter uns, gute Beziehungen, Sicherheit. Es ist die Enthüllung einer neuen Eigenschaft, die es in unserer Welt nicht gibt.

Wenn wir diese Eigenschaft erlangen, dem Schöpfer ähnlich werden, enthüllt sich alles in unserem Verstand und unseren Gefühlen, in der Einheit mit Ihm.

Wir brauchen nichts anderes zu tun, als nur die Einheit zu erreichen. Und das liegt in unserer Kraft. Darüber steht geschrieben: „Wir werden tun und wir werden hören“.

Das heißt, wir können alle möglichen Handlungen vollbringen, uns anstrengen, alles in unserer Macht stehende tun – gemeinsam studieren, uns verbinden, wie die Kabbalisten es uns empfehlen, wie Rabash es in seinen Artikeln beschreibt.

Natürlich wird uns das nicht gelingen. Doch wir müssen zu einem solchen Zustand gelangen, über den geschrieben steht: „Und sie schrieen über ihre Arbeit“, wir müssen zu einem inneren Schrei gelangen, weil wir diesen Zustand erreichen müssen, dazu aber nicht in der Lage sind. Dann wird es geschehen. Doch es muss ein wahres Gebet, ein wahrer Schrei sein.

Die Grundlage dafür haben wir bereits geschaffen. Jetzt müssen wir nur die Eigenschaft der Einheit erreichen. Die neue Materie, die sich als Verbindung mit den anderen enthüllt, ist bereits eine spirituelle Materie.

Das ist in einem gewissen Maße bereits das spirituelle Gefäß, das vor dem Zerbrechen existiert hat. Doch sobald wir es enthüllen, enthüllen wir auch sofort die spirituelle Existenz, den Schöpfer, in ihm.

Deshalb muss jeder von uns und wir alle zusammen im Laufe des Tages versuchen, uns, soweit es geht, nur darum zu kümmern.

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Die Gestalt, die aus „dem Sand“ modelliert ist

Aus den Werken von Rabasch: die Regierung von Malchut heißt „Chuka“ (die Gesetzessammlung). Aber sie ist nur ein Gesetz aus der Tora, und nicht die Tora selbst. Das heißt, um der Tora würdig zu werden, muss man alle Gesetze akzeptieren, die sie uns gibt. Andersfalls ist es unmöglich, die Tora zu bekommen. Und wenn der Mensch mit der Regierung der Malchut einverstanden ist, dann heißt er die Eigenschaft Israels.

Wir alle sind der Wunsch, zu genießen. Dieser Wunsch ist wie ein Berg, Hügel oder Sandhaufen, der keine Form hat. Wir sollen aus diesem „Sand“, wie am Ufer des Meeres, mit Hilfe des Wassers (Chassadim), eine Form aufbauen, die dem Schöpfer ähnlich ist.

Darin besteht unsere Arbeit. Der Prozess, infolge dessen wir aus dem formlosen „Sand“ eine Form aufbauen, und die Eigenschaften des Schöpfers erforschen, kopieren und aus „dem Sand“ modellieren – heißt „Chuka“ (die Gesetzessammlung). Die Formen, die wir annehmen, heißen auch „Chuka„.

Schließlich vereinen sich Ursache und Wirkung, sowie alle Formen des Gebens, die eine nach der anderen aufgrund des Wunsches, zu genießen aufgebaut werden – (denn es verschwindet nichts in der Spiritualität), bis dieser Material, die Gestalt des Schöpfers, annimmt, die wir selbst geschaffen haben.

Es ergibt sich, dass die Geschöpfe den Schöpfer erschaffen. So, wie es auch im Buch Sohar geschrieben steht. Deshalb sind alle großen Gesetze, die wir mit dem Licht und mit der Offenbarung des Schöpfers enthüllen dazu vorbestimmt, durch uns realisiert zu werden.

Aus dem Sohar – Unterricht nach dem Wochenabschnitt, 14.06.2010

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Die psychologische Barriere auf dem Weg zum Geben

Es gibt eine psychologische Barriere auf dem Weg zum geistigen Ziel. Wenn ich das Geben erreichen will, dann muss ich nichts anderes fragen, außer wie ich den Zustand des Gebens erreichen kann.

Dieser Zustand des Gebens befindet sich nicht in den Definitionen meiner egoistischen Vernunft und meines heutigen Wunsches.

