Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Aufgewacht in der wahrhaften Realität

Wenn man den Sohar liest, ist es hilfsreich, sich vorzustellen, dass man sich in zwei Systemen befindet. Ein System, das vom Schöpfer geschaffen wurde, heißt unveränderliche, einzig und allein existierende „Welt der Unendlichkeit“.

Baal haSulam schreibt im „Vorwort zum Buche Sohar“, dass dieser Zustand – worin wir in Seinem Vorhaben „den Geschöpfen Genuss zu bereiten“ existieren – konstant ist, weil der Schöpfer mittels der Kraft eines einzelnen Gedankens die Schöpfung in ihrem Endzustand erschuf.

Baal haSulam erklärt auch im ersten Teil des TES, im Kapitel „Innere Betrachtung“, dass dem Schöpfer eben nur der Schöpfungsgedanke alleine für die Erschaffung genügt.

Diese Realität ist vollkommen und unveränderlich, es gibt keine Zwischenschritte auf dem Weg zur Erreichung des gewünschten Zustandes. Der Schöpfer verwirklicht alles durch eine einzige Handlung.

Wir existieren in diesem vollkommenen Zustand, in der ganzen Vollkommenheit, welche der Schöpfer von vornherein beabsichtigt hat.

Aber, außer in diesem vollkommenen Zustand existieren wir noch in einer anderen Realität – dort sind wir uns nicht bewusst, für welche Harmonie und Vollkommenheit uns der Schöpfer geschaffen hat.

Diese zwei Zustände existieren parallel zueinander, und wir sollen mittels eigener Bemühungen und der Umgebung (Bücher, Lehrer, Gruppe) die Empfindung der wahrhaften Realität erreichen.

Wir müssen aufwachen, zur Besinnung kommen, und zu jenem wahrhaften Zustand zurückkehren, in dem wir bereits existieren, ihn aber aufgrund der unsensiblen Sinnesorgane nicht empfinden.

Die Wissenschaft der Kabbala ist uns gegeben, damit wir aus dieser Bewusstlosigkeit, die „diese Welt“ genannt wird, erwachen und gemeinsam jene vollkommene Realität erkennen, die schon längst existiert, um sich ihr folglich anzugleichen und daraus die Kraft schoepfen – „das Licht, das zur Quelle zurückführt“.

Diese Kraft wird uns allmählich heilen und unsere Selbstsucht korrigieren, sodass wir aus der Bewusstlosigkeit heraus das wahrhafte Leben empfinden werden und uns bewusst werden, dass „wir früher, wie im Traum“ gelebt haben.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 07.07.2010

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Der Sohar – unsere mächtigste Waffe

Es wurde gesagt, dass es verboten ist, die Tora ohne Absicht zu studieren. Denn du ziehst dadurch kein Licht heran, das zur Quelle zurückführt, sondern wandelst sofort „das Elixier des Lebens“ „in tödliches Gift“ um. Dieser Punkt ist deine einzige Auswahl im Leben. Da wir aber mit der einzigen Waffe gegen das Übel, gegen den Egoismus mit dem Buch Der Sohar zu tun haben, so sollen wir uns bemühen, es richtig zu verwenden. Es ist klar, dass wir nicht auf „den roten Knopf“ drücken können, um die Welt an die schädlichen, unvermeidlichen Folgen zu führen, aber dennoch gibt es die Möglichkeit, auf die Zustände der Leiden einzugehen, was schon in der Vergangenheit geschah (siehe „die Einführung in das Buch Sohar“, Punkt 70,71).Und deshalb soll der Mensch, vor dem Lesen des Sohars, einzelne „Metapher“ vorbereiten, die ihn beeindrucken, und mit deren Hilfe er von der tierischen Stufe (dem Wunsch für sich selbst) – zur Stufe des Menschen hinaufsteigen kann (zum Streben nach der Einheit, dem Geben und der Liebe). Die Stufe des Menschen ist der Wunsch, sich mit anderen zu verbinden. Denn das korrigierte System der Seelen heißt auch „Adam“ (der Mensch).

