Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Die höhere Mathematik der Schöpfung

Der Schöpfer ist konstant und existiert ewig. Die Schöpfung dagegen kann etwas nicht empfinden, wenn es darin keine Veränderungen gibt. Das Unveränderliche also wird von uns nicht unterschieden, nicht empfunden.

Alle unsere Empfindungen sind auf der Messung des Kontrastes begründet – „Alles wird im Vergleich begriffen“. Wir unterscheiden nur das, was sich ändert, sich bewegt, somit liegt der Unterschied in der Zeit, in der Bewegung, in der Kraft, in Tausenden der Veränderungen. Aber nur wenn diese tatsächlich erfolgen!

Deshalb zeigt sich der Schöpfer in einer Menge der Veränderungen, die es weder in Ihm, noch im Wunsch zu genießen gibt. Aber Er ist verpflichtet, Milliarden von Veränderungen in den Beziehungen zwischen Ihm und dem Wunsch zu organisieren, damit das Geschöpf das Wissen über den Schöpfer erlangt.

Nach allen diesen Veränderungen erreichen wir die Ruhe und Vollkommenheit. Aber, um sie zu erreichen und, den Schöpfer zu erkennen, sind wir verpflichtet, diese zu erleben. Alle Veränderungen wurden absichtlich, künstlich vom Schöpfer geschaffen.

Der Wunsch zu genießen und der Wunsch zu geben, das Erhalten und das Geben, die Heiligkeit und Klipa – das alles wurde nur mit dem Ziel geschaffen, uns den konstanten Eindruck vom Schöpfer zu geben.

Anderenfalls könnten wir nichts im einfachen weißen Licht unterscheiden. Wir hätten auch nicht erkannt, dass Er „der Weiße“ ist. Es ist unmöglich, dem Geschöpf die unerschütterliche Vollkommenheit und die Ewigkeit nur mittels der unendlichen Zahl der Veränderungen weiterzugeben.

Zum einen kann man diese Tatsache auch in der Technik sehen. Um eine beliebige Erscheinung weiterzugeben, sind wir verpflichtet, diese zu spalten, auf eine Menge der Impulse zu teilen, wonach die diskreten Daten auf den hohen Frequenzen weitergegeben werden.

Mit Hilfe solcher Differenzierung (der Teilung), der Sendung von den winzigen Veränderungen und deren Empfang mit der nachfolgenden Integration (der Vereinigung), können wir die Informationen über die Verbindungsleitungen weitergeben.

Somit kann man den anderen Menschen nur aufgrund der verschiedenen Veränderungen erkennen, die man aus den Begegnungen mit ihm bemerkt. Es gibt keine andere Möglichkeit. Nachdem diese Eindrücke zusammengetan werden, kann man sagen, dass man den Menschen tatsächlich erkannt hat.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.10.2010

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Die höhere Welt wird in der Liebe geöffnet

Das Buch Sohar wirkt auf uns mit Hilfe des Lichtes ein, das darin verborgen ist. Wenn wir wünschen, dieses Licht für unsere Korrektur zu nutzen, dann ist die Verbindung die einzige Stelle, welche wir korrigieren sollen.

Deshalb soll sich jeder bemühen, sich vorzustellen, welche Korrekturen begangen werden müssen. Denn wir empfinden noch nicht, dass zwischen uns der grundlose Hass und die Abtrennung – anstelle der Bruderliebe herrscht.

Dieser Hass soll sich zurück in die Liebe verwandeln. Die Kraft des Sohars kann es verwirklichen. Dann werden wir in der erneuerten Verbindung zwischen uns, die ganze Höhere Welt öffnen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.10.2010

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Realität oder Chaos der Wünsche?

Der Sohar. Kapitel „Wajechi“, 808) Als Jakob versammelt war, leuchtete der Mond, und die Sehnsucht der höheren Sonne, SA erwachte zu ihm.
Wenn die Sonne aufgeht, Jakob, geht auch die andere Sonne, Seir Anpin hinauf, und Seir Anpin wird mit Nukwa verschmelzen. Und der Mond, Nukwa, leuchtet von Seir Anpin
.

