Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Über die kulturellen Unterschiede

Eine Frage, die ich erhielt: Ich bin ein Musleme und studiere Kabbala einige Monate lang. Kann ich weiterhin die Gesetze meiner Religion beachten und die Seele korrigieren?

Meine Antwort: Die Kabbala entstand vor dem Judaismus, Christentum und Islam. Die Tora erzählt uns, wie Abraham „die Geschenke“ an die Söhne der Konkubinen gegeben hat und sie in Richtung Osten schickte, womit der Anfang von den östlichen Lehren gelegt wurde. Alles stammt aus einer Quelle.
Der allgemeine Wunsch teilt sich in eine Menge der Einzelteile, wobei jeder Teil seinen eigenen Weg der Korrektur geht. Einige können ihn sofort beschreiten – sie haben die Gruppe gebildet, die Abraham aus Babel herausgeführt hat.

Alle übrigen Teile wurden in der Welt zerstreut, und jeder kommt auf eigene Art voran, den eigenen Eigenschaften entsprechend.

Die Mittel ihres Aufstiegs sind verschiedene Religionen, Glauben und Kulturen. Dabei bereitet es keine Probleme, gleichzeitig in der eigenen Konfession zu bleiben und den spirituellen Weg zu gehen. Baal HaSulam schreibt in seinen Werken über die letzte Generation:

„Die religiöse Form des Lebens aller Völker soll ihre Vertreter zum Geben verpflichten, nach dem Prinzip „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“. Dies ist die allgemeingültige Religion für alle Völker.
Somit kann jedes Volk seiner Religion und Tradition folgen, und es ist nicht nötig, sich in die Religion des anderen Volkes einzumischen“.

Mit anderen Worten, man muss sich nicht in die Beschaffenheit der Völker und deren Kulturen einmischen. Lass sie in Ruhe, denn die Menschen brauchen das. Dieser „Territorium“ hat nichts mit der Spiritualität zu tun. Je nach dem Aufstieg verwandelt er sich für den Menschen in die kulturelle Plattform, in die Tradition, die ihn weiterhin nicht stört.

Wenn ich über meine Natur aufsteigen will, um mit allem vereinigt zu werden, dann erscheinen sogar die Wechselbeziehungen der Religionen in einem anderen Licht. Als Mosleme verstehe ich plötzlich, dass ich zum Ziel sogar mit dem Christen zusammen gehen kann.
Denn was kann uns daran hindern? Jeder hat sich an die häusliche Küche gewöhnt, die niemand wegimmt. Wie Baal HaSulam schreibt, kann jeder in der eigenen Religion bleiben, und hier hat niemand das Recht, sich darin einzumischen, weil das nichts mit dem spirituellen Weg zu tun hat.

Im Endeffekt stellen die Religionen die Kultur in unserer Welt dar, die Tradition, die von vornherein der Natur verschiedener Teile, die Malchut entspricht, sowie mit der Wurzel der Seele übereinstimmt.

…Vor kurzem, lasen wir den Wochenabschnitt der Bibel über Abraham, der nach der Verordnung des Schöpfers, seinen einzigen Sohn Izchak aufopfern sollte, aber im letzten Moment, auch nach der Verordnung des Schöpfers, das Zicklein geopfert hat.
Das Opfer – hebräisch „Kurban“, kommt vom Wort „Karov“ – die Annäherung (die rechte Linie Abraham opfert seine Selbstsucht, Kurban, seine linke Linie Izchak auf, und nähert sich dem Schöpfer an – Karov).

Und wir hören, wie die Moslems den Feiertag Kurban feiern, weil Ibrahim, nach dem Willen Allahs, anstelle Ismael den Bock aufgeopfert hat. Allah kommt vom Wort Alla, Elion, der Höhere.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 21.11.2010

Tore zur Hölle

Das Buch Sohar. Vorwort; Artikel „Während der Nacht der Braut“: „Bei der Rückkehr haben sich unsere Sünden gesühnt und wurden zu Fehlern, denn es bleibt noch ein dünner Faden, der uns zu dem bösen Gedanken führen kann…

Für David wurde die Sünde zu einem Fehler… Aber die anderen sollen Angst haben, denn sie werden vor dem Engel nicht sagen können, dass dies ein Fehler war und kommen in die Hände von Duma in die Hölle“.

