Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Eine „Falle“ für das Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Unser Leben lang sind wir auf der Jagd nach der „Möhre“, die zu fangen uns niemals gelingt.

Was ist da der Unterschied zwischen der Jagd nach der „Möhre“ und den Bemühungen, den Schöpfer zu offenbaren?

Meine Antwort: Wenn der Mensch aus seinen egoistischen, empfangenden Wünschen heraus einer Sache nachgeht – ob der „Möhre“ oder dem Schöpfer, ist dabei unwichtig – wird er weder das Eine noch das Andere kriegen.

Denn gemäß dem Schöpfungsgesetz kann im Willen, Genüsse zu empfangen, nichts eintreten außer Kista de-Chayuta, einer winzigen, kurzzeitigen Portion Licht, die uns die Empfindung eines kleinen und kurzen Lebens vermittelt.

Wenn aber der Mensch das große Leben wahrnehmen will, dann ist das allerdings nur in einem anderen Verlangen möglich. Fische fange ich mit einer Angel, Schmetterlinge mit dem Kescher, Tiere mit der Falle, Vögel mit der Schneise – für jeden Fang gibt es ein anderes Mittel.

Unser Wille zu genießen kann nichts größeres wahrnehmen als dieses kleine, kurze Leben. Größeres kann man nur in einer anderen „Falle“ empfinden, die ich bauen muss – dem Willen zu geben.

Die Ambitionen des Menschen, der diese Frage gestellt hat, sind richtig. In meinem natürlichen Verlangen zu empfangen, habe ich keine Möglichkeit, glücklich zu werden.

Indem Du den Willen „zu empfangen“ in den Willen „zu geben“ tauschst, wirst Du glücklich sein. Denn das Wesentliche ist nicht das Verlangen, sondern die Erfüllung.

Alle Welten sind – zwischen dir und mir

Manchmal scheint uns die Sohar Erzählung sehr seltsam zu sein, aber im Grunde genommen ist die ganze Geschichte sehr einfach.Es gibt nur mich und meinen Nächsten. Zwischen uns gibt es die Entfernung, die sich in fünf Teile aufteilen lässt. Im äußerst entfernten Zustand empfinde ich „Diese Welt“. Wenn ich mich aber mit meinem Nächsten vollständig verbinden werde, dann werde ich die Verschmelzung mit ihm erreichen, und „die Welt der Unendlichkeit“ empfinden.

Meine Annäherung an den Nächsten geschieht entlang der fünf Stufen: ich steige in die WeltenAssija, Jezira, Brija, Azilut, Adam Kadmon hinauf. Es sind also fünf Welten, worin es jeweils fünfundzwanzig Stufen gibt, die125 Stufen unserer Annäherung ergeben.

Vor dem Anfang der Annäherung, wenn ich mich noch in „Dieser Welt“ befinde, muß ich den ganzen Bruch in der Beziehung mit meinem Nächsten (das Begreifen des Übels) offenbaren.

Meine Empfindung dieser Welt entsteht infolge meiner Verbindung mit dem Nächsten. Der Sohar spricht also nur über die Beziehungen zwischen uns: die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Natur, die darin beschrieben wird, sind meine Wünsche der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufen, welche ich in der Beziehung zu meinem Nächsten, d.h. den anderern Seelen offenbare.

Die Tora spricht nur darüber, wie ich die Verbindung zwischen mir und meinem Nächsten aufbauen kann. Das ist die Methodik der Korrektur eben.

Denn die Tora stellt ein im Text verborgenes Licht dar, das ich im Maß meines Wunsches der Annäherung, aus der Quelle heranziehen kann.

Wenn ich die Verbindung mit meinem Nächsten erreiche, dann wird mir in diesem Zusammenhang die höhere Welt offenbart, wonach ich mich im Maß meiner Verbindung in der Geisteswelt befinden kann.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.09.2010

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Durch Sohar – zur Verbindung mit dem Schöpfer

Die einfache Absicht während des Lesens des Buches Sohar:

1. Ich verbinde mich mit jedem Buchstaben, mit jedem Wort – und sie dringen in mich ein, wie bei einer intravenösen Infusion, und ich spüre sie wie ein Lebenselixier.