Das alles betrifft nur den Menschen, der das Spirituelle begreift. Und im Menschen geschehen allerlei Veränderungen, da sein Wunsch zu genießen ständig erneuert wird.

Dieser Wunsch zeigt dem Menschen verschiedene Formen im allgemeinen, unveränderlichen, spirituellen Zustand. Alles was sich außerhalb des Menschen befindet ist konstant, und in mir ändert sich alles.

Baal HaSulam erklärt im Artikel „Das Vorwort zum Buch Sohar“, dass wir die Welt mit der Hilfe der Ähnlichkeiten, mittels „der Fotokamera“ wahrnehmen, die uns das Bild der Realität am „Bildschirm“ im hinteren Teil des Gehirns projiziert. Und deshalb scheint es mir so zu sein, dass alles was in meinem Inneren geschieht auch draußen existiert.

Es erweist sich aber, dass ich die umgebende Wirklichkeit in Form der Projektion des inneren Chaos meiner Wünsche, Gedanken und Beziehungen sehe.

In Wirklichkeit ist es nicht das Chaos, sondern ich weiß nur nicht, in welcher Reihenfolge meine inneren Reschimot erwachen.

Aber wenn sie in einer bestimmten Reihenfolge erwachen, sehe ich im konstanten, höheren Licht, die Veränderungen.

Aufgrund dieser verborgenen Reschimot bekommt das Licht die verschiedenen Erscheinungsformen, malt uns die verschiedenen Farben aus, gibt uns allerlei Bilder wieder.

Und ich glaube, dass das alles außen geschieht, obwohl diese Reschimot in meinem Inneren erwachen. Somit beschreibt der Sohar die Prozesse, die innerhalb von uns geschehen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.10.2010

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Die Formel für die optimale Entwicklung

Der Sohar ist die stärkste Quelle der spirituellen Kraft, aus der wir das Licht, die Kraft – alles, was man sich wünschen kann – schöpfen können. Doch wir müssen verstehen, dass wir alles entsprechend unserem Verlangen erhalten.

Wenn ich das Schöpfungsziel erreichen will und genau darauf gerichtet bin, dann bekomme ich die hundertprozentige Unterstützung und Kraft davon.

Wenn ich aber in eine andere Richtung gehe, dann muss das Licht in dem Maße meiner Abweichung auf mich, auf mein Verlangen zu genießen einwirken, um es zu bezwingen und mich auf den rechten Weg zurückzubringen.

Den Unterschied zwischen dem direkten Weg zum Ziel und der Abweichung davon empfinde ich als Leiden. Diese Leiden zwingen mich, zurückzukehren.

So will auch ein kleines Kind, das ich an der Hand halte, mich zur Seite ziehen, und ich halte es fest und ziehe es zurück, es zieht mich in eine andere Richtung, und ich ziehe es wieder zurück.

Genauso auch wir. Wenn wir von dem Weg abkommen, bringt das Licht uns mit Gewalt zurück. Doch diese Kraft, die als Gegengewicht zu unserem Verlangen wirkt, empfinden wir als böse – bis hin zu Krankheiten, Problemen, Leiden, Kriegen und dem Tod.

Deshalb, wenn wir auf gutem Wege wie liebe Kinder voranschreiten wollen, um nicht mehr zu leiden, müssen wir uns die Frage stellen: wie kann man Gehorsam leisten und auf dem richtigen Weg, direkt und ohne Fehler voranschreiten?

Baal HaSulam schreibt, dass es eine einfache Formel gibt: „Israel (jene, die nach dem Schöpfer streben: Isra – direkt und El – Schöpfer), die Tora (von Or – Licht und Oraa – Anleitung) und der Schöpfer (Kadosh Baruch Hu) sind eins“.

Israel bin ich. Die Tora ist das Licht, das auf mich einwirken und mich auf gutem und direktem Wege vorantreiben wird. Der Schöpfer ist das Geben.

