Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Sohar'

Wofür wird deine Zeit vergeudet?

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich während des Sohar-Unterrichtes spüre, dass ich Zeit vergeude? Soll ich versuchen, das durch den Glauben über dem Verstand zu überwinden und dieses Gefühl zu unterdrücken?

Meine Antwort: Es gibt alle möglichen Statistiken über das menschliche Leben, die besagen, dass wir von 70 Lebensjahren 30 Jahre schlafen, weitere 10 Jahre essen, 5 Jahre uns waschen, noch eine Menge unterschiedlichster Sachen unternehmen, bis uns von all diesen Jahren ein mickriger freier Tag bleibt. Und was wirst du an diesem Tag machen?! Wahrscheinlich ihn verschlafen…

Darum frage ich: womit ist dein Leben nun gefüllt, dass dir die Zeit für den Sohar-Unterricht zu schade ist? Überleg nur, dass du in dieser Welt 70 Jahre lang lebst und dann stirbst, hast aber hier die Möglichkeit, das ewige Leben zu enthüllen. Dann lohnt es sich wahrscheinlich ein wenig dafür zu arbeiten J

Und du darfst dich selbst mit allen Mitteln überreden und belügen, um bloß die Verbindung mit dieser Quelle aufrechtzuerhalten. Wenn der Mensch zu Kabbala kommt, stellt er sich zuerst etwas Imaginäres und Nichtreales vor. Wir verstehen aber, dass die zukünftige Welt die Eigenschaft des Gebens bedeutet, in der sich der Schöpfer enthüllt.

Dann erlangen wir die Erkenntnis und das Verständnis der höheren Welt. Und wenn du das in deinen Kelim erreicht hast, dann gehört es dir, ungeachtet dessen, ob du lebst oder dein biologischer Körper gestorben ist.

Der tierische Körper ist dir für den Anfang als Begleitung gegeben, damit du aus ihm heraus die Spiritualität erreichen kannst. Wenn du sie erreicht hast, dann hast du gewonnen, wenn nicht, dann bekommst du irgendwann einmal eine weitere Chance.

Deshalb, wenn der Schöpfer dir eine solche Möglichkeit gegeben hat, dass du bereits in einer Gruppe, mit kabbalistischen Büchern sitzt, liegt alles Weitere an dir: verpasse nicht diese Möglichkeit!

Oder du kannst einen Beschluss fassen, dass du mit dem Schöpfer nicht einverstanden bist, und zum normalen Leben zurückkehren: „Der Laden steht offen, und jeder kann kommen und auf Borg nehmen – doch die Hand schreibt ein…“

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010

Glauben und Erkenntnis

Eine Frage, die ich erhielt: Wann wird der Glauben zur Erkenntnis?

Meine Antwort: Wenn der Glauben über dem Verstand steht, wird er selbst zum Gefäß für die Erkenntnis. Denn Glauben wird das Licht Chassadim genannt.

Glauben über dem Verstand ist die Eigenschaft des Gebens, welche über dem Verlangen zu Genießen herrscht. Das Verlangen zu Empfangen mit der Absicht zu Geben, wird zum Gefäß/Kli für das Licht Chochma.

Dann tritt das Licht Chochma, das in das Licht Chassadim eingekleidet ist, in das Verlangen zu empfangen ein, – dies nennt man Erkenntnis.

Das Erfüllen des Lichtes Chassadim mit dem Licht Chochma wird voller oder vollkommener Glaube genannt (Emuna Schlema).

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 25.11.2010

Wie wird man zum spirituellen Superman?

Eine Frage, die ich erhielt: Anstatt „übernatürliche Kräfte“ zu erhalten, fühle ich mich von Tag zu Tag immer schwächer. Wie wird man zum spirituellen „Superman“, der sich über sein Ego erhebt?

Meine Antwort: Vor allem müssen wir von den Fakten ausgehen. Und vor den Fakten brauchen wir keine Angst zu haben, weil uns das alles vom Schöpfer als ein Prozess, aus dem wir etwas lernen müssen, dargeboten wird.

Das höhere Licht, das auf unsere inneren Reshimot einwirkt, erschafft in ihrem Inneren Bilder, die wir vor uns sehen. Es nimmt unsere Informationsdaten (Reshimot), projiziert sie auf unseren inneren Schirm, und wir nehmen uns in einem bestimmten Zustand wahr.

Wir müssen alle diese Zustände unterwegs durchleben. Woran liegt dann das Problem? Darin, dass ich mich mal gut, mal schlecht fühle und über mich selbst absolut nicht herrsche? Vor allem herrscht das Licht über mich.

