Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Der Geheimkode des Sohar

Eine Frage, die ich erhielt: Könnte man sagen, dass der Redefluss des Buches Sohar die Stärke und die Richtung der Kräfte, die uns miteinander verbinden, verändert?

Meine Antwort: Wir wissen nicht, wie es funktioniert. Es gibt hier etwas, das vor uns noch sehr verborgen ist.

Einerseits ist das Buch in so einer Sprache geschrieben, dass wir scheinbar durchaus logische Sachen darin erkennen, uns mit ihnen verbinden, auf eine bestimmte Weise uns darin oder sie in uns sehen können.

Es gibt eine gewisse Interaktion zwischen mir und dem Buch, eine Verbindung und Verständnis, dass das Buch über mich spricht und ich mich darin befinde.

Doch dieses Empfinden ist absolut falsch. Uns wird einfach die Geschichte, die unwahrscheinlich weit von uns entfernt, mit gar nichts zu vergleichen und fremd ist, in einer solchen Form präsentiert, als wenn ein Wundertier die menschliche Gestalt annehmen und sich mit uns unterhalten würde, und wir nur seine äußere Form – Arme, Beine, Kopf – erkennen könnten. Doch das ist vollkommen anders.

Aus diesem Grund müssen wir dem Sohar als einem Buch gegenübertreten, das einen gewissen Geheimkode, eine Abfolge von spirituellen Anweisungen enthält. Ich weiß nicht, wie sie im Inneren geschrieben sind und kann nicht mit ihnen in Berührung kommen.

Um auch nur die geringste Verbindung mit ihnen herzustellen, lese ich den Sohar. Doch die Verbindung entsteht nicht, weil ich den Text höre oder lese, sondern im Maße meines Verlangens, mich mit diesem inneren Kode zu verbinden, damit er mich verändert.

Das Buch kann in allen möglichen Formen geschrieben sein, es kann sogar sein, dass ich kein einziges Wort verstehe. Wichtig ist mein Verlangen, dass der innere Inhalt des Buches mich korrigiert. Sein innerer Inhalt ist die spirituelle Welt mit all ihren Vorrichtungen, Handlungen und Kräften, und kein gebundenes Papier.

Aus dem Sohar-Unterricht (Abs. Lecha Lecha), 04.08.2010

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Wegweiser durch das Buch Sohar. Zum Schöpfer entlang der Stufen des Egoismus

Auszüge aus meinem zukünftigen Buch „Wegweiser durch das Buch Sohar“

Ehrlich gesagt, gelingt es uns nicht besonders gut, alles Gute und alles Böse mit dem Schöpfer zu verbinden, zu verstehen, dass alles nur von Ihm ausgeht und nur zum Guten geschieht.
Aus diesem Grund besteht unsere Arbeit darin, Ihn um die Kraft zu bitten, alles
mit Ihm, mit einer Quelle, verbinden zu können.

Jedes Mal wächst unser Ego und präsentiert sich uns noch stärker, noch schlimmer, noch brutaler und zwingt uns dadurch, uns immer öfter an den Schöpfer zu wenden – eine noch größere Kraft zur Bezwingung des Egoismus von Ihm zu erhalten, damit unser Ego uns nicht durcheinander bringt und dazu verleitet, zu denken, dass es noch jemanden außer Ihm gibt und Er nicht nur gut ist und nicht nur Gutes tut.

Und so, auf der Grundlage des wachsenden Egos, steigen wir immer höher auf, bis sich der ganze Egoismus, der in uns steckt, enthüllt hat und wir die völlige Verschmelzung mit dem Schöpfer erreicht haben, indem wir genauso wie Er geworden sind.

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Wegweiser durch das Buch Sohar. Der Gute und Liebende.

Auszüge aus meinem zukünftigen Buch „Wegweiser durch das Buch Sohar“

Wir existieren in einer Realität, die den Schöpfer, das System der Verbindung des Schöpfers mit den Geschöpfen sowie die Geschöpfe mit einschließt.