Wie kann ich meine Entwicklung nach dieser Formel organisieren? Baal HaSulam erklärt im Artikel „Die Freiheit des Willens“, dass es nur mit Hilfe der Gruppe möglich ist.

Wenn ich die Erreichung des Ziels mit der Gruppe, in der Gruppe, verbinde, dann füge ich mich in sie ein und will in der Verbindung zwischen uns den Schöpfer enthüllen – auf diese Weise gehe ich zweifelsohne in die richtige Richtung.

Deshalb, wenn wir während des Lesens des Buches Sohar sein Licht anziehen wollen, müssen wir uns möglichst viele Gedanken darüber machen, dass das Licht sich auf die richtige Art und Weise zeigt.

Denn die Tora kann sowohl zum Lebenselixier als auch zum tödlichen Gift werden. Und es kann passieren, dass wir uns in eine vollkommen anderen Richtung bewegen, dann ist es „vorzuziehen, zu sitzen und nichts zu tun“, wie es geschrieben steht.

Darum sollten wir uns mit der richtigen Absicht wappnen und daran denken, dass wir alle zusammen den Sohar lesen, damit das Licht uns die Einheit bringt.

Und es ist unwichtig, was genau wir lesen, wie weit wir verstehen, ob wir hören oder die Sprache kennen. Das Wichtigste ist die Absicht.

Denn die „wundersame“ Kraft (Sgula) des Sohar wirkt auf den Menschen nur in Abhängigkeit von seinem Verlangen. Deshalb lasst uns die Verbindung und in unserer Verbindung die Enthüllung des Schöpfers herbeisehnen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 22.10.2010

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Der Schöpfer enthüllt sich jedem

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es einen Unterschied zwischen dem Studium des Buches Sohar auf dem Kongress, zusammen mit sehr vielen Menschen und dem Sohar-Studium in unserer Gruppe während der Morgenunterrichte? Was ist wichtiger – Quantität oder Qualität?

Meine Antwort: Die Quantität wertet die Qualität nicht ab. Innerhalb einer großen Anzahl von Menschen gibt es immer welche, die in der Lage sind, sich mehr oder auch weniger zu verbinden, es gibt aber auch welche, die sich überhaupt nicht verbinden können oder es vergessen.

Auf jeden Fall hat die Quantität ebenfalls ihren Vorteil, wie geschrieben steht: „Ich wohne unter Meinem Volk“. Was bedeutet „unter dem Volk“? Die Rede ist hier nicht von einer besonderen Gruppe von Menschen, die auffallen, zielstrebig sind, sich mit der inneren Arbeit beschäftigen können und gut vorbereitet sind.

Der Schöpfer wohnt unter einem ganzen Volk, und nicht innerhalb jener kleinen Gruppe von besonderen Persönlichkeiten, die Er selbst vorangetrieben und zu einer Pyramidenspitze vereint hat. Und doch sagt Er, dass Er sich gerade unter einer großen Menschenmenge befindet.

Die Höhere Lenkung kümmert sich am meisten um die unbelebte Stufe (innerhalb der Menschheit), weniger um die pflanzliche, noch weniger um die tierische und menschliche.

Je schwächer ein Geschöpf, je geringer sein freier Wille, je weniger es in der Lage ist, selbständig für die Korrektur der Schöpfung zu arbeiten, ausgehend vom Schöpfungsgedanken und dem Gesamtsystem, desto mehr kleidet sich die Höhere Lenkung in dieses Geschöpf – und das ist ein Anzeichen für die Enthüllung des Schöpfers (Elokut).

Das heißt, die Rede ist nicht von der Enthüllung des Schöpfers in so hohen Seelen wie Rashbi und allen anderen großen Kabbalisten. Die Enthüllung des Schöpfers wird an der Gemeinschaft und nicht an einzelnen Individuen gemessen.