Nun wird mir erklärt, wie das Licht auf mich einwirkt. Und wer bin ich? Ich beobachte lediglich diese Arbeit. Und darum wird sie als Arbeit des Schöpfers bezeichnet. Und du musst sie von der Seite betrachten, aus ihr lernen, was geschieht.

Das ist nicht besonders angenehm, weil Er an mir arbeitet? Wenn ich meinen Freund beobachten würde, der plötzlich mal weinen, mal lachen, mal schlafen, mal irgendwohin hetzen würde, wäre das in Ordnung, denn ich würde die Handlungen des Lichts an jemand anderem beobachten.

Einerseits ist das richtig. Andererseits, wenn du anfängst, dich mit diesen Handlungen, mit dem Schöpfer, zu identifizieren, dann ist es für dich unwichtig, was dir widerfährt. Du identifizierst dich mit dem, Der an dir arbeitet, und nimmst dich selbst als Material für Seine Arbeit wahr.

Kannst du dich von diesem Material trennen? „Das bin gar nicht ich. Wenn ich mich bewege, dies oder jenes tue, denke oder mir wünsche, dann bin das alles nicht ich. Ich identifiziere mich mit dem Schöpfer, der mit diesem Material alles, was Er will, anstellt“. Dann betrachte ich mich bereits von der Seite.

Nun entsteht die Frage: kann ich den Schöpfer bitten, dass Er andere zielgerichtete Handlungen vollbringt? Wahrscheinlich wird das gehen, lass uns ausprobieren.

Welche Handlungen? Wozu? Was wird Er hören? Was wird Er ausführen wollen? Denn ich will nicht um irgendetwas vergeblich bitten. Wenn ich schon an einem Zustand angelangt bin, dass ich zusammen mit Ihm gegen meinen Körper vorgehe, wie Moses mit dem Schöpfer gegen den Pharao, dann sollte es etwas sein, worum es sich zu bitten lohnt. Und dann leitet der Mensch diesen ganzen Prozess ein.

Aus dem Soher-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Die Ansprüche sind rechtfertigt, aber unpassend

Der Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Weisen der Welt“: Rabbi Schimon hat gesagt: „Einmal ist zu mir ein Philosoph aus den Völkern der Welt gekommen und sagte:“ Sie sagen, dass Ihr Gott in der ganzen himmlischen Höhe herrscht und alle Heere und Lager Ihn nicht begreifen, und Seinen Ort nicht finden können.

Es dient aber nicht Seinem Ruhm. Denn es ist doch gesagt: „Unter allen Weisen aus den Völker und in ihrem ganzen Reich gibt es niemanden, der Dir ähnlich sein würde“. Warum vergleicht man Ihn mit den vergänglichen Menschen?“

Auf dem spirituellen Weg entstehen im Menschen die Fragen, als ob in seinem Inneren, ein Philosoph sprechen würde. In diesem Fall geschah es mit Rabbi Schimon. Er stieß an den philosophischen Gedanken – auf eine vollkommen logische und für unsere Welt rationale Frage über den Schöpfer.

Natürlich, ist dieser „Philosoph“ sehr klug, und seine Postulate und Argumente sind wahrhaft. Es ist gesagt: „Die Weisheit liegt bei den Völkern – glaube das“. Mit anderen Worten, in unserer Welt wird nichts der Logik und dem gesunden Menschenverstand entgegenstehen können.

Die Wissenschaft der Kabbala verneint es nicht, sondern es gilt darin ein anderes Programm, andere Vernunft, anderes Herangehen. Und deshalb misslingt sie dem Menschen, wenn er versucht, die Logik dieser Welt an die spirituelle Realität anzuwenden. Denn die Rede ist über die unvergleichbaren Sachen, über verschiedene Kelim.

Selbstverständlich entstehen in dir die Fragen, und es gibt keinen Zweifel, dass du in allem dein Recht beweisen kannst. Denn die anderen Menschen haben auch dieselbe Logik.

Laut der Informationen, die im egoistischen Wunsch vorhanden sind, sind ihre Ansprüche rechtmäßig. Der Ausgangspunkt, das Herangehen an die Sache, die Analyse und das Ergebnis stimmen. Was sich zu unserer Welt verhält, unterliegt auch ihren Gesetzen.

Wir sprechen aber über die Forschung der spirituellen Welt, wo unsere Gesetze nicht gelten, wo unsere Logik und unsere Empfindung kraftlos sind. Das versuchen uns die Autoren des Buches Sohars zu erklären.