Mit Hilfe dieses Systems lenkt der Schöpfer uns, um uns zum Schöpfungsziel, „den Geschöpfen Genuss zu bereiten“, uns Sich selbst ähnlich zu machen, zu bringen. Der Schöpfer will mit uns alles, was Er besitzt, teilen.

Deshalb müssen wir von Anfang an alles, was in der Realität erschaffen wurde, als das von dem liebenden Vater Erschaffene betrachten.

Doch Er muss uns selbständig entwickeln lassen, damit wir unabhängig und groß werden. Und aus diesem Grund muss Er von zwei Seiten auf uns einwirken – durch die Barmherzigkeit und durch die Strenge.

Und obwohl sie beide von Ihm ausgehen, aus Seinem guten und liebenden Herzen, unterteilen sie sich dennoch in zwei entgegengesetzte Kräfte und werden von uns als Erscheinungsformen von Gut und Böse, Barmherzigkeit und Strenge, Licht und Finsternis wahrgenommen.

Während wir hier, „unten“, unsere Lebensumstände wahrnehmen, dürfen wir nicht vergessen, dass wir sie alle vom liebenden Vater erhalten und selbst die schlimmsten und die härtesten Methoden Seiner Einwirkung von dem Verlangen, uns Genuss zu bereiten, ausgehen.

Wenn wir daran denken und alles mit Ihm verbinden – „Es gibt niemanden außer Ihm, dem Guten und Gutes Tuenden“ -, vereinen wir diese beiden Linien wieder zu einer, mit der gleichen Quelle.

Und weil wir sie in unserem Verstand und Herzen vereinen, verschmelzen wir auf diese Weise mit dem Schöpfer.

Somit besteht unsere ganze Arbeit darin, zu versuchen, alles auf der Grundlage aller Ereignisse, die uns widerfahren, mit Ihm in Verbindung zu bringen.

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Die höhere Musik erhören

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 211: Der Schöpfer erschuf sieben Firmamente oben, welche die SaT (sieben Sefirot) von Azilut, ChaGaT NeHJM sind.

Alle existieren aus dem Grund, damit die Herrlichkeit des Schöpfers erkannt werden kann und durch sie die Bedeutung des hohen Glaubens bekannt wird.

Warum heißen Sefirot Firmamente? – Firmament bedeutet Schirm. Doch es existieren viele Arten von Schirmen. Wenn es sich um einen Schirm handelt, der die Stufen voneinander trennt, dann heißt er „Firmament“.

Die Rede ist nur von dem Verlangen, über dem ein Schirm aufgebaut ist, welcher das Licht reflektiert. Das Verlangen befindet sich in der Einschränkung, es verfügt über Awiut (Grobheit, Größe des Verlangens) und dementsprechend auch über die Kraft deren Überwindung – enthalten in dem Schirm.

Das sind alles technische Begriffe. Doch wenn wir mit Verlangen arbeiten und damit wie man diesen widersteht, enthüllen wir darin sinnliche Eindrücke.

Es gibt das Verlangen zu genießen, in dem diese oder jene Erscheinung enthüllt wird. Wir reden über die Erscheinung und nicht über das Verlangen an sich, das diese Erscheinung hervorruft.

Ich kann zum Beispiel die genaueste Erklärung über eine Geige, deren Aufbau und Material abliefern und erzählen, wie genau, mit welchem Druck und mit welcher Geschwindigkeit usw., ich den Geigenbogen über die Saiten führe. Ich kann aber auch den sinnlichen Eindruck der Melodie weitergeben.

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Willst du mit allen anderen zusammen sein?

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 237: Als der Schöpfer, Bina, die Welt erschaffen wollte, welche SA ist, löste Er eine Flamme aus dem starken Funken heraus und blies Wind hinein, und die Flamme wurde dunkler und auch verbrannt.

