Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Absicht ist der Faden zur Zukunft

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist Absicht? Ein Gedanke oder eine Empfindung?

Meine Antwort: Absicht ist meine Verbindung zum Ende der Handlung. Ich muss einen Verbindungsfaden zwischen mir und dem Ende der Handlung spannen: ich habe jetzt vor, einen Ort zu enthüllen, in dem ich durch die Erlangung der Ähnlichkeit der Eigenschaften den Schöpfer enthülle.

Das heißt, ich habe jetzt vor, in dem Maße, in dem ich dazu fähig bin, die Kraft des Gebens in mir zu enthüllen, und in dieser von mir erlangten Kraft des Gebens werde ich den Schöpfer enthüllen.

Dann wird die Kraft des Gebens von mir ausgehen, auch der Schöpfer wird sich als die Kraft des Gebens offenbaren, und zwischen uns wird eine Verbindung entstehen, die sich „Vereinigung“ (Siwug), Verschmelzung nennt.

Ich stelle mir diesen erwünschten Zustand vor, und das wird als meine Absicht bezeichnet: was genau ich zu erreichen beabsichtige, welchen zukünftigen Zustand ich mir ausmale, d.h. wünsche, dass er eintritt.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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Die Zeit der Vorbereitung und die Zeit des Empfangens

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man sich auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns vorbereiten?

Meine Antwort: Die Vorbereitung auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns wird als Vorbereitungszeit bezeichnet.

Das ist die erste Entwicklungsphase in der Wissenschaft der Kabbala, einer Wissenschaft über die Enthüllung der höheren Welt und der höheren Kraft für jeden in unserer Welt.

Der Mensch kommt zur Wissenschaft der Kabbala, doch wie viel er darüber auch lesen mag und wie viel ihm darüber auch erzählt wird, er nimmt ihr Thema nicht wahr.

Es bedarf keiner Anstrengung, sich etwas zu merken, sowie keiner Fähigkeit, etwas zu verstehen, sondern der Einwirkung des Lichts infolge der Anstrengungen nicht beim Studium, sondern bei den Versuchen, sich zu vereinigen, – dann beginnt man allmählich zu hören, sprich innere Reaktionen darauf, was man hört und liest, wahrzunehmen. Man entwickelt gewisse innere Empfindungen.

Versucht mal einem Kater ein Buch vorzulesen. Warum hört er nicht? Weil er keine Empfindungen hat, die auf eure Informationen reagieren würden. Er hat keinen „Platz“ (kein Verlangen), um diese zu empfangen/wahrzunehmen/zu erkennen.

Genauso kann auch ein Mensch, der zur Wissenschaft der Kabbala kommt, unsere Informationen nicht wahrnehmen. Und zwar nicht, weil er die Wörter nicht kennt, sondern weil er noch über keine inneren Empfindungs- und Gedankenmodelle verfügt, um auf die Informationen des Buches Sohar zu reagieren.

Darum ist eine „Vorbereitungszeit“ notwendig, in der wir in unserem Verlangen (Material) verschiedene Modelle von Empfindungen, Verbindungen und Reaktionen auf spirituelle Begriffe aufbauen.

Die Erschaffung dieser neuen Zellen der Wahrnehmung von spirituellen Begriffen in uns geschieht nur mit Hilfe des Kabbala-Studiums in der Gruppe, welches die Einwirkung des verborgenen höheren Lichts hervorruft.

Gerade dieses Licht erschafft in uns Modelle bzw. Zellen für neue, für uns bislang unverständliche Wahrnehmungen von Licht, Geben, Verbindung und anderen spirituellen Begriffen.

Es bedarf viel Zeit für die Bildung eines notwendigen Satzes an sinnlichen Reaktionen auf die wichtigsten spirituellen Begriffe. Darin besteht die Erziehung in unserer Welt: wenn man ein Kind in eine höhere Klasse setzt, wird man feststellen, dass es nicht versteht, was man von ihm will, und nichts wahrnimmt.

Baal HaSulam schreibt, dass es die Zeit des Gebens und die Zeit des Empfangens gibt. Das Geben eröffnet den Prozess, der zum Empfangen führt. Das Geben und das Empfangen können jedoch nicht gleichzeitig existieren. Denn es muss ein „Platz“ in dem Menschen erschaffen werden – es muss ein Mangel daran, was gegeben wird, wahrgenommen werden.