Aus diesem Grund dürfen wir die große Anzahl nicht nur nicht verachten, sondern müssen sie sogar achten. Die Masse ist durch ihre Anzahl stark und nicht durch einzelne Individuen, die über persönliche Erkenntnis verfügen und persönliche spirituelle Arbeit leisten.

Das Wichtigste ist gerade die gemeinsame Arbeit, denn dadurch lassen wir das Licht sich enthüllen und erlangen die Enthüllung des Schöpfers.

Und persönliche, besondere Arbeit von einzelnen Menschen, unserer Gruppe oder einiger Gruppen ist nur dazu nötig, um uns in diese ganze riesige Masse (in einige Millionen, Milliarden Menschen) einzuordnen und über uns den Lebensgeist an sie weiterzugeben.

Darum ist die Richtung, die Absicht und das Ziel gerade die Gesellschaft, das Volk. Genau aus diesem Grund ist die Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala in den Massen notwendig.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.10.2010

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Bürgschaft ist das Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Ist das Licht, das zur Quelle zurückführt, unser Kompass in der Gruppe? Oder ist die Verbindung unser Kompass?

Meine Antwort: Die Verbindung kann nicht der Kompass sein, denn ich habe sie noch nicht erreicht. Der Kompass zeigt mir den Punkt an, in dem ich mich noch nicht befinde. Dieser Punkt ist die Einheit unter uns, sie muss ich erreichen.

Darum ist alles, was ich jetzt tue, indem ich Anstrengungen in der Umgebung, in der Gruppe unternehme, mich von meinen Freunden begeistern lasse, von ihnen die Wichtigkeit des Ziels erhalte und meine eigene Nichtigkeit erkenne – all das tue ich, um den Sohar nun mit der Empfindung und dem Verständnis zu lesen, dass er uns die wahren, hohen, spirituellen Zustände beschreibt, die ich wahrzunehmen und zu erreichen wünsche.

Es ist uns verboten, zu vergessen, dass das Licht eine Erscheinung innerhalb des Verlangens (Kli), die Form des Verlangens ist. Wir studieren, empfinden und besprechen nur die Materie und die Form, die in die Materie eingekleidet ist.

Die Materie ist unser gemeinsames Verlangen zu genießen, das wir zu einem Ganzen vereinen und ihm die Form der Verbindung zwischen uns, genannt „Bürgschaft“, geben wollen.

Die Bürgschaft an sich, wenn sie eintritt, wird das Licht sein. Denn die Rede ist nur von der Form, die dem Verlangen (Kli) eigen ist. Ich weiß nicht, was die Elektrizität, das Licht an sich ist, ich weiß nur, welche Veränderungen davon im Material stattfinden.

Darum strebe ich nur die Form, die in die Materie eingekleidet ist, an. Diese Form ist der Schöpfer („Bo-Re“ – „Komme-Sehe“), das Licht, das in seinen verschiedenen Erscheinungen wirkt – als umgebendes oder inneres Licht, „Nekudot“ (Punkte) oder „Taamim“ (Geschmäcke) usw.

Letztendlich muss ich mich selbst fest davon überzeugen, dass es nichts außer unseren Verlangen, die auf eine richtige Art und Weise verbunden sind, gibt – und das nennt sich „Licht“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.10.2010

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„Viel fremdes Volk“ – in einem Menschen, unter einem Volk und in der Welt

Der Sohar, Abschnitt „BeShalach“, Punkt 37: …aufgrund des vielen fremden Volkes wurden sie nicht „die Söhne Israel“ oder „Israel“ oder „Mein Volk“, sondern einfach „das Volk“ genannt.

Als sie sich aus Ägypten erhoben und viel fremdes Volk sich noch nicht mit ihnen verband, nannte Er sie „die Söhne Israel“. Nachdem viel fremdes Volk sich mit ihnen verbunden hatte, nannte Er sie „das Volk“.

Wenn man davon spricht, was in einem Menschen vorgeht, dann bedeutet „viel fremdes Volk“ (Erev Rav) jene Verlangen, die auf dem spirituellen Weg zu schreiten scheinen, diesen Weg auch wählen, weil sie denken, dass sie auf diese Weise vorankommen müssen.