Wenn wir einen Teil von Malchut korrigieren, dehnt sich von ihr immer ein dünner Faden zu den Teilen aus, mit denen wir noch nicht arbeiten können.

Wir müssen ihnen eine Nahrung, ein Recht auf Existenz geben, damit wir sie später korrigieren können.

Diese Verbindung lässt einen Anker für den Egoismus, sie ist wie die Tore zur Hölle, durch welche man plötzlich in die egoistische Absicht eintauchen kann. Gerade hier verbirgt sich das Problem.

Sind wir in der Lage, dem Verlust des Schirmes vorzubeugen, und nicht um des Empfangens Willen zu genießen? Denn dann verschwinden die Lichter und wir bleiben in der Dunkelheit der „Hölle“.

Können wir ein so winziges Teilchen des Egoismus behalten ohne diese Tore dabei öffnen zu müssen und es mit einer minimalen Beleuchtung zu versorgen, die es für die Existenz braucht?

Das Buch Sohar erzählt uns wie wir das machen können. So korrigieren wir unsere Fehler, wobei die Sünden nur auf der letzten Etappe unserer Arbeit korrigiert werden können.

Das Ziel befindet sich nicht auf halbem Wege

Eine Frage, die ich erhielt: Was verbindet uns in Wirklichkeit – der Glaube an den Guten, der Gutes tut, dieses Ideal an sich?

Meine Antwort: Uns verbindet das Licht. Keines unserer Ideale, nichts von uns Erschaffenes wird funktionieren. Nur wenn wir das Licht darum bitten, uns zu verbinden, erfüllt es das. Eine einfache Handlung – ja oder nein. Nur das Licht!

Wir sind lediglich in der Lage, zu einer richtigen Bitte zu gelangen, und selbst das nur mit Mühe. Das ist unsere einzige Möglichkeit – unseren Zustand zu klären, zu verstehen, was gut und was böse ist, uns richtig auf die nächste Stufe, auf den Zustand des größeren Gebens vorzubereiten, in dem wir stärker miteinander verbunden sind – und das Licht zu bitten, uns die Kraft des Gebens zu schenken.

Doch während wir danach streben, uns zu verbinden, sollten wir in unserer Verbindung nicht das Ziel, sonder ein Mittel sehen – um an den Schöpfer zu geben. Vergiss nicht den Gastgeber!

Denn wenn du ständig an deine Korrektur, an deine unkorrigierten Eigenschaften denkst, wenn du den ganzen Tag damit verbringst: „Ich muss mich mit den Freunden verbinden! Warum sind wir nicht verbunden?! Bin ich unkorrigiert oder er?“, wozu tust du es letztendlich?

Du vergisst das Ziel und denkst nur an die halbe Arbeit! Du schreist, hetzt dich, sorgst aber lediglich für die Mittel. Was willst du also?…

Wir vergessen, dass wir durch unsere Verbindung das Geben an den Gastgeber erreichen müssen. Es gibt den Schöpfer, und wir müssen zu einem solchen Zustand gelangen, um an Ihn zu geben, solche Handlungen ausführen, damit Er durch uns genießt. Dafür verbinden wir uns.

Das Ende der Handlung liegt im ursprünglichen Gedanken. Du musst immer deinen Weg mit dessen Endpunkt beginnen. Auf diese Weise wird alles geplant.

Finde genau heraus, was du am Ende bekommen willst. Dann fange an, aufzuschreiben, welche Schritte dem vorangehen müssen, was du dafür brauchst: welche Kräfte, Mittel, Kenntnisse, Ausrüstung. Wir schreien aber um den halben Weg, als ob das alles wäre…

Es ist sehr wichtig, denn sonst werden wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges erreichen können. Warum? Weil wir das Licht vom Endpunkt – vom eben jenem Schöpfer – beziehen. Darum kann ich jetzt nicht den halben Weg als Ziel vor mich stellen.

Ich kann lediglich ein kleineres Maß an Arbeit als Ziel anvisieren: ich will eine Verbindung von zehn Gramm zwischen uns erreichen, um dem Schöpfer zehn Gramm Genuss zu schenken. Gut! Dann hast du die komplette Handlung – Rosch (den Anfang), Toch (die Mitte), Sof (das Ende). Das funktioniert.