Ich gehe von Wort zu Wort, ohne zu wissen, was sich hinter jedem Wort verbirgt. Aber ich bin überzeugt, daß jedes Wort wie Tröpfchen für Tröpfchen allmählich als ein „Lebenselixier“ in mich einflößt.

2. Wenn ich in der Lage bin, mich in diesem Gedanken ständig aufzuhalten, dann – ohne in den Text einzudringen, aber durch den Text, in dem Text  –  erlaube ich mir, den Schöpfer zu erkennen, meine Einstellung zum Schöpfer zu verstehen.

Der Text ist das, was mit dem Menschen passiert; die Absicht ist die Verbindung des Menschen mit dem Schöpfer. Zuerst bleiben wir in der Absicht und versuchen, durch diese Absicht zum Schöpfer zu gelangen, zu demjenigen, von dem wir hören, zu demjenigen, von dem wir empfangen. Wobei der Text nichts anderes darstellt als den Zustand meiner Wünsche, den ich erreichen möchte.

Wenn der Mensch sich vorstellen kann, dass er jetzt tatsächlich den Text des Sohars aus dem Munde des Schöpfers selbst hört, der ihm dieses Wissen übergibt, indem er ihm über die höheren Zustände des Menschen erzählt,
ist das auch eine der erwünschten Arten der Verbindung mit dem Schöpfer. Das heisst: „Die Tora aus dem Munde des Schöpfers lernen zu hören.“

3. Während  wir den Sohar lesen, versuchen wir, unsere gemeinsamen Absichten  zu verbinden; und dann – in ihrer Tiefe, in unseren gemeinsamen Anstrengungen, spüren wir, dass der Sohar gerade darüber spricht.

Denn in der Tora wird nur beschrieben, wie wir uns zusammen verbinden können, in welcher Form, auf welche Art und Weise. Deshalb ist der Text des Buches Sohar von der Absicht nicht abgetrennt, er existiert nicht alleine, sondern spricht nur und ausdrücklich von der Umsetzung der Absicht.

Aus einem Soharunterricht, 12.09.2010

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Kabbalisten über die Sprache der Kabbala, Teil 4

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Die Wissenschaft der Kabbala spricht nicht von unserer materiellen Welt

So ist auch die Tora. Sie besitzt eine Form (einen Körper), die Gebote der Tora, die „Formen der Tora“ genannt werden. Diese Form kleidet sich in Gewänder, welche die weltlichen Geschichten sind, und die Törichten dieser Welt sehen nur diese Bekleidung, welche die Geschichte der Tora ist. Mehr wissen sie nicht, und sie erörtern nicht, was unter dieser Bekleidung liegt (die innere Aussage der Tora, die Kabbala).

Das Buch Sohar mit Sulam-Kommentar, Abschnitt Beha’alotcha, 62

Somit ist diese (äußere, allgemeinverständliche) Geschichte in der Tora eine (nur äußere) Bekleidung der Tora. Und jemand, der diese Bekleidung als die wirkliche Tora und nichts anderes erachtet, der verdammt seine Seele (lässt sie unkorrigiert, egoistisch, korrigiert sie nicht), und er wird (deswegen) keinen Anteil an der nächsten Welt (an dem Zustand des Gebens und der Liebe, der unserem unkorrigierten Zustand folgt) haben.

Aus diesem Grund sagte David: „(Schöpfer) Öffne meine Augen, dass ich wundersame Dinge aus Deinem Gesetz ersehe“, um hinter die Bekleidung der Tora zu schauen.

Das Buch Sohar mit Sulam-Kommentar, Abschnitt Beha’alotcha, 60

Vom Sohar die Heilung erwarten

Ich lese den Sohar Text, aber es ist schlecht, wenn der Text von mir das Ziel des Lesens verbirgt. Ich soll mich ständig darin prüfen: was ich gerade vom Lesen wünsche?