Er löste einen einzelnen Tropfen von den Seiten der Tiefe und brachte sie zusammen – den Tropfen und die Flamme – und erschuf mit ihnen die Welt, SA.

Die höhere Lenkung kommt zu uns aus einem System, welches GaR der Welt von Azilut heißt. Darunter befindet sich Seir Anpin, den wir Schöpfer nennen, weil er für Malchut der Welt von Azilut, den Versammlungsort aller Seelen, der Höhere ist.

Heute aber sind unsere Seelen zerbrochen und befinden sich unter dieser Malchut. Wenn die zerbrochenen Seelen korrigiert werden wollen, erheben sie ihre Bitte zu ihr.

Doch woher wissen sie, wie sie sich zu korrigieren haben? – Sie wollen zusammen sein! Sie sagen: „Wir sind bereit, Bürgschaft füreinander zu übernehmen und uns zu verbinden!“

Denn Malchut bedeutet Versammlung aller Seelen, die nach dem Schöpfer streben (Isra-el). Derjenige, der mit allen anderen zusammen sein will, ohne jegliche Unterschiede, wird dort eintreten können. Und derjenige, der das nicht will, wird auch nicht eintreten!

Das ist eine sehr einfache Bedingung, und der Eintritt ist für alle frei. Wenn du willst, trete ein! Doch am Eingang greift diese Bedingung, diese Eigenschaft. Wenn du sie erfüllst, kommst du herein, und wenn nicht, dann nicht. Willst du es, dann bereite dich vor.

Alle Seelen, die in Malchut eintreten, verbinden sich und erheben sich zum Schöpfer, zu Seir Anpin, ihre Bitte, genauso wie Er zu werden.

Zuerst erheben wir unsere erste Bitte zu Malchut mit Hilfe der Gruppe. Von dort erheben wir die Bitte mit Hilfe von MaN, dem Gebet, weiter, zu Seir Anpin.

SA nimmt unsere Bitte an und steigt mit ihr zu Bina, Ima Ilaa, auf, erhält dort die Kraft, das Licht, die anti-egoistischen Schirme für uns, steigt ab, übergibt diese Kraft an Malchut und sie gibt sie an die in ihr enthaltenen Seelen weiter. Auf diese Weise wird jeder, der in Malchut eintritt, des ganzen Lichtes, welches ihm bereitet wurde, würdig.

Darüber erzählt das gesamte Buch Sohar, und das ist das einzige System, das im Universum existiert.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 30.07.2010

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Verstärker der spirituellen Signale

Eine Frage, die ich erhielt: Bei der Arbeit in den drei Linien scheint es so zu sein, dass die linke Linie groß, schwer und dick ist, da sie unseren gesamten bösen Anfang einschließt. Und rechts befindet sich dagegen etwas leichtes, eine Art „Gewürz“. Ist das nur meine persönliche Empfindung?

Meine Antwort: Natürlich, fühlt der Mensch seine Wichtigkeit, seine Existenz, als ob ihm die ganze Welt, das Materielle, mit seinem gesamten Egoismus gehören würde. Es ist eben eine riesige Schwere. Und auf der anderen Seite befindet sich die Spiritualität, ein schwereloser und nicht spürbarer „Geist“ (Ruach). Wir fragen uns: welche Kraft kann sich dort aufhalten – denn sie ist für uns völlig unauffindbar?!

Wie wir in der Quantenphysik, wenn wir die Elementarteilchen untersuchen, die wir nicht fangen können, nur ihre Einwirkung anhand der Abweichung des Zeigers bemerken. Aber wir wissen aus unserer Welt, dass die am unsichtbarsten Kräfte die mächtigsten sind.