Wenn du aber sagst: „Ich will meine ganze Kraft darauf verwenden, mich mit der Gruppe zu verbinden!“, dann wirst du nichts bekommen, weil das lediglich die Hälfte ist.

Darum erklärt Baal HaSulam in seinem Artikel, dass Israel (derjenige, der nach dem Schöpfer strebt), die Tora (das Licht) und der Schöpfer sich in jedem Zustand befinden müssen, sonst kommst du vom Weg ab und bewegst dich nicht dem Ziel entgegen. Aus diesem Grund muss das Ende der Handlung in dem ursprünglichen Gedanken enthalten sein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.11.2010

Eine Anleitung zum Konservieren des Egoismus

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Die Sitra Achra hat nur ein dünnes Licht des Leuchtens von Malchut. Dies wird als Schoresch [Wurzel] angesehen und ist ausreichend für das Fortbestehen der Klipot.

Diese Schoresch wird ebenso „ein dünner Faden“ genannt, gemeint ist eine dünne Wurzel der Sünden. Darüber steht geschrieben, „Am Anfang ist es einem Spinnennetz ähnlich, und später wird es zu Wagensträngen“.

Klipa bedeutet Kelim, die wir noch nicht in der Lage sind, mit der Absicht zu geben zu korrigieren. Die Rede ist von den stärksten und den wichtigsten Verlangen, in denen später, bei der Endkorrektur, die größten Lichter enthüllt werden.

Im Prinzip haben wir keine Chance, irgendetwas gegen das Verlangen zu genießen zu tun. Wir können nur dessen einzelne Teile sortieren und für uns entscheiden, mit welchen davon wir im Moment unter diesen oder jenen Bedingungen arbeiten können.

Was die anderen Verlangen betrifft, so sind wir verpflichtet, sie zu „konservieren“ und ständig den Schutz aufrechtzuerhalten, damit sie nicht ausbrechen und sich nicht auf uns stürzen.

Alle möglichen Hasser von Israel, sprich diejenigen, die das Bestreben direkt zum Schöpfer hassen, sind jene großen egoistischen Verlangen, die wir noch nicht korrigieren können. In der Tora werden sie als Völker der Welt bezeichnet, die Israel ständig keine Ruhe lassen.

Selbstverständlich begreifen wir, dass ihre Kriege Erweckung des Egoismus sind, die dem Menschen zugute kommen.

Dank ihnen spürt er immer besser seine unkorrigierten Verlangen auf und „tötet“ sie, sozusagen, d.h. findet in ihnen immer neue Teile, die er korrigieren und an sich, an die Benutzung um des Gebens willen anschließen kann.

Also müssen wir uns um die egoistischen Teile des Verlangens, die der Korrektur noch nicht unterliegen, kümmern. Wir müssen ihre Existenz aufrechterhalten und um derentwillen eine besondere spirituelle Arbeit durchführen.

Denn immerhin spüre ich sie in mir. Es reicht nicht, sie einfach abzuschalten und sie nicht zu benutzen – im Moment korrigiere ich sie dadurch, dass ich ihnen ein kleines Leuchten ermögliche, welches durch den Buchstaben Kuf (ק) gekennzeichnet wird, dessen unterer Teil bis unter die Zeile reicht, womit ein dünnes Leuchten bis zu den Welten von BYA und bis zu den Klipot, die sich dort befinden, durchdringt.

Genauso wird ein Kranker auf der Intensivstation an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Ich tu nicht so, als ob ich diese Verlangen in mir nicht hätte, sondern akzeptiere im Gegenteil ihre Existenz und herrsche über sie. Also hängen sie von mir ab, denn ich erhalte einen kleinen Funken Leben in ihnen aufrecht.

Wir brauchen die Klipa, denn sie ähnelt der Schale, die die Frucht während ihrer Reifung schützt. Ohne diese Handlungen werden wir uns an die Korrektur von Malchut nicht machen können.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010. Das Vorwort.

Zum Kabbalalernzentrum –>

Die Arbeit von Uri und die Arbeit von David

Das Buch Sohar erzählt uns über die Korrektur von Malchut.Malchut ist das Allgemeine Kli, der Wunsch zu genießen, den der Schöpfer geschaffen hat.