Das heißt, ich darf nichts verlangen, was mir jetzt klar ist – denn es wird dem echten Geben, dem wahrhaft spirituellen Zustand entgegengesetzt.

Wenn ich diesen Zustand erreichen werde und mir diese geistige Eigenschaft aneignen werde, dann werde ich mich dort schon mit der neuen Vernunft und dem neuen Herz prüfen – ich werde in den gebenden Wünschen fühlen und verstehen.

Aber wenn ich über das Geben in den egoistischen Wünschen erfahren möchte, dann werde ist keine Erkenntnis erlangen. Deshalb heißt die allererste Etappe „der Übergang des Machsom“ (der Barriere zur spirituellen Welt).

Es bedeutet, die Wahrnehmung der Eigenschaft des Gebens in der Loslösung von allem, was in meinen heutigen Wünschen empfunden wird.

Deshalb verlange ich die Eigenschaft, die höher als mein Verstand ist: Ich will nur wissen, wie diese Eigenschaft zu bekommen ist, aber was diese Eigenschaft bedeutet – weiß ich nicht.

Ich habe mit ihr keine Verbindung, keinen Punkt des Kontaktes, keine Prüfung – ich nehme sie als solche, die mir von oben geben wird.

Es scheint so zu sein, dass eine solche Herangehensweise für den ernsten, entwickelten, klugen Menschen unpassend wäre. Aber im Gegenteil!

Gerade diejenigen, die über das entwickelte Gefühl oder die Vernunft und das Verständnis bezüglich aller Prozesse verfügen, die über den Egoismus nachdenken und erkennen, wie sehr sie sich in seiner Macht und in der Sklaverei befinden, verstehen auch folglich, dass wir keine andere Wahl haben, als darüber aufzusteigen und uns von den heutigen Wünschen, von egoistisch beschränkten Gefühlen und Vernunft vollständig loszulösen!

Deshalb bitte ich während des Unterrichts nur um die Einwirkungen des Lichtes – ungeachtet davon, was es mit mir machen wird.

Ich fühle mich wie das Kleinkind, das nichts versteht, und mit allem einverstanden ist, was die Mutter macht, während es sich in den Händen seiner Mutter befindet.

Gerade solche Hingabe und solche Ergebenheit muss ich gegenüber dem Höheren erreichen: Ich bitte es, heile mich! Und außer dem verlange ich nichts mehr.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

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Die Welt wurde mit einem Segen geschaffen

Sohar, Abschnitt Wajigasch, P. 2: Jedoch wurde alles in der Tora erschaffen und alles wurde in der Tora vervollkommnet. Und da die Tora mit Bet beginnt, wurde die Welt in Bet erschaffen. Denn bevor der Schöpfer die Welt, Nukwa, erschuf, erschienen alle Buchstaben vor Ihm und traten einer nach dem anderen in umgekehrter Ordnung herein, in der Ordnung von Taw-Shin-Resh-Kof und nicht in der Ordnung von Alef-Bet-Gimel-Dalet.

P. 3: Der Buchstabe Taw trat vor Ihn und sagte: „Du wünschst die Welt mit mir zu erschaffen.“ Der Schöpfer antwortete: „Ich wünsche es nicht, denn viele Rechtschaffene sind dazu bestimmt, in dir zu sterben. …

P. 4: Die drei Buchstaben „Shin-Kof-Resh näherten sich, jeder alleine. Der Schöpfer sagte: „Ihr seid nicht geeignet, dass die Welt in euch erschaffen werde, denn ihr seid die Buchstaben, die für das Lesen von Sheker (Täuschung, Falschheit) benutzt werden, und eine Lüge ist es nicht wert, vor mir zu erscheinen.“

Man kann dies mit unserer Bitte um Verbindung unserer Wünsche (Kelim) an den Schöpfer vergleichen. Denn aus Buchstaben besteht die Struktur von Malchut. Im Wesentlichen wollen wir gerade sie aus unseren Punkten in Herzen bilden.

Es ist, als ob wir mit unserem Verlangen zum Schöpfer kommen (obwohl wir dessen jetzt noch nicht bewusst sind), schreien wie Säuglinge, ohne zu wissen, wonach wir bitten sollen. Unser Schreien wirkt so, als hätten wir den Schöpfer in verschiedensten Formen, in verschiedensten Buchstaben gebeten, aber, bis wir das richtige Verlangen, den richtigen Buchstaben entdeckt haben, bekommen wir keine Antwort.