Sowie dieses System abstürzt und sich in eine große Menge Scherben verstreut, so verwandelt sich jeder einzelne ausschließlich in den tierischen Teil. Das menschliche Niveau (die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, Adam – „dem Schöpfer ähnlich“) erscheint in uns dann, wenn die zerbrochenen Teile (die Seelen) sich gemeinsam zu einem einheitlichen Wunsch verbinden.

Folglich existieren die Seelen nur in der gegenseitigen Verbindung. Es heißt: das Leben „über dem Verstand“ – in den Beziehungen zwischen den Seelen, im gegenseitigen Geben. Die Gesamtheit dieser Beziehungen ist der Schöpfer, der uns untereinander verbindet, und die Kraft, die uns zum Leben erweckt,, heißt „das umgebende Licht“. Das heißt, der Schöpfer ist eine Kraft, die uns wirklich untereinander verbindet, und das umgebende Licht ist Seine höhere Erscheinungsform. Es gibt hier nichts anderes, außer dem Licht und dem Wunsch (Kli). Auch wenn wir ihnen eine Menge anderer Namen geben, gibt es letztendlich nur sie beide.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 06.07.2010

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Die Beunruhigende Sprache Von Parzufim und Sefirot

Wenn ich den Sohar erkläre, zeichne ich oft Formeln und Zeichnungen, und manche Leute möchten mehr sinnliche Erklärungen. Jedoch, wenn ich auf diese Zeichnungen sehe, stellen sie mir Gefühle dar, so wie Bina, Malchut, Yesod oder Joseph in der Mitte, Jacob oder Tifferet, Abraham, Isaak und so weiter. Dies sind unglaublich starke Mächte- eine ganze Welt mit einer Vielzahl von Details. Du verstehst es nur noch nicht.

Es ist so ähnlich wie bei einem Musiker der auf einige Linien und Kreise sieht, die auf einem Stück Papier gezeichnet sind und er Musik hört, oder wie bei einem Arzt der auf ein Röntgenbild schaut und über das bösartige Bild das er sieht, entsetzt ist. Einstweilen reagieren wir nicht auf die selben Bilder gleich, da wir nicht wissen wie diese Sprache zu interpretieren ist. Wie auch immer, Schritt für Schritt kommen wir dem Gefühl der spirituellen Welt näher, während wir studieren.

Baal HaSulam fügte zum Orginaltext des Sohar eine Erklärung mittels der Sprache der Kabbala hinzu. Er erklärt es mit Begriffen von Parzufim und Sefirot und allmählich beginnen wir zu spüren, dass es das selbe aussagt wie der Orginaltext im Sohar. Wir werden diese Sprache zu verstehen beginnen, bis wir „Spezialisten“ darin werden, wie Musiker oder Ärzte ihre Sprache verstehen. Die Sprache der Kabbala wird es uns ermöglichen eine klare Empfindung zu haben und dann werden wir beeindruckt sein über das was wir lesen.

Zum Beispiel nehmen wir den Satz, „Und Joseph ging durch das ganze Land Ägypten“. Weisst du wie viele Gefühle in diesem Satz enthalten sind? Es sollte dich zu Tränen rühren. Wir müssen lernen zu fühlen wie der Wunsch zu geben, den Wunsch zu bekommen übertönt, wenn es sich einschwingt und wie sie zusammen arbeiten und so weiter. Letzendlich wird jedes Wort des Sohar in dir mitschwingen und große innerliche Veränderungen hervorrufen.

Wir brauchen nur erwarten das es in uns geschieht.

HaWaYaH – Elokim

Sohar, Abschnitt „Wajetze“, P.176: „Die Schlüssel zu den Schätzen sind in ihrer rechten Hand“ – es ist die dritte Eigenschaft, die sie mit sich nimmt, von Ima in den Garten Eden – das Licht Chassadim, dessen Platz in ihrer rechten Hand ist, eingekleidet in Chochma und genannt „die Schlüssel zu den Schätzen“, denn sie enthüllen die Schätze Chochma.

Und ohne Schlüssel bleiben die Schätze Chochma geschlossen, wie unter Verschluss.

Was erklärt uns schließlich die Wissenschaft der Kabbala? Mit Hilfe welcher Veränderungen innerhalb unserer Wünsche, die uns schon in kleinerem Maß unterstellt sind, können wir mit dem Schöpfer verglichen werden?