Er hat ihn jedoch eine Reihe bestimmter Handlungen geschaffen, um diesem Wunsch eine besondere Form zu geben, die ihm im Nachhinein gestatten wird, sich auf das Empfangen des gesamten Lichtes der Unendlichkeit vorzubereiten. Deshalb sprechen wir nur über die Korrektur von Malchut, bzw. die Korrektur des Wunsches. Der Prozess wird in folgende Etappen unterteilt: die Entstehung (Ibur), die Ernährung (Jenika) und der erwachsene Zustand (Mochin).

Alle diese Zustände werden mittels der Vereinigung von Malchut und Bina korrigiert. Ihre richtige Kombination heißt „Malchut David“. Das richtige Herangehen besteht darin, dass wir Malchut nur in jenem Maß korrigieren, in welchem wir fähig sind, sie in Bina aufzunehmen.

Im Artikel „Die Nacht der Braut“ erzählt der Sohar metaphorisch, wie sich König David in Batschewa verliebte. Sie war die Frau seines Feldherren Uri und David hat absichtlich seinen Tod auf dem Gefechtsfeld vorbereitet, und er nahm Batschewa ohne auf die Nachricht über ihren Mann zu warten. Diese Geschichte, die vom Propheten Schmuel beschrieben wurde, wird zur großen Verwunderung als unmoralisch dargestellt, obwohl heut ähnliche Geschichten mit Leichtigkeit geschehen. Wie konnte also so etwas geschehen? Natürlich, handelt es sich um die allegorische Erzählung. „David“ ist die „männliche“ Malchut, die sich mittels des Schirmes und des widergespiegelten Lichtes, d.h. mittels der Absicht korrigieren kann. „Batschewa“ ist jener Teil der allgemeinen Malchut, der momentan zur Korrektur brauchbar ist. Wenn sie vom Licht Chasadim korrigiert wird, dann kann sie David gehören. Die Reihenfolge der Handlungen ist folgende: das Licht AB-SaG zeigt den vorliegenden Teil Malchut, und das Licht Chassadim füllt ihn aus. Die vorläufigen Etappen der Analyse und der Füllung durch das Licht Chassadim sind „die Arbeit von Uri“. Seinen Name kann man auf das Licht des ersten Teils von HaWaYaH und auf die empfangenden Kelim Davids aufteilen.

Danach kann man ihn zum Empfangen um zu Geben korrigieren, was schon „die Arbeit von David“ ist.

Aus dem Unterricht zum Buch Sohar, 18.11 

Zum Kabbalalernzentrum–>

„Aus meinem Fleisch heraus werde ich den Schöpfer sehen“

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Die Korrektur von Jessod ist der Bund der Beschneidung [Brit Mila].Daraus folgt, dass das Zeichen des Bundes unserer Hände Arbeit genannt wird. Denn wir tragen die Vorhaut von Jessod ab, und das ist unserer Hände Arbeit. Und das ist nur bis zur Endkorrektur“.

Bis zur Endkorrektur (Gmar Tikun) handeln wir in den zehn Sefirot unserer Seele. Als erstes müssen wir Malchut abtrennen – das Verlangen, welches der Korrektur nicht unterliegt, von der Arbeit ausschließen. Außerdem trennen wir die Verlangen bis zu Jessod ab und arbeiten nur mit jenen Kelim, die darüber liegen – in dem Maße, in dem wir sie in Bina einschließen können. Genau das ist der „Bund der Beschneidung“: wir schalten jene Verlangen ab, die bis Gmar Tikun nicht benutzt werden können. Sie werden erst am Ende der Korrektur korrigiert. Und in alle anderen Kelim von Keter bis Jessod können wir das Licht um des Gebens willen empfangen.

„…wie geschrieben steht: „Aus meinem Fleisch heraus werde ich den Schöpfer sehen“. Buchstäblich „aus meinem Fleisch“, denn jedes Mal wenn jemand in diese heilige Inschrift jenes Bundes geschrieben wird, sieht er den Schöpfer aus sich selbst heraus“.