P. 5: Die Buchstaben Pe und Zadik näherten sich, und so taten es alle, bis der Buchstabe Chaf erreicht war. Als Chaf von Keter herunterstieg (Keter wird im Hebräischen mit Chaf geschrieben), wurden die Oberen und Niederen geschüttelt, bis alles im Buchstaben Bet – dies ist ein Zeichen für Beracha (Segen) – zur Existenz kam; und in ihm wurde die Welt vervollkommnet und geschaffen.

Wir müssen solches Verlangen, solchen Zustand erreichen, in welchem ein spirituelles Gefäß nur durch einen Segen von oben geboren werden kann und durch keine anderen Bemühungen von unserer Seite, nur wenn wir uns in dieselbe Kraft des Segens, in die Einheit mit dem Schöpfer einschließen.

Aus einem Sohar Unterricht, 06.06.2010

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Der Sohar enthüllt sich nur in der Einheit

Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 51: … Nukwa ist wie ein geschliffener Spiegel, welcher dazu bestimmt ist, nicht seine eigene Form zu zeigen, sondern nur die Form der anderen, jener, die in ihn blicken, oder vor ihm stehen. Sie ähnelt auch einem Spiegel, weil sich der ganze Effekt des Spiegelglases in der trüben Schicht auf seiner anderen Seite verbirgt, welche die Strahlen des Lichtes reflektiert. Denn wenn der Spiegel transparent wäre, würde keine Form in ihm zu sehen sein. So ist auch Nukwa – ihre ganze Stärke verbirgt sich in ihrem Massach, welcher das Licht davon abhält, nach unten zu scheinen. Gäbe es diesen Massach nicht, gäbe es überhaupt kein Licht in ihr.

Wir lesen den Sohar und verstehen nichts, lesen und empfinden nichts. Letztendlich müssen wir zu einem solchen Zustand gelangen, in dem die Frage: „Wozu?“ uns zur Verzweiflung, zur Enttäuschung, zur inneren Explosion und zur Erkenntnis dessen treibt, dass wir keine andere Wahl haben, als uns zu vereinen und in dieser inneren Einheit zu enthüllen, wovon das Buch Sohar erzählt.

Es gibt keine andere Methode, keinen anderen Weg. Wir müssen dieses Hindernis überwinden. Es gibt viele Hindernisse auf dem Weg: Faulheit, Unverständnis, Ablehnung seitens des Verstandes, es will nicht in unsere Köpfe hinein. Doch das alles spielt keine Rolle.

Wichtig ist nur die Hartnäckigkeit, die uns zum Zerbrechen und zur Erkenntnis dessen bringt, dass es keine Wahl gibt – wir müssen genau hier, in unserer Verbindung, enthüllen, wovon das Buch Sohar erzählt. Das enthüllt sich nur in der Verbindung zwischen uns.

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Sohar Unterricht vom 13.06.10

Während des Prozesses des spirituellen Fortschritts, sammeln sich alle Arten von Problemen an, die wie ein Schneeball wachsen und vor uns in Form eines riesigen Bergs auftauchen (הר – von הרהורים, Zweifel).

Die innere Arbeit führt zu schmerzhaften Schwankungen – einerseits können wir uns nicht über das materielle Leben erheben, aber andrerseits ist solch ein Leben nicht mehr von Interesse für uns. Das Buch Der Zohar beschreibt schwierige und unruhige Zustände, wenn unsere innere Stimme aufwacht und fragt: „Wäre es nicht besser, diesen Berg ganz zu verlassen?

Beim Empfang der Tora auf dem Berg Sinai standen die Tapferen und die Mutigen näher am Berg, und diejenigen, die Angst und Zweifel hatten, standen weit davon entfernt. Dies deutet darauf hin, dass es für jeden Menschen eine Grenze gibt – was er bereit ist zu opfern, um den Anstieg in der geistigen Welt zu gewinnen.

Ein Mensch, der sich mit der Kabbalah beschäftigt, beginnt nach einer Weile Verwirrung und Hilflosigkeit zu spüren. Die Inspiration verschwindet und alles wird unverständlich und düster. An diesem Punkt ist es äußerst wichtig, nicht vom Weg abzuweichen. Nichts geschieht umsonst. Alle schwierigen Zustände kommen von oben, damit wir durch unsere Mühe im Studium, in der Verbreitung und dem Zusammentreffen die Wichtigkeit des Zieles großmachen.

