Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Der spannendste Film

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 127: Aus diesem Grund erschien nicht Lea, sondern Rachel, um Jakobs Augen und Herz mit Rachels Schönheit auf sich zu lenken, so dass er seine Wohnung dort errichten würde. Und dank ihr wurde auch Lea mit ihm verbunden und gebar all diese Stämme. Wie wusste Jakob, wer Rachel war? Immerhin kannte er sie nicht. Die Schafhirten erzählten ihm, wie es geschrieben steht, „Und, siehe, Rachel, seine Tochter kommt mit dem Schaf“.

Alle diese Eigenschaften: „Brunnen“, „Wasser“, „Charan“, „Jakob“, „Laban“, „Rachel“, „Lea“, „Hirten“, „Herde“ – befinden sich in einem Menschen. Die Tora erzählt uns, wie wir diese Kräfte erkennen und sie in uns ordnen können.

Das ist vergleichbar mit Lego. Wir müssen unsere inneren Verlangen erkennen und jedes von ihnen entsprechend dem Bild, welches uns die Tora präsentiert, an seine Stelle setzen, bis wir unser inneres Bild der Beziehungen zwischen allen diesen Verlangen und Eigenschaften, über die es in der Tora geht, erhalten – zwischen der Herde, dem Brunnen, dem Wasser usw., auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe, in der gesamten spirituellen Wirklichkeit.

Sobald ich dieses Bild auf die richtige Art und Weise geordnet und laut der Anweisung zusammengesetzt habe, gelange ich wie in einem Film zu einer Szene und gehe zur nächsten über. So gehen wir Bild für Bild, Stufe für Stufe durch. Auf jeder Stufe erzählt die Tora, wie ich mich von einer Stufe zur nächsten durch Veränderungen in mir bewegen soll. Indem ich also auf diese Weise meine inneren Kräfte und Eigenschaften entsprechend der Geschichte verändere, schreite ich zusammen mit der Erzählung der Tora voran. In diesem Fall wird die Geschichte der Tora zu einer Enthüllung.

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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Wenn das Herz versteht…

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 147-149: Das Yud des Heiligen Namens schließt an drei Verbindungsglieder an.
Aus diesem Grund gibt es eine Spitze in ihm oben, eine Spitze unten, und eine Spitze in der Mitte, da drei Verbindungsstücke von ihm herunterhängen.
Die Spitze oben ist das obere Keter, über allen oberen, der Kopf aller Köpfe, und steht über allen von ihnen…
Die untere Spitze ist Bina, der Kopf, um den Garten, Malchut, zu bewässern. Dies ist der Brunnen des Wassers, von welchem alle Anpflanzungen bewässert werden, da alle Mochin von SoN und BYA sich von Bina ausbreiten.

Der Buchstabe Yud ist Chochma der Welt Azilut, sein „verborgener Verstand“. Durch die obere Spitze dieses Buchstaben dringt in ihn das Licht der Unendlichkeit hinein, und durch seine untere Spitze kommt das Licht von Bina heraus, fließt durch Seir Anpin und bewässert den Garten, Malchut. So könnte man das gesamte System detailliert beschreiben, doch wir studieren den Sohar, um das Licht der Korrektur zu erwecken, und nicht, um die trockene Theorie zu lernen.
Wir studieren den Sohar nicht, um die Spiritualität theoretisch zu beherrschen, sondern um sie klar wahrzunehmen! Wenn wir beginnen, wahrzunehmen, wovon der Sohar erzählt, dem Geben und Empfangen, dem Unterschied zwischen ihnen beiden in uns spüren, dann können wir beim Lesen das ganze Bild und  Schema, in den entstehenden Empfindungen enthüllen.
Wir studieren den Sohar um zu verstehen, was wir spüren! Dann fange ich an, Kabbala als Wissenschaft zu studieren,  und ich füge zu meiner Wahrnehmung den Verstand hinzu. Doch zuerst muss ich diese Wahrnehmung  erlangen! Anschließend kommt dann der Verstand. Sonst artet es in theoretische Überlegungen ohne praktische Erkenntnis aus, und wir begraben uns weiterhin in diesen Schemata und stellen in dieser Welt kluge Überlegungen an, als ob wir wüssten, was „dort“, in der spirituellen Welt, geschieht.
Doch müssen wir nicht wissen, was dort geschieht, sondern wir müssen uns dort befinden! Darin besteht ein sehr großer Unterschied,  zwischen denjenigen, die die Spiritualität erkennen, und solchen Besserwissern, die nur so den Sohar studieren, wie sie Baal haSulam in Jerusalem getroffen hat, als er nach Israel kam. Sie studierten den Sohar und konnten alle Bücher über den Sohar und Werke von Ari auswendig. Doch als sie über die Erkenntnis gefragt wurden, haben sie geantwortet: „Hier gibt es keine Erkenntnis! Wir lernen den Text einfach auswendig“.
Für uns ist es jedoch vor allem wichtig, die Wahrnehmung der Spiritualität zu erreichen – der Sohar muss in uns eindringen, und wir müssen anfangen, in ihm zu leben. Und erst später werden wir erforschen, was wir spüren und wie wir diese Wahrnehmung verändern können – wie wir uns in der Spiritualität bewegen müssen… Wir können nicht das erforschen, was wir nicht wahrnehmen. Denn wir sind das Material des Verlangens zu genießen und darin müssen wir die Realität wahrnehmen. Erst später können wir lernen, woraus unsere Wahrnehmung besteht.
Bina stammt von „Awana“, Verständnis, wie geschrieben steht: „das Herz versteht“. Darum studieren wir den Sohar, um das Geben zu erlangen und den Schöpfer wahrzunehmen. Und später erst werden wir mit euch jede Seite des Sohar durchgehen und sehen, wie viel in ihm enthalten ist – eine ganze Symphonie der Gefühle.
Aus einem Unterricht „zum Buch Sohar“, von 21.05.2010