Unser ganzes Vorankommen auf dem spirituellen Weg läuft auf die Erschaffung von Möglichkeiten in uns hinaus, die höhere Welt wahrzunehmen. Sie existiert jetzt schon um uns herum, wir nehmen sie jedoch nicht wahr. Der Schöpfer gibt sie uns bereits, doch wir haben noch kein Verlangen danach. Es gibt noch kein Bedürfnis nach Geben und Liebe, doch gerade das ist die Spiritualität!

Doch wie enthüllen wir sie? – Im Geben des Schöpfers gibt es das Licht, welches auf uns einwirkt und uns nach der Regel „das Licht bringt die Kelim in Schwung“ erweckt – das Licht „schüttelt“ die Verlangen, und sie verstehen immer besser das Licht und wollen es – die Eigenschaft des Gebens – immer mehr. Die Zeit des Gebens endet und die Zeit des Empfangens beginnt…

Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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Im Lichte des Angesichts des Schöpfers

Der Sohar, Abschnitt „WaJechi“, Punkt 103: „Im Lichte des Angesichts eines Königs ist Leben, und sein Wohlgefallen ist wie eine Wolke im Frühlingsregen“.

Dies ist so, weil, wenn sie das Angesicht der Göttlichkeit des Schöpfers annehmen und sich auf jene Merkawot [Streitwagen/Versammlungen] einlassen, von welchen die Tiere der Welt kommen, die Tiere, die die Merkawa [Einzahl von Merkawot] tragen, wie in Ezechiel geschrieben steht, wird über sie gesagt: „Im Lichte des Angesichts eines Königs ist Leben“.
Alles hängt vom Leuchten von oben ab. „oben“ befindet sich, wie auch alles andere, „im Inneren eines Menschen“, in unseren Empfindungen, bezieht sich aber auf unsere „höheren“, fortgeschrittenen Zustände.

In der spirituellen Welt, in dem spirituellen Empfinden gibt es keine Zeit, keinen Raum, keinen Ortswechsel. Der Unterschied zwischen all dem besteht nur in der geringeren bzw. größeren Wichtigkeit bezüglich der Eigenschaft des Gebens, des Schöpfers.
Wenn eine Kraft/Eigenschaft erscheint, die mir eine größere Eigenschaft des Gebens bringt, dann ist dieser Zustand für mich wichtiger, d.h. „höher“ als der vorherige, und wird als das „Leuchten von oben“ bezeichnet.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 29.08.2010

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Vom irdischen Bild zum spirituellen

Eine Frage, die ich erhielt: Während wir den Sohar lesen, zeichnet sich in mir immer ein irdisches Bild ab?
Meine Antwort: Es ist unwichtig. Wenn du hinter diesem irdischen Bild den Schöpfer zu erkennen versuchst, dann ist das auch gut.
Nach und nach wird sich dieses irdische Bild in ein Bild der Eigenschaften verwandeln – Haus, Abraham, Pflanzen, Tiere – alle Wörter fangen an, einen sinnlichen Ausdruck zu erlangen.
Denn wir zeichnen alles in unseren Empfindungen auf. Und wenn du im Moment nur Bilder und Gestalten siehst, dann ist es so, weil du noch so lebst – in einem dir gewohnten Bild dieser Welt.
Doch allmählich wird das Licht dich zur Wahrnehmung von Eigenschaften, Merkmalen und Kräften führen. Anstelle von Wörtern, durch welche Menschen, die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere, die im Sohar vorkommen, bezeichnet werden, wirst du anfangen, die Eigenschaften eines jeden von ihnen, das Verhältnis zwischen ihnen in dir wahrzunehmen.
Dann wirst du beginnen, das Bild dieser Zustände aus deinem inneren, sinnlichen Eindruck zusammenzustellen – das Bild, das sich aus den Eigenschaften aller Details der Erzählung in dir zusammenfügt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010

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Was heisst „Tora“

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet „Tora“?

Meine Antwort: Die Kraft, die uns korrigiert und verbindet, kommt zu uns in verschiedenen Erscheinungsformen.

Diese Kraft, die uns eine Erkenntnis des Bösen, seine Korrektur, eine Verbindung mit dem Guten und Beispiele von Vereinigung geben kann, also das ganze System unserer Korrektur, heißt Tora.

SA von der Welt Azilut wird als „Tora“ betrachtet, denn es ist ein Bild oder ein System. Ich trachte danach, mich nach diesem Bild zu formen. Das tue ich, indem ich alle Seelen in Malchut der Welt von Azilut sammle, sodass die Verbindung zwischen ihnen jener von Seir Anpin von der Welt Azilut gleich wird.