Die geistige Realität bestimmt alles und hält alles mittels ihrer Kraft fest! Alles Geschehen stammt aus den inneren Kräften, deren Ergebnis sich in der Handlung materialisiert, sodass wir im Endeffekt die Elementarteilchen und unser Universum sehen. Die geistige Energie gebärt die ganze materielle Welt. Deshalb ist es unmöglich, die Kraft des Lichtes mit der Kraft der Materie zu messen. Das Licht hat nur einen schwarzen Punkt „esh mi аjin“ (etwas aus dem nichts) geschaffen. Und dieser Punkt verändert sich nicht – er bleibt beständig.

Folglich kommt innerhalb dieses Punktes das Begreifen: „Ich bin – schwarz! Ich unterscheide mich vom Licht! Und inwieweit unterscheide? ich mich- Um so vieles!…“.

Und dann wird dieser schwarze Punkt ausgedehnt, da die riesigen Maßstäbe dieses Unterschiedes, sowie das Begreifen des Übels alle Welten bewirken. Aber eigentlich, ist es derselbe Punkt, dessen gesamte Kraft vom Licht kommt.

Infolge des Lichtes und seines kleinen Wunsches ist er fähig, das gespiegelte Licht zu bewirken. Es ist einem Verstärker ähnlich, worin er beim Eingang ein schwaches Signal gabibt, aber infolge der großen Macht der Verstärkung erhält man am Ausgang das mächtige Signal, weil dabei die zusätzliche Energie verwendet wird, um die kleine, anfängliche schwache Einwirkung zu verstärken.

Auf die gleiche Art und Weise benutzt du die Energie des Lichtes, um aus dem winzigen Wunsch zur Spiritualität die riesigen Veränderungen zu bewirken.

Deshalb gibst du aufgrund deines Wunsches dem Schöpfer das Licht zurück, die ganze Kraft des Lichtes, des Schöpfers tritt zum Vorschein, folglich kommt aus dem kleinen Wunsch das riesige Licht heraus, das die gleiche Kraft aufweist, wie die direkte Einwirkung des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Der Sohar, 30.07.2010

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Wegweiser durch das Buch Sohar. Über dieses Buch.

Auszüge aus meinem zukünftigen Buch „Wegweiser durch das Buch Sohar“.

Das Buch Sohar ist die Krone der Wissenschaft der Kabbala. Nicht zufällig nimmt es eine besondere Stellung unter den Schätzen des Welterbes der Menschheit ein.

Und nicht durch eine simple Fügung des Zufalls ruft es Respekt und Ehrfurcht hervor.

Dieses Buch enthält eine große Gabe, die von uns direkt vom Schöpfer empfangen wird – eine besondere, wundersame Kraft, die in der Lage ist uns alle zur Güte, Ewigkeit und Vollkommenheit zu bringen.

Genau aus diesem Grund wird dieses Buch heute, als die ganze Menschheit am Wendepunkt ihrer Entwicklung steht, enthüllt.

Kein anderes Buch – auch keins der kabbalistischen Bücher, die dazu bestimmt sind, uns in die höhere Welt aufsteigen zu lassen – kann sich in der Wirkungskraft mit dem Buch Sohar vergleichen.

Es begeistert, reißt mit, zieht dermaßen an, dass man immer wieder zurückkehren und sich unter seinen Einfluss stellen möchte.

Für denjenigen Leser, der sich bereits in das Buch vertieft hat, wird es zu einer Energie-, Kraft- und Lebensquelle.

Dieses Buch enthüllt die Geheimnisse der höheren und unserer Welt, welche von der Wissenschaft bis heute noch nicht enthüllt werden konnten.

Mit Hilfe des Buches Sohar können wir begreifen, was mit uns geschieht, ein neues Leben für uns enthüllen, uns mit der Quelle der Güte und der vollkommenen Erfüllung verbinden.

* * *

Das Ziel dieses Buches ist, den Leser auf das Studium des Buches Sohar vorzubereiten. „Wegweiser durch das Buch Sohar“ ist als Begleiter durch den Sohar für das Selbststudium bestimmt und erfordert keine vorherigen Kenntnisse.