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Einen Schritt auf den Schöpfer zugehen

Der Sohar, Abschnitt „Wajikra“, Punkt 83: … Es steht geschrieben: „Siehe, dein König wird zu dir kommen“ – gewiss, und nicht du zu Ihm. Er wird zu dir kommen, um Sich mit dir zu versöhnen; Er wird zu dir kommen, um dich zu erheben; Er wird zu dir kommen, um dich in allem zu vervollständigen. Er wird zu dir kommen, um dich zu Seinem Palast zu erheben, um Sich mit dir in einem ewigen Bund zu verbinden, für alle Zeiten, wie es geschrieben steht: „Und Ich werde dich mit Mir in Ergebenheit verloben“.

Die Frage ist, ob wir selbst Malchut aus dem Staub erheben müssen oder ob der Barmherzige Schöpfer das gefallene Zelt Davids für uns wieder aufstellt? Müssen wir warten, während wir im Exil sind, und dann wird von oben alles enthüllt?

Oder müssen wir erkennen, dass der König gekommen ist, seine Arbeit getan hat und uns nun die Hand entgegenstreckt, die wir unsererseits ergreifen und uns somit erheben müssen?
Es gibt Menschen, die sagen, dass alles von oben kommen und sich enthüllen wird, dass der Dritte Tempel vom Himmel „fällt“ und wir nichts tun müssen, außer zu warten. Das ist eine Denkweise aus Gadlut stammend (aus der Zeit des Exils).

Kabbalisten erklären uns, dass wir uns eine bestimmte Zeit lang, bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, zum Exil (kein Dasein in der Spiritualität) zwingen mussten.
Anschließend hat uns der Schöpfer ins Land Israel zurückgerufen und uns die Korrekturmethode, die Kabbala und das Buch Sohar offenbart . Alle Bedingungen für eine freie Wahl wurden geschaffen, es wurde die Tora von oben gegeben, – jetzt müssen wir sie empfangen und durch unsere Korrektur umsetzen.

Das bedeutet, dass „der König zur Königin gekommen ist“. Er gibt ihr alles. Doch nun muss sie einen Schritt auf den König zugehen, ihr Wunsch nach der Vereinigung mit ihm äußern, und nicht die ganze Zeit im Staub ohne jegliche Handlungen ihrerseits liegen bleiben. Denn der König fordert sie zum Handeln auf, indem er ihr die Hand entgegenstreckt und ihr seinen Wunsch offenbart.

Genau an dieser Stelle entsteht ein großer Streit zwischen denjenigen, die sich mit der äußeren Tora beschäftigen, den Gläubigen, und denjenigen, die sich mit der inneren Tora beschäftigen, den Kabbalisten, denn der äußeren Einhaltung von Traditionen ist nichts hinzuzufügen, der ganze Zusatz besteht im Inneren: in den Absichten, in den Klärungen des Verlangens, in der Enthüllung des Bösen, das korrigiert werden muss.
Aus einem Unterricht “Zum Abschluss des Buches Sohar”, 16.05.2010

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Exil ist eine spirituelle Stufe

Der Sohar, Kapitel „Wajigasch„, Punkt 120: … Es steht auch geschrieben, „Ich werde mit dir nach Ägypten hinuntergehen“, was bedeutet, daß die Shechina hinunterging, um mit ihm verbannt zu sein. Und wohin immer Israel verbannt war, war die Shechina mit ihnen verbannt.