In diesem Fall verbinden sich alle Seelen, die in Malchut der Welt Azilut eingeschlossen sind, und gehen eine Verschmelzung (Siwug) mit SA der Welt Azilut mit dem Schöpfer ein. So enthüllen wir die Verbindung und die Verschmelzung zwischen uns.

Alles passiert, beginnt und endet in SON der Welt Azilut; Malchut der Welt Azilut geht sieben Zustände durch, bis sie die Stufe von SA erreicht, eine vollkommene Ähnlichkeit mit Ihm. Am Ende werden beide wie zwei grosse Leuchten.

Deshalb ist SA der Welt Azilut, auch „Tora“ oder „Schöpfer“ genannt, uns als Beispiel, je nach Aufbau, Stärke und Wirkung.

Und wir müssen uns vor allem bemühen, uns miteinander in dieser Dunkelheit zu verbinden, wobei wir enthuellen, dass wir dafuer Seine Hilfe benoetigen.

Wenn wir in allen unseren Bemühungen, uns zu verbinden, herausfinden, dass wir dazu nicht fähig sind, dann sind wir wie kleine Kinder, beginnen zu schreien und fordern ein Beispiel für eine Korrektur.

Dann zeigt uns der Höchste ein Beispiel, gibt uns die Kraft, sich zu verbinden, aber unsere Bitte, unsere Forderung, muss nur aus unseren Mühen, sich miteinander zu verbinden, herauskommen. Sonst werden wir einer Antwort nicht würdig.

Denn sonst befinden wir uns nicht in einem Zustand der Verbindung zwischen Malchut und SA der Welt Azilut, Malchut spürt nur die Verbindung.

Und wir befinden uns unten in den Welten BEA. In Malchut steigen nur unsere Wünsche, sich miteinander zu verbinden, hinauf, damit wir den Schöpfer enthüllen und die Eigenschaft des Gebens erreichen.

Aus einem Soharunterricht, 14.09.2010

Kabbala Akademie

Strebt nach dem Licht!

Eine Frage, die ich erhielt: Sie haben gesagt, dass wir beim Lesen vom Sohar versuchen sollten, die Kraft hinter der Erzählung zu erkennen.

Ist es richtig, wenn ich mir vorstelle, dass irgendeine Kraft in einer unbekannten Sprache mit mir sprechen würde, und ich versuchen würde, diese Sprache zu verstehen, wie ein Säugling, der hört, wie man mit ihm spricht, und so die Sprache lernt?

Meine Antwort: Das ist falsch. Mit meinem irdischen Verstand und meinem Empfinden werde ich niemals das Bild, hinter welchem der Schöpfer steht, erkennen.

Ich kann nur während des Studiums eine besondere Handlung, genannt das „Licht, das zur Quelle zurückführt“, hervorrufen, und dieses Licht erschafft in mir eine neue Eigenschaft, dank welcher ich das Bild einer anderen Welt wahrnehmen werde.

Im Moment habe ich diese Eigenschaft nicht, um den Schöpfer durch den Text des Sohar hindurch sehen zu können. Diese Eigenschaft muss sich in mir nach und nach durch meine Anstrengungen entwickeln.

Das bedeutet, dass das Licht auf mich einwirkt und in mir ein zusätzliches Wahrnehmungsorgan – die Eigenschaft des Gebens – entstehen lässt, und in ihm werde ich den Schöpfer wahrnehmen.

Keine anderen Anstrengungen oder Ziele werden beim Studieren von „heiligen“ (von der höheren Welt und dem Schöpfer handelnden) Büchern helfen.

Deshalb müssen meine ganzen Anstrengungen nur darauf gerichtet sein, das umgebende Licht anzuziehen. Denn der Schöpfer kann erst enthüllt werden, wenn ich Ihm in Seinen Eigenschaften ähnlich bin.

Er ist vollkommen Gebend. Ich aber verfüge über keine Eigenschaft des Gebens, über kein Wahrnehmungsorgan, in dem ich Ihn enthüllen kann.

Ich erlange dieses Wahrnehmungsorgan nur durch die Einwirkung des verborgenen Lichts, das zur Quelle zurückführt. Das Licht erschafft in mir die Eigenschaft des Gebens – und dann erkenne ich den Schöpfer.