Nur versuchen sie jedes Mal, wenn sie sich dazu entschließen, voranzuschreiten, den Schöpfer, das höhere Licht, für sich, für das Empfangen zu nutzen.

Das ist die heimtückischste unreine Kraft (Klipa). Sie wollen die Tora benutzen, um alle möglichen Begehren des Egoismus in ihrem irdischen Leben in dieser Welt zu erfüllen. Alle Probleme des Volkes entstehen wegen dieser Klipa, genannt „viel fremdes Volk“.

Es ist leicht, das auf dem spirituellen Weg zu klären, wenn du erkennst, dass das eine egoistische Form ist, die nichts mit der Spiritualität zu tun hat.

Wenn ich mich nach jeglichen Genüssen dieser Welt sehne (Essen, Sex, Familie, Geld, Ruhm, Macht, Wissen), dann heißen diese Verlangen „Völker der Welt“ in mir. Sie wollen einfach diese ganzen Erfüllungen.

Doch wenn ich anfange, mich mit der Tora zu beschäftigen, und durch diese meine Beschäftigung alle möglichen irdischen egoistischen Erfüllungen – ebenfalls Geld, Ruhm, Macht usw. – erhalten will, dann heißt das „viel fremdes Volk“. Ich mische die Tora, die Kraft des Vorankommens, die Kraft des Lichts, zusammen, um sie für meinen Egoismus zu nutzen.

All das muss unbedingt in jedem Menschen, der auf dem spirituellen Weg schreitet, stattfinden. Denn jeder besteht aus allen. Es steht geschrieben: „Es gibt keinen Gerechten, der nur Gutes getan hat, ohne zuvor gesündigt zu haben“.

Jeder wird solche Abschnitte durchlaufen müssen (wenn das noch nicht geschehen ist), wenn mitten in seiner spirituellen Entwicklung in ihm plötzlich das Verlangen, Geld zu verdienen, Macht auszuüben usw., entbrennt. Nur ist die Frage, wie schnell und wie wichtig er aus diesem Zustand wieder herauskommt.

Doch die gleiche Trennung existiert auch in der materiellen Welt. Es gibt „Völker der Welt“, diejenigen, die sich nach allen Erfüllungen dieser Welt sehnen. Ihre Verlangen sind einfach, ohne jegliches Streben nach der Spiritualität, nach der Wissenschaft der Kabbala.

Es gibt Menschen, die nach der Spiritualität streben und versuchen, sie zu ergründen, soweit sie dazu in der Lage sind.

Und es gibt jene, die sich mit der Spiritualität beschäftigen, doch nicht, um ihren „bösen Trieb“ zu enthüllen, ihn zu korrigieren und dadurch dem Schöpfer näher zu kommen, d.h. nicht, um die Tora gemäß ihrer Bestimmung anzuwenden, sondern um aus der Beschäftigung mit der Tora soviel Geld, Ruhm und Macht wie möglich herauszuschlagen.

Darum steht geschrieben, dass alle Probleme nach dem Auszug aus Ägypten sich dadurch ereignet haben, dass sie das „viele fremde Volk“ mitgenommen haben.

Genauso ist es auch in unserer Generation: es gibt unter dem Volk diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen und sich zu korrigieren, und es gibt aber auch diejenigen, die sich mit der Tora beschäftigen, um Macht und Geld für ihr irdisches Dasein zu erhalten.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.10.2010

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Die Leere ist der Vorbote für die Offenbarung

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich den Sohar lese, dann konzentriere ich mich auf die Absicht, möchte mich also mit den Freunden verbinden,
empfinde aber den leeren Raum. Soll dieser Raum mit irgendwelchem Begreifen ausgefüllt werden?

Meine Antwort: Nein. Dieser leere Raum wird nicht von Ihnen, sondern von oben ausgefüllt. Denken Sie nur über die Vereinigung nach, und hören Sie
dem Text zu. Außerdem ist nichts mehr notwendig.