Andernfalls kann es keine Verbannung sein. Denn die Verbannung bedeutet, dass du die Verhüllung empfindest. Du fühlst, dass es hier, in dieser Welt, die Spiritualität, den Schöpfer gibt und empfindest Seine Kehrseite.  Sie leuchtet dir und du fühlst die Anwesenheit des Schöpfers, die vor dir verborgen ist. Dieser Zustand heißt die Vertreibung.

Wenn es keine Empfindung gibt, dass der Schöpfer vor dir verborgen ist, dann ist es kein Exil. Er existiert in deinen Augen nicht, und du befindest dich unter dem geistigen Niveau.  Die Verbannung ist eine geistige Empfindung, die höher als das Niveau unserer Welt ist. Deshalb kann man in Bezug auf die gewöhnlichen Menschen, die in unserer Welt existieren, nicht sagen, dass sie sich in der Verbannung (im Exil) befinden.  Wenn ich dennoch weiß, dass die Spiritualität hier sein kann, ich eine solche Empfindung habe, obwohl sie vollkommen verborgen ist – dann spricht man über die Verhüllung und darüber, dass ich mich im Exil befinde.  Es ist die Verbindung, nur von der Kehrseite, die mir im schwarzen Licht und nicht im weißen leuchtet.  Deshalb ist „Israel in Ägypten“ eine geistige Stufe. Sie haben ein Licht, das besondere Leuchten, und sind vom Geistigen nicht abgerissen.  Während wir „den sterblichen Tieren“ ähnlich sind, denn wir haben keine Empfindung des Exils.

Jetzt, mit Hilfe des Buches Sohar, wachen wir aus unserer tierischen Existenz allmählich auf, und beginnen ein wenig zu empfinden, dass wir verbannt sind.  Es ist nicht leicht, auf das Niveau der Vertreibung hinaufzusteigen, man muss wirklich die Verhüllung, das Streben, den Wunsch zur Spiritualität aus der Finsternis unterscheiden können: Wer ist vor dir verborgen, wie kannst du Ihn festhalten.

Die Vertreibung ist eine geistige Stufe, die Kehrseite derselben Stufe der Offenbarung. Die Empfindung der Kehrseite, die Arbeit in ihr ist ein Teil der Arbeit des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 09.06.2010

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„Die Nahrung der Welt ist schwer für den Schöpfer“

Der Sohar, Kapitel „Wajigash„, Punkt 55: Die Nahrung vor dem Schöpfer ist so schwer wie das Teilen des Roten Meeres. Dies ist so, weil die Nahrung der Welt von oben ist, von Seir Anpin; aus dem Massach de-Chirik in der Mittleren Linie. Es ist so, weil Söhne, Leben und Nahrung nicht vom Verdienst abhängen, sondern vom Glück (Masal).

Und aus diesem Grund ist die Nahrung des Menschen vor Ihm schwer, denn sie hängt vom Glück ab, aus dem Söhne, Leben und Nahrung kommen. Deshalb ist die Nahrung der Welt schwer vor ihm, denn sie haben diese nicht, es sei denn, er ist vom Glück (Masal) gesegnet.

Das Glück (Masal) bedeutet „laufend“ (Nosel) und bezeichnet den höchsten Überfluss, der zu uns deshalb nur tropft, und nicht ununterbrochen strömt, weil wir beschränkt und unfähig sind, etwas mehr zu bekommen.

Der Höhere möchte uns die ganze Welt der Unendlichkeit geben, und ist gezwungen, das Licht nun tropfenartig – im Maß unserer Wahrnehmungsfähigkeit – zu geben.

Deshalb ist geschrieben, dass „die Nahrung des Menschen mühsam (schwer) für den Schöpfer ist, wie das Teilen des Roten Meeres“, denn Seine Natur ist – Barmherzigkeit, Er ist der Gebende und schafft nur das Gute, und Ihm fällt es schwer, Sich davon abzuhalten, dem Menschen das ganze Wohl sofort zu geben. Und deshalb ist es für den Schöpfer schwer – das Glück in Tropfen zu geben.