In allen Wünschen ist die ursprüngliche Struktur „HaWaYaH“ vorhanden, und wir können sie nicht verändern.

Das ganze Material der Schöpfung hat den primären Abdruck, das ursprüngliche Modell bekommen, das „jud-hej-waw-hej“ genannt wird. Andernfalls empfindet dieses Material nicht, dass das Licht vom Schöpfer stammt.

Und deshalb ist dieser Abdruck verpflichtet, sich im Material aufzuhalten, andernfalls gäbe es keine Schöpfung, d.h. es gäbe nicht diejenigen, die sich als 1. empfangend, 2. vom Schöpfer empfinden würden.

Deshalb spricht man von HaWaYaH, im Sinne von Minimum, unterhalb dessen es keine Schöpfung gibt. Das Licht ist verpflichtet, sich entlang der vier vollen Stadien innerhalb eines Wunsches zu erstrecken. Das Material soll unbedingt diese Form annehmen.

Nachdem es in der Schöpfung diesen primären Abdruck des Schöpfers – HaWaYaH gibt, sprechen wir darüber, welche Formen das Geschöpf vom Schöpfer übernimmt bzw. wie es beginnt, Ihm verglichen zu werden.

HaWaYaH ist eine vollkommene Struktur. Sie ist deswegen vollkommen, weil entweder das rohe Material der Schöpfung der primäre Abdruck des Schöpfers ist, oder weil das Geschöpf sich selbständig macht, indem es sich dem Schöpfer angleichen möchte.

Sich vollkommen in HaWAYaH aufhalten, bzw. dem Schöpfer ähnlich zu sein – bedeutet, Ihm in zehn Sefirot des widergespiegelten Lichtes zurückzugeben, ähnlich den zehn Sefirot des direkten Lichtes seitens des Schöpfers.

Wie ist es möglich? Nur dann, wenn das Geschöpf die Kraft des Gebens haben wird, die es von Malchut bis Keter hinaushebt.

Diese Form des Gebens, die das Geschöpf von Malchut bis Keter annimmt, heißt „Elokim“.

Dann entsteht die Kombination zwischen HaWAYA und Elokim – die Vollkommenheit der Schöpfung bezüglich des Schöpfers.

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Und die Erde wird sich mit dem Himmel vereinen…

Sohar, Abschnitt „Wajetze“, P.60: …In der Tat ist es so in Merkawa – Abraham und Isaak sind die Rechte und Linke, und Jakob ist in der Mitte. Es steht geschrieben, „Das Land,“ Nukwa, „Auf dem du liegst.“ Daher sind sie alle zusammen eine heilige Merkawa, die drei Linien mit Nukwa.
Und hier sah Jakob, dass er der Ranghöchste/Älteste unter den Patriarchen sein würde.

Im Sohar wird viel über Linien erzählt, insbesondere über die von Abraham und Isaak, die sich in einem Gegensatz zu einander befinden. Denn wir fühlen noch nicht, wie schwer es für einen Menschen ist, mit Absichten, die gegensätzlich sind, zu arbeiten. In unserer Welt arbeitet alles in eine Richtung. Wenn ich jemandem etwas mit einer Absicht gebe, dass es mir gut tut, bedeutet das eigentlich nicht, dass ich gebe oder dass ich in zwei Richtungen arbeite. Das ist eine Handlung, die nur in eine Richtung ausgerichtet ist: Für mich selbst. Wenn wir beginnen, außerhalb des Verlangens zu empfangen zu arbeiten, schließt sich jedes Element in zwei gegenteilige Aspekte ein, in die Absicht oder in die Handlung.

Deshalb gibt es hier immer solche Berechnungen, auf die der Sohar nicht umsonst die ganze Zeit hinweist, als ob er immer wieder sagen müsste, wo Abraham, Isaak oder Jakob sind, wo sich die rechte Linie oder die linke Linie befinden. Denn auf jeder Stufe ist die Arbeit in den drei Linien sehr schwierig. Das ist das Vereinen des Verlangens zu genießen, das keinen Bezug zum Spirituellen hat, mit der Absicht des Gebens, und das Verlangen, dass dieser Wunsch zu einer aktiven, grundlegenden spirituellen Handlung wird.