„Aus dem Fleisch“ heißt aus den empfangenden Kelim. Oben, bis zur Mitte von Tiferet, befinden sich die gebenden Kelim, und darunter, bis zum Zeichen des Bundes, befinden sich die empfangenen Kelim, die als „Fleisch“ und „Haut“ bezeichnet werden. Der Schöpfer, d.h. das Licht Chochma, kann nur in den empfangenden Kelim gesehen werden, jedoch nur auf der Ebene des „Fleisches“ (Bassar), die „Haut“ rühren wir nicht an. Anders gesagt, machen wir im dritten Stadium (Fleisch, Bchina Gimel) Halt und setzen das vierte Stadium (Haut, Bchina Dalet) nicht ein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.11.2010. Das Vorwort.

Und wieder vor dem Buch Sohar

Die Wissenschaft der Kabbala ist uns dafür gegeben worden, damit wir unseren Zustand korrigieren. Nach dem Abstieg aus der Welt der Unendlichkeit (Ejn Sof) in diese Welt, können wir mit Hilfe der Kabbala zurück in die Welt der Unendlichkeit hinaufsteigen. Wann? Wenn wir sie endlich bestimmungsgemäß verwenden werden.

In der Unendlichkeit sind wir so, wie „ein Mensch mit einem einheitlichen Herz“ miteinander verknüpft. Wir sind aber mit unseren Herzen, und nicht mit unseren Körpern verbunden. Mit „den Herzen“ werden die Wünsche, die Absichten und sogar die Gedanken gemeint. Denn der Gedanke dient der Verstärkung des Wunsches, er ist das Mittel für die Arbeit mit dem Wunsch.

Und deshalb wird nicht gesagt: „Wie ein Mensch mit einem einheitlichen Herz und einer einheitlichen Vernunft“, sondern das Herz alleine genügt vollkommen. Wir sollen in unseren Wünschen vereinigt werden, um die Einheit zu erreichen.

Mit welchen Wünschen? Mit denen, die auf das Ziel der Schöpfung gerichtet sind. Wir müssen sie verknüpfen. Sie entspringen der Unendlichkeit, damit wir sie in dieser Welt vereinigen und korrigieren.

Unser ganzes Problem basiert auf dem Zerbrechen und auf der Absonderung der Kelim, welche infolge der gegenseitigen Entfernung dieser Wünsche, dieser Funken geschah. Dementsprechend stellt die Korrektur ihre Annäherung und die Wiedervereinigung dar.

Sie verwirklicht sich mittels unserer Bemühungen, wenn wir vereinigt werden wollen, während wir die kabbalistischen Primärquellen lesen, die Werke von Kabbalisten, die sich in der Erkenntnis der Einheit und der Korrektur befanden.

Mit dieser Absicht sollen wir uns an das Buch Sohar wenden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 18.11.2010

Die Datierung von Zuständen

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Am fünfzehnten Tag von Nissan sandte David eine Bekanntmachung durch ganz Israel, in den Krieg zu ziehen.

Sie waren mit Joab am siebten Siwan und gingen und zerstörten das Land der Kinder von Amon.

Sie blieben dort während der Monate Siwan, Tamus, Av und Elul, und was mit Bathseba geschah, war am vierundzwanzigsten Elul. Und am Yom Kippur [Tag der Buße] wurde ihm gesagt, „Der Herr hat auch deine Sünde von dir genommen“.

Natürlich sprechen wir hier nicht von Daten, sondern von spirituellen Zuständen. Der Jahreszyklus ist in zwölf Monate unterteilt – entsprechend den vier Phasen von HaWaYaH, die mit drei Linien multipliziert sind. Die vier Jahreszeiten, die Reihenfolge der Monate und die Feiertage werden durch die gegenseitige Durchdringung der Lichter Chochma und Chassadim bestimmt.

Der jüdische Kalender ist nach beiden Zyklen aufgebaut: nach dem Sonnen- und nach dem Mondzyklus. Das Jahr, welches nach der Sonne gezählt wird, ist der Teil, der sich auf Seir Anpin bezieht. Und die Mondmonate sind der Teil, der zu Malchut gehört.

Auf diese Weise werden spirituelle Korrekturen beschrieben – abhängig davon, um welche Einflüsse, welche Einwirkungen es geht.