Aus dem Abendunterricht nach dem Buch Sohar, 07.06.2010

Spirituelle Gleichheit

Der Sohar, Abschnitt „Wajigash“, Punkt 126: Es gibt ein Firmament über einem anderen Firmament, und dieses Firmament beherrscht sie.

D.h. drei Firmamente, wo das rechte und das linke eins über dem anderen sind, und das mittlere Firmament beherrscht sie beide, bringt sie in Einklang und schließt sie ineinander ein.

… „Und unter dem Firmament waren ihre Flügel ausgebreitet“, da sie alle über das herrschen, wofür sie bestimmt sind.

Denn die mittlere Linie macht die Erleuchtung von ihnen beiden möglich: d.h. die rechte scheint von oben nach unten und die linke von unten nach oben. Darum ist der rechte Flügel im Gleichgewicht mit dem linken Flügel…

Wie kann man überhaupt messen, ob die rechte und die linke Linie gleich sind? Nach der Menge, dem Gewicht, der Kraft? Das sind vollkommen unterschiedliche Eigenschaften.

Wir haben keine Möglichkeit, dies nach irgendeinem äußeren Maß, wie in unserer Welt, zu bemessen.

„Gleich“ bedeutet, dass sie einander auf eine Weise ergänzen, dass jede von ihnen die andere mit allem Notwendigen versorgt.

Chassadim der rechten Linie ergänzen Chochma der linken Linie völlig. Und Chochma scheint in Chassadim, soweit es nur möglich ist.

Das bedeutet, dass sie gleich sind. Das heißt, sie sind Partner, und jeder gibt alles, nur damit die gegenseitige Verbindung zwischen ihnen in der möglichst optimalen Form besteht, was auch als mittlere Linie bezeichnet wird. Deshalb gelten sie als gleich.

Es ist möglich, dass Chassadim 90% beträgt und Chochma nur 10%, und auf einer anderen Stufe kann das Verhältnis 70% zu 30% oder 99% zu 1% sein.

Doch das bedeutet Gleichheit, denn jeder ergänzt den anderen, soweit es nur geht.

Sie haben eine Absicht, einen Gedanken, eine Berechnung – und aus diesem Grund sind sie gleich. Das Verhältnis zwischen ihnen muss nicht unbedingt 50 zu 50 sein.

In der Spiritualität bedeutet Gleichheit, dass ich dir alles gebe, was du von mir erwartest. Dann sind wir gleich..

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Warum gerät der Schöpfer in Zorn?

Die Zusammenfassung des Wochenabschnitts „Chukat“, Teil  1: Das Volk Israel setzt die Wanderungen in der Wüste fort und kommt nach Kadesch in der Wüste Zin. Dort fängt das Volk an, sich über den Wassersmangel zu beklagen.
Mosche und Aaron fragen den Schöpfer um Rat, und Er weist sie an,  den Felsen vor aller Augen um  Wasser zu bitten. Anstatt den Felsen zu bitten, schlagen sie auf den Felsen ein.
Das ruft den Zorn des Schöpfers hervor, und Er fällt das Urteil, dass sie in der Wüste sterben sollen und nicht unter denen sein sollen, die das Volk in das Land Israel führen werden.
Frage: Wenn der Schöpfer uns den Punkt im Herzen gibt und  uns selbst durch alle Zustände führt, warum wird Er zornig?
Antwort: Natürlich  schafft uns der Schoepfer selbst  von Anfang an Probleme. Er stellt uns  bei jedem Schritt ein Bein, und es gibt niemanden anderen ausser Ihm.
Auf grausame Weise begeht Er zuerst das Übel, dann schreit er und bestraft uns, danach bietet Er an: „Gut, macht es anders, dann wird es Euch besser gehen. Jedoch in diesem „besseren“ Zustand macht Er es noch schlimmer fuer uns und danach bestraft Er uns wieder.
Warum wird Er zornig? Dieser Zorn ist die Korrektur! Damit ist gemeint, dass der Mensch in sich selbst das Verhalten des Schöpfers empfindet, da der Mensch so gestaltet ist.
Hier sollen wir aber keinen Bezug darauf nehmen, was mit der Höheren Kraft geschieht. Es geschieht im Schöpfer nichts, Er verweilt in  absoluter Ruhe.
Da wir uns aber noch nicht im vollständig korrigierten Zustand  befinden, teilt sich unsere Realität auf in „mich“ und „außerhalb von mir“, „mich“ und „die Umwelt“, „mich“ und „die spirituelle Welt“, „mich“ und „den Schöpfer“.
Aber alles, was ich scheinbar als das Äußere wahrnehme,  bin eigentlich Ich, und es scheint mir nur so, als ob das außerhalb von mir ist.
Deshalb stellt das Verhalten des Schöpfers, das ich mir innerhalb von mir in verschiedenen Formen vorstelle, meine eigenen Eigenschaften dar, welche ich auf den Schöpfer projiziere.
Sobald ich mich korrigiere,  werde ich sehen, dass vomdem Schöpfer nur  Liebe und nichts außer Liebe kommt.
Bis meine äußerlichen Wünsche korrigiert sind, bringen sie mir Empfindungen wie „die böse Welt“ oder  „der böse Schöpfer“!