Was kann ich in diesem Fall überhaupt machen? Was bleibt mir ohne Vernunft und ohne Gefühl übrig? Der Samentropfen? So ist das aber. Mir wurde der Punkt im Herzen gegeben, und die Arbeit an ihm erfolgt vom Anfang an oberhalb dieser Welt.

Ich werde mit anderen Punkten vereinigt, zu denen ich gebracht wurde, und ich ziehe die Kraft der Vereinigung mit Hilfe der Bücher heran, die auch dieser Welt nicht angehören. Und das alles, um die Kraft des Gebens zu öffnen.
Das Feld meiner Tätigkeit ist vom Anfang an und bis zum Ende von unserer Welt isoliert. Hier ist das irdische Herangehen untersagt. Es ist ein ganz anderes „Territorium“, der Staat der höheren Ordnung, wo die Fragen „der Philosophen“ jede Rationalität verlieren.

Aus dem Unterricht nach dem Buch. Das Vorwort, 24.11.2010

Das Boot unserer Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn mir während des Sohar-Lesens misslingt, mich in der Absicht aufzuhalten, und ich in diesem Moment überhaupt nicht verstehe, wofür es notwendig ist, dann bohre ich doch „das Loch im Boot“?

Meine Antwort: Vor allem soll ich klären, ob ich überhaupt „das Boot“ benötige, ob ich im Begriff, etwas zu erreichen, bin oder nicht?

„Das Boot“ ist die Gesamtheit unserer Absichten. Und die Wünsche ohne Absichten stellen ein Loch dar.

Die Absichten, die wir über die Wünsche erschaffen können, bauen uns „das Boot“ auf, den Anfang (Rosch) der Stufe, den Schirm und das widergespiegelte Licht, das spirituelle Gefäß/Kli. Somit ist das Kli nicht der Wunsch selbst, sondern die Absichten über ihm.

Die Wünsche selbst sind unwichtig. Das Wichtigste ist die Absicht, die ich über dem Wunsch aufbauen kann.

Die Frage: Welche Verantwortung habe ich gegenüber der Gruppe?

Die Antwort: Wenn ich mich bemühe, an das Ziel zu denken, dann bürge ich dadurch für die Freunde, dass sie auch an das Ziel denken werden.

Wenn ich unser „Boot“ mit meinen Absichten behüte, wenn ich will, dass wir es in Form des vollständigen Kli – mit dem Schirm und dem widergespiegelten Licht aufbauen, wenn ich mit dem ganzen Herzen dafür sorge, dass die Freunde auch daran denken, dann halte ich sie in der Absicht fest.

Es ist eben die Bürgschaft . Wofür bürge ich? Dass meine Freunde ständig das Ziel verfolgen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.11.2010

Eine Brücke über dem Abgrund des Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich mich von allem, was ich weiß, lossagen, und das Licht des Unterrichtes wie ein weißer Bildschirm annehmen, lernen wie ein Kind?

Meine Antwort: Es steht geschrieben, dass ein Kind zu lehren ist, wie auf einem weißen Blatt zu schreiben. So beginnen wir unseren Weg.

Der Mensch muss sich immer vorstellen, dass sein Verlangen sich vor einem „Feld“ von anderen Wünschen befindet, die ihm als Fremde vorkommen. Und all diese Wünsche muss er zu einem einzelnen Verlangen sammeln.

Das heißt nicht, dass sich alle in einer Gemeinsamkeit auflösen. Nein, jedes Verlangen wird von alleine existieren, und die Verbindungen zwischen ihnen schaffen eine Ganzheit und Harmonie, solche, wie zwischen Organen in einem Körper.

Im Anfangszustand, in der Unendlichkeit, vor der Zerbrechung, waren wir alle wie ein einziger Körper. Und dann hat er sich in einzele Teile zerbrochen, da das Ego sich in ihm enthüllt hat.

Eigenes Ego müssen wir aufbewahren, aber wir müssen dieses auch korrigieren. Was heißt dies?

Jedes Teilchen empfindet sich von den anderen getrennt und distanziert sich von den anderen.

Jetzt sollen wir von der einer Seite unsere Persönlichkeit und Individualität behalten, von der anderer Seiten, über diesem sollen wir eine solche Verbindung enthüllen, als ob es gar kein Ego existieren würde. Ich annulliere es nicht, arbeite mit ihm zusammen, um den Bruch überbrücken zu können.

Als Ergebnis, der Abgrund bleibt unten und über ihm baue ich eine Brücke zu allen anderen Teilen. Dann kommt zu uns das Licht NaRaNCHaJ, anstatt des minimalen Lichtes Nefesch de Nefesch, das wir in unserem ersten Zustand hatten.