Vor allem, möchte ich, dass als Ergebnis des Lesens die Offenbarung der Krankheit der Selbstsucht erfolgt, und danach ihre Heilung – die Erwerbung der Eigenschaft des Gebens, der Einheit mit den Freunden, die auf dasselbe Ziel gerichtet sind.

Das nennt man die Absicht vor dem Studium. Dabei ist unwichtig, was wir aus dem Buch Sohar zusammen lesen.

Nach der Vorbereitung der Absicht, wofür ich das Buch Sohar lese, kann ich mit dem Studium beginnen. Und wenn es mir gelingt, diese Absicht festzuhalten, dann kann ich es mir auch gönnen, dem Text, seinem Sinn zuzuhören.

Dieser Zustand gleicht sich dem Kranken Menschen an, der im kritischen Zustand, im medizinischen Buch nach der Heilungsmethode sucht – alles andere interessiert ihn nicht!

Weder der Stil der Beschreibung, noch die Einzelheiten der Erzählung sindmaßgebend – er sucht nur nach Medikamenten (nach dem Elixier des Lebens – nach dem Licht!). Deshalb soll es vor allem die Absicht geben, und danach kann man zuhören, worüber der Sohar gerade erzählt.

Aber es gibt nichts Wichtigeres, als das Erhalten „der Heilkur“, – denn ich verstehe so lange nichts an der Handlung, bis ich in diesen Zustand selbst eingehe.

Aber warum schrieben die Autoren des Sohars all die Erzählungen? – Damit wir die Anstrengungen machen, uns an der Absicht festzuhalten.

Und dann, insofern es möglich ist, sich erlauben, das Sujet wahrzunehmen, es in der Absicht zu öffnen, sich bewusst zu werden, dass man sich in diesen Zuständen nicht befindet, denn auch wenn wir den Text nicht verstehen, wollen wir trotzdem den beschriebenen Zustand in unserem Inneren öffnen – dann werden wir uns tatsächlich mit ihm verbinden können.

Ich wünsche mittels der richtigen Beziehung zum Buch Sohar, vor allem, die geistige Eigenschaft zu erreichen, und gleich darauf, den Text wahrzunehmen, ihn richtig zu verstehen. Es heißt „sich wünschen, den Text zu begreifen“, wie es im Vorwort zum TES, Punkt 155 gesagt ist.

Der Sohar Text ist für mich der Arbeitsplatz der inneren Klärungen, wo ich mich befinde:

1. Die Absicht – bezüglich des Ziels

2. Die Empfindung – bezüglich des Textes.

Man muss die Tiefen der Schichten des Begreifens empfinden – es heißt „sich mit der Tora und mit den Geboten zu beschäftigen“, „das Studium der Tora“.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 12.09.2010

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Die Wunderbrücke zum Sohar

Natürlich ist dieses Buch in einer solchen Form nicht für uns geeignet, denn wir befinden uns am Ende des letzten Exils, völlig von der spirituellen Welt getrennt, wir wissen nicht, wie wir dieses Buch öffnen und damit an uns arbeiten sollen.
Deshalb erschafft Baal haSulam für uns eine „Leiter“ (Sulam), die wir bis zur Höhe vom Buch Sohar hochsteigen können. Diese Leiter ist so aufgebaut, dass es zu jedem Auszug aus dem Text des Sohar einen Kommentar gibt.
Und es ist unwichtig, wie viel wir davon verstehen! Wir verstehen weder den Kommentar noch das Buch selbst. Doch der Kommentar baut eine Beziehung zwischen mir und dem Originaltext des Sohar auf.
Und das geschieht auf jeder Stufe. Indem wir diese Stufen hochgehen, treten wir durch den Sulam-Kommentar in das Buch Sohar ein. Ohne diesen Kommentar ist es unmöglich, sich dem Buch Sohar anzuschließen.
Der Sulam-Kommentar ist nicht für das Verständnis, sondern für unsere innere Verbindung notwendig. Wenn ich, selbst ohne sowohl den Kommentar als auch das Buch Sohar zu verstehen, sie benutze, verbinde ich mich mit der Quelle, und der Sohar beginnt, Einfluss auf mich zu nehmen.
Sulam ist erst einmal dazu bestimmt, uns mit dem Licht, das zur Quelle zurückführt, zu verbinden. Wir haben sonst keine Möglichkeit, dieses Wundermittel zu nutzen.
Ich lese, und das Licht wirkt auf mich ein – durch das Lesen, das Studium, die Gruppe – und erweckt in mir neue Eigenschaften.
Dank dieser Eigenschaften stelle ich wirklich den Kontakt mit dem Buch Sohar her – und ich fange an, wahrzunehmen, was dort geschieht, worum es dort geht. Erst dann kann die Rede vom Verständnis des Sohar sein.