Denn alles, was im Text beschrieben wird, soll sich in der Vereinigung aufklären. Es ist sogar sehr gut, dass darin die Leere geöffnet wird. Sie
wird sich später mit dem spirituellen Bild ausfüllen, das während dem Lesen enthüllt wird.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 14.10.2010

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Das „höllische Feuer“ der Liebe

Eine Frage, die ich erhielt: Warum steht es in dem Buch Sohar geschrieben, dass „nur dank der Eifersucht, die Liebe Vollkommenheit erlangt“?

Meine Antwort: Die Liebe kann nicht vollkommen sein, wenn sich unter ihr keine Eifersucht verbirgt. Es steht geschrieben: „Die Eifer(sucht) der Weisen vermehrt die Weisheit“. Es existieren verschiede Arten von Eifersucht.

Aber die Eifersucht ist nichts anderes wie eine Enthüllung von einem leeren Verlangen (Kli), das sich eben durch die Liebe erfüllen wird. Die leere Wünsche werden durch verschiedene Zustände enthüllt. Wenn das Verlangen (Kli) so stark ist, das sich ihm gegenüber die Liebe enthüllt, ist dieses Verlangen das Kli der Eifersucht.

Wenn ich mir etwas wünsche, hängt alles von der Größe des Awijut (Dicke, Stärke) meines Verlangens/Anziehung ab. Mit dem Wunsch Schoresch (0) ist mein Verlangen schwach, mit Alef – stärker, und so bis zum Verlangen mit Awijut Dalet(4) – wenn mein Verlangen unendlich ist.

Deshalb entspricht jedem Niveau des Velangens seine eigene Eifersucht – wie sehr der Mensch mit dem Verlangen zur fehlenden Erfüllung „brennt“. Und deshalb steht gegenüber der Liebe, die sich enthüllen soll, die Eifersucht, in der Tat „das höllische Feuer“.

Aus dem Soharunterricht, 12.10.2010

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Ohne Eifersucht existiert keine Vollkommenheit

Sohar, Abschnitt „Wajechi, P.733: „Hart wie der Scheol ist die Eifersucht (Hohelied 8:6)*“.Jeder Liebende, der keine Eifersucht in seiner Liebe empfunden hat, seine Liebe, keine Liebe ist.Aber nur dank der Eifersucht, wird die Liebe vollkommen.

In einer kabbalistischer Gruppe soll die Eifersucht dadurch zum Ausdruck gebracht werden, dass ich die ganze Zeit an die anderen denke – ob sie sich in der richtigen Absicht befinden. Während des lesens aus dem Buch Sohar ist meine Sorge, unsere gegenseitige Bürgschaft.

Ich bin sehr besorgt ob meine Freunde in gleichen Gedanken und Absichten bleiben, ob wir uns alle um die Bürgschaft kümmern. Wenn nicht, wird all meine Mühe keine Ergebnisse bringen.

Denn im Endeffekt, alles enthüllt sich mir als ein Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen in der Gruppe – in der Verbindung zwischen uns. Diese Verbindung wird aus unserer gemeinsamen Sorge aufgebaut.

Deshalb kümmere ich mich jetzt um das Netz, welches uns verbindet und die ganze Zeit stärker wird und wächst. Das ist das Wichtigste für mich.

Wenn ich mir von dem Buch Sohar die Enthüllung wünsche, ist sie nur unter einer Bedingung möglich, nämlich, wenn eine Verbindung zwischen uns existiert. Es fehlt uns nur das verbindende Netz, sonst nichts.

Eben um diese Verbindung kümmern wir uns während des Soharlesens und das nennt man – um unsere Bürgschaft sorgen.

*Hohelied, 8,6: „Leg mich wie ein Siegel an dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn stark wie der Tod ist die Liebe, hart wie der Scheol ist die Eifersucht“

Aus dem Soharunterricht, 12.10.2010 

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