Der Schöpfer hat uns als einen Samentropfen erschaffen und dann, wenn wir uns korrigieren und zu Ihm zurückkehren, nutzen wir das ganze Material unseres Egos und wachsen, um dem Schöpfer gleich zu werden.

Denn die Mächtigkeit des Egoismus entspricht genau der Mächtigkeit des Schöpfers. Das ist eine „Hilfe gegen Ihm“, die Rückseite des Schöpfers. Wir wandeln sie in die vordere Seite um, indem wir den uns trennende Egoismus korrigieren.

Jeder fühlt sich einig, einzeln und einzigartig, jeder benutz seine Einzigartigkeit anderen zum Dienste, für die Verbindung und für das Geben.

Dank diesem bekomme ich eine Verbindung, das 620 mal mächtiger als mein Egoismus ist und enthülle das Licht NaRaNChaJ.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 23.11.2010

Bloß keine Idole!

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Lesens des Buches Sohar, versuchen wir uns etwas vorzustellen, was wir noch nicht wahrnehmen können: Die gemeinsame Seele, Adam HaRischon, die Vereinigung.

Bedeutet das nicht, dass wir den Verbot der Tora überschreiten – „mach dir kein Bildnis“?

Meine Antwort: Nein. Ich stelle mir ja nicht, etwas aus Gestalten unserer Welt, etwas materielles vor. Ich möchte meine Verbindung zu den anderen spüren.

Ja, diese Verbindung malt sich in meinem begrenzten Vorstellungsvermögen in Form von gewöhnlichen Gestalten und Beziehungen. Aber es handelt sich um ein Gefühl, um ein Verlangen, nicht um materielle Bilder.

Sei es auch egoistisch, aber wir versuchen uns doch an die spirituelle Form näherzubringen. Der Mensch baut sich auf, aus dem vorhandenen Material.

Hauptsache ist es – eigene Verbindung zu den anderen entdecken zu wollen. sie existiert, sie ist nur vor mir verborgen. Ich taste sie im Dunkeln, im Nebel und warte darauf, dass der Sohar den Schleier, der meine Empfindungen bedeckt auseinanderweht und das wahre Bild darin zeigt.

Dieses Bild werde ich nicht mit Augen sehen, sondern mit dem Herzen und dann werde ich tatsächlich alles spüren, wovon das Buch Sohar erzählt. jetzt weiß ich noch nicht wie das wird, in jedem Fall in Form von gegenseitigen Verbindungen.

Denn es existiert nichts, außer Arten der Verbindung zwischen Teilen des spirituellen Verlangens, das man „Seele“ nennt. Zwischen diesen Teilen fließt das Licht NaRaNCHaJ, das als Ganzes der Schöpfer selbst ist.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Vorwort, 23.11.2010

Von einem Tier zu einem Menschen

Wenn man die Wissenschaft der Kabbala studiert, muss man verstehen, dass wir uns auf der tierischen Stufe befinden, wie geschrieben steht: „Alle sind wie Tiere“. Es gibt in uns eine unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe. Und die menschliche Stufe, die wir in uns aufbauen müssen, ist die Stufe der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Noch weiß ich nicht, wer der Schöpfer ist, weil ich keine Eigenschaft besitze, die Ihm ähnlich wäre und durch die ich Ihn erkennen würde und mir vorstellen könnte, wer Er ist.

Aus diesem Grund gelte ich erst einmal als tierische Stufe. Denn wodurch unterscheide ich mich von einem Tier? – Lediglich durch eine etwas größere egoistische Entwicklung. Doch die Stufe „Mensch“ bedeutet „dem Schöpfer ähnlich“ („Mensch“ – „Adam“ stammt von „ähnlich“ – „adame“).

Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens, die Kraft des Gebens, und ich bin voll und ganz der Empfangende. Deshalb habe ich nichts von Ihm, außer einem kleinen „Funken von oben“, der von Geburt an in jedem Menschen enthalten ist. Wenn er erwacht, beginne ich, eine gewisse undefinierbare Unruhe, das Verlangen nach etwas, was höher als meine tierische Stufe ist, zu empfinden.

Dann komme ich in eine Gruppe von Menschen, die Kabbala studieren, und höre, dass es eine solche Möglichkeit gibt, zu einem Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist, zu werden.

Diese Veränderung, die wir in uns vollbringen können, ist sehr essentiell. Stellt euch den Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen in unserer Welt vor. Wie komplizierter doch des Leben eines Menschen im Vergleich zu dem eines Tieres, sagen wir mal einer Katze, ist!

Außer den allgemeinen tierischen Bedürfnissen nach Essen, Schlafen und Fortpflanzung verfügt der Mensch über Erziehung, Kultur, Allgemeinwissen. Und eine Katze weiß nichts von all dem.