Aus dem Unterricht zu Ehren von Baal haSulam vom 16.09.2010

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Die Ein-Mann-Show

Eine Frage, die ich erhielt: Muss jeder Mensch die Zustände, die im Sohar beschrieben werden, durchlaufen?

Meine Antwort: Es steht geschrieben: „Jeder Mensch ist verpflichtet, das Buch der Tora zu schreiben“.

Das bedeutet, dass du allmählich alle deine Eigenschaften, Verlangen, in ihrer ursprünglichen egoistischen Form enthüllen und sie in dem Maße ihrer Enthüllung durch die Veränderung der Absicht „für dich“ zur Absicht „für die anderen, den Schöpfer“ korrigieren musst. Du baust ein neues Gefäß – mit einem Schirm und O“CH – auf und füllst es.

Die Enthüllung des zerbrochenen Kli bedeutet, dass du dich in eine bestimmte Art Sünder, die in der Tora beschrieben wird, einkleidest, und in der darauf folgenden Korrektur dieses Zustandes kleidest du dich in einen Gerechten der Tora ein.

Das sind Rollen, Formen, in die du nach und nach schlüpfen musst, indem du dich abwechselnd mal in einen Sünder, mal in einen Gerechten, die die Tora für dich darstellt, einkleidest.

Das ist wie ein Abdruck von Mustern, die bereits in dir existieren. Als ob du im Dunkeln mit einem Scheinwerfer laufen und mal einen Sünder, der sich in dich eingekleidet hat, mal – auf der anderen Seite, ihm gegenüber – einen Gerechten ausleuchten würdest.

Und so gehst du jedes Mal von einer Rolle zur nächsten über. Du musst alles durchlaufen! Denn die gesamte Tora besteht aus Zuständen, die du durchläufst, angefangen mit Adam, der ersten Enthüllung des Bösen in dir, dem ersten Kontakt mit dem Schöpfer.

Denn genau damit fängt der Mensch an – mit der Empfindung seines Egoismus als Gegenteil zum Schöpfer.

Das gesamte Buch der Tora spricht nur von diesen, deinen aufeinanderfolgenden Einkleidungen in verschiedene Rollen, die du wie im Theater nach dem vorgegebenen Drehbuch spielst.

Du kleidest dich in verschiedene Rollen ein, doch diese ganze Vielzahl von Rollen spielst nur du.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 05.09.2010

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Alle Sünder und Gerechten befinden sich in mir

Der Sohar, Abschnitt „WaJechi„, Punkt 193: In Hinsicht auf die übrigen Frevler in der Welt heißt es nicht: „Und die Sache, die er tat, war böse in den Augen des Herrn,“ sondern: „Und Er, der Erstgeborene Judas, war böse.“ Was er tat, war in den Augen des Schöpfers böse, denn es steht geschrieben: „Und er vergoss den Samen auf die Erde.“ Die spirituelle Leiter, die wir von unserer Welt bis zu der Welt der Unendlichkeit hochsteigen, besteht aus 125 Stufen, die in viele weitere einzelne Zustände aufgeteilt sind. Jeder Zustand besteht aus einem Gefäß und dem Licht darin.