Wir müssen verlangen, dass uns die höhere Kraft über die Grenze von Leben und Tod erhebt, um alles was geschieht, aus der Sicht der Ewigkeit zu behandeln und nicht mehr aus der Sicht der kurzen und materiellen Existenz. Wir müssen diese Grenze „durchbrechen“, sie annullieren und den Zustand der Ewigkeit und Vollkommenheit hier und jetzt zu fühlen..

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Lebendige Schöpfung des Großen Bildhauers

Der Sohar, Abschnitt „Wajigash“, Punkt 129: Wenn die Firmamente und die Tiere, d.h. Nukwa, korrigiert sind, so dass alles ein Merkawa [Streitwagen] für diesen Mann [Adam], Seir Anpin, ist, dann steht geschrieben: „Und Joseph bereitete seine Merkawa vor und stieg zu Goshen auf, um Israel, seinen Vater, zu treffen.“ Das ist ein Zadik [Rechtschaffener], Jessod von Seir Anpin, der „der Rechtschaffene Joseph“ genannt wird, der seine Merkawa, Nukwa, mit den Firmamenten und den Tieren verband und vereinigte.

Die Rede ist vom Verlangen, das vom Schöpfer erschaffen wurde und beginnt, sich an den Schöpfer, an Seine Handlungen, anzugleichen.

Der Schöpfer ist eine Art Quelle, die dem von ihr erschaffenen Verlangen zu genießen Seine Handlungen an ihm zeigt. Der Schöpfer beeinflusst es in allen möglichen Formen, und das Verlangen zu genießen nimmt sie wahr und beginnt, sich aus ihnen zu entwickeln.

Das Verlangen nimmt sie in Form von sechs Richtungen (vier Himmelsrichtungen und oben-unten), von verschiedenen Farben, Geschmäcken, Wärme, Kälte usw. wahr. Im Grunde genommen wirkt das Licht, das vom Schöpfer ausgeht, auf das Verlangen zu genießen ein, und daraufhin bekommt es diese Eindrücke.

In seinem Inneren gibt das Verlangen diesen Eindrücken verschiedene Namen, bestimmt alle möglichen Formen – entsprechend seinen Empfindungen. Mit anderen Worten, außerhalb des Verlangens zu genießen existieren diese Erscheinungen nicht. Wir wissen überhaupt nicht, was außerhalb des Verlangens passiert.

Man könnte sagen, dass es eine Art einfaches umgebendes Licht gibt. Doch wir können erst dann über die Erscheinungen reden, wenn sie sich bereits innerhalb des Verlangens befinden und es sie auf irgendeine Weise wahrnimmt.

Der Sohar erklärt uns den Aufbau des Systems: wie sich das Verlangen zu genießen vom Licht beeindrucken lässt und wie sich sein Aufbau dementsprechend bildet.

Denn wenn das Verlangen Eindrücke vom Licht bekommt, dann nimmt es jedes Mal eine besondere Form an und dadurch hinterlässt das Licht in ihm alle möglichen Abdrücke von sich. Das Verlangen zu genießen wird quasi zu einer lebendigen Statue mit einer riesigen Menge an äußeren und inneren Formen und Systemen.

Deshalb ist in der Schöpfung ein äußerst kompliziertes System enthalten und es geht gänzlich aus der Einwirkung des Lichts auf das Verlangen hervor. Es gibt einen direkten Einfluss des Schöpfers auf die Schöpfung – wenn die Schöpfung all diese Einwirkungen bekommt und in diesen Systemen von oben nach unten, direkt vom Schöpfer, geformt wird.

Es gibt aber auch eine Handlung, die dieser entgegengesetzt ist – als ob die Schöpfung sagen würde: „Stopp! Von hier und weiter fange ich an, diese Systeme selbst zu starten! Ich will Dir ähnlich werden!

Mir reicht es, ich habe alle Eindrücke, alle Reshimot bekommen. Jetzt will ich selbst arbeiten! Das ganze System, das Du in mir abgedruckt hast, will ich genauso, wie Du, starten! Ich will genauso, wie Du, geben können! Ich werde Dir geben!“ Und das ist bereits die Arbeit von unten nach oben.

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