Aus einem Soharunterricht , 14.06.2010

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Alles beginnt mit einem Geheimnis

Es steht geschrieben: „Die ganze Tora beginnt beim Geheimnis (Sod)“. PaRDeS (schrittweise Erkenntnis der spirituellen Wirklichkeit) beginnt mit Sod (Geheimnis) und endet mit Pshat (Wissen, einfache Deutung).

Im Moment spüren wir nicht, dass wir vor einem Geheimnis stehen, dass alles dicht verschlossen ist. Pshat bedeutet, dass alles einfach, verständlich und enthüllt ist – das ist die letzte Stufe der Erkenntnis.

Wenn wir mit der Erkenntnis der Spiritualität beginnen, steigen wir von unserer Welt in die Welt Assija auf, wo wir Sod (das Geheimnis) enthüllen, dass alles für uns ein Geheimnis, alles vor uns verborgen ist. Auf diese Weise enthüllen wir in der Welt Assija.

Wenn wir in die Welt Yezira aufsteigen, enthüllen wir Drush (Klärung), und wenn wir die Welt Brija erreichen, enthüllen wir dort Remes (Andeutung).

Wenn wir aber die Welt Azilut erreichen, wird sich uns Pshat (das Wissen) enthüllen, und alles wird vor uns offen sein – das einfache höhere Licht, das die gesamte Realität füllt.

Aus einem Soharunterricht, 25.06.2010

Lasst uns zuerst die Seele erhalten!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man die innere Arbeit mit dem Studium des Sohar vereinen?
Meine Antwort: Ihr glaubt fälschlicherweise, dass das Buch Sohar zum gleichen Zweck, wie ein gewöhnliches Buch, geschrieben wurde, nämlich um uns etwas zu erzählen oder zu erklären. Das stimmt nicht, und zu diesem Zweck hat Baal haSulam seinen Kommentar nicht dazu geschrieben.
Das Studium besteht nicht darin, sich einen Überblick über das Geschriebene mittels seines irdischen Verstandes zu verschaffen und jedes kleinste Detail über die Arbeit in drei Linien zu erfahren, indem man die Begriffe auswendig lernt. Wir müssen nicht den Aufbau selbst, sondern die Notwendigkeit der Korrektur begreifen. Es ist nicht möglich, die von den Kabbalisten geschriebenen Zusatzerklärungen zu den authentischen Quellen (den kabbalistischen Schriften, der Tora, den Propheten und anderen heiligen Schriften) mit dem normalen Verstand, sondern nur mittels der Korrektur der Seele zu begreifen.
Deshalb sind alle kabbalistischen Kommentare in erster Linie dazu bestimmt, das höhere Licht an den Studierenden heranzuziehen. Dann wird der Leser sie benutzen und das in ihnen enthaltene Licht genießen können, indem er für sich das entdeckt, was in der Quellenschrift geschrieben steht. Genau das bedeutet Kommentar. Jeder Kommentar ist ein zusätzliches Werkzeug, das uns nicht verstehen, sondern uns mit der authentischen Quelle verbinden lässt.
Deshalb, wenn wir scheinbar „technische“ Erklärungen von Baal haSulam lesen – über drei Linien, Sefirot und Parzufim, Auf- und Abstiege, Reshimot und Schirme – und es uns vorkommt, als ob er uns eine herkömmliche Wissenschaft beibringen möchte, damit wir alles mit dem Verstand begreifen und schematisch darstellen können, dann ist das falsch.
Der von Baal haSulam zum Buch Sohar hinzugefügte Zusatz, der Sulam-Kommentar, hilft uns, das Licht anzuziehen, ergänzt aber nicht unser abstraktes Wissen über den Aufbau einer gewissen höheren Welt. Die höhere Welt kann man nicht erkennen, solange man sie nicht in seiner Seele wahrnimmt. Im Grunde genommen erkennen wir unseren eigenen Aufbau.
Der Mensch beginnt zu spüren, dass die gesamte Realität, das gesamte Universum sich in ihm und nicht irgendwo anders befindet, obwohl es ihm so vorkommt, als ob es außerhalb von ihm existiert. Aus diesem Grund müssen wir uns auf das richtige Lesen einstimmen und verstehen, dass es darin nichts außer dem Licht, das zur Quelle zurückführt, gibt – erst danach kommt die Erkenntnis, und „die Seele des Menschen wird ihn selbst lehren“.
Doch zuerst muss man diese Seele, d.h. die spirituelle Konstruktion, in der ich alle Ereignisse, von denen der Sohar erzählt, enthülle, erhalten.