Basierend auf dem, was in der Tora geschrieben steht, wenn ich mich daher auf der Stufe „Er“ befinde, vollziehe ich eine Handlung, die als „Ergießen des Samens auf die Erde“ bezeichnet wird. Und wenn ich mich auf der Stufe „Jakob“ befinde, dann bilde ich entsprechend dieser Stufe drei Linien.

Wenn man den Text liest, muss man deshalb verstehen, dass der Mensch sich in dem jeweiligen Zustand in der Gestalt befindet, die als Moses oder Aaron, Abraham oder Pharao, Balaam oder Balak bezeichnet wird, und eine für jeden von ihnen typische Handlung vollzieht.

Die Rede ist von den inneren Zuständen eines Menschen, die er durchlaufen muss, indem er einen Eindruck von seinem „bösen Trieb“ und dem Licht, das zur Quelle zurückführt, bekommt.

Die Gesamtheit dieser Gestalten und Formen, die er erlangt, setzt sich später zu einem Gesamtbild der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zusammen.

Alle Sünder und Gerechten vereinen sich darin, mit allen Leerräumen (Gefäßen) aus den Zuständen der Sünder und mit allen Korrekturen und Erfüllungen mit dem Geben aus den Zuständen der Gerechten. Und so erhebt sich der Mensch in die Ewigkeit.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 05.09.2010

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Vereint wie zwei Wassertropfen

Wenn man den Sohar liest, muss man sich vorstellen, dass man sich in einem System, einem Mechanismus befindet, an den sich mein Punkt im Herzen, mein spirituelles Gen (Reshimo), das seine praktische Umsetzung erreichen will, anschließt.

Von dieser Verbindung hängt ab, wie ich mich weiterentwickeln werde, wie dieses System mich beeinflussen wird.

Ich stehe vor einem riesigen System, und wenn ich mich nicht korrekt darauf ausrichte, werde ich es nicht zwingen können, an mir zu arbeiten.

Es wird auf mich einwirken, aber nur durch Leiden, was nicht zählt, weil das auf natürlichem Wege geschieht. Doch sich diesem System aktiv anschließen kann man nur durch seine innere Anstrengung.

Und vor allem muss ich versuchen, zu verstehen, was „Vereinigung“, „Verbindung“ bedeutet. Die Verbindung mit dem System geschieht in dem Maße meiner Verbindung mit den Freunden.

Es gibt ein sehr einfaches Gesetz: ich bin zu 10% mit den Freunden verbunden, also bin ich zu 10% mit dem spirituellen System verbunden; wenn ich zu 80% mit den Freunden verbunden bin, dann bin ich auch zu 80% mit dem System verbunden.

Ich habe keine andere Möglichkeit, mich in dieses spirituelle System einzuordnen. In dem Maße unserer inneren Anstrengung, zu einem Ganzen zu werden, unseren ganzen materiellen Ballast abzuwerfen und uns nur durch die Punkte im Herzen – das Einzige in uns, was dem spirituellen System angehört – zu verbinden, in dem Maße ihrer Verbindung werden wir uns verbinden.

Das ist der allererste Vorbereitungsschritt. Wir müssen von diesem System die Kraft für die Vereinigung verlangen, weil wir ständig versuchen, vor vielen Hindernissen wegzulaufen.

Wir müssen von diesem System den „Kleber“, das Licht, das zur Quelle zurückführt und uns verbindet, verlangen. Es muss uns alle wie ein Ganzes umhüllen und uns alle zusammenhalten.

Und später fängt es wirklich an, uns auf mein Verlangen hin zusammenzukleben, wie Tausende von Wassertropfen, die zu einem großen Tropfen zusammenfließen.

Und dort gibt es wie in einem holographischen Bild weder große noch kleine, sondern jeder schließt das ganze Bild in sich mit ein und verliert in diesem Ganzen seine Unabhängigkeit. Auf diese Weise verbindet uns das Licht.

Jetzt, wenn wir zu einem gemeinsamen Punkt werden, bekomme ich die Absicht, mich mit dem Buch Sohar selbst zu verbinden.