Entweder wirkt Malchut auf Seir Anpin oder Seir Anpin auf Malchut ein, und letztendlich, wenn sie die richtige Verbindung untereinander aufgebaut haben, steigen sie auf uns schließen sich Bina, ihrer höheren Mutter, die sie korrigiert, an.

Dementsprechend haben alle Daten im Mondzyklus ihre eigene spirituelle Bedeutung. Jeder Monat beginnt mit dem Neumond und endet mit dem nächsten Neumond.

Die Rede ist von den dreißig Sefirot von CHaBaD-CHaGaT-NeHJ, von denen jede drei Linien mit einschließt. Die Zustände dieses Systems können nach deren persönlichen Sefirot bis in die „Stunden“, „Minuten“ und „Sekunden“ gegliedert und systematisiert werden.

Dann wird es klar, welche Korrekturen genau Bathseba mit David und mit Urija durchlaufen hat und warum sie auf diese „Daten“ gefallen sind.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010. Das Vorwort.

Der Sohar über das Gesetz des integralen Systems

Der Sohar, Abschnitt „Zaw“, Punkt 39: Es folgt daraus, dass SA die Sefira von Malchut fehlt, und da es generell an Malchut mangelt, fehlt es ihm auch in allen seinen Elementen an ihr, denn jede einzelne Sefira besteht nur aus neun Sefirot, und nicht aus zehn.

Wenn daher Malchut aufsteigt und sich mit SA verbindet, vervollständigt sie jedes seiner Elemente zu zehn Sefirot, (und) vervollständigt jedes seiner Organe.

Das ist das Gesetz des integralen Systems. Indem wir den kleinsten beliebigen Teil des Systems vervollständigen, vervollständigen wir alle seine Teile.

Alle einzelnen Sefirot von Malchut sind miteinander verbunden, wie auch alle Sefirot von Bina, S“A und Chochma. Denn alle Sefirot gehen aus dem Gesamtaufbau der Unendlichkeit hervor: Keter (K), Chochma (CH), Bina (B), Seir Anpin (S“A) und Malchut (M) oder die Spitze von Yud, Yud, das obere Hej, Waw und das untere Hej. Außer diesem Aufbau gibt es nichts.

Und alle Stufen und Welten, die sich scheinbar aus der Unendlichkeit nach unten bis zu dieser Welt ausgedehnt haben, stellen lediglich den gleichen Aufbau der Unendlichkeit dar, an den wir nicht in seiner 100% wahren Form herantreten können, und darum ist uns die Möglichkeit gegeben worden, den gleichen Aufbau in der verkleinerten Form, zu einem kleineren Prozentanteil zu korrigieren.


Darum vervollständigen wir immer die gleichen Sefirot. Jede Malchut in jeder Welt geht aus der Malchut der Unendlichkeit hervor, in allen ihren Teilen, die ihrerseits ebenfalls in ihre eigenen einzelnen Sefirot unterteilt werden usw.

Alle deren Malchuts gehören der gleichen Malchut der Unendlichkeit an. Jeder S“A gehört dem S“A der Unendlichkeit an. Genauso wie jede Bina der Bina der Unendlichkeit und jedes Chochma dem Chochma der Unendlichkeit angehören.

An jedem Ort ist jede Sefira, jede Eigenschaft mit ihrer Quelle verbunden. Und obwohl alle Sefirot über zehn Sefirot miteinander verbunden sind, existiert immer eine Verbindung zwischen den gleichnamigen Teilen.

Das heißt, die Lichter dehnen sich von oben nach unten über zehn Sefirot aus, von Keter zu Chochma, Bina, S“A und Malchut, oder in die andere Richtung, indem sie von unten nach oben durch das reflektierte Licht aufsteigen.

Doch während das Licht diesen Übergang vollzieht, erreicht es immer die dafür bestimmte Sefira, dringt in sie ein und erfüllt sie mit dem nötigen Licht, wie von jenem Ort der Unendlichkeit, von dem es gekommen ist.

Wenn ich eine bestimmte Eigenschaft erfüllen will, muss ich mich ihr gegenüber mit der gleichen Eigenschaft, mit dem gleichen Verlangen, mit dem gleichen Licht verhalten – auf diese Weise erfülle ich sie.

Es gibt einen Aspekt für den Durchgang der Lichter – entsprechend den Schirmen, der Ausdehnung von Yud-Hej-Waw-Hej von oben nach unten oder von unten nach oben – und es gibt einen Aspekt für den Charakter der Sefirot.