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Wer spielt hier die Hauptfigur?

Eine Frage, die ich erhielt: In den Büchern gibt es immer eine Hauptfigur, um sie dreht sich die ganze Geschichte.

Wenn ich das kabbalistische Buch lese und versuche, mir diese Kräfte in meinem Inneren vorzustellen, dann gibt es dort sicherlich auch eine zentrale Kraft?

Meine Antwort: Während du ein kabbalistisches Buch liest, ist nicht wichtig, inwiefern du es verstehst, sondern deine Bemühung.

In der Enthüllung der Spiritualität gibt es einen Widerspruch: einerseits geschieht die Offenbarung intim und persönlich, andererseits ist es notwendig, die Kräfte von den Anderen, durch meine Vereinigung mit den anderen Seelen zu bekommen.

Es scheint so zu sein, dass das eine dem anderen widerspricht. Ich wollte alleine mit dem Schöpfer, mit meinem Wunsch zur Spiritualität, zum Licht, das zur Quelle zurückführt, bleiben.

Wenn ich aber das Höhere enthüllen will, dann kann ich es nur angesichts des Gebens empfinden, wobei das Licht des Gebens nur in der Gruppe leuchten kann.

Somit lese ich das Buch mit dem Punkt im Herzen, mit dem Wunsch zur Spiritualität, und will in meinem Inneren das Bild aufzeichnen, das das Buch beschreibt. Aber aufgrund welchen Materials kann ich die Veränderungen erzeugen?

Für diese praktische Arbeit ist die Umgebung, die Gruppe gegeben. Nur infolge einer gegenseitigen Wechselbeziehung, aus unserer Vereinigung, erheben wir eine Bitte, MaN.

Und zur Antwort bekomme ich von oben das Licht, das zur Quelle zurückführt – die richtige Einstellung, die mir das Verständnis darüber bringt, was im Buch geschrieben ist.

Dann beginne ich die persönliche Korrektur durchzuführen und baue die wahrhafte Verbindung zu den anderen. Folglich habe ich kein Problem, mich zu verbinden.

Sie sind meine Welt, in der ich alles realisiere, worüber ich früher las – in der Verbindung mit den anderen empfinde ich die Eigenschaften des Gebens, die Wechselbeziehung, worüber das Buch erzählt.

Bis dahin empfinde ich den Konflikt, den ich nicht lösen kann. Ich bin nur mit solchen Beziehungen einverstanden: ich und der Schöpfer, ich und das Buch, ich und das Licht, ich und ich, ich und die Welt, ich und die Gruppe. Aber immer soll alles mit „Ich“ anfangen!

Und hierfür ist die Vereinigung notwendig, damit ich mich nur für ihr Wohl einsetze. Es ist etwas ganz Unverständliches für mich!

Wie kann ich mich auf die anderen konzentrieren, den Unterschied zwischen uns nicht fühlen, ihnen mein ganzes Herz geben?

Zunächst wende ich mich egoistisch an das Buch, aber danach verstehe ich, dass ich die Kraft des Gebens brauche – und wende mich an die Gruppe, um von ihr die Empfindung des Gebens zu bekommen.

Folglich begreife ich, dass ich diese Eigenschaft nicht besitze, und verstehe, dass ich das Licht, das zur Quelle zurückführt, benötige, um mich nach dem Buch umzuordnen.

Deshalb erheben wir MaN aus unserem gemeinsamen Wunsch in der Gruppe, und als Antwort bekomme ich das Licht der Korrektur, wonach ich mich auf neue Weise zum Buch verhalte. Ich kann mich nach seinen Hinweisen aufbauen – das heißt, ich sammle eigenes „LEGO“

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010

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Was hinter jedem Wort des Sohar steht

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze“, Paragraph 133: …Und weil eben diese NeHJ sich während des Zustands des Kleinseins (Katnut) mit dem Unteren verbinden, wird sich später, während des Zustands des Erwachsenseins (Gadlut), wenn der Höhere seine NeHJ vom Ort des Unteren wieder zurück auf seine Stufe bringt, auch der Untere, der an sie angeheftet ist, zusammen mit ihnen zum Ort des Höheren erheben. Auf diese Art erhält der Untere die Lichter des Höheren.