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Abraham in Ägypten – das bin ich

Sohar, Kapitel „Lech Lecha„, Punkt 117: Gleichermaßen steht über den Auszug aus Ägypten geschrieben: „Und es trug sich zu, als Pharaoh das Volk hatte ziehen lassen,“ also Pharaoh ihm die Kelim aus eigener Entscheidung und eigenem Willen gab.

Diese Unterscheidung wird als die Untersuchung der Kelim, der Mochin de WaK der Stufe des Lichts von Chaya, betrachtet, da er (Abraham) sie nicht durch das Wort des Schöpfers erlangte, sondern durch eine Sünde und einen Test.

In der Empfindung der Höheren Welt gibt es nichts Irdisches, weder Ägyptens, noch Abrahams.

Wir bezeichnen mit diesen Wörtern die geistigen Kräfte, die in unserer Welt die entsprechenden Objekte darstellen. D.h. wir nehmen die Definitionen unserer Welt und benennen damit die höheren Kräfte.

Wir lesen Sohar, als ob wir nichts über unsere Welt, über ihre Geschichte wissen würden.

Denn Sohar erzählt uns über die geistigen Zustände, die uns bevorstehen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 23.07.2010

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Das Licht enthüllt sich aus einem schwarzen Punkt heraus

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 158-159: Nefesh ist ein niederes Erwachen, das am Guf haftet, wie Kerzenlicht, dessen unterstes Licht schwarz ist, am Docht haftet… und es wird zu einem Thron für das weiße Licht über ihm; es schwebt über dem schwarzen Licht. Und dieses weiße Licht entspricht Ruach.

Und das weiße Licht wird zu einem Thron für ein verborgenes Licht und man sieht es nicht und weiß nicht, dass es über dem weißen Licht schwebt. Es entspricht dem Licht Neshama.

Ebenso hat ein Mensch, der in allem vollständig ist, drei Lichter, eins über dem anderen, NRN, wie beim Kerzenlicht.

Der Sohar erzählt, wie wir die Verbindung zwischen uns nach dem Erreichen des ersten spirituellen Kontakts entwickeln und verstärken können.

Wenn wir an diesen Punkt der Verbindung die in uns erwachenden neuen Eigenschaften und Empfindungen anschließen, ihn ausweiten und immer mehr enthüllen, dann bedeutet genau das, die Stufen der spirituellen Welten hochzusteigen.

Sonst verändert sich nichts! Wir vertiefen uns einfach immer mehr in diesen Kontakt und spüren, wie alle Organe und Elemente dieses Systems, alle Seelen, durch eine gemeinsame Verbindung vereint sind.

Alles ist nur auf ein Ziel gerichtet – das Geben an den Höheren. Und in diesem Bestreben wird das Empfangen von Ihm wahrgenommen.

Alles beginnt mit der Wahrnehmung der Verbindung zwischen den Seelen. Das nennt sich Malchut der Welt von Azilut, ein Punkt.

Und später enthüllt sich dieser Punkt im Geben an den Höheren, den Schöpfer, Seir Anpin. Doch ohne dieses Geben an den Höheren bleibt er lediglich ein Punkt.

Genau diesen ersten Kontakt müssen wir auch erreichen, indem wir uns in einem schwarzen Punkt, Malchut, vereinen und aus diesem heraus beginnen, an den Schöpfer zu geben.

Dann bekommt Malchut von dem Schöpfer die Fähigkeit zu geben, es enthüllen sich neun Sefirot in ihr. In dem Maße des Gebens an den Schöpfer wird Er, die spirituelle Realität, wahrgenommen.

Nur von diesem Öffnen der Malchut (des Systems unserer Seelen) Seir Anpin (dem Schöpfer) gegenüber erzählt das Buch Sohar. Wie man aus dem allerersten Punkt, Abraham genannt, diese Verbindung immer weiter entwickeln kann, indem man neue Kräfte, die sich enthüllen, an sie anschließt.