Was ich jetzt lese, alle diese Eigenschaften will ich in der Verbindung zwischen uns enthüllen. Alle Gestalten des Sohar sind Arten der Verbindung zwischen uns, die auf jeder Stufe existieren.

Deshalb kehrt diese Erzählung immer wieder zurück, auf jeder Stufe, die gesamte Tora ist in jedem Zustand anwesend, und es ist unwichtig, was früher und was später gelesen wird. Man kann an jeder beliebigen Stelle beginnen.

Und jetzt will ich unter diesen Zehntausenden von verbundenen Punkten all diese Verbindungen, von denen der Sohar spricht, enthüllen.

Ich will anfangen, die Verbindung zwischen uns entsprechend dem Fluss des Sohar wahrzunehmen. Auf diese Weise beginne ich, diese Geschichte in ihrer wahren Form zu enthüllen. Bis ich ein solches Stadium erreicht habe, in dem ich lese und das Gelesene sofort in mir umsetze.

Doch wo wird es umgesetzt? – In der Verbindung zwischen uns! Und so entdecke ich eine vollkommen neue Welt – neue Empfindungen, Verlangen, gehe immer tiefer in eine andere Dimension, um dort zusammen mit den anderen und dem Schöpfer dieses System immer mehr zu enthüllen! Hinter jedem Wort erkenne ich einen eigenen Geschmack – genau das bedeutet Tora des Lebens.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 12.09.2010

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Zur Unendlichkeit entlang der Pyramide der Einheit

Auf dem Weg von dem Punkt dieser Welt, dem tiefsten Punkt, wo alles verschwindet, zum Punkt der Welt der Unendlichkeit, wo alles korrigiert und enthüllt ist, durchlaufen wir alle dieselben Schritte, nur jeder entsprechend der Wurzel seiner Seele, „nach seinem Geschmack“.

Wie in unserer Welt nehmen wir alle eine gemeinsame Welt durch die gleichen Sinnesorgane wahr. Doch in jedem befinden sich seine Eigenschaften in einer nur ihm eigenen Kombination.

Aus diesem Grund entsteht in jedem nur sein eigenes einzigartiges Weltbild – abhängig von der individuellen Kombination seiner Eigenschaften, die der Wurzel seiner Seele entstammt.

Wir alle gehen die gleichen Stufen der gleichen Leiter hoch. Deshalb existiert eine Wissenschaft der Enthüllung des höheren Lebens für alle, die Kabbala, die jedem erklärt, wie er vorankommen muss.

Und deshalb handelt alles, was wir im Buch Sohar lesen, von unseren fortgeschrittenen Zuständen, die jeder durchlaufen muss.

In dem Maße unseres Verlangens, sie wahrzunehmen, ziehen wir von diesen Stufen die Kraft an, die uns entwickelt (das Licht, O“M) – wir wachsen, entwickeln uns und steigen auf in dem Maße unserer „kindlichen“ Anstrengungen.

Doch das Wichtigste ist, die Einwirkung von unseren eigenen fortgeschrittenen Zuständen auf uns hervorzurufen. Deshalb ist der zweite und weitaus wichtigere Punkt beim Herangehen an das Lesen des Buches Sohar das Verständnis dafür, dass der Aufstieg Vereinigung bedeutet.

Wir steigen eine „Pyramide“, einen „Kegel“ hoch – in dem Maße der Vereinigung von unseren Punkten im Herzen.

Aus diesem Grund sind alle 125 Stufen der Leiter von unserer Welt bis zur völligen Vollkommenheit 125 Ebenen der Vereinigung von Verlangen, bis zu ihrer vollständigen Verschmelzung in der Eigenschaft des vollkommenen Gebens.

Das bedeutet, je mehr wir uns verbinden, desto höher steigen wir auf – und in dem Maße der Verbindung zwischen uns enthüllen wir die Eigenschaft des Gebens, des Schöpfers.

Deshalb, wenn wir das Buch Sohar lesen, wollen wir in diesem Zustand sein und warten darauf, dass er eintritt – in uns und zwischen uns.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 12.09.2010