Aus einem Soharunterricht nach dem Wochenabschnitt „Chukat“, 14.06.2010

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Der erste Kontakt mit der Spiritualität

Eine Frage, die ich erhielt: Wie muss unsere Verbindung mit dem Text während des Lesens des Sohar sein, außer den Gedanken daran, dass wir gemeinsam studieren und uns korrigieren wollen?

Meine Antwort: Die Verbindung mit dem Text des Sohar kommt später, und ihr beginnt zu spüren, welche Aufregung er in euch auslöst.

Der Sohar berührt das innere Herz des Menschen, wie ein Brief, der von jemandem geschrieben ist, der dir sehr nahe steht und dir lieb und teuer ist, ein sehr persönlicher und intimer Brief, der dein Leben erfüllt.

Du kannst unterschiedliche Zustände durchlaufen, dich in irgendwelche Gedanken und Handlungen vertiefen, doch wenn du zum Sohar zurückkehrst, spürst du, wie er dich belebt – er erfüllt, beruhigt, streichelt, umarmt, umhüllt dich.

Dieser Text stellt den Zustand der Seele dar, die sich in der absoluten Verschmelzung mit dem Schöpfer befindet.

Wenn der Mensch nur das anfängliche Empfinden der Spiritualität zu spüren bekommt, begreift er gleich, was es bedeutet. Er kann nicht mehr ohne!

Für ihn ist es wie eine persönliche, innere Botschaft von oben, wie „kaltes Wasser für die durstige Seele“.

Und nach diesem ersten Gefühl entstehen kompliziertere und vielfältigere Empfindungen, die sich zu einem ganzen Drama entwickeln.

Doch zunächst ist der erste Kontakt erforderlich, dafür braucht der Mensch einige Jahre ernsthafter Arbeit.

Wenn man das gemeinsam macht und wirklich will, einander hilft und verpflichtet, dann nimmt das weniger Zeit in Anspruch.

Wir müssen in Berührung mit der Spiritualität kommen – noch nicht einmal zu der ersten Verschmelzung, sondern zu einer Art Vorahnung dessen, zu einer Wahrnehmung, die die Grenzen der gesamten normalen Realität übersteigt.

Alles bleibt wie früher, doch über all dem gibt es einen Zustand, von dem ausgehend sich der Mensch weiter mit dem Sohar verbindet.

Aus einem Soharunterricht, 14.06.2010

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Wie kann man die „giftigen Schlangen“ bewältigen?

Kurze Zusammenfassung vom Wochenabschnitt Chukat [Numeri, 19:1 – 22:1], T.7 [21:21 – 22:1]: …Und wieder beginnt das Volk, sich über all seine Missgeschicke zu beklagen, und zu sagen, dass es umsonst aus Ägypten weggeführt wurde.

Daher sendet der Schöpfer eine Menge von giftigen Schlangen; so bereut das Volk sein Murren und bittet Moses, dass er dieses Leiden von ihm nehmen soll.

Moses betet für sie und bekommt eine Anweisung vom Schöpfer, wie er aus dieser Situation mit Hilfe einer ehernen Schlange herauskommt.

Während des ganzen spirituellen Weges ist der Mensch mit Fragen übewältigt und weiß nicht, was er tun soll.

Er beugt sich unter der Last, sodass er giftige Schlangen herausruft, das heisst, dass das ursprüngliche, der Schöpfung zugrunde liegende Verlangen, zu genießen, aufzuwachen beginnt.

Und was hilft dem Menschen? Ihm hilft, dass er eine Schlange aus Kupfer herstellt. Das heißt, er beginnt zu verstehen und zu spüren, dass alles was ihm gegenüber steht, nur eine Statue ist, und nicht etwas Lebendiges.

Wenn diese Schlangen von außen kommen, so scheinen diese dem Menschen ein Ausdruck der höheren Kraft zu sein.