Darum muss ich während des Lesens des Buches Sohar danach streben, dieses Licht anzuziehen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010

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Durch den Sohar den Schöpfer enthüllen

Wir lesen den Sohar. Was ist wichtig für mich – den Text in allen Einzelheiten zu kennen oder den Schöpfer zu erkennen, denn hier handelt es sich um Ihn, um Seine Handlungen?

Will ich wissen, was über die Handlungen selbst geschrieben steht, oder woher, von Wem diese Handlungen kommen?

Hier steht ein Wendepunkt dahinter, der entweder zum Erfolg oder zum Scheitern führt, zum Licht oder zum Dunkel, zur Enthüllung des Schöpfers oder zum Auswendiglernen des Textes, zum Studium der Tora oder Demjenigen, der die Tora schenkt.

Das Ziel ist, den Schöpfer, der hinter dem Text steht, zu enthüllen und zu erkennen. Gerade Er ist wichtig für mich. Deshalb denke ich daran, wie ich die Kraft enthüllen kann, von deren Handlungen hier die Rede ist.

Das ist damit zu vergleichen, als ob ich mit dem Gastgeber an Seinem Tisch sitzen würde und Er für mich die erlesenen Gerichte vorbereitet hätte.

Doch ich schaue das Essen nicht an, ich achte auf gar nichts um mich herum. Ich verschmähe das alles nicht, doch benutze es nur, um Ihn zu enthüllen, die Verbindung mit Ihm herzustellen.

Vor allem: wozu bin ich an diesen Tisch gekommen? – Für den Gastgeber, um Ihn kennenzulernen, und nicht um des Essens willen.

Ich vollziehe alle möglichen Handlungen, um Ihn zu erkennen. Dann ist es mir erlaubt, alles vom Tisch zu nehmen, zu probieren und zu genießen, alles Beliebige zu tun, wenn Er für mich wichtig und alles andere nur ein Mittel ist.

Beim Lesen des Sohar studieren wir die Handlungen des Schöpfers – und nur, um Ihn zu enthüllen. Darum muss man sich darauf konzentrieren, was hinter dem Text steht, durch ihn hindurchgehen.

Einerseits ist es so, als ob das Buch mich verwirren würde. Andererseits fange ich an, gerade durch meine Anstrengungen, durch den Text hindurchzugehen, hinter dem Text plötzlich den Schöpfer zu sehen.

Es gibt keine andere Möglichkeit, Ihn zu enthüllen. Es gibt keine andere Verbindung mit dem Gastgeber, ich verstehe Ihn nicht, Er ist verhüllt hinter dem Tisch.

Ich kann Ihn nur durch die Speisen verstehen: „Ich esse gerne Süßigkeiten – Er hat sie für mich vorbereitet. Er hat mich so erschaffen, dass ich Süßes mag, und hat es mir gegeben. Was will Er damit erreichen? Ich mag nicht besonders Saures. Doch Er gibt es mir. Warum?“ Ich muss Ihn aus mir selbst heraus enthüllen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010

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Sich vor dem tosenden Ozean retten

Zu Jom Kipur lesen wir die Erzählung „Jona“. Über den Propheten Jona, den der Schöpfer beauftragt hat, in die Stadt Ninwe zu gehen, um deren Bewohner zu gute Taten zu erwecken.

Aber Jona hat sich entschieden, vor dem Schöpfer wegzulaufen, er suchte das Schiff auf, um wegzuschwimmen… Der Schöpfer aber hat den Sturm hervorgerufen, und als die Seeleute verstanden haben, dass der Jona daran schuld war, haben sie ihn in die Welt hinausgeworfen, in der der Wal Jona verschluckt hatte und ihn dann an die Küste … in die Stadt Ninwe gebracht hat. Jona kam in die Stadt ein und nach seinen Predigten verzichteten die Bewohner auf die Feindschaft, und erreichten die Nächstenliebe. So hat Jona notgedrungen die Verordnung des Schöpfers erfüllt.

Jona, der an Bord des Schiffes ging, ist eine Seele, die sich in den Körper des Menschen herabließ. Denn der Mensch in dieser Welt ist dem Schiff im tosenden Meer ähnlich.

Die Seele kommt in den Körper, um ihre Korrektur in Zusammenhang mit anderen Seelen zu erreichen. Gerade aufgrund des egoistischen Wunsches kann die Seele korrigiert werden – auch wenn sie dabei die Selbstsucht und die Trennung von den Anderen verwendet, entwickelt sie trotzdem aus „dem Punkt des Gebens“ die Größe und die Stufe des Schöpfers (die Eigenschaft des Gebens und der Liebe).