Um jedoch etwas dem Schöpfer Ähnliches in uns entwickeln zu können, brauchen wir Verstand, Empfindung und Kräfte, die wir nicht haben. Denn der Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen in unserer Welt ist lediglich eine kleine Differenz in der Entwicklung zweier egoistischer Wesen, während ich und der Schöpfer zwei einander entgegengesetzte Formen sind und ich keine Ahnung habe, was ich noch brauche, um genauso wie Er zu werden. Ich kann mir noch nicht einmal vorstellen, wie es ist, Ihm ähnlich zu sein, mich über Zeit, Bewegung, Raum, über unsere gesamte Realität zu erheben.

Also müssten wir hier bestimmte Kräfte, Verständnis, Verstand und Empfindungen erlangen, die wir nicht haben. Noch existiere ich wie ein Tier. Es gibt in mir jedoch einen „Funken von oben“, und ich kann ihn auf eine solche Art und Weise entwickeln, dass ich plötzlich alle möglichen neuen Eigenschaften, einen neuen Verstand und neue Empfindungen darin enthülle, die bereits zur Stufe des Schöpfers bzw. des Menschen in mir gehören. Dieser Funke wird mit Hilfe des höheren Lichts entwickelt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 08.10.2010

Von mir hängt die Welt ab

Eine Frage, die ich erhielt: Wie viele Menschen sollen sich gleichzeitig in der Absicht befinden, damit sich die spirituelle Verbindung eröffnet?
Meine Antwort: Ich alleine. Wenn ich den eigenen Wunsch, sich mit den anderen zu verbinden aufdecke, dann stelle ich fest, dass sie schon alle verbunden sind. Aber es scheint mir, dass sie sich nicht in der Einheit befinden, damit ich an ihnen arbeiten kann, und sie – an mir. Aber das ist alles – nur verhältnismäßig zu mir.

Solange ich nicht korrigiert bin, decke ich in ihnen meine Verdorbenheit auf, – und arbeite an ihnen, damit sie mich beeinflussen und mich stärken. Aufgrund ihrer Unterstützung, korrigiere ich mich – und dann sehe ich, dass sie sich auch mehr korrigieren. Denn „jeder urteilt die anderen mit der Menge seiner Fehler“.

Es kommt heraus, dass ich mich nur über meine Korrektur sorgen sollte. Und was ist mit den anderen? Wenn ich sehe, das die Welt zerbrochen ist, – muss ich sie korrigieren. Es bedeutet, das ich mich selber korrigiere.

In dem Fall, wenn ich mich zu den anderen mit der Absicht des Gebens verhalte, sehe ich sie nicht im zerbrochenen Zustand, ich sehe die Shechina in ihnen, die Eröffnung des Schöpfers, der die ganze Welt füllt.

Aus dem Unterricht über das Buch Sohar, 21.11.2010

Der Eintritt in die spirituelle Welt

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll man tun, wenn die Absicht während des Lesens des Buches Sohar nachlässt, weil der Verstand versucht, den Text zu verstehen?

Meine Antwort: Wir dürfen das nicht in Betracht ziehen. Die Absicht muss während des Unterrichts immer stärker werden, weil die Freunde alle zusammen daran denken müssen. Und wenn jeder von ihnen die Absicht aufrechterhält, dann kann es nicht sein, dass jemand herausfällt.

Hier ordnen wir uns wirklich in ein spirituelles Netz der Verbindung zwischen uns ein und nicht in ein materielles.

Wenn ich die Absicht habe, mich mit „Israel (die nach dem Schöpfer streben), die Tora (das Licht) und der Schöpfer sind eins“ zu verbinden, damit ich, der Schöpfer und die Gruppe ein Ganzes sind und nur das Licht, welches die gesamte Wirklichkeit ausfüllt, enthüllen, wenn wir alle danach streben, dass dieser Zustand enthüllt wird und das Licht ihn uns durch das Lesen des Buches Sohar enthüllen muss, dann wird diese Absicht immer mehr in uns „brennen“.

Und wenn ich spüre, dass meine Absicht schwach ist, hänge ich dabei zu 100% von allen Anderen ab.

Hier arbeiten wir wahrhaft in einem spirituellen Netz. Dadurch treten wir in die spirituelle Welt ein und handeln darin – soweit wir in der Lage sind, die Absicht zu halten und „Israel, die Tora und den Schöpfer“ zu verbinden.

Wir handeln damit bereits in der spirituellen Welt und müssen es nur für uns enthüllen. Darum fordern wir vom Licht, es uns zu enthüllen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 22.11.2010