Aus diesem Grund kann, sagen wir mal, das „Ohr“ nicht das Licht empfangen, welches für das „Auge“ bestimmt ist, oder dessen Arbeit ausführen. Der Schirm für ein bestimmtes Verlangen kann eine besondere Arbeit ausführen, die diesem Verlangen genau entspricht.

Also gibt es in jedem Fall eine sehr genaue Unterteilung in HaWaYaH und drei Linien, entsprechend ihrer Quelle in der Unendlichkeit – dem HaWaYaH aus vier Buchstaben (Yud-Hej-Waw-Hej).

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010

Wie dringt man bis zum Herzen durch?

Das Material der Schöpfung, d.h. wir selbst, ist das Verlangen zu genießen. Wir können keine einzige Handlung ausführen, wenn wir sie nicht für unseren Genuss brauchen.

Wir handeln nur auf Geheiß unseres Verlangens, das als „Ort“ (Makom) bezeichnet wird.

Es steht geschrieben: „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“ – das heißt, er lernt nur aus der Notwendigkeit, aus dem Bestreben heraus.

Was macht es in diesem Fall für einen Sinn, zu sitzen und zu versuchen, irgendeine besondere Absicht in mir aufzubauen? Denn das alles ist eine Lüge. Mein Herz will was Eigenes, und ich weiß noch nicht einmal, was genau.

Ist es dann nicht besser, einfach nur den Text zu lesen, ohne zu hoffen, bis zum Herzen durchzudringen? Wie können wir das Verlangen verändern, wenn wir selbst dieses Verlangen sind?

Die Kabbalisten geben folgende Antwort darauf: Ihr müsst euch verbinden, euch ineinander einschließen, das für alle gemeinsame Verlangen finden und es verstärken, es verändern, eure Absichten und Ziele mit Hilfe der Umgebung verändern.

Alles Andere hängt nicht von uns ab. Im Artikel „Die Freiheit des Willens“ erklärt Baal HaSulam, dass wir, indem wir uns der Gruppe anschließen, mit ihr zusammen „fließen“ und in allem ihrem Einfluss ausgesetzt sind. Dennoch haben wir erreicht, was wir wollten – denn jetzt handeln wir nach dem Willen eines neuen Verlangens, das von der Gruppe erhalten wurde.

Immer und immer wieder versucht der Mensch, sich mit der Gruppe zu verbinden, und sein Verlangen ändert sich. Dadurch wird er mit einer anderen Forderung zum Studieren kommen und das sich ständig erneuernde höhere Licht anziehen, welches ihn verändern und zu einem klareren Ziel, zu einer höheren Stufe hinziehen wird.

Selbst wenn mein Verlangen egoistisch ist: ich will alles Gute dieser Welt und der zukünftigen Welt, mich gehen noch nicht einmal die Anderen oder der Schöpfer was an – doch zugleich spricht die Gruppe um mich herum über die höheren Dinge.

Es kann sein, dass alle meine Freunde vom spirituellen Standpunkt her Lügner und Betrüger sind, doch sie sprechen schön und ich lasse mich von ihren Worten begeistern.

Im Endeffekt übernehme ich von der Gruppe, ob ich will oder nicht, zusätzlich zu meinem einfachen egoistischen Verlangen eine neue Richtung zum Geben, ich will mich anschließen, fange an, die Vereinigung zu schätzen.

Ob ich will oder nicht, werde ich von den Werten der Gruppe durchdrungen. Die Freunde werden zu einem Teil von mir, und meine Absicht ändert sich.

Jetzt, wenn ich während des Studiums die Einwirkung des Lichts wünsche, kommt es natürlich – ähnlich einem „Virus“, den ich von der Umgebung eingefangen habe.

Ich habe bereits etwas außer meinem eigenen Ego – eine neue Ausrichtung auf das Ziel, an das ich früher nicht denken wollte, ja noch nicht einmal konnte.

Die Gruppe verpflichtet. Denn in unserer Wurzel sind wir zu einer Seele vereint, und deshalb werde ich von den Verlangen der Freunde durchdrungen, sie wirken auf mich ein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.11.2010. Das Vorwort