Dieser „Punkt des Gebens“ bindet an sich die immer größeren egoistischen Wünsche. Dabei werden solche Wünsche, die noch nicht für das Geben geeignet sind, nicht verwendet (die Beschränkung). Folglich verlegt man 125 Mal den ganzen Wunsch zu genießen, bis das Geben erreicht ist.

Der Schöpfer schickt „den Punkt des Gebens“, die Wurzel der Seele in diese Welt – den Propheten Jona, in die Wünsche der Menschen, aufs Schiff. Die Matrosen und der Kapitän sind die Engel, d.h. die Umgebung des Menschen, die Beauftragten des Schöpfers.

Jona soll seine Wünsche erwecken, um korrigiert zu werden, sich mit allen Seelen zu verbinden, die Stadt Ninwe zur Korrektur anzuregen, deren Übel ins Gute, in die gegenseitige Liebe umzuwandeln. Andersfalls fallen sie in die Selbstsucht und den Hass herab, die sie folglich zum Tod führen können.

Dazu müssen wir zur Hilfe das Licht heranziehen. Das heißt, zu bitten, bzw. über die Hilfe zu schreien. Und in jenem Maß, in dem wir schreien erhebt das Licht den Teil des Wunsches zu genießen, und schließt ihn an die Handlung des Gebens an.

So verlegen wir alle Wünsche aus unserer Welt (die Wünsche „für sich“), – in die zukünftige Welt (die Wünsche „für die anderen“). Dadurch gehen wir in die Welt des Schöpfers ein, zur Empfindung der Welt in der Eigenschaft des Gebens, die als die ewige und vollkommene Existenz empfunden wird.

Die Geschichte des Propheten Jona besagt, dass der Schöpfer uns zwingen wird, uns entweder auf dem guten Weg oder durch Leiden mit der Verbreitung der Kabbala zu beschäftigen, mit der Methode der Korrektur der ganzen Welt. Deshalb ist es gesagt: „So wähle das Leben“ – und darin ist das Wesen des Jom Kipur eingeschlossen.

Aus dem Unterricht nach gewählten Ausschnitten über Jom Kipur, 17.09.2010

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In Malchut der Unendlichkeit zurückkehren

Eine Frage, die ich erhielt: Gestern haben Sie auf dem Blog geschrieben: „In der Geisteswelt gibt es keine Quelle des Lichtes und das Licht füllt das ganze Weltall aus, seine Einwirkung ist identisch, egal wo du bist“. Deswegen können wir nur in der Verbindung zwischen uns bewerten, inwiefern wir uns der Quelle des Lichtes, dem Schöpfer nähern?

Meine Antwort: Richtig. Es gibt keine andere Stelle, außer die, wo wir uns jetzt befinden. Diese einzige geschaffene Stelle ist die Malchut der Welt der Unendlichkeit.

Aber infolge der allmählichen 125stufigen Einschränkung des Lichtes und der Anwesenheit des Schöpfers darin, halten wir uns hinter den 125 Filtern auf, hinter der letzten Stufe der Verhüllung, auf der wir nicht mehr empfinden, wo wir bezüglich aller Stufen sind.

Um Malchut der Unendlichkeit durch die Verhüllung enthüllen zu beginnen, sollen wir uns vorstellen, dass wir uns in ihr jedoch befinden, aber wir empfinden das nicht, weil wir voneinander egoistisch abgesondert sind.

Wenn wir beginnen, uns im Maß der Vereinigung nach 125 Stufen der Enthüllung zu verbinden, werden wir in die Empfindung von der Malchut der Unendlichkeit zurückkehren. Eigentlich kehren wir ins Begreifen zurück, wir entfernen die Vorhänge, die Verhüllungen.

Aber alles wird gemäß der Kraft der Vereinigung zwischen uns enthüllt. Bei der Bestrebung zur Einigkeit werden eben die Kräfte, die gegen die Einigkeit wirken, als „böser Anfang“ bezeichnet und keine andere.

Wenn wir wünschen, uns in der Bestrebung zu verbinden, dem Schöpfer ähnlich zu werden, werden wir ein ganzes System der falschen Verbindung zwischen uns entdecken, die der Vereinigung widerstehen. Wir werden das System der unreinen Welten der BEA (BEA de Pruda der Welten der Teilung) entdecken.

Wenn wir jedoch unsere Absichten von „bekommen“ auf „geben“ ändern, schaffen wir aus unreinen Welten der BEA das System der reinen Welten der BEA (BEA de Kduscha der Heiligkeit und des Gebens).