Aber wenn der Mensch selbst das gleiche bildet, wird ihm klar, dass dies keine höhere Kraft, sondern nur ein Spiel seiner Vorstellungskraft ist, und das alles ist nur ein dummes Hindernis , welches sich innerhalb von ihm selbst bildet.

Sobald Moses eine ehernde Schlange gechaffen hat, löste sich das Problem, und das Volk Israel wurde diesen Kummer los.

So zeigt uns die Tora verschiedene Schutz- und Korrekturmethoden.Die „eherne Schlange“ ist eine sehr interessante Methode, sich über seinen „bösen Trieb“ – den Egoismus – zu erheben, wenn du etwas ihm gegenüber baust und somit verstehst, dass alles vor dir stehende nur eine illusorische Fantasiegestalt ist.

Du siehst das dadurch, dass du selbst dieses Idol baust. Man kann dies Abreitstherapie nennen. So wird der Mensch dieses Problem, das Erwachen der Schlange in sich, los. Selbstveständlich sind alle diese Handlungen innere Handlungen.

Eine Frage: Einerseits, steht geschrieben: „Mach dir kein Bildnis“. Hier aber befiehlt der Schöpfer Moses, sich einen Götzen zu machen.

Meine Antwort: Das stimmt. Manchmal verfahren wir so mit unseren Kindern. Wir zwingen sie dazu, etwas zu machen, damit sie keine Angst mehr davor haben: „Gehen wir gemeinsam zum Hund, und du wirst sehen, er wird dir gar nichts tun!“

Vor dir steht eine Gestalt, und du denkst, sie kommt von oben, vom Schöpfer, dass die Schlange eine höhere Kraft symbolisiert, die über dich regiert.

Aber der Schöpfer sagt: „Nein! Tue selbst das gleiche, und du wirst sehen, dass das ganze nur in deinem Kopf passiert, du hast dir diese Schlange nur ausgemalt.“

In der Tat, es befindet sich nichts vor dir, es scheint dir nur so. Und wenn du diesen „Götzen“ baust, wirst du sehen, dass in ihm nichts ist und all diese giftigen Schlangen, die angeblich kommen und dich erschrecken, nichts an sich haben, außer dem, was du selbst in sie hineingelegt hast. Du hast sie geschaffen, und nicht eine höhere Kraft. Baue selbst einen Goetzen, und du wirst sehen, dass es so ist.“

„Eherne Schlange“ bedeutet eine Methode der Heilung, die dir einen richtigen Umgang mit dem egoistischen Wunsch erlaubt.

Aus einem Soharunterricht, nach dem Wochenabschnitt Chukat , 14.06.2010

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Die fehlenden Teile der Vollkommenheit finden

An vielen Stellen des Buches Sohar werden wir plötzlich spüren, wie sehr uns einige Teile des Textes fehlen.

Im Grunde genommen beschreibt der Sohar die gesamte Realität: CHaBaD-CHaGaT-NeHJ der Gesamtseele von Malchut der Welt der Unendlichkeit, denn das ist der Kommentar zum gesamten Pentateuch (die Tora, die Propheten und die Schriften).

Doch der ursprüngliche Text war vor uns verborgen, nur ein kleiner Teil von ihm ist übrig geblieben. Wahrscheinlich brauchen wir auch nicht mehr für unsere Korrektur.

Und alle übrigen Teile des Sohar, die mit unserer laufenden Korrektur nichts zu tun haben, gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu den übrigen Teilen des Systems, die bereits vor uns korrigiert wurden.

Darum sind im Text irgendwelche Auslassungen und Vorenthaltungen zu spüren. Und selbst wenn wir es noch nicht so sehr merken, werden wir es später immer mehr spüren.

Doch wir werden auch spüren, wie nützlich diese Auslassungen manchmal sind. Denn die Seele, die nach der Korrektur strebt, sucht die Vollkommenheit.

Und diese fehlenden Teile, die sie spürt, laden sie quasi ein, sich an die korrigierten Seelen anzuheften, durch welche die verlorengegangenen Teile des Sohar korrigiert wurden. Genau aus diesem Grund fehlen sie uns jetzt.

Daraus müssen wir verstehen, dass wir uns in einem lebendigen System der Seelen befinden, in dem die einen Teile die anderen ergänzen.

Und die fehlenden Stellen treiben uns an, uns den Seelen anzuschließen, die diese fehlenden Enthüllungen enthalten.

Wenn wir uns mit ihnen vereinen, vervollständigen wir damit die gesamten Seelen.

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