Auf diese Weise entwickelt der Mensch spirituelle Organe und enthüllt Kräfte der höheren Welt in sich.

Anstatt einer trockenen Erzählung wird der Sohar zu einer ganzen Welt für ihn, die in ihrer Kraft mit unserer begrenzten Realität nicht zu vergleichen ist.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 27.07.2010

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Wie man die reißende Strömung in den Griff bekommt

Eine Frage, die ich erhielt: Jedes Mal, wenn ich versuche, dem Unterricht zu folgen, stelle ich fest, dass meine Aufmerksamkeit durch sehr viele Nebengedanken abgelenkt wird. Was soll ich tun?

Meine Antwort: Alles kommt von dem Schöpfer, die Erweckung von oben (Itaruta de Leela). Wenn durch die Einwirkung von oben gute, aber auch schlechte Gedanken in mir geweckt werden, dann ist es mit einem Wasserstrom, der viel Dreck mit sich reißt, zu vergleichen. Wenn du versuchst, ihn zu filtern, steigt der Dreck nach oben.

Das ist jedoch notwendig, um den „Dreck“ herauszufiltern, zu spüren, was du in deinem Inneren hast. Deshalb löst gerade die Anziehung des Lichts und die Rückkehr zum Schöpfer die Empfindung des „Drecks“ aus – es zeigt dir, wie viel du noch zu korrigieren hast.

Derjenige, der anfängt die Wissenschaft der Kabbala zu studieren, begreift nicht wozu das alles passiert und gerät in Verwirrung, er strebt nach dem Guten, durchläuft aber schreckliche Zustände.

Er hat noch keine inneren Kräfte um diese Zustände in den Griff zu bekommen und kein Verständnis dafür was mit ihm geschieht. Wozu muss er dann diese Zustände durchleben?

Weil es „keinen klügeren Menschen gibt, als den Erfahrenen“. Wenn er weiter studiert wird er die Notwendigkeit all dieser Zustände spüren.

Es ist im Gegenteil schlecht wenn der „Dreck“ der Spiritualität, fremde Verlangen und Gedanken

im Menschen, nicht zum Vorschein kommen. Das ist ein Zeichen dafür, dass er das Licht, das zur Quelle zurückführt, nicht anzieht.

Denn das korrigierende Licht leuchtet in erster Linie die noch nicht korrigierten Verlangen aus, damit du sie als schlecht empfindest und korrigierst. Man muss um deren Korrektur und nicht um deren Verschwinden bitten.

Deshalb, wenn wir kabbalistische Bücher lesen und uns dabei schlecht fühlen, ist das ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass die Tora für uns ein „Lebenselixier“ ist, weil sie unsere inneren Krankheiten aufdeckt, damit wir korrigiert werden.

Wenn wir aber beim Studieren der Tora gute Empfindungen, Zuversicht, Stolz, ein Gefühl der Überlegenheit verspüren würden, wäre es ein Zeichen dafür, dass die Tora für uns ein „tödliches Gift“ ist, weil sie uns in unserem Egoismus bleiben und noch mehr auf uns selbst stolz sein lässt.

Deshalb sollten wir uns freuen, dass unsere inneren „Sünder“ während des Studiums zum Vorschein kommen.

Das ist ein Zeichen dafür, dass die Tora in uns wirklich das Böse enthüllt und es korrigiert, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und gab die Tora zu dessen Korrektur“.

Dadurch kann der Mensch überprüfen, ob er sich in die richtige Richtung bewegt – zur Enthüllung des egoistischen Bösen in sich.

Je mehr wir studieren, desto mehr verstehen wir, dass das Böse sich in uns befindet und wir etwas korrigieren müssen; für die restliche Welt müssen wir nur bitten, dass sie erwacht, sie im allgemeinen jedoch rechtfertigen („ladun kol ehad le kav zchut„).

Aus dem Sohar-Unterricht vom 28.07.2010

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