In Wirklichkeit ist ja nichts zerbrochen worden, sondern nur die Verbindung ist verdorben worden. Sie wurde egoistisch und nun wurde sie in Form des Gebens wieder hergestellt!

Wir sind nicht zerstückelt, sondern falsch miteinander verbunden. Anstatt dir das Gute zu geben, möchte ich es von dir herausziehen und dir das Böse geben. Und so ist jeder von uns.

Das heißt Zerbrechung (Zerbruch?) des Systems. Aber in Wirklichkeit ist in ihm nichts zerbrochen worden. Es ist dasselbe System, wo wir miteinander verbunden sind, allerdings mit der falschen Verbindung.

Wenn wir entdecken, dass die Verbindung zwischen uns falsch ist, dann bedeutet das, dass wir uns bereits in den unreinen Welten der BEA befinden und das ist schon eine geistige Enthüllung. Zur Zeit sind wir hinter den 125 Schichten der Verhüllung dieser Verbindung verborgen. Das ist aber nur der Mangel unseres Begreifens.

Deswegen hängt alles nur von unseren Bemühungen ab, das System der richtigen Verbindung zwischen uns zu enthüllen. Durch diese Verbindung enthüllen wir ja die Kraft, die die Schöpfung verwaltet – den Schöpfer. Eine andere Möglichkeit, den Schöpfer zu enthüllen, gibt es nicht.

Wir reproduzieren eigentlich unser Kli (der allgemeine Behälter der Seele) aus dem Zustand der Zerbrechung, in dem alle seine Teile, wie die Organe des kranken Menschen, falsch arbeiten, bis die Harmonie und die richtige Verbindung erreicht wird.

Der gesunde Zustand, zu dem wir zurückkehren, unser richtiges Funktionieren, die innere Kraft, die uns verwaltet, die Notwendigkeit und das Ziel unserer Existenz – das alles heißt „der Schöpfer“.

Aus dem Sohar Unterricht vom 14.09.2010

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Der Weg zur Offenbarung des Schöpfers

Während wir das Buch Sohar lesen, versuchen wir, einen gemeinsamen Raum zu erschaffen, indem wir danach streben, all unsere Punkte im Herzen zu vereinen. Das bedeutet, die „Tora lernen“. Ohne eine solche Absicht gibt es kein Torastudium.

Der Punkt im Herzen ist „Israel“, Isra-El, direkt zum Schöpfer. Mittels des Studiums wollen wir die Tora erreichen – das uns korrigierende Licht. Und dann offenbaren wir, in der Verbindung zwischen uns, den Schöpfer.

In der Verbindung zwischen uns und dementsprechend in der Offenbarung des Schöpfers gibt es 125 Stufen oder 5 Welten, 5 Lichter NaRaNChaJ.

Die vollständige Abwesenheit von Einheit, in der wir unsere Anstrengungen beginnen, uns zu verbinden, heißt „diese Welt“. Der Endpunkt unserer wechselseitigen Verbindung heißt „Welt der Unendlichkeit“.

So offenbart sich das gesamte System der gemeinsamen Seele, genannt Adam Rishon, Shechina oder Malchut der Unendlichkeit. Die Form dieses spirituellen Gefäßes (Kli) heißt „Schöpfer“ (Kadosh Baruch Hu) – die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die wir dann offenbaren.

Alles befindet sich innerhalb dieses Systems. Die ganze Wissenschaft der Kabbalah spricht allein davon, wie man den Schöpfer offenbart, gemäß der Gleichheit von Eigenschaften, wie es heißt: „Von der Liebe zu den Geschöpfen – zur Liebe zum Schöpfer“. Indem wir uns untereinander verbinden, erschaffen wir in der Verbindung zwischen uns ein System, das der Höheren Kraft des Gebens gleicht.

Dieses Bild muss während des Lesens des Buches Sohar ständig vor unseren Augen sein. Ich muss ständig prüfen, wo ich mich auf dieser Treppe der Verbindung zwischen uns befinde, wovon der Sohar jetzt spricht, ob ich mich mit den anderen verbinden will oder mich dem widersetze, was mich jetzt hindert.

Ich denke die ganze Zeit nur daran: wie ich (Israel) mit den anderen verbunden bin – mittels der Kraft, die uns eint (Tora), und innerhalb unserer richtigen Verbindung offenbare ich die ureigene Eigenschaft des Gebens (den Schöpfer).

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