Nehmen wir an, wir haben einen Abschnitt aus dem Sohar gelesen. Worum ging es hier? Um die Verbindung der Seelen zwischen den Teilen der Realität – und um nichts anderes.

Was macht es für einen Unterschied, welche Wörter dafür benutzt werden – ChaGaT, der Höhere, Lea… So oder so verstehe ich nichts von dem, was hier geschieht. Die Kabbalisten benutzen die Worte unserer Welt, um das Verhältnis der Kräfte in der Spiritualität – in einer vollkommen anderen Realität – zu erklären.

Doch ich, während ich jedes Wort lese, muss zu mir selbst sagen: „Das ist die Verbindung zwischen den Seelen. Das ist die Eigenschaft des Gebens, welche zwischen uns herrscht. Und das höhere Licht, das die Seelen, d.h. unsere Verlangen, füllt und sie zu einem gemeinsamen spirituellen Gefäß vereint. Und das ist der Schöpfer, der sich in der Schöpfung enthüllt. Und das ist die Schöpfung, die den Schöpfer wahrnimmt“.

Hinter all diesen Worten muss ich immer nur eine einzige Realität sehen. Dann ist es mir nicht mehr wichtig, was für Worte ich lese. Doch ich lese, um mir nach jedem Wort zu sagen, dass es um die Einheit, um die Eigenschaft des Gebens, die das gesamte Verlangen, zu genießen füllt, geht.

Doch der richtigere, der innerere Weg ist, ständig gefühlsmäßig wahrzunehmen, dass es um die Einheit, die Verbindung, die Liebe, die Verschmelzung, die vereinte Realität, die Bürgschaft geht.

Und alle Worte erklären mir nur detaillierter in Gedanken und im Verstand jene Wahrnehmungen, in denen ich mich befinde. So wird es viel leichter und richtiger sein, alles, wovon wir im Sohar lesen, wahrzunehmen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.06.2010

 

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Unendlichkeit oder ein Augenblick?

Der Sohar, Abschnitt „WaJeze„, Punkt 129: „Und sie erschienen ihm nur wie einige Tage, wegen seiner Liebe zu ihr.“ Die gesamten sieben Jahre waren für ihn wie die oberen sieben Jahre von Bina, welche zu einem Ganzen vereint und ungeteilt sind. Sie sind alle eins, da sie miteinander verbunden sind. „Wegen seiner Liebe zu ihr“, da er sie liebte, weil sie für ihn wie die obere Vereinigung in Bina war.

Was bedeutet Unendlichkeit – wenn die Zeit sich ins Unendliche hinzieht oder wenn sie nicht existiert, wenn sie gleich Null ist? Wie kann es sein, dass ich, wenn ich sie liebe, sieben Jahre für sie arbeite, und diese für mich doch wie im Flug vergehen?

Es sollte eigentlich genau andersrum sein, die Zeit sollte sich ewig für mich hinziehen, denn wir können erst in sieben Jahren zusammen sein!.. In Wirklichkeit bedeutet Unendlichkeit, dass die Zeit auf Null zugeht. In unserer Welt halten wir etwas unendlich Fernes für Unendlichkeit, weil wir uns vorstellen, dass sich das Ende, also der Tod, hinter die Grenze der Unendlichkeit hinschieben lässt. Wir empfinden die Unendlichkeit auf diese Weise, weil wir alles nicht aus Erfüllung, sondern aus Mangel heraus wahrnehmen!

Doch in der Spiritualität, wo alle unsere Handlungen aus dem Geben heraus geboren werden, bedeutet Unendlichkeit im Gegenteil, dass sich alles an einer Stelle, wie bis auf die Null zusammengepresst, befindet.

Alles existiert im gleichen Augenblick, „zur gleichen Zeit, an der gleichen Stelle, in der gleichen Frau“….

Ausschnitt aus dem Soharunterricht, 